DE4391556C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Dämpfung der Schwingungen von Schienen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Dämpfung der Schwingungen von SchienenInfo
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- E01B9/00—Fastening rails on sleepers, or the like
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Dämpfung
von von Gleisteilen, wie Schienen stammenden Schwingungen, wobei die Schienen
über Zwischenlagen als Dämpfungsmittel ggf. eine Rippenplatte auf einer
Gleisunterstützung, wie Schwelle, befestigt ist.
Gleisteile, wie Schienen, werden beim Befahren mit Fahrzeugen auf Biegung
beansprucht. Hierdurch entstehen Durchbiegungen, die in den Schienen Schwingungen
hervorrufen, die von der Geschwindigkeit abhängen, mit der sich die Fahrzeuge
bzw. ein Zug über die Schiene bewegt. Die Schienenschwingungen verursachen
nicht nur eine Geräuschbelästigung, sondern können auch zu Schädigungen am
Oberbau bzw. insbesondere an Achsen und Rädern der Fahrzeuge hervorrufen.
Nach dem Stand der Technik werden im Oberbau Schwingungen mittels elastischer
Zwischenlagen gedämpft (DE 39 37 086 A1).
In anderen Gebieten der Technik, insbesondere im Maschinen- und Fahrzeugbau,
werden piezokeramische Elemente zur Schwingungsdämpfung verwendet (DE
39 39 822 A1, US 50 97 171, US 45 95 515, US 49 40 914, SU 947 934).
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Dämpfung der
Schwingungen von befahrenen Gleisteilen zu entwickeln.
Das Problem wird bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen der Schiene und der
Schwelle als Dämpfungsmittel wenigstens ein elektromechanischer Aktor
angeordnet ist, der an einen Verstärker angeschlossen ist, dessen Eingang von
einem Signal beaufschlagt wird, das von einem die Schienenschwingungen
erfassenden Sensor erzeugt wird.
Mit dieser Vorrichtung läßt sich eine aktive Schwingungsdämpfung erreichen, indem
der elektromechanische Aktor in der jeweiligen Schiene Biegebeanspruchungen
hervorruft, die von den Fahrzeugen eines Zuges erzeugten Biegebeanspruchungen
entgegengerichtet sind, so daß die Durchbiegungen insgesamt geringer sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Aktor eine piezoelektrische Feder
in Sandwich-Bauweise, die aus mehreren Lagen Metallfolien mit dazwischen
angeordneten Schichten aus Piezokeramik besteht. Ein derartiger Aktor be
ansprucht wenig Raum senkrecht zu den Ebenen der Lagen aus Metallfolien. Die
Metallfolien bestehen vorzugsweise aus Kupfer und haben eine Stärke von etwa 0,1
mm. Die piezokeramischen Schichten sind insbesondere etwa 0,3 mm stark.
Es ist zweckmäßig, wenn zwischen der Unterseite des Gleisteils und der Oberseite
der piezoelektrischen Feder und zwischen der Unterseite der piezoelektrischen
Feder und der Oberseite einer Unterlage wie Schwelle oder Rippenplatte jeweils
elastische Platten zur Dämpfung niedriger Frequenzen mit hohen Amplituden
angeordnet sind. Während die piezoelektrische Feder vorwiegend höherfrequente
Schwingungen dämpft, werden durch die elastischen Platten Schwingungen mit
niedrigeren Frequenzen gedämpft.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, die einen eigenständigen erfinderischen
Gehalt hat, ist zwischen der Schiene und der Schwelle eine
piezoelektrische Feder in Sandwich-Bauweise angeordnet, die aus mehreren Lagen
Metallfolien mit dazwischen angeordneten Schichten aus Piezokeramik besteht,
wobei die Ausgänge der piezoelektrischen Feder mit wenigstens einem Widerstand
verbunden sind.
Bei dieser Ausführungsform wirkt die piezoelektrische Feder als passives
Dämpfungsmittel. Die Schwingungsenergie in der Schiene, die auf die piezoelektrische
Feder einwirkt, erzeugt durch die Verformung der Feder elektrische
Spannungen an den Anschlüssen. Die Spannungen treiben Ströme über den mit den
Anschlüssen verbundenen Widerstand bzw. über mehrere parallel geschaltete
Widerstände, wodurch mindestens ein Teil der Schwingungsenergie aufgezehrt wird.
