Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzelement zur Ableitung von transien
ten Überspannungen, mit zwei Elektroden, einer zwischen den Elektroden wirksamen
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke und einem die Elektroden aufnehmenden Gehäuse,
wobei jede Elektrode einen Anschlußschenkel und ein unter einem spitzen Winkel zu
dem Anschlußschenkel verlaufendes Funkenhorn aufweist und die Funkenhörner der
beiden - mit Abstand zueinander angeordneten - Elektroden zusammen die Luft-
Durchschlag-Funkenstrecke bilden.
Elektrische, insbesondere aber elektronische Meß-, Steuer-, Regel- und Schaltkreise,
vor allem auch Fernmeldeeinrichtungen und -anlagen, sind empfindlich gegen tran
siente Überspannungen, wie sie insbesondere durch atmosphärische Entladungen,
aber auch durch Kurzschlüsse und Schalthandlungen in Energieversorgungsnetzen
auftreten können. Diese Empfindlichkeit hat in dem Maße zugenommen, in dem elek
tronische Bauelemente, insbesondere Transistoren und Thyristoren, verwendet wer
den; vor allem sind zunehmend eingesetzte integrierte Schaltkreise in starkem Maße
durch transiente Überspannungen gefährdet.
Neben dem Überspannungsschutzelement, von dem die Erfindung ausgeht (vgl. die
DE 37 16 997 C2), also einem solchen mit einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke,
gibt es Überspannungsschutzelemente mit einer Luft-Überschlag-Funkenstrecke, bei
denen also beim Ansprechen eine Gleitentladung auftritt (vgl. die DE 27 18 188 A1,
die DE 29 34 236 A1 und die DE 31 01 354 A1).
Überspannungsschutzelemente der Art, von der die Erfindung ausgeht, also solche
mit einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke, haben gegenüber Überspannungs
schutzelementen mit einer Luft-Überschlag-Funkenstrecke den Vorteil einer höheren
Stoßstromtragfähigkeit, jedoch den Nachteil einer höheren - und auch nicht sonder
lich konstanten - Ansprechspannung.
Es sind nun bereits verschiedene Überspannungsschutzelemente mit einer Luft-
Durchschlag-Funkenstrecke entwickelt worden, die in bezug auf die Ansprechspan
nung verbessert worden sind (vgl. die DE 41 41 681 A1, die DE 41 41 682 A1 und
die DE 42 44 051 A1).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Überspannungsschutzelement,
von dem die Erfindung ausgeht, insgesamt in seinem Überspannungsschutzverhalten
zu verbessern, insbesondere auch in bezug auf die Ansprechspannung, das Blitzstoß
strom- und Netzfolgestrom-Tragfähigkeitsverhalten und das Netzfolgestrom-Lösch
verhalten.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist dadurch gelöst, daß
die Funkenhörner der Elektroden in ihren an die Anschlußschenkel angrenzenden
Bereichen mit einer Bohrung versehen sind.
Diese Bohrungen sorgen dafür, daß im
Augenblick des Ansprechens des Überspannungsschutzelementes ein verbessertes
Zünd- und Lichtbogenlaufverhalten eingeleitet wird, insbesondere der Lichtbogen
neben den Bohrungen durch eine thermisch-atmosphärische Beblasung "in Fahrt ge
setzt wird".
