DE4402626A1 - Vorrichtung zum Streichen einer Papierbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Streichen einer PapierbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Streichen einer
Papierbahn. Auf den Oberbegriff von Anspruch 1 wird
verwiesen.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher
Streichvorrichtungen. Hierbei lassen sich zwei Hauptgruppen
unterscheiden: Zum einen das direkte Verfahren, bei welchem
Streichfarbe unmittelbar auf die zu streichende Papierbahn
aufgebracht wird, siehe beispielsweise US 5 010 840
(Druckschrift 1), und zum anderen das indirekte Verfahren,
bei welchem Streichfarbe zunächst auf die Mantelfläche
einer umlaufenden Walze aufgebracht und der Film sodann an
einer anderen Stelle von der Mantelfläche an eine
Papierbahn abgegeben wird - siehe US 4 848 268
(Druckschrift 2).
Bei fast allen Streichvorrichtungen wird Streichfarbe
zunächst im Überschuß an die Papierbahn bzw. an die
Mantelfläche durch einen Zufuhrkanal herangeführt, und es
wird eine Teilmenge hiervon durch einen Überlaufkanal
wieder abgeführt. Außerdem wird der auf die Papierbahn oder
auf die Mantelfläche der Walze aufgebrachte
Streichfarbenfilm nach der Auftragszone auf einen Film
verringerter Stärke abgerakelt.
Sowohl die Zulaufmenge im Zufuhrkanal als auch die
Überlaufmenge im Überlaufkanal werden im allgemeinen
geregelt. Siehe beispielsweise DE 41 16 729, Fig. 1, die
im Ablaufkanal ein einstellbares Ventil aufweist. Auch
andere Einstellvorrichtungen zum Regeln der Mengen sind
bekannt, beispielsweise Blendenventile, bei welchen zwei
Lochplatten relativ zueinander nach Art einer Jalousie
verschiebbar sind.
Bei Streichvorrichtungen jeglicher Art kommt es in hohem
Maße auf die Qualität des aufgetragenen Striches an. Dabei
wird unter "Qualität" insbesondere die Gleichmäßigkeit
verstanden, vor allem die Stärke des Filmes, der letzten
Endes auf der Papierbahn verbleibt. Die Mengenregelung ist
daher von entscheidender Bedeutung.
Die Qualität des Striches ist bei den bisher bekannten
Streichmaschinen verbesserungsbedürftig. Insbesondere kommt
es zu Unregelmäßigkeiten der Zulaufmenge oder der
Überlaufmenge. Man hat sich daher schon bemüht, die
Mengenregeleinrichtungen, also beispielsweise die
jalousieartigen Blendenventile oder dergleichen, noch
präziser zu fertigen. Dies hat jedoch nicht zum vollen
Erfolg geführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derart zu gestalten,
daß die Qualität des Auftrags, insbesondere die
Gleichmäßigkeit der der Auftragszone zugeführten Menge an
Streichfarbe, so groß wie möglich gemacht wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 gelöst.
Der Erfinder hat erkannt, daß die genannten Mängel
bezüglich des Strichauftrages mit den Regelventilen im
Zufuhr- und Überlaufkanal zusammenhängen. Diese Ventile
weisen nämlich scharfkantige Strömungsumlenkungen auf, wie
beispielsweise die Kanten der Löcher von Lochplatten,
ferner tote Strömungswinkel, in welchen sich Streichfarbe
absetzt, für eine Weile dort haften bleibt und sodann sich
wieder löst. Dies führt nicht nur zu Ungleichförmigkeiten
der Streichfarbenmenge, die der Auftragszone zugeführt bzw.
von dieser abgeführt wird, sondern die sich nach einer Zeit
lösenden Streichfarbenpartikel führen auch zu erheblichen
Störungen des Betriebes.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine düsenartige Streicheinrichtung mit einem
Zufuhrkanal 1 zum Heranführen von Streichfarbe an die zu
beschichtende Fläche, im vorliegenden Falle an eine
Papierbahn 2, die eine Gegenwalze 3 umschlingt und die eine
Auftragszone 4 durchläuft. Die Auftragszone 4 ist begrenzt
durch eine Einlaufseite 5 und eine Dosierleiste 6. Im
Bereich der Auftragszone 4 befindet sich ferner ein
Strömungskörper 7, der aber im vorliegenden Falle keine
weitere Bedeutung hat.