Verfahrensmäßig wird das Problem erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mittels
eines elektromechanischen Aktors zwischen Schiene und Schwelle eine Biegebeanspruchung erzeugt
wird, die derjenigen Biegebeanspruchung entgegengerichtet ist, die von einem die Schiene
überfahrenden Fahrzeug erzeugt wird.
In der nachfolgenden Beschreibung eines in der
Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 den unteren Teil einer Schiene an der Auflagestelle auf einer
Schwelle mit einer Vorrichtung zur Schwingungsdämpfung im
Längsschnitt und
Fig. 2 einen Teil einer Vorrichtung zur Schwingungsdämpfung an Schienen
im Schema.
Ein Gleisteil in Form einer Schiene (10), deren unteres Teil in Fig. 1 im Längsschnitt
dargestellt ist, ist mit ihrer Unterseite auf einer elastischen Platte (12)
gelagert, die aus einem Material besteht, das mechanische Schwingungen mit
niedrigen Frequenzen und großen Amplituden gut dämpft. Die Platte (12) liegt mit
ihrer Unterseite auf einer piezoelektrischen Feder (14) in Sandwich-Bauweise. Die
Feder (14) besteht aus mehreren Lagen (16, 18, 20, 22, 24, 26) Kupferfolie
mit zwischen den Lagen (16, 18, 20, 22, 24 und 26) angeordneten
Schichten (28, 30, 32, 34, 36) aus Piezokeramik. Die Lagen (16 bis
26) sind jeweils etwa 0,1 mm dick. Die Schichten (28 bis 36) sind jeweils 0,3 mm
dick.
Die Unterseite der Feder (14) liegt auf einer elastischen Platte (38), die aus einem
Material besteht, das mechanische Schwingungen mit niedrigen Frequenzen und
großen Amplituden gut dämpft. Die Unterseite der Platte (38) liegt auf einer
Rippenplatte (40), wie sie für die Auflage von Schienen verwendete wird. Die
Rippenplatte (40) liegt wiederum auf einer Schwelle (42).
Die Lagen (16, 20 und 24) sind durch nicht näher bezeichnete Leitungen
miteinander elektrisch leitend verbunden. Ebenso sind die Lagen (18, 22 und
26) durch nicht näher bezeichnete Leitungen elektrisch leitend miteinander
verbunden. Die miteinander verbundenen Lagen (16, 20, 24) sind mittels einer
Leitung (44) gemeinsam an einen Anschluß (46) eines Umschalters (48) gelegt. Die
miteinander verbundenen Lagen (18, 22, 26) sind mittels einer Leitung (50)
gemeinsam an einen anderen Anschluß (52) des Umschalters (48) angeschlossen.
Die piezoelektrische Feder (14) bildet einen elektromechanischen Aktor, der in Fig.
2 mit (54) bezeichnet ist. Mit dem Umschalter (48) sind die Ausgänge eines
Verstärkers (56) verbunden, der eingangsseitig an einen Sensor (58) angeschlossen
ist, der die von der Schiene (10) beim Befahren mit Wagen eines Zuges ausgehenden
Schwingungen erfaßt. Der Umschalter (48) weist weitere Anschlüsse (60, 62)
auf, an die ein Widerstand (64) angeschlossen ist. Der Verstärker (56) kann mit
einem Filter verbunden sein, das für bestimmte Frequenzen durchlässig ist.
Wenn ein Fahrzeug auf der Schiene (10) fährt, entstehen in ihr Biege
beanspruchungen, deren Höhe und Lage sich in Abhängigkeit von der Lage der auf ihr
abrollenden Räder ändert. Hierdurch werden mechanische Schwingungen
verursacht. Die mechanischen Schwingungen mit niedriger Frequenz und großen
Amplituden werden von den elastischen Platten (12, 38) zum größten Teil absorbiert und
somit stark gedämpft. Der Sensor (58) gibt bei Beaufschlagung mit den Schall
schwingungen die Signale ab, die im Verstärker (56) frequenzabhängig verstärkt
werden. Der Verstärker (56) und das nicht näher dargestellte Filter, das zum
Beispiel im Rückkopplungszweig des Verstärkers (56) angeordnet ist, sind
insbesondere für höherfrequente Signale durchlässig. Die höherfrequenten
Schwingungen in der Schiene (10) haben im allgemeinen kleinere Amplituden.
