DE4244051C2 - Überspannungsschutzelement - Google Patents
ÜberspannungsschutzelementInfo
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- H01T—SPARK GAPS; OVERVOLTAGE ARRESTERS USING SPARK GAPS; SPARKING PLUGS; CORONA DEVICES; GENERATING IONS TO BE INTRODUCED INTO NON-ENCLOSED GASES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzelement zur Ableitung von tran
sienten Überspannungen, mit mindestens zwei Elektroden und einer zwischen den
Elektroden wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecke.
Elektrische, insbesondere aber elektronische Meß-, Steuer-, Regel- und Schalt
kreise, vor allem auch Fernmeldeeinrichtungen und -anlagen, sind empfindlich
gegen transiente Überspannungen, wie sie insbesondere durch atmosphärische
Entladungen, aber auch durch Kurzschlüsse und Schalthandlungen in Energiever
sorgungsnetzen auftreten können. Diese Empfindlichkeit hat in dem Maße zuge
nommen, indem elektronische Bauelemente, insbesondere Transistoren und Thy
ristoren, verwendet werden; vor allem sind zunehmend eingesetzte integrierte
Schaltkreise in starkem Maße durch transiente Überspannungen gefährdet.
Neben den Überspannungsschutzelementen, von denen die Erfindung ausgeht (vgl.
die DE-PS 37 16 997 und 39 10 435), also solchen mit einer Luft-
Durchschlag-Funkenstrecke, gibt es Überspannungsschutzelemente mit einer Luft-
Überschlag-Funkenstrecke, bei denen also beim Ansprechen eine Gleitentladung
auftritt (vgl. die DE-OS 27 18 188, 29 34 236 und 31 01 354).
Überspannungsschutzelemente der Art, von der die Erfindung ausgeht, also sol
che mit einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke, haben gegenüber Überspannungs
schutzelementen mit einer Luft-Überschlag-Funkenstrecke den Vorteil einer
höheren Stoßstromtragfähigkeit, jedoch den Nachteil einer höheren - und auch
nicht sonderlich konstanten - Ansprechspannung.
Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, das Überspannungsschutzele
ment, von dem die Erfindung ausgeht, in bezug auf die Ansprechspannung zu ver
bessern.
Das erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement, bei dem die zuvor hergeleite
te und dargelegte Aufgabe gelöst ist, ist nun zunächst und im wesentlichen da
durch gekennzeichnet, daß die Elektroden plattenförmig ausgeführt sind und
sich gegenüberstehen, daß zwischen den Elektroden mindestens eine eine
Gleitentladung auslösende Zündhilfe vorgesehen ist
und das die Zündhilfe nur einen kleinen Teil des durch die
Elektroden begrenzten Raumes einnimmt.
Erfindungsgemäß ist also
das Überspannungsschutzelement zunächst plattenförmig ausgeführt und ist in
das plattenförmig ausgeführte Überspannungsschutzelement, das eine Luft-Durch
schlag-Funkenstrecke aufweist, gleichsam eine Hilfs-Luft-Überschlag-Funken
strecke integriert. Die erfindungsgemäß integrierte Hilfs-Luft-Überschlag-
Funkenstrecke hat eine relativ konstante und vor allem geringere Ansprechspan
nung als die dem eigentlichen Überspannungsschutz dienende Luft-Durchschlag-
Funkenstrecke. Einmal angesprochen, bei einer relativ konstanten niedrigen
Ansprechspannung, führt die gezündete Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrecke zu
einem "schlagartigen" Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke mit relativ
hoher Stoßstromtragfähigkeit. Anders ausgedrückt sind bei dem erfindungsge
mäßen Überspannungsschutzelement die Vorteile einer Luft-Durchschlag-Funken
strecke und einer Luft-Überschlag-Funkenstrecke verwirklicht und deren Nach
teile eliminiert.
Im einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das erfindungsgemäße
Überspannungsschutzelement auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird ver
wiesen einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf Ausführungsbeispiele, die in Verbindung mit einer Zeichnung
erläutert werden. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste bevorzugte Ausführungsform eines er
findungsgemäßen Überspannungsschutzelements,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Überspannungsschutzelement nach Fig. 1
längs der Linie II-II und
Fig. 3 einen dem Schnitt nach Fig. 1 entsprechenden Schnitt durch eine
zweite bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Überspan
nungsschutzelements.
Die in den Figuren dargestellten Überspannungsschutzelemente dienen der Ab
leitung von transienten Überspannungen, wie sie insbesondere durch atmosphäri
sche Entladungen, aber auch durch Kurzschlüsse und Schalthandlungen in Ener
gieversorgungsnetzen auftreten können.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 sind zwei Elektroden 1 und 2 und
eine zwischen den Elektroden 1, 2 wirksame Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3
vorgesehen.
