DE439693C

DE439693C - Verfahren und Einrichtung zur elektrischen Reinigung von Gasen

Info

Publication number: DE439693C
Application number: DES70474D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1925-06-21
Filing date: 1925-06-21
Publication date: 1927-01-19

Description

Verfahren und Einrichtung zur elektrischen Reinigung von Gasen. Für die gute und gleichmäßige Abscheidung der Schwebekörper aus elektrisch behandelten Gasen ist die Innehaltung einer gewissen Temperatur der zu behandelnden Gase von erheblicher Bedeutung. So läßt z. B. bei zu hoher Temperatur die Reinigungswirkung der elektrischen Niederschlagsanlage nach, während bei Abkühlung der Gase leicht unerwünschte Kondensationserscheinungen, z. B. bei Teergas, eintreten können.
Vorliegende Erfindung zeigt nun ein Verfahren, durch das man die Temperatur der zu reinigenden Gase auf einer für die Behandlung geeigneten Höhe halten kann. Dieses Verfahren besteht erfindungsgemäß darin, daß die Temperatur des Gases in einer elektrischen Niederschlagseinrichtung durch eine in den Gasstrom eingeschaltete wärmcempfindliehe Vorrichtung selbsttätig geregelt wird. Eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens beseht z. B. zweckmäßig aus einem Bünetallstreifen, der bei Wärmeab- oder -zunahme entsprechende Kontakte schliert und dadurch Erhitzungs- oder Abkühlungsvorrichtungen einschaltet.
In der Abbildung ist ein solches Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. t ist der Kanal, welcher die zu reinigenden Gase der elektrischen Reinigungskammer zuführt. In der Wandung dieses Kanals sitzt die Verschraubung 2, in der ein Bimetallstreifen 3 und die beiden diesem Streifen gegenüberliegenden Kontaktzungen q. und 5 isoliert voneinander befestigt sind. Die Anschlußklemme des Bimetallstreifens ist mit dem einen Pol der Stromquelle 6 verbunden. Der andere Pol der Stromquelle 6 ist einerseits mit der Erwärmungsvorrichtung 7, andererseits mit einer Abkühlangs@ orrichtung 8 verbunden, die beide gleichfalls mit den Kontaktzungen und 5 in leitender Verbindung stehen.
Die Einrichtung arbeitet nun folgendermaßen: Sinkt die Temperatur des durch den Kanal .einströmenden Gases zu tief herab, so biegt sich infolgedessen der Bimetallstreifen 3 zur Kontaktzunge q. hinüber, schließt den von der Stromquelle 6 nach der Erwärmungsvorrichtung 7 führenden Stromkreis und setzt dadurch die Erwärmungsvorrichtung in Tätigkeit. Steigt dagegen die Temperatur der durch den Kanal r gehenden Gase zu hoch, so biegt sich der Bimetallstreifen zur Kontaktzunge 5 hinüber und schließt den zur Abkühlungsvorrichtung 8 führenden Stromkreis. Dieser Regelvorgang der Gastemperatur geschieht so lange, bis die zu reinigenden Gase die gewünschte Temperatur besitzen. Bei dieser normalen Temperatur bleibt der Bimetallstreifen 3 in der Mitte zwischen den beiden Kontaktzungen q. und 5 stehen, ohne einen Stromkreis zu schließen.
Man kann so die Temperatur der Gase auf einer für .eine gute AbschP,idung günstigen Höhe ohne Schwierigkeit halten. Selbstverständlich können auch andere Vorrichtungen geeigneter Art, z. B. Kontaktthermometer, . Thermoelemente, Kontakthygrometer u. dgl., zur selbsttätigen Regelung der Gastemperatur verwendet werden. In besonders vorteilhafter Weise läßt sich das Verfahren bei der elektrischen Staubabscheidung in Anlagen für die Tieftemperaturdestillation der Kohle anwenden. -Erfindungsgemäß wird hier die Temperatur der Teerdämpfe selbsttätig so geregelt, daß sie über dem Kondensationspunkt des schwersten Teerteils bleibt. Dadurch wird mit Sicherheit eine unerwünschte Kondensation der Teerdämpfe im Abscheidungsraume vermieden.

Claims

PATEN TA NS PRÜCHL: z. Verfahren zur elektrischen Reinigung von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Gase in einer elektrischen Niederschlagseinrichtung durch eine in den Gasstrom eingeschaltete, zweckmäßig wärmeempfindliche Voirichtung selbsttätig geregelt wird. z. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, bestehend aus einem Bimetallstreifen, der hei Wärmeab-oder -zunahme entsprec'hexide Kontakte schließt und dadurch Erhitzungs- oder Abkühlungsvorrichtungen einschaltet. 3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i zur elektrischen Staubabscheidung in Anlagen für die Tieftemperaturdestillation der Kohle, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Teerdämpfe oberhalb des Kondensationspunktes des schwersten Teerteils gehalten wird.