DE19837160C2 - Vorrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten von Beleuchtungseinrichtungen eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten von Beleuchtungseinrichtungen eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung geht von einer gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs
gebildeten Vorrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten von
Beleuchtungseinrichtungen eines Kraftfahrzeugs aus.
Eine solche Vorrichtung ist durch die DE 195 23 262 A1 bekannt. Diese
Vorrichtung weist eine Lichtsensorik auf, die sowohl einen
Umgebungslichtsensor zur ungerichteten Erfassung der allgemeinen
Lichtverhältnisse (Helligkeit) in der Umgebung des Kraftfahrzeugs als auch
einen gerichtet die Lichtverhältnisse in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug
erfassenden Richtungssensor auf, wobei in Verbindung mit dem
Umgebungslichtsensor optional der Einsatz eines Absorptionsfilters zur
Unterscheidung von natürlichem und künstlichem Licht vorgesehen ist.
Die Lichtsensorik ist mit einer elektronischen Auswerteeinrichtung verbunden,
die unter Berücksichtigung der Signale beider Sensoren und des aktuellen
Schaltzustandes der Beleuchtungseinrichtungen ermittelt, ob eine Änderung
von deren Schaltzustand erforderlich ist.
Durch diese bekannte Vorrichtung ist zwar das automatische Ein- und
Ausschalten von Beleuchtungseinrichtungen eines Kraftfahrzeugs bei vielen
Situationen mit sich ändernden Lichtverhältnissen - wie z. B. hereinbrechender
Dämmerung oder auch längeren Tunneldurchfahrten - mit zufriedenstellender
Zuverlässigkeit möglich, andere Situationen, in denen aufgrund der sich
ändernden Sichtverhältnisse ebenfalls eine Anpassung des Schaltzustandes
der relevanten Beleuchtungseinrichtungen erforderlich ist, können jedoch von
der in dieser Vorrichtung zum Einsatz kommenden Sensorik nicht erkannt
werden. Zu nennen sind hier insbesondere Fahrsituationen mit Nebel, starkem
Regen, Hagel oder Schneefall.
Durch die DE 197 40 928 A1 ist ein automatischer Schalter zum Schalten der
Außenbeleuchtung von Kraftfahrzeugen bekannt, bei dem sowohl eine
Helligkeitserfassung des Umgebungslichts als auch eine Bewertung der Rot-
und Blauanteile desselben erfolgen. Eine konkrete Ausführung der Sensorik,
die offensichtlich keinen vorausschauenden Sensor umfaßt, sowie
insbesondere ihre Anordnung im Fahrzeug ist aber dort nicht offenbart.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der zuvor beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß ein
größtmöglicher Anteil der verschiedensten Fahrsituationen mit sich ändernden
Sicht- und/oder Beleuchtungsverhältnissen sicher erkannt wird und eine
entsprechende Ansteuerung der relevanten Beleuchtungseinrichtungen des
Fahrzeugs erfolgt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen die Merkmale des
Hauptanspruchs aufweisenden Gegenstand gelöst, indem sowohl gerichtet
und ungerichtet erfaßte integrale Helligkeitsinformationen als auch spektral
aufgelöste Intensitätsinformationen zur Bewertung der Gesamtsituation
herangezogen sind.
Weitere Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Gegenstandes sind in den zusätzlichen Unteransprüchen
angegeben und gehen auch aus der nachfolgenden Beschreibung des in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels hervor.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen, automatischen Schalt-
Vorrichtung
Fig. 2 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen, automatischen Schalt-
Vorrichtung
Wie aus den Fig. 1 und 2 zu sehen ist, weist die Vorrichtung zum
automatischen Ein- und Ausschalten von Beleuchtungseinrichtungen eines
Kraftfahrzeugs ein Gehäuse 1 auf, das mit seiner Vorderfläche 1' parallel zur
Windschutzscheibe 10 in der Nähe des Fahrzeugdachs 11 montiert wird. Diese
Montage, die in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist, kann z. B. durch
Klebung des Gehäuses mittels Abstandshaltern an die Windschutzscheibe
erfolgen; das Gehäuse kann aber auch an anderen in diesem Einbauraum
vorhandenen Aggregaten wie z. B. dem Innenrückspiegel oder einem
Dachmodul befestigt oder sogar als erweiternder Bestandteil derselben
ausgeführt sein.