Erfindungsgemäß gilt zunächst, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, daß die Elektro
den 1 und 2 plattenförmig ausgeführt sind und sich gegenüberstehen und daß
zwischen den Elektroden 1 und 2 mindestens eine eine Gleitentladung auslösen
de Zündhilfe 4 vorgesehen ist. Damit ist erfindungsgemäß in das Überspannungs
schutzelement, von dem die Erfindung ausgeht, das also eine Luft-Durchschlag-
Funkenstrecke 3 aufweist, gleichsam eine Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrecke
integriert. Die erfindungsgemäß integrierte Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrec
ke hat eine relativ konstante und vor allem eine geringere Ansprechspannung
als die dem eigentlichen Überspannungsschutz dienende Luft-Durchschlag-Funken
strecke 3. Einmal angesprochen, und zwar bei einer relativ konstanten niedri
gen Ansprechspannung, führt die gezündete Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrecke
zu einem "schlagartigen" Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3 mit rela
tiv hoher Stoßstromtragfähigkeit.
Wie insbesondere die Fig. 2 verdeutlicht, nimmt die Zündhilfe 4 nur einen
kleinen Teil des durch die Elektroden 1 und 2 begrenzten Raumes ein. Tatsäch
lich ist nämlich die Zündhilfe 4, die zugleich auch als Abstandhalter zwischen
den beiden Elektroden 1 und 2 wirksam ist, stegartig ausgeführt. Sie besteht
im übrigen aus Kunststoff, und zwar aus einem Kunststoff mit geringer Kriech
stromfestigkeit, der bei Lichtbogeneinwirkung gast, nämlich elektronegative
Gase frei setzt.
Weiter oben ist in bezug auf das erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement
ausgeführt, daß zwischen den beiden Elektroden 1 und 2 mindestens eine Zünd
hilfe 4 vorgesehen ist. Vorzugsweise sind jedoch, wie dies vor allem der
Fig. 2 entnommen werden kann, zwischen den beiden Elektroden 1 und 2 drei
Zündhilfen 4 - gleichmäßig verteilt angeordnet - vorgesehen.
Im übrigen gilt für das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelementes, auch für das in Fig. 3
dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutz
elements, daß eine dritte plattenförmige Elektrode 5 - der Elektrode 2 be
nachbart - vorgesehen ist; bei den in Figuren dargestellten Ausführungsbei
spielen erfindungsgemäßer Überspannungsschutzelemente handelt es sich also um
Drei-Elektroden-Funkenstrecken. Im einzelnen sind dabei, wie die Fig. 1 und 3
zeigen, die Abstände zwischen der mittleren Elektrode 2 und der äußeren Elek
trode 1 bzw. der äußeren Elektrode 5 ungleich und sind die beiden äußeren
Elektroden 1 und 5 unterschiedlich groß; während die beiden Elektroden 1 und 2
gleich groß sind, ist die dritte Elektrode 5 kleiner.
Wie nun die Fig. 1 und 3 zeigen, ist auch zwischen der der dritten Elektrode 5
benachbarten Elektrode 2 und der dritten Elektrode 5 mindestens eine - eine
Gleitentladung auslösende - Zündhilfe 6 vorgesehen. Tatsächlich sind auch hier
drei Zündhilfen 6 - gleichmäßig verteilt angeordnet - vorgesehen. Die Zünd
hilfen 6 zwischen der der dritten Elektrode 5 benachbarten Elektrode 2 und der
dritten Elektrode 5 sind gegenüber den Zündhilfen 4 zwischen der ersten Elek
trode 1 und der mittleren Elektrode 2 umfangsmäßig versetzt vorgesehen; eine
Zündhilfe 6 befindet sich immer genau in der Mitte zwischen zwei Zündhilfen 4.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die Zündhilfen 4 bzw. 6 als
Hilfs-Luft-Überschlag-Funkenstrecken zwischen den Elektroden 1 und 2 bzw. 2
und 5 wirken, mit den Zündhilfen 4 bzw. 6 also die Luft-Durchschlag-Funken
strecke 3 zwischen den Elektroden 1 und 2 und die Luft-Durchschlag-Funken
strecke 7 zwischen den Elektroden 2 und 5 "schlagartig" zum Zünden gebracht
werden können. Folglich können die Zündhilfen 4 und 6 insgesamt so ausgelegt
werden, daß mit Hilfe der Zündhilfen 4 und 6 das Ansprechverhalten der erfin
dungsgemäßen Überspannungsschutzelemente gesteuert werden kann. Dazu kann eine
Ausgestaltung hilfreich sein, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zünd
hilfen 6 zwischen der mittleren Elektrode 2 und der dritten Elektrode 5 eine
andere Größe und/oder Form haben und/oder aus anderem Material bestehen als
die Zündhilfen 4 zwischen der ersten Elektrode 1 und der mittleren Elektro
de 2.
Besondere Bedeutung kommt noch einer weiteren Lehre der Erfindung zu, die im
folgenden in Verbindung mit dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements erläutert werden soll.