Die Ausgangssignale des Verstärkers (56) gelangen über den Umschalter (48) zum
Aktor (54), der die Signale in mechanische Bewegungen umsetzt. Diese mechanischen
Bewegungen wirken über die Feder (14) so auf die Schiene (10) ein, daß sie
die Biegeschwingungen und damit die Schallschwingungen dämpfen. Während die
Platten (12, 38) die Schwingungen passiv dämpfen, sind die Federn (14) Teil einer
Steueranordnung, mit der die Schwingungen aktiv gedämpft werden.
Mit der piezoelektrischen Feder (14) kann aber auch eine passive Schwingungs
dämpfung erzielt werden. Hierzu werden die Leitungen (44, 50) über den
Umschalter (48) nicht an den Verstärker (56), sondern an den Widerstand (64)
angeschlossen. Die Biegeschwingungen der Schiene (10) rufen in der Feder (14)
Dickenänderungen hervor, durch die an den leitenden Lagen (16 bis 26)
Spannungen entstehen. Diese Spannungen treiben Ströme über den Widerstand
(64), in dem Strom-Wärme-Verluste auftreten, durch die Schwingungsenergie
aufgezehrt wird. Hierdurch werden die Biegeschwingungen, insbesondere diejenigen
mit höheren Frequenzen und kleineren Amplituden, gedämpft.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Dämpfung von von Gleisteilen, wie Schienen, stammenden
Schwingungen, wobei die Schienen über Zwischenlagen als Dämpfungsmittel und
ggf. eine Rippenplatte auf Schwellen befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Schiene (10) und der Schwelle (42) als Dämpfungsmittel
wenigstens ein elektromechanischer Aktor (54) angeordnet ist, der an einen
Verstärker (56) angeschlossen ist, dessen Eingang von einem Signal
beaufschlagt wird, das von einem die Schienenschwingungen erfassenden
Sensor (58) erzeugt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktor (54) eine piezoelektrische Feder (14) in Sandwich-Bauweise
ist, die aus mehreren Lagen (16, 18, 20, 22, 24, 26) von Metallfolien mit
dazwischen angeordneten Schichten (28, 30, 32, 34, 36) aus Piezokeramik
besteht.
3. Vorrichtung zur Dämpfung von von Gleisteilen, wie Schienen, stammenden
Schwingungen, wobei die Schienen über Zwischenlagen als Dämpfungsmittel und
ggf. eine Rippenplatte auf Schwellen befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Schiene (10) und der Schwelle (42) eine
piezoelektrische Feder (14) in Sandwich-Bauweise angeordnet ist, die aus
mehreren Lagen (16, 18, 20, 22, 24, 26) Metallfolien mit dazwischen
angeordneten Schichten (28, 30, 32, 34, 36) aus Piezokeramik besteht, und
daß die Ausgänge der piezoelektrischen Feder (14) mit wenigstens einem
Widerstand (64) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Unterseite der Schiene (10) und der Oberseite der
piezoelektrischen Feder (14) und zwischen der Unterseite der
piezoelektrischen Feder (14) und der Oberseite der Rippenplatte (40)
jeweils elastische Platten (12, 38) zur Dämpfung niedriger Frequenzen mit
hohen Amplituden angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstärker (56) ein Filter aufweist oder mit einem Filter verbunden
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingänge der piezoelektrischen Feder (14) an einen Umschalter (48)
angeschlossen sind, der jeweils mit dem Widerstand (64) und den Ausgängen
des Verstärkers (56) verbundene Anschlüsse aufweist.
7. Verfahren zur Dämpfung von von Gleisteilen, wie Schienen, stammenden
Schwingungen, wobei die Schienen mittelbar oder unmittelbar auf einer
Unterlage befestigt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines elektromechanischen Aktors zwischen Schiene und Schwelle eine
Biegebeanspruchung erzeugt wird, die derjenigen Biegebeanspruchung entgegengerichtet ist, die
von einem die Schienen überfahrenden Fahrzeug erzeugt wird.
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