Ebenfalls parallel zur Windschutzscheibe 10 ist im Gehäuse eine Leiterplatte 2
montiert, auf der sich die der Lichtsensorik zugehörigen,
strahlungsempfindlichen Empfänger 3, 4, 5 und weitere Komponenten einer der
Lichtsensorik zugeordneten, die Ein- und Ausschaltung der
Beleuchtungseinrichtungen vornehmenden Steuereinheit befinden. In der
Gehäusewand 1' sind gegenüber den Strahlungsempfängern Ausnehmungen
vorhanden, die durch unterschiedliche, den jeweiligen Empfängern
zugeordnete Filterscheiben (3', 4', 5') verschlossen sind. Dabei ist dem
Empfänger 3 für die Umgebungshelligkeit ein Diffusor 3' zugeordnet, der
wellenlängenneutral ist und eine Streuung des einfallenden Lichtes bewirkt.
Den Empfängern 4 und 5 zur Messung der wellenlängenspezifischen
Bestrahlungsstärken Φ1(λ1) und Φ2(λ2) sind Filter 4' und 5' zugeordnet, die
Strahlung jeweils einer Wellenlänge mit geringen Bandbreiten Δλ1 und Δλ2
passieren lassen. Diese wellenlängenselektiven Filter können z. B. als
Interferenz- oder Absorptionsfilter mit Bandpaßcharakteristik ausgeführt sein.
Ein weiterer Strahlungsempfänger 6 ist im unteren Teil des Gehäuses so
montiert, daß die Normale auf seine strahlungsempfindliche Fläche im
eingebauten Zustand im wesentlichen in Fahrtrichtung weist. Diesem
Strahlungsempfänger, der ebenfalls mit der Leiterplatte 2 elektrisch verbunden
ist, sind eine Blende 7 und eine Linse 8 zugeordnet, die bewirken, daß nur
Strahlen aus einem eingeschränkten Winkelbereich um die optische Achse
herum den Empfänger in definierter Form erreichen. Zur Vermeidung störender
Einflüsse, insbesondere durch künstliche Lichtquellen kann zusätzlich eine
Filterscheibe 9 mit einer entsprechenden Transmissionscharakteristik
vorgesehen werden.
Im Betriebszustand liefert der Empfänger 3 ein Signal zur Beurteilung der
allgemeinen Umgebungshelligkeit in der Umgebung des Fahrzeugs, ohne dabei
richtungs- oder wellenlängenspezifische Besonderheiten zu erfassen. Damit ist
eine Grundinformation zur Hell-/Dunkelunterscheidung bzw. zur Bestimmung
des Dämmerungsgrades gegeben. Die Signale des richtungsspezifischen
Sensors 6 liefern zusätzlich Informationen über die Helligkeit in Fahrtrichtung,
und eignen sich damit zur Erkennung von Sondersituationen, wie sie
insbesondere beim Durchfahren abgedunkelter Streckenabschnitte - wie z. B.
Tunnels - bei ansonsten ausreichender Umgebungshelligkeit vorliegen.
Zur korrekten Erkennung weiterer Sondersituationen, bei denen aufgrund
eingeschränkter Sichtbedingungen die Aktivierung bestimmter
Beleuchtungskomponenten, wie z. B. des Fahrlichts erforderlich ist, werden die
Signale der wellenlängenspezifisch die Bestrahlungsstärken Φ1(λ1) und Φ2(λ2)
messenden Sensoren 4 und 5 herangezogen.