Überspannungsschutzelemente der erfindungsgemäßen Art, also solche mit einer
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3 bzw. mit Luft-Durchschlag-Funkenstrecken 3,
7, haben gegenüber Überspannungsschutzelementen mit einer Luft-Überschlag-Fun
kenstrecke den Vorteil einer höheren Stoßstromtragfähigkeit, - weil eine re
lativ geringe Lichtbogenspannung zu einer relativ geringen Leistung im Licht
bogen führt. Das Löschverhalten solcher Überspannungsschutzelemente ist jedoch
unter Umständen verbesserungsbedürftig.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelements ist nun der Abstand zwischen den Paaren benachbar
ter Elektroden 1 und 2 bzw. 2 und 5 - über den Umfang gesehen - unterschied
lich. Dadurch steigt der Abstand zwischen zwei benachbarten Elektroden von ei
nem Kleinstwert zu einem Größtwert an und beim Ansprechen entsteht der Licht
bogen natürlich dort, wo der Abstand zwischen den benachbarten Elektroden am
geringsten ist. Der Lichtbogen wandert dann jedoch - thermisch bedingt, also
von "heiß" nach "kalt" - dahin, wo der Abstand zwischen den benachbarten Elek
troden am größten ist. Die Verlängerung des Lichtbogens ist mit einer Erhöhung
der Lichtbogenspannung und folglich mit einem verbesserten Löschverhalten ver
bunden.
Die zuvor erläuterte ergänzende Lehre der Erfindung ist im in Fig. 3 darge
stellten Ausführungsbeispiel konkret dadurch realisiert, daß sowohl die äuße
re Elektrode 1 und die mittlere Elektrode 2 als auch die mittlere Elektrode 2
und die dritte Elektrode 3 einen spitzen Winkel einschließen. Das gleiche Er
gebnis kann man auch dadurch erreichen, daß man die Elektroden 1, 2 und 5 in
unterschiedlicher Stärke ausführt.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß die Zündhilfen 6 im einzelnen
so ausgeführt sein können, wie dies in bezug auf die Zündhilfen 4 im einzelnen
beschrieben ist.
Claims (16)
1. Überspannungsschutzelement zur Ableitung von transienten Überspannungen,
mit mindestens zwei Elektroden und einer zwischen den Elektroden wirksamen
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektro
den (1, 2) plattenförmig ausgeführt sind und sich gegenüberstehen, daß zwi
schen den Elektroden (1, 2) mindestens eine - eine Gleitentladung auslö
sende - Zündhilfe (4) vorgesehen ist und daß die Zündhilfe (4) nur einen
kleinen Teil des durch die Elektroden (1, 2) begrenzten Raumes einnimmt.
2. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündhilfe (4) stegartig ausgeführt ist und zugleich auch als Abstandhal
ter zwischen den beiden Elektroden (1 und 2) wirksam ist.
3. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Zündhilfe (4) aus Kunststoff besteht.
4. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündhilfe (4) aus einem Kunststoff mit geringer Kriechstromfestigkeit
besteht.
5. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Zündhilfe (4) aus einem bei Lichtbogeneinwirkung gasenden, näm
lich elektronegative Gase freisetzenden Kunststoff besteht.
6. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen den beiden Elektroden (1, 2) drei Zündhilfen (4)
vorgesehen sind.
7. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündhilfen (4) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
8. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine dritte plattenförmige Elektrode (5) - einer der bei
den anderen Elektroden (2) benachbart - vorgesehen ist.
9. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstände zwischen der mittleren Elektrode (2) und der äußeren Elektro
de (1 bzw. 3) ungleich sind.
10. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden äußeren Elektroden (1, 5) unterschiedlich groß sind.
11. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der der dritten Elektrode (5) benachbarten
Elektrode (2) und der dritten Elektrode (5) mindestens eine - eine Gleit
entladung auslösende - Zündhilfe (6) vorgesehen ist.
12. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der der dritten Elektrode (5) benachbarten Elektrode (2) und
der dritten Elektrode (5) drei Zündhilfen (6) vorgesehen sind.
13. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündhilfen (6) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
14. Überspannungsschutzelement nach den Ansprüchen 7 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zündhilfen (6) zwischen der mittleren Elektrode (2)
und der dritten Elektrode (5) gegenüber den Zündhilfen (4) zwischen der
ersten Elektrode (1) und der mittleren Elektrode (2) umfangsmäßig ver
setzt angeordnet sind.
15. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zündhilfe bzw. die Zündhilfen (6) zwischen der mitt
leren Elektrode (2) und der dritten Elektrode (5) eine andere Größe und/oder
Form haben und/oder aus anderem Material besteht bzw. bestehen als die
Zündhilfe bzw. die Zündhilfen (4) zwischen der ersten Elektrode (1) und
der mittleren Elektrode (2).
16. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den beiden Elektroden (1 und 2)
bzw. zwischen mindestens einem Paar benachbarter Elektroden (1 und 2 bzw.
2 und 5) - über den Umfang gesehen - unterschiedlich ist.
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