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Überspan
nungsschutzelementes ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den sich gegen
überstehenden Enden der Anschlußschenkel der beiden Elektroden eine - eine Gleit
entladung auslösende - Zündhilfe vorgesehen ist, was für sich bekannt ist (vgl. die
DE-PS 2 90 113, die DE 41 41 681 A1, die DE 41 41 682 A1 und die DE 42 44
051 A1). Bei diesem Überspannungsschutzelement ist gleichsam in den engsten Teil der
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke, also dort, wo ein Ansprechen stattfindet, eine Hilfs-
Luft-Überschlag-Funkenstrecke integriert. Die integrierte Hilfs-Luft-Überschlag-Fun
kenstrecke hat eine relativ konstante und vor allem geringere Ansprechspannung als
die dem eigentlichen Überspannungsschutz dienende Luft-Durchschlag-Funken
strecke. Einmal angesprochen, bei einer relativ konstanten niedrigen Ansprechspan
nung, führt die gezündete Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrecke zu einem "schlagar
tigen" Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke mit relativ hoher Stromtragfä
higkeit, also hoher Blitzstoßstrom und Netzfolgestromtragfähigkeit. Bei dieser Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelementes sind also die
Vorteile einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke und einer Luft-Überschlag-Funken
strecke verwirklicht und deren Nachteile eliminiert.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Über
spannungsschutzelementes ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse zumindest
teilweise aus einem Kunststoff besteht, der bei einer Verbrennung keinen Kohlenstoff
abgibt, oder zumindest teilweise mit einem solchen Kunststoff ausgekleidet ist. Nor
malerweise ist der Einbau von eine Luft-Durchschlag-Funkenstrecke bildenden Elek
troden mit Funkenhörnern in ein relativ kleines, aus Kunststoff, der bei einer Erhit
zung bzw. einer Verbrennung Kohlenstoff abgibt, bestehendes Gehäuse problema
tisch. Insbesondere kommt es aufgrund des nach dem Ansprechen entstehenden sehr
heißen Lichtbogens zu einer Verbrennung des Kunststoffes und damit zu einer enor
men Abgabe von Kohlenstoff. Das führt dazu, daß die Elektroden verschmutzen und
keine Isolationsfestigkeit mehr vorhanden ist. Darüber hinaus beeinträchtigt auch der
enorme Kohlenstoffanteil im Gasgemisch das Löschverhalten der Elektroden. Die zu
vor beschriebenen Nachteile treten dann natürlich nicht auf, wenn das Gehäuse zu
mindest teilweise aus einem Kunststoff besteht, der bei einer Erhitzung bzw. einer
Verbrennung keinen Kohlenstoff abgibt, oder wenn das Gehäuse zumindest teilweise
mit einem solchen Kunststoff ausgekleidet ist.
Eine wiederum besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelementes ist dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwandun
gen des Gehäuses relativ nahe an die Funkenhörner der Elektroden herangezogen
sind. Durch diese Lehre tritt eine außerordentlich gute atmosphärische Beblasung des
Lichtbogens ein. Er läuft sehr schnell an die Spitzen der Funkenhörner, frißt sich also
nicht im Zündbereich fest.
Schließlich ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelementes dadurch gekennzeichnet, daß der den Funken
hörnern der Elektroden benachbarte Gehäusedeckel aus elektrisch leitendem Mate
rial, vorzugsweise aus Kupferwolfram besteht, wobei dann in aller Regel der Abstand
zwischen den dem Gehäusedeckei benachbarten Enden der Funkenhörner der Elek
troden und dem Gehäusedeckel so gewählt ist, daß zwischen den dem Gehäusedeckel
benachbarten Enden der Funkenhörner und dem Gehäusedeckel Lichtbögen ent
stehen können. Bei diesem Überspannungsschutzelement wandert der Lichtbogen
zunächst aus dem Zündbereich an die Spitzen der Funkenhörner. Dann bilden sich
zwischen den Spitzen der Funkenhörner und dem aus elektrisch leitendem Material
bestehenden Gehäusedeckel zwei Lichtbögen. Die sich dabei aufbauende Leiter
schleife sorgt dafür, daß die beiden Lichtbögen hinter die Funkenhörner getrieben
werden. Das hat zur Folge, daß sich zwei Lichtbögen ausbilden, die insgesamt für
eine enorm hohe Bogenbrennspannung beim Netzfolgestrom sorgen. Das wiederum
führt dazu, daß das Löschverhalten für den Netzfolgestrom sich wesentlich verändert
hat, nämlich eine quasi-kurzschlußfeste Entladungsstrecke entstanden ist. Da die bei
den Lichtbögen sich hinter den Funkenhörnern befinden, ist dadurch auch der emp
findliche Zündbereich zwischen den Funkenhörnern außerordentlich gut geschützt.
Im einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Über
spannungsschutzelement auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen
einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche, anderer
seits auf ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel, das in Verbindung mit einer
Zeichnung erläutert wird. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten ersten Ausführungsform einer
Elektrode eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer bevorzugten zweiten Ausführungsform einer
Elektrode eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements,
Fig. 3 eine Seitenansicht von zwei zusammenwirkenden Elektroden nach
Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Elektroden nach Fig. 3 längs der Linie IV-IV,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine nur schematisch dargestellte bevorzugte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzele
ments,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch das Überspannungsschutzelement nach Fig. 5,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine detailliert dargestellte bevorzugte Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements,
Fig. 8 eine Draufsicht auf das Überspannungsschutzelement nach Fig. 7, teil
weise geschnitten,
Fig. 9 einen Schnitt durch das Überspannungsschutzelement nach Fig. 7
(längs der Linie IX-IX in Fig. 8) und
Fig. 10 einen Schnitt durch das Überspannungsschutzelement nach Fig. 7
(längs der Linie X-X in Fig. 8).
Das erfindungsgemäße, in den Figuren - teilweise, Fig. 1 bis 4, bzw. insgesamt, Fig. 5
und 6 sowie 7 bis 10 - dargestellte Überspannungsschutzelement 1 dient zur Ablei
tung von transienten Überspannungen und zur Begrenzung von Stoßströmen und
besteht in seinem wesentlichen Aufbau aus zwei Elektroden 2, einer zwischen den
Elektroden 2 wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3 und einem die Elektro
den 2 aufnehmenden Gehäuse 4. Jede Elektrode 2 weist einen Anschlußschenkel 5
und ein unter einem spitzen Winkel zu dem Anschlußschenkel 5 verlaufendes Fun
kenhorn 6 auf. Wie die Fig. 1 bis 3 und 6 zeigen, bezieht sich der spitze Winkel zwi
schen dem Anschlußschenkel 5 und dem Funkenhorn 6 auf die Funktionsfläche des
Funkenhorns 6. Die Funkenhörner 6 der beiden mit Abstand zueinander angeordne
ten - Elektroden 2 bilden zusammen die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3. Da
durch, daß die Funkenhörner 6 der Elektroden 2 in der zuvor erläuterten Weise unter
einem spitzen Winkel zu den Anschlußschenkeln 5 verlaufen, ist die Luft-Durch
schlag-Funkenstrecke 3 spitzwinklig ausgeführt; der Winkel zwischen den einander
zugewandten Funkenhörnern 6 der Elektroden 2 beträgt vorzugsweise etwa 30°.
Wie insbesondere die Fig. 1, 2 und 4 zeigen, sind die Funkenhörner 6 der Elektroden
2 in ihren an die Anschlußschenkel 5 angrenzenden Bereichen mit einer parallel zu
den Anschlußschenkeln 5 verlaufenden Bohrung 7 versehen, die im Ausführungsbei
spiel mittig in den Funkenhörnern 6 der Elektroden 2 verwirklicht sind (vgl. insbe
sondere die Fig. 4 und 5).
Bei der in Fig. 1 dargestellten Elektrode 2 eines erfindungsgemäßen Überspannungs
schutzelementes 1 ist das Funkenhorn 6 mit einer einzigen Bohrung 7 versehen.
Demgegenüber zeigt die Fig. 2 eine Elektrode 2, bei der das Funkenhorn 6 zwei
übereinander vorgesehene Bohrungen 7 aufweist; im Vergleich mit der Elektrode 2
nach Fig. 1 ist bei der Elektrode 2 nach Fig. 2 unterhalb der Bohrung 7, mit der die
Elektrode 2 nach Fig. 1 versehen ist, eine weitere Bohrung 7 realisiert.
Die in den Funkenhörnern 6 der Elektroden 2 des erfindungsgemäßen Überspan
nungsschutzelements 1 vorgesehenen Bohrungen 7 sorgen dafür, daß im Augenblick
des Ansprechens des Überspannungsschutzelements 1, also des Zündens, der ent
standene Lichtbogen neben den Bohrungen 7 durch eine thermische und/oder elek
trische und/oder magnetische Druck- und/oder Kraftwirkung "in Fahrt gesetzt wird",
also von seiner Entstehungsstelle wegwandert.
Im übrigen kann den Figuren entnommen werden, daß im dargestellten Ausführungs
beispiel die Funkenhörner 6 der Elektroden 2 an beiden Seiten jeweils mit einer Fase
8 versehen sind, an ihren einander zugewandten Seiten konvex ausgebildet sind und
an ihren voneinander abgewandten Seiten mit quer zur Längserstreckung der Fun
kenhörner 6 verlaufenden Schlitzen 9 versehen sind; statt der gezeigten quer verlau
fenden Schlitze 9 sind auch längs verlaufende möglich. Die Anfasung der Funken
hörner 6 der Elektroden 2 verhindert, daß es zu Materialabträgen an den Kanten der
Funkenhörner 6 kommt. Die vorzugsweise realisierte Maßnahme, die Funkenhörner 6
der Elektroden 2 an ihren einander zugewandten Seiten konvex auszubilden, führt
dazu, daß der nach einem Ansprechen des erfindungsgemäßen Überspannungs
schutzelements entstehende Lichtbogen vorzugsweise mittig im Bereich der Fun
kenhörner 6 entsteht und mittig zu den Enden bzw. Spitzen der Funkenhörner 6
läuft. Mit den Schlitzen 9, mit denen die Funkenhörner 6 der Elektroden 2 an ihren
voneinander abgewandten Seiten versehen sind, wird schließlich erreicht, daß der
Strom bis zum Fußbogen des Lichtbogens exakt die Kontur der V-förmigen Luft-
Durchschlag-Funkenstrecke 3 nachvollziehen muß. Dadurch ergibt sich auf der ge
genüberliegenden Elektrode 2 eine magnetische Beblasung des Lichtbogens in sei
nem Fußpunkt. Die Schlitze 9 haben im übrigen den Vorteil, daß das verbliebene Ma
terial als besonders wirksamer Kühlkörper funktioniert; es findet also gleichzeitig eine
Belüftung der Funkenhörner 6 der Elektroden 2 von hinten statt.
Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelements 1 ist zwischen den sich gegenüberstehenden Enden
der Anschlußschenkel 5 der beiden Elektroden 2 eine - eine Gleitentladung auslö
sende Zündhilfe 10 vorgesehen, die vorzugsweise aus einem Isolierstoff besteht, der
bei einer Zustandsänderung, beispielsweise einer Erhitzung, keinen Kohlenstoff in
funktionsbeeinträchtigendem Maße abgibt, und geringfügig, vorzugsweise 0,1 mm
oder mehr, in die von den Funkenhörnern 6 der Elektroden 2 gebildete Luft-Durch
schlag-Funkenstrecke 3 hineinragt, tatsächlich ragt die Zündhilfe 10 bis in die Mitte
der Bohrungen 7 in die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3 hinein. Im übrigen ist die
Zündhilfe 10, wie dies die Fig. 4 und 5 zeigen, an ihrer der Luft-Durchschlag-Funken
strecke 3 zugewandten Seite V-förmig ausgebildet und mit einem bis in die Luft-
Durchschlag-Funkenstrecke 3 reichenden schmalen Schlitz 11 versehen. Der Schlitz
11 in der Zündhilfe 10 beeinflußt positiv die Ansprechspannung.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Überspan
nungsschutzelements 1 ist durch die zuvor beschriebenen Maßnahmen gleichsam in
den engsten Teil der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3, also dort, wo ein Anspre
chen bzw. Zünden stattfindet, eine Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrecke integriert.
Diese integrierte Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrecke hat eine relativ konstante und
vor allem geringere Ansprechspannung als die dem eigentlichen Überspannungs
schutz dienende Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3. Einmal angesprochen, bei einer
relativ konstanten niedrigen Ansprechspannung, führt die gezündete Hilfs-Luft-
Überschlag-Funkenstrecke zu einem "schlagartigen" Zünden der Luft-Durchschlag-
Funkenstrecke 3 mit relativ hoher Stromtragfähigkeit.
Auch in bezug auf das Gehäuse 4 sind besondere Maßnahmen verwirklicht. Es gilt
nämlich, was nicht dargestellt ist, daß das Gehäuse 4 teilweise aus einem Kunststoff
besteht, der bei einer Erhitzung bzw. einer Verbrennung keinen Kohlenstoff abgibt
oder teilweise mit einem solchen Kunststoff ausgekleidet ist. Die weiter vorne be
schriebenen Probleme, die dann auftreten, wenn das Gehäuse aus Kunststoff besteht,
der bei einer Erhitzung bzw. einer Verbrennung Kohlenstoff abgibt, sind also elimi
niert.
Im übrigen zeigen die Fig. 5 und 6 sowie 7 bis 10, daß bei dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements 1 die Seiten
wandungen 12 des Gehäuses 4 bis an die Funkenhörner 6 der Elektroden 2 herange
zogen sind. Dadurch tritt ein außerordentlich gutes Laufverhalten des Lichtbogens
ein; er läuft sehr schnell an die Spitzen der Funkenhörner.
Für das in den Fig. 5 und 6 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelementes 1 gilt weiter, daß der den Funkenhörnern 6 der
Elektroden 2 benachbarte Gehäusedeckel 13 aus elektrisch leitendem Material, vor
zugsweise aus abbrandfestem Material, insbesondere aus Kupferwolfram besteht.
Dabei ist dann der Abstand zwischen den dem Gehäusedeckel 13 benachbarten En
den der Funkenhörner 6 der Elektroden 2 und dem Gehäusedeckel 13 so gewählt,
daß zwischen den dem Gehäusedeckel 13 benachbarten Enden der Funkenhörner 6
und dem Gehäusedeckel 13 Lichtbögen entstehen können. Durch die weiter oben
beschriebenen Maßnahmen wandert der nach dem Ansprechen des erfindungsge
mäßen Überspannungsschutzelements 1 entstandene Lichtbogen zunächst aus dem
Zündbereich an die Spitzen der Funkenhörner 6. Dann bilden sich zwischen den
Spitzen der Funkenhörner 6 und dem aus elektrisch leitendem Material bestehenden
Gehäusedeckel 13 zwei Lichtbögen. Die sich dabei aufbauende Leiterschleife sorgt
nun dafür, daß die beiden Lichtbögen hinter die Funkenhörner 6 getrieben werden.
Insgesamt hat das zur Folge, daß sich zwei Lichtbögen ausbilden, die insgesamt für
eine enorm hohe Bogenbrennspannung beim Netzfolgestrom sorgen, so daß sich das
Löschverhalten für den Netzfolgestrom wesentlich verändert hat, nämlich eine quasi-
kurzschlußfeste Entladungsanordnung entstanden ist.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß bei dem Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Überspannungsschutzelements 1, zu dem eine Elektrode nach Fig. 2 gehört,
also eine solche, bei der jedes Funkenhorn 6 zwei übereinander vorgesehene Boh
rungen 7 aufweist, die zweite, untere Bohrung 7 dann wirksam wird, wenn die
Zündhilfe 10 zwischen den Anschlußschenkeln 5 der Elektroden 2 heruntergebrannt
ist. Die zweite Bohrung 7 dient also quasi als Sicherheit dafür, daß das erfindungsge
mäße Überspannungsschutzelement 1 auch in einem solchen Fall funktioniert.
Während in den Fig. 5 und 6 eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Überspannungsschutzelements 1 nur schematisch dargestellt ist, zeigen die
Fig. 7 bis 10 im konstruktiven Detail eine solche bevorzugte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements 1. Dabei sei zunächst darauf hin
gewiesen, daß in den Fig. 1 bis 6 die Elektroden 2 so dargestellt sind, daß sich die
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3 von unten nach oben öffnet. Demgegenüber sind
bei der auch hinsichtlich des konstruktiven Details in den Fig. 7 bis 10 dargestellten
Ausführungsform die Elektroden 2 so angeordnet, daß sich die Luft-Durchschlag-
Funkenstrecke 3 von oben nach unten öffnet. Im übrigen sind bei der im konstrukti
ven Detail in den Fig. 7 bis 10 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Überspannungsschutzelements 1 die funktionswesentlichen Elemente, also die
Elektroden 2 mit den Funkenhörnern 6 und die Zündhilfe 10 im wesentlichen so aus
geführt, wie dies zuvor in Verbindung mit den Fig. 1 bis 6 im einzelnen beschrieben
worden ist, so daß sich diesbezügliche Ausführungen in Verbindung mit den Fig. 7
bis 10 erübrigen. Die Fig. 7 bis 10 zeigen also vor allem konstruktive Details in bezug
auf das Gehäuse 4.
Wie die Fig. 7 und 10 zeigen, ist dem Gehäuse 4 ein besonders gestalteter Gehäuse
deckel 13 zugeordnet. Dieser Gehäusedeckel 13 weist eine domartige Ausformung 14
auf, in die ein die Elektroden 2 aufnehmender Halter 15 eingesetzt ist. Der Gehäuse
deckel 13 ist durch innenliegende Schrauben 16 mit dem eigentlichen Gehäuse 2 ver
bunden.
Weiter oben ist ausgeführt worden, daß das Gehäuse 4 zumindest teilweise aus einem
Kunststoff besteht, der bei einer Erhitzung bzw. einer Verbrennung keinen Kohlen
stoff abgibt oder zumindest teilweise mit einem solchen Kunststoff ausgekleidet ist.
Bei der Ausführungsform, die in den Fig. 7 bis 10 dargestellt ist, ist die zweite Alter
native realisiert; das Gehäuse 4 weist also eine Auskleidung 17 aus einem Kunststoff
auf, der bei einer Erhitzung bzw. einer Verbrennung keinen Kohlenstoff abgibt.
In Verbindung mit den Fig. 5 und 6 ist weiter oben ausgeführt worden, daß die Sei
tenwandungen 12 des Gehäuses 4 bis an die Funkenhörner 6 der Elektroden 2
herangezogen sind, wodurch ein außerordentlich gutes Laufverhalten des Lichtbo
gens eintritt. Die im konstruktiven Detail in den Fig. 7 bis 10 dargestellte Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements 1 erreicht das
gleiche gute Laufverhalten des Lichtbogens dadurch, daß der durch die Funkenhör
ner 6 gebildeten Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3 seitlich Begrenzungselemente
18 zugeordnet sind.
In Verbindung mit den Fig. 5 und 6 ist weiter oben auch erläutert worden, daß der
den Funkenhörnern 6 der Elektroden 2 benachbarte Gehäusedeckel 13 aus elektrisch
leitendem Material besteht, wobei der Abstand zwischen den dem Gehäusedeckel 13
benachbarten Enden der Funkenhörner 6 der Elektroden 2 und dem Gehäusedeckel
13 so gewählt ist, daß zwischen den dem Gehäusedeckel 13 benachbarten Enden der
Funkenhörner 6 und dem Gehäusedeckel 13 Lichtbögen entstehen können. Das
gleiche Ergebnis ist bei der im konstruktiven Detail in den Fig. 7 bis 10 dargestellten
Ausführungsform dadurch erreicht, daß im Gehäuse 4, den Enden der Funkenhörner
6 der Elektroden 2 gegenüberliegend, eine Einlage 19 aus elektrisch leitendem Mate
rial, wiederum vorzugsweise aus abbrandfestem Material, vorgesehen ist.
Im übrigen zeigen die Fig. 7 bis 10, insbesondere die Fig. 7 bis 9, daß das Gehäuse 4
und dementsprechend auch der Gehäusedeckei 13 unsymmetrisch ausgeführt ist.
Tatsächlich liegen nämlich einmal auf der einen Seite und das andere Mal auf der an
deren Seite der senkrechten Hauptebene einerseits die Schrauben 16, mit denen der
Gehäusedeckel 13 mit dem Gehäuse 4 verbunden ist, andererseits Anschlußkörper 20
zum Anschluß von nicht dargestellten elektrischen Leitungen. Unterhalb der Schrau
ben 16, mit denen der Gehäusedeckel 13 mit dem Gehäuse 14 verbunden ist, sind
Ausblasöffnungen 21 realisiert.
Wesentlich ist auch die in den Fig. 7 bis 10 gezeigte konstruktive Gestal
tung des Gehäuses 4 und die Anordnung der Elektroden 2 im Gehäuse 4 bzw. im
Gehäusedeckel 13, auch insoweit, als dies nur in den Fig. 7 bis 10 im Detail dargestellt
ist, also auch insoweit, als das zuvor nicht beschrieben ist, insbesondere auch inso
weit, als auf diese konstruktiven Details Patentansprüche nicht gerichtet sind.