DE4403022A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Pulverlack in einer Pulverlackieranlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Pulverlack in einer PulverlackieranlageInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Auftragen von Pulverlack
in einer Pulverlackieranlage gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 sowie
eine Vorrichtung zum Auftragen von Pulverlack in einer Pulverlackieran
lage gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 6.
Bei der Herstellung von Gebinderümpfen aus Weißblech wird nach dem
Schweißen - mindestens auf der Innenseite der Gebinderümpfe - die unge
schützte Schweißnaht durch eine Beschichtung mit Lack abgedeckt. Seit
geraumer Zeit ist es üblich, diese Abdeckung mittels Pulverlack vorzu
nehmen, welcher durch eine Leitung vorerst durch die Schweißmaschine
hindurch und dann in das Innere der die Schweißmaschine verlassenden
Gebinderümpfe geführt und dort in einer Applikationsvorrichtung aufge
tragen wird. Das Zuführen von pulverförmigem Lack, welcher in einer Auf
bereitungsanlage mit Luft vermischt als Pulver/Luftgemisch durch Rohr
leitungen in die Applikationsanlage geführt wird, verursacht bei her
kömmlichen Gebindeschweißmaschinen, bei denen die Schweißnähte mit
einer Geschwindigkeit von höchstens 60 m/min. erzeugt werden, keine un
lösbaren Probleme. Seit einiger Zeit sind Bestrebungen im Gange, die
Schweißgeschwindigkeit auf 100 oder mehr Meter pro Minute zu erhöhen,
was natürlich bewirkt, daß eine wesentlich größere Pulvermenge pro
Zeiteinheit der Applikationsvorrichtung zugeführt werden muß. Dies kann
auf zwei verschiedenen Wegen erfolgen: Erstens durch Erhöhen der Trans
portluftgeschwindigkeit im Rohrleitungssystem bei gleichbleibendem Pul
ver-/Luftverhältnis oder zweitens durch Erhöhen des Pulveranteiles in
der Transportluft. Beide Alternativen befriedigen nicht. Die erste be
dingt, daß in der Applikationsvorrichtung sehr viel Luft ausgeschieden
und zurückgesaugt werden muß. Die zweite Alternative ist bei großer
Fördermenge nicht einfach zu handhaben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, mit denen die in die Applikationsanlage eintre
tende Pulvermenge exakt gesteuert werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Kennzeichen des An
spruches 1 sowie durch eine Vorrichtung gemäß den kennzeichnenden Merk
malen des Anspruches 6.
Durch Zuführen von zusätzlicher Luft in einem rechten oder stumpfen
Winkel in die Transportleitung wird der dort herangeführte, einen ge
ringen Luftanteil aufweisende Pulver-/Luftstrom verdünnt und von der
Einspeisestelle der Luft bis zum Applikationskopf homogen durchmischt.
Mit der eingespeisten Luftmenge kann die am Applikationskopf abgegebene
Pulvermenge exakt dosiert und auch deren Austrittsgeschwindigkeit aus
dem Applikationskopf eingestellt werden. Bei Unterbrüchen in der Gebin
deproduktion wird gewährleistet, daß bei der Wiederaufnahme der Produk
tion in sehr kurzer Zeit wiederum ein homogener Pulver-/Luftstrom in den
Applikationskopf eintritt, so daß auch die abgegebene Pulvermenge so
fort wieder einen konstanten Wert erreicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat einen sehr einfachen Aufbau und
läßt sich auch nachträglich in bestehende Anlagen einbauen.
Die Anordnung der Vorrichtung nahe am Applikationskopf bewirkt, daß
durch das Einblasen von Luft in die Transportleitung keine meßbare Ver
änderung des Staudruckes am Ausgang des Pulverbehälters, in welchem das
Pulver fluidisiert wird, auftritt.
Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Pulverapplikationsanlage an einer Schweißmaschine
(schematisch dargestellt),
Fig. 2 eine Ansicht, teilweise aufgeschnitten, eines Pulveraufberei
tungsbehälters, der Pulverförderleitung und den Applikations
kopf,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch die Lufteinspeisevorrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Lufteinspeisevorrichtung und
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Lufteinspeisevorrichtung längs
Linie IV-IV in Fig. 2.
In Fig. 1 sind schematisch eine bekannte Nahtschweißmaschine 1 mit den
beiden Elektrodenrollen 2 und 3, einige frisch geschweißte Dosenrümpfe
4, die Pulverauftragsvorrichtung 5 mit dem Sprühkopf 6, der Außenabsau
gung 7 und der kombinierten Aufbereitungs- und Wiederaufbereitungsanlage
8 sowie eine bekannte Heizvorrichtung 9 zum Aufschmelzen des Pulvers auf
der Naht dargestellt. Eine elektrische Anlage zur Erzeugung der
Hochspannung zum elektrostatischen Aufladen des Pulvers ist symbolisch
dargestellt und mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Die Dosenrümpfe 4
werden auf einem Transportband 11, das zwei Umlenkrollen 13 umläuft,
über den Applikations- oder Auftragskopf 6 hinweggeführt.
Von der Pulveraufbereitungsanlage 8 gelangt das Pulver in einer ersten
Leitung 15 zum Auftragskopf 6 und das überschüssige, nicht an der
Schweißnaht abgeschiedene Pulver sowie die Transportluft für das Pulver
werden durch die Leitung 17 in die Aufbereitungsanlage 8 zurückgesaugt.
Durch eine Leitung 19 werden Pulverpartikel, welche zwischen zwei sich
folgenden Dosenrümpfen 4 hindurch gelangen können, ebenfalls der Aufbe
reitungsanlage 8 zugeleitet.
In Fig. 2 ist der in Fig. 1 nur in gebrochenen Linien angedeutete
Fluidisierbehälter 21 zum Fluidisieren von Pulver 23 vergrößert darge
stellt. Der Boden 25 des Fluidisierbehälters 21 ist aus porösem Material
hergestellt und erlaubt das Einführen von Luft in die darüber lagernde
Pulversäule. Durch die eingeführte Luft wird das Pulver 23 "verflüssigt"
und kann wie eine Flüssigkeit durch die Transportleitung 15 dem Applika
tions- oder Sprühkopf 6 zugeleitet werden. Zur Unterstützung des Pulver
flusses in der Leitung 15 ist unterhalb des Behälters 21 ein Injektor 27
angeordnet, mit welchem zusätzliche Luft in das "verflüssigte" Pulver 23
eingeblasen und damit ein Pulver/Luftgemisch mit einem äußerst großen
Anteil von Pulver 23 durch die Leitung 15 gefördert wird. Ein Teil der
in den Behälter 21 eingeblasenen Luft für die Fluidisierung verläßt den
Behälter 21 zusammen mit dem Pulver 23 durch die Leitung 15. Der Rest
der Luft kann, nachdem ein Filter 29 durchquert ist, den Behälter 21
verlassen oder ohne Filtrierung in die Aufbereitungsanlage 8 geführt
werden. Durch eine hier nicht näher beschriebene Schleuse 31 wird dem
Behälter 21 Pulver 23 zugeführt.
Die Ausbildung des Sprühkopfes 6 ist nicht Gegenstand der Erfindung und
wird daher nicht näher beschrieben. Seine Ausbildung kann aber im we
sentlichen derjenigen entsprechen, wie sie in der Europäischen Patent
schrift 0093083 beschrieben ist.
In einem Abstand a zum Sprühkopf 6, welcher Abstand a kleiner ist als
der Abstand zum Behälter 21, ist in der Leitung 15 eine Luftzuführvor
richtung 33 eingesetzt. Die Luftzuführvorrichtung 33 ist in den Fig.
3 bis 5 vergrößert dargestellt. Die Pulverspeiseleitung 15 ist im Be
reich der Luftzuführvorrichtung 33 durchgetrennt und wird durch
letztere, vorzugsweise ohne Querschnittsverengung, wieder verbunden. In
den Bereich zwischen den beiden Enden der Pulverspeiseleitung 15 wird
durch zwei, vorzugsweise symmetrisch angeordnete Luftleitungen 35 in
einem stumpfen Winkel alpha zur Längsachse A der Transportleitung 15
Luft eingeblasen. In der Ausgestaltung der Erfindung gemäß den Fig.
3 bis 5 führen die beiden Luftleitungen 35 rechtwinklig zur Achse A und
tangential im Bereich des Scheitels S in die Leitung 15. Anstelle der
rechtwinkligen Einleitung könnten die beiden horizontal liegenden Schen
kel 37 der Luftleitungen 35 auch einen stumpfen Winkel alpha zu Achse A
einnehmen (vergleiche strichpunktierte Schenkel 37 in Fig. 4).
Eine kostengünstige Ausführung der Luftzuführvorrichtung besteht, wie in
den Fig. 3 bis 5 dargestellt, aus einem Körper 41, in dem seitlich
die Bohrungen 43 für die Enden der Leitung 15 eingelassen sind. O-Ring-
Dichtungen 39 gewährleisten eine sichere Abdichtung der in die Luftzu
führvorrichtung 33 eingesteckten Rohrenden. Die Luftzuführleitungen 35,
37 können aus entsprechenden Bohrungen im Körper der Luftzuführvorrich
tung bestehen. Die Aufteilung der Luft auf zwei Arme 35 könnte
selbstverständlich auch innerhalb der Luftzuführvorrichtung 33 im Körper
41 erfolgen, so daß nur ein einziger Luftanschluß notwendig wäre.
Im folgenden wird die Funktionsweise des Verfahrens bzw. der Vorrichtung
näher erläutert. Aus dem Fluidisierbehälter 21 gelangt das Pulver/Luft
gemisch durch die Leitung 15 zum Sprühkopf 6. In der Luftzuführvorrich
tung 33, die dem Sprühkopf 6 vorgeschaltet ist, wird nun zusätzlich zu
der bereits vorhandenen Transportluft von zwei Seiten durch die Lei
tungen 35, 37 Luft zugeführt. Die beiden Luftstrahlen bewirken in der
Leitung 15 in der Luftzuführvorrichtung 33 eine Verwirbelung des zu
fließenden Pulvers 23. Das der Luftzuführvorrichtung 33 zufließende
Pulver 23 füllt im allgemeinen nicht den gesamten Querschnitt der Lei
tung 15, da durch unvermeidbare Bögen in der Leitung Zentrifugalkräfte
auf das Pulver wirken und dieses sichelförmig entlang der Leitungswand
gleiten lassen. Nach der Zufuhr von Luft in der Luftzuführvorrichtung 33
und einer intensiven Vermischung durch die beiden in der Leitung 15 auf
einanderprallenden Luftstrahlen aus den Luftleitungen 35, wird das Pul
ver 23 mit einem geringeren prozentualen Pulveranteil im Pulver/Luftge
misch, also geringere spezifische Dichte, und zudem mit höherer Ge
schwindigkeit zum Sprühkopf 6 geführt. Das Pulver 23 kann dort den
Sprühkopf mit der gewünschten, der Schweißgeschwindigkeit exakt ange
paßten Geschwindigkeit und in entsprechender Menge pro Zeiteinheit ver
lassen.
Mindestens der von der Luftzuführvorrichtung 33 zum Sprühkopf 6 führende
Abschnitt der Leitung 15 sollte möglichst geradlinig ausgebildet sein.
Claims (10)
1. Verfahren zum Auftragen von Pulverlack in einer Pulverlackieranlage
(5), bei der das Pulver (23) in einem Behälter (21) fluidisiert und
mit einem Injektor (27) durch eine Transportleitung (15) als Pul
ver/Luftgemisch zu einem Sprühkopf (6) gefördert wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die spezifische Dichte (Verhältnis Pulver zu
Luft) des Pulver/Luftstromes vor Erreichen des Sprühkopfes (6)
durch Zuführen von Luft verkleinert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft
durch mindestens eine Leitung (35, 37) in die Transportleitung (15)
eingespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Leitung (37) tangial oder radial in die Transportleitung (15)
einmündet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Lei
tungen (37) einander gegenüberliegend in die Transportleitung (15)
einmünden und in der Transportleitung (15) aufeinanderprallen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luft in einem rechten oder stumpfen Winkel (alpha) bezüg
lich der Längsachse (A) der Transportleitung (15) zugeführt wird.
6. Vorrichtung zum Auftragen von Pulverlack in einer Pulverlackieran
lage, mit einem Fluidisierbehälter (21), einem Injektor (27) zum
Zuführen von Transportluft in eine vom Fluidisierbehälter (21) zu
einem Sprühkopf (6) führenden Transportleitung (15), dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Transportleitung (15) in einem Abstand
(a), der kleiner ist als der Abstand zum Fluidisierbehälter (21)
eine Luftzuführvorrichtung (33) zum Einleiten von zusätzlicher Luft
in die Transportleitung (15) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft
zuführvorrichtung (33) in einem gerade verlaufenden Abschnitt der
Transportleitung (15) eingesetzt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß in der Luftzuführvorrichtung (33) mindestens eine Luft
leitung (37) tangential oder radial in den Querschnitt der Trans
portleitung (15) einmündet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die min
destens eine Luftleitung (37) in einem rechten oder stumpfen Winkel
(alpha) zur Achse (A) der Transportleitung (15) liegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Luftzuführvorrichtung (33) im Sprühkopf (6) angeord
net ist.
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