Solche Situationen, wie sie z. B. insbesondere durch Nebel, aber auch durch
starken Regen oder Schneefall hervorgerufen werden, sind dadurch
charakterisiert, daß oftmals eine relativ hohe Umgebungshelligkeit vorliegt,
trotzdem aber die Sicht erheblich eingeschränkt ist. Durch die gebräuchlichen
Lichtsensoriken sind diese Situationen aufgrund der hohen
Umgebungshelligkeit nicht zu erfassen, eine Aktivierung der
Beleuchtungskomponenten ist aber besonders im Hinblick auf die
Erkennbarkeit durch andere Verkehrsteilnehmer unbedingt erforderlich. Die
erfindungsgemäße Lichtsensorik macht sich demgegenüber ein weiteres
Kennzeichen derartiger Beleuchtungssituationen zunutze, nämlich die
Tatsache, daß die spektrale Zusammensetzung des Umgebungslichts z. B. bei
Vorliegen von Nebel deutlich anders ist, als bei klarem Wetter. Durch Messung
der Bestrahlungsstärken in zwei verschiedenen Spektralbereichen, wie z. B. im
kurzwelligen, blauen und im längerwelligen, roten oder infraroten lassen sich
die zusätzlichen Informationen zur richtigen Beurteilung der Situation erlangen.
Die Signale aller Sensoren werden simultan ausgewertet und einzeln sowie in
Beziehung zueinander gesetzt mit vorgegebenen, in einem Speicher
abgelegten Referenzwerten verglichen und aus dem Ergebnis wird der korrekte
Schaltzustand der Beleuchtungseinrichtungen ermittelt.
Der Einbauort der Vorrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten von
Beleuchtungseinrichtungen befindet sich hinter der Windschutzscheibe etwa im
Bereich des Spiegelfußes des Rückspiegels. Diese Position ermöglicht zum
einen eine durch das Fahrzeug selbst nur wenig beeinträchtigte Erfassung der
Umgebungshelligkeit zum anderen ist sie geradezu ideal zur Messung der
richtungsspezifischen Helligkeit in Fahrtrichtung. Ein Nachteil dieser Position
besteht darin, daß die von den einzelnen Sensoren empfangene Strahlung
zuvor die Windschutzscheibe passieren muß und dort unter Umständen in ihrer
Charakteristik verändert wird. Dies ist insbesondere bei den im Automobilbau z.
Zt. in immer stärkerem Maße eingesetzten Wärmedämmgläsern der Fall, die
durch Absorption bzw. Reflexion der Infrarotstrahlung bis in den sichtbaren
Spektralbereich hinein die spektrale Zusammensetzung des Lichtes verändern.
Um die erfindungsgemäße Vorrichtung bei verschiedenen Arten von
Windschutzscheiben einsetzen zu können, ist es deshalb vorgesehen, daß die
von den lichtsensitiven Empfangselementen gemessenen Werte vor ihrer
weiteren Auswertung zunächst mit Konversionsfaktoren verrechnet werden, die
zur Korrektur der durch die Windschutzscheibe hervorgerufenen Änderungen
geeignet sind. Diese Konversionsfaktoren werden individuell für jedes einzelne
Exemplar der Vorrichtung im Zuge einer z. B. durch einen Mikrocontroller
gesteuerten Anpassungsroutine ermittelt, wobei die Lichtsensorik von einer
Strahlungsquelle mit definierter spektraler Intensitätsverteilung mindestens im
sichtbaren und/oder infraroten Spektralbereich bestrahlt wird, und zwar direkt
im eingebauten Zustand im Fahrzeug durch die Windschutzscheibe hindurch
oder auf einem entsprechenden Prüfstand durch eine Scheibe der gleichen Art
hindurch, wie die, bei dem die Vorrichtung zum Einsatz kommen soll.
Diese Anpassungsroutine, die z. B. bei der ersten Inbetriebnahme der
Vorrichtung automatisch ablaufen kann, hat den zusätzlichen Vorteil, daß
zugleich auch eine Kalibration der Sensoren erfolgt, die aufgrund der großen
Streuungen, die optoelektronische Empfänger hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit
aufweisen, ohnehin erforderlich ist.
Zur Abrundung der Funktionalität der Lichtsteuerung ist es weiterhin
vorgesehen, bei Vorhandensein eines Satelliten-Navigationssystems im
Fahrzeug die damit vorliegenden Informationen über den Aufenthaltsort und die
gültige Ortszeit zur Plausibilitätsprüfung für die Schaltzustände der
Beleuchtungseinrichtungen heranzuziehen sowie zur Berücksichtigung von
Sondersituationen wie z. B. der in manchen Ländern vorgeschriebenen
Benutzung des Fahrlichts auch bei Tage.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten von
Beleuchtungseinrichtungen eines Kraftfahrzeugs mit einer Lichtsensorik,
umfassend wenigstens einen Umgebungslichtsensor zur ungerichteten
Erfassung der allgemeinen Lichtverhältnisse (Helligkeit) in der Umgebung
des Kraftfahrzeugs und wenigstens einen gerichtet die Lichtverhältnisse in
Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug erfassenden Richtungssensor, und mit
einer Steuereinheit zur Generierung von Ein- und Ausschaltsignalen für
die Beleuchtungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lichtsensorik außerdem eine Einrichtung zur Messung der
Bestrahlungsstärke Φn(λn) bei wenigstens einer festgelegten Wellenlänge
λn im sichtbaren und/oder infraroten Spektralbereich mit definierter
Bandbreite Δλn umfaßt, und daß die Steuereinheit eine diese
gemessene(n) Größe(n) sowie die gemessenen Werte der Umgebungs-
und Richtungshelligkeit mit zur Normierung derselben vorgesehenen
Konversionsfaktoren verrechnende und die Ein- und Ausschaltung der
Beleuchtungseinrichtungen in Abhängigkeit der so bewerteten
Meßergebnisse bewirkende Ausbildung aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein-
und Ausschaltsignale dadurch generiert sind, daß die ermittelten Werte
der Umgebungs- und Richtungshelligkeit und der Bestrahlungsstärken
Φn(λn), sowie Werte, die durch mathematische Beziehungen zwischen
diesen bestimmt sind, vorgegebene, in einem Speicher abgelegte
Referenzwerte über- oder unterschreiten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit einen Mikrocontroller zur Durchführung von Normierungs-,
Verknüpfungs- und Vergleichsoperationen umfaßt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtsensorik im Bereich der
Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, und die zu
messende Strahlung hauptsächlich durch diese hindurch empfängt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konversionsfaktoren für die gemessenen Werte
durch Ablauf einer Anpassungsroutine festgelegt sind, bei der die
Lichtsensorik im eingebauten Zustand im Fahrzeug durch die
Windschutzscheibe hindurch von einer Strahlungsquelle mit definierter
spektraler Intensitätsverteilung mindestens im sichtbaren und/oder
infraroten Spektralbereich beaufschlagt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konversionsfaktoren für die gemessenen Werte
durch Ablauf einer Anpassungsroutine festgelegt sind, bei der die
Lichtsensorik auf einer Prüfeinrichtung durch eine Scheibe mit gleichen
optischen Eigenschaften wie die der relevanten Windschutzscheibe
hindurch von einer Strahlungsquelle mit definierter spektraler
Intensitätsverteilung mindestens im sichtbaren und/oder infraroten
Spektralbereich beaufschlagt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anpassungsroutine automatischer Bestandteil der ersten Inbetriebnahme
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzliche Einrichtung der Lichtsensorik zur
Messung der Bestrahlungsstärken bei zwei festgelegten Wellenlängen λ1
und λ2 im roten und im blauen Spektralbereich mit definierten Bandbreiten
Δλ1 und Δλ2 herangezogen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Plausibilitätsprüfung der Schaltsignale und zur
Berücksichtigung von Sondersituationen Informationen über den
Aufenthaltsort des Fahrzeugs und die aktuelle Ortszeit herangezogen
sind.
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