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Schwimmendes Reklamefahrzeug mit hoch über Deck hinausragender Projektionseinrichtung.
Die Erfindung bezieht sich auf ein schwimmendes Reklamefahrzeug mit hoch über Deck
hinausragender Projektionsvorrichtung und besteht darin, daß die Projektionsvorrichtung
in einem in den Schiffsraum versenkbaren Gehäuse und der ihr gegenüber befindliche
Projektionsschirm zwischen zwei auf den Schiffskörper niederklappbaren Säulen angeordnet
sind.
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Schwimmende Projektionsreklamefahrzeuge sind an sich bekannt. Diesem
Bekannten gegenüber hat die Erfindung den Vorteil, daß zufolge der Senkbarkeit des
die Projektionsvorrichtung tragenden Gehäuses und der niederklappbaren Anordnung
des Projektionsschirmes das Schiff derart vereinfacht und eingerichtet werden kann,
daß es am Tage gar nicht auffällt und nicht störend im Stadtbild wirkt. Überdies
kann es nach jedem geeigneten Punkt innerhalb der Stadt hingefahren werden und dabei
auch unter niedrigen Brücken hindurchgehen.
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Insbesondere hat das Reklamefahrzeug noch den Vorteil, daß die gegenseitige
Lage zwischen der Projektionsvorrichtung und dem Projektionsschirm durch die Festigkeit
des Schiffskörpers unverändert bleibt, so daß eine ruhige Projektion auch bei wogendem
Wasser möglich ist. Die Einstellbarkeit der Projektionsvorrichtung ermöglicht ihre
Einstellung in gleicher Höhe mit der Mitte des Projektionsschirmes, was für die
Schärfe und richtige Proportion der Bilder unbedingt notwendig ist.
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Auf der Zeichnung ist ein der Erfindung gemäß ausgerüstetes Schiff
in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, und zwar ist Abb. i eine Seitenansicht,
Abb. 2 Grundriß und Abb.3 Stirnansicht des Schiffes. Abb. d. ist ein Schnitt nach
der Linie IV-IV der Abb. 3.
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Abb. 5 zeigt eine Vorrichtung zum Feststellen des Projektionsschirmes.
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Abb. 6 ist ein Quer4chnitt in etwas größerem Maßstab durch die Projektionskammer.
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Das Schiff besteht aus dem Schiffskörper i, nahe dessen Bug ein Projektionsschirm
2 aufgerichtet ist, während sich nach der Mitte hin die Wohnkabinen 3 und nahe dem
Heck die Projektionskammer q. befinden.
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Zweckmäßig wird der Projektionsschirm (Auffangwand) z in ziemlich
großer Höhe frei stehend errichtet, damit die daraufgeworfenen Bilder möglichst
gut sichtbar sind. Deshalb muß der Projektionsapparat ebenso hoch aufgestellt werden.
Anderseits ist es wünschenswert, die in der Höhe befindlichen Teile bei-Nichtgebrauch
niederholen zu können, z. B. damit das Schiff leicht auch unter niedrigen Brücken
hindurchgehen kann. Dies wird bei der dargestellten Ausführungsform auf folgende
Weise erreicht: Die Auffangwand wird von zwei auf einer Achse 9 beweglichen Ständern
io gehalten, an deren Fuß Zahnsektoren i i sitzen, mit denen Zahntriebe 12 in Eingriff
stehen. Die beiden Triebe 1a sitzen auf einer gemeinsamen Welle 12o, die durch ein
Zahnradgetriebe und eine selbstbremsende Schnecke ihren Antrieb von dem Handrad
14 erhält, das auf die Schnecke 13 gekeilt ist.
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Wenn die Auffangwand in ihre aufrechte Lage gekommen ist, greift eine
Sperrklinke 16 (Abb. 5) in die Verzahnung einer Sperrscheibe 15, die oben an der
Schnecke 13 angebracht ist. Die Klinke 16 wird entgegen dem Bestreben einer Feder
16o durch eine Zugstange 17 bewegt, die am Ende eines auf der Achse 9 sitzenden
Armes is angelenkt
ist. Die Schneckenachse kann im übrigen durch
irgendein geeignetes Mittel gegen Drehung gesichert sein.