Eine Teilmenge der in Zufuhrkanal 1 herangeführten
Streichfarbe wird durch einen Ablaufkanal 8 abgeführt.
Dieser ist aus zwei Wänden 8.1 und 8.2 gebildet. Wand 8.1
ist ortsfest, während Wand 8.2 um ein Gelenk 8.3 im Sinne
des Pfeiles 8.4 verschwenkbar ist. Damit läßt sich die
Weite des Überlaufkanales 8 verändern. Als Betätigungsorgan
dient eine pneumatische Einheit 9, die am unteren Ende von
Wand 8.2 angreift. Die Weite des Überlaufkanales 8 läßt
sich somit im Auslaufbereich sehr feinfühlig einstellen.
Im übrigen weist die Vorrichtung noch weitere Elemente auf,
die für die Erfindung keine unmittelbare Bedeutung haben.
Zufuhrkanal 1 wird von einem Verteilrohr 20 mit
Auslaßöffnungen 20.1 gespeist. Überlaufkanal 8 mündet in
einer Überlaufrinne 21. Eine
Durchbiegungsausgleichsvorrichtung 23 ist in einem Gehäuse
24 untergebracht. Die Einlaufleiste 5 mit Wand 8.2 sowie
die Dosierleiste 6 können in Richtung der Doppelpfeile
verstellbar sein.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 handelt es sich um
eine Streicheinrichtung für indirekten Auftrag. Man erkennt
zwei Walzen 30, 40, die in Richtung der Pfeile umlaufen,
ferner wieder eine Papierbahn 2, die von oben nach unten
durch den Walzenspalt aus den beiden Walzen 30, 40
hindurchgeführt wird. Es sind zwei Düsenauftragswerke 50,
60 vorgesehen. Die beiden Auftragswerke weisen jeweils
einen Zufuhrkanal 50.1, 60.1 auf, ferner einen
Überlaufkanal 51, 61.
Fig. 3 zeigt in einer vergrößerten Darstellung den
Überlaufkanal 51 mit seinen Wänden 51.1, 51.2. Wand 51.1
steht fest, während Wand 51.2 um eine Achse 51.3 im Sinne
des Doppelpfeiles 51.4 verschwenkbar ist, so daß der
Auslaufspalt 51.5, der in eine Wanne 52 einmündet,
feinfühlig justierbar ist. Zum Betätigen der Wand 51.2
dient ein hydraulischer Antrieb 53, der im unteren Bereich
von Wand 51.2 angreift.
Im übrigen ist bei dieser Vorrichtung gemäß der Fig. 2
und 3 eine Dosierrakel 54 vorgesehen, die im vorliegenden
Falle einen um seine Achse drehbaren Rakelstab 54.1
aufweist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 handelt es sich um
eine Einrichtung ähnlich jener gemäß der Fig. 2 und 3.
Auch hier wird somit das indirekte Auftragsverfahren
angewandt, indem wiederum die Mantelfläche einer Walze 30
mit einem Streichfarbenfilm beschichtet wird. Der
Einfachheit halber sind die Bauteile mit denselben
Bezugszeichen versehen wie entsprechende Bauteile in den
Fig. 2 und 3. So erkennt man wiederum einen Zufuhrkanal
50.1, einen Überlaufkanal 51, eine feste Wand 51.1 des
Überlaufkanales, eine bewegliche Wand 51.2 des
Überlaufkanales, eine Schwenkachse 51.3 sowie eine
Auffangwanne 52.
Die Besonderheit dieser Ausführungsform besteht darin, daß
als Aktuator für die bewegliche Wand 51.2 ein aufblasbarer
Schlauch 51.5 vorgesehen ist.
Fig. 5 zeigt eine besondere Ausführungsform der Erfindung.
Man erkennt einen Zufuhrkanal 50.1, der zum Heranführen von
Streichfarbe verwendet wird, und zwar zum Zwecke des
direkten oder des indirekten Auftrages. Zufuhrkanal 50.1
weist eine feststehende Wand 50.2 auf, ferner eine
feststehende Wand 50.3. Die feststehende Wand 50.3 ist
jedoch aus elastisch verformbarem Material hergestellt oder
zumindest derart gelagert, daß sie verformbar ist und bei
Wegfall der verformenden Kraft wieder ihre Ausgangsgestalt
einnimmt. Ein Stößel 50.4, der von einem nicht
dargestellten Antrieb betätigbar ist, beaufschlagt die Wand
50.3 in dem Sinne, daß eine Beule 50.5 in die Wand 50.3
eingedrückt werden kann - siehe gestrichelte Linien.
Hiermit läßt sich der Querschnitt von Kanal 50.1
kontinuierlich verändern, und zwar derart, daß die ihn
begrenzenden Wandflächen - in Seitenansicht gesehen - einen
kontinuierlichen Verlauf haben. Es werden somit scharfe
Kanten, tote Strömungsecken usw. vermieden.
Es versteht sich, daß das gleiche, was hier bei einem
Zufuhrkanal angewandt wird, auch bei einem Überlaufkanal
angewandt werden könnte. Selbstverständlich läßt sich die
Erfindung bei ein und derselben Streichvorrichtung auch bei
deren Zulaufkanal als auch bei deren Überlaufkanal
anwenden.
Eine besonders interessante Variante besteht darin, den
Zulaufkanal und/oder den Überlaufkanal - in Richtung der
Bahnbreite gesehen - in unterschiedlicher Weise zu
verändern. Die Weite des Kanales ändert sich somit über die
Bahnbreite hinweg. So könnte beispielsweise - bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 - die Weite des
Zufuhrkanales 50.1 in dessen Mitte - in bezug auf die
Bahnbreite gesehen - größer sein als an den Rändern. Mit
dieser "sektionierten" Beeinflussung der Kanalweite läßt
sich z. B. die Filmstärke des auf der Papierbahn
verbleibenden Streichfarbenfilmes über die Bahnbreite
hinweg beeinflussen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Streichen einer Papierbahn (2)
- 1.1 mit einem Kanal (1) zum Heranführen von Streichfarbe an die zu beschichtende Fläche, die eine Auftragszone (4) durchläuft;
- 1.2 mit einer der Auftragszone nachgeschalteten Rakel (5, 54);
- 1.3 mit einem der Auftragszone (4) nachgeschalteten
Überlaufkanal (8, 51), der eine Einrichtung zum
Regeln der Überlaufmenge aufweist;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: - 1.4 bei wenigstens einem der beiden Kanäle - Zufuhrkanal oder Überlaufkanal - ist eine Kanalwand (Verschiebewand) (8.2, 51.2, 50.3) gegen die gegenüberliegende Kanalwand (8.1, 51.1) derart verschiebbar, daß die Kanalweite verändert wird, und daß die Verschiebewand (8.2, 51.2, 50.3) - in Seitenansicht gesehen - einen im wesentlichen stetigen Verlauf beibehält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verändern der Kanalweite des Kanales (50.1)
die Verschiebewand (50.3) nach Art eines Quetschhahnes
verformbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschiebewand (8.2, 51.2) um
eine Schwenkachse (8.3, 51.3) verschwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Weite des Zufuhrkanales (1,
50.1) und/oder des Überlaufkanales (8, 51) durch die
Merkmale gemäß einem der Ansprüche 1-3 sektioniert,
d. h. über die Bahnbreite hinweg in unterschiedlicher
Weise veränderbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944402626 DE4402626C2 (de) | 1994-01-31 | 1994-01-31 | Vorrichtung zum Streichen einer Papierbahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944402626 DE4402626C2 (de) | 1994-01-31 | 1994-01-31 | Vorrichtung zum Streichen einer Papierbahn |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4402626A1 true DE4402626A1 (de) | 1994-07-14 |
DE4402626C2 DE4402626C2 (de) | 1998-03-19 |
Family
ID=6508956
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944402626 Expired - Fee Related DE4402626C2 (de) | 1994-01-31 | 1994-01-31 | Vorrichtung zum Streichen einer Papierbahn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4402626C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29513970U1 (de) * | 1995-08-31 | 1995-11-30 | Voith Sulzer Papiermasch Gmbh | Vorrichtung zum Auftragen einer Flüssigkeit auf eine Faserstoffbahn |
DE29619169U1 (de) * | 1996-11-08 | 1997-01-23 | Voith Sulzer Papiermasch Gmbh | Auftragseinrichtung zum Auftragen eines Mediums auf eine laufende Bahn |
EP0781884A1 (de) * | 1995-12-29 | 1997-07-02 | Voith Sulzer Papiermaschinen GmbH | Auftragswerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn |
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-
1994
- 1994-01-31 DE DE19944402626 patent/DE4402626C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4402626C2 (de) | 1998-03-19 |
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