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Die Auffangwand selbst besteht vorzugsweise aus einer Mattglasscheibe
i9, deren matte Fläche nach vorn gerichtet ist, wo sie in einem gewissen Abstand
durch eine Glasscheibe 2o geschützt wird. Es ist indessen auch möglich, auf eine
präparierte oder nichtpräparierte Leinwand zu projizieren oder auf eine einfache
Mattglasscheibe, deren matte Fläche wieder bedeckt ist, mittels eines durchscheinenden
Stoffes, der für @fiasser undurchlässig ist, wie z. B. Paraffin. Die Seitenwände
der Ständer der Auffangwand «-erden von Reklameplatten 21 eingenommen. die vorzugsweise
schräg nach vorn gerichtet sind, während oberhalb der Auffang-,v and ein selbsttätiger
Zeitanzeiger a2 angeordnet ist. Rund um die Auffangwand ist ein Rahmen vorgesehen,
der für Reklamezwecke und (oder) zum Verschönern des Ganzen nutzbar gemacht werden
kann. In der angehobener. Lage kann die Auffangwand durch am Schiffskörper befestigte
Kabel aufrecht gehalten werden, die nicht besonders dargestellt sind. Unter der
Auffangwand ist zwischen den Ständern io eine Reklametafel 23 angebracht, die um
wagerechte Achszapfen 24 geschwenkt werden kann, damit man die Vorderseite der Reklametafel
bei herabgesenkter Auffangwand herumdrehen kann, so daß ihre Rückwand nach oben
kommt und die Vorderfläche jeder Gefahr einer Beschädigung entzogen ist.
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Die Drehung dieser Reklametafel 23 kann man im Bedarfsfall finit der
Hand ausführen, wonach dann die Tafel in der gewünschten Lage festgehalten wird.
Man kann die Drehung aber auch dadurch bewirken, daß man auf den Achsen 2,. kleine
Zahnräder anbringt, die man durch Ketten mit Kettenrädern von doppelt so großem
Durchmesser verbindet. welche Kettenräder auf den Achsen 9 oder auf ihren Lagern
angebracht sind, so daß, wenn man die Auffangwand dreht, die Reklametafel eine doppelt
so große Drehbewegung ausführt. Es ist jedoch auch möglich, die beiden Flächen der
Reklametafel für die Reklame nutzbar zu machen und die Tafel während der Projektion
derart um eine Achse zu drehen, daß ihre beiden Flächen abwechselnd sichtbar werden.
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Im Bedarfsfalle kann man die Wohnkabinen durch einen Tunnel 26o von
vorn zugänglich machen. der den Zugang unter der Auffangwand bzw. unter der Reklametafel
23 erleichtert.
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Im Grundriß hat der Wohnraum 3 die Form eines Trapezes. Die das Deck
überragenden Seitenwände werden zur Anbringung fester Reklametafeln 27 nutzbar gemacht
sowie zur Aufstellung von Reklametafeln 28, die mit dem oberen Rand der Tafeln 27
verbunden sind, und zwar z. B. durch Scharniere. Die Tafeln 28 können auf die Tafeln
27 derart herabgeschlagen werden, daß die Tafeln sich gegenseitig schützen.
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Die Kammer 4 besteht in der dargestellten Ausführung aus drei teleskopartig
angeordneten Elementen 29, 30 und 31, von denen (las unterste Element a9
am Schiffsrumpf befestigt ist und sich zum Teil über Deck er-1-hebt. Die gewünschte
Erhöhung der Kaminer 3 i nach oben sowie Senkung nach unten wird durch eine »Nürnberger
Schere« bewirkt, deren beide Festpunkte 33 und 37 am Schiffsrumpf i bzw. an der
Kammer 31 angeordnet sind, während die beiden verschiebbaren Punkte 36 und 38 auf
Gleitschienen 32 und 33 hin und her gleiten können, von denen die erstgenannte mit
dem Schiffskörper i und die andere mit der Kammer 31 verbunden ist. Die Punkte 38
können beispielsweise durch ein Schneckengetriebe mit Selbsthemmung verschoben werden,
während anderseits das Schneckengetriebe durch Schraubenräder, Klinken o. dgl. angetrieben
werden kann. Da alle diese Antriebsmittel wohl bekannt sind, haben 'sie auf der
Zeichnung keine Aufnahme gefunden. Zwischen den Elementen 29, 30 und 31 befinden
sich Rollen 39 (Abb.6), welche das teleskopische Ausschieben erleichtern, während
das Element 30 vom Element 31 durch Anschläge 3oo angehoben wird und in der
gehobenen Stellung durch Anschläge 29o vom Element 29 zurückgehalten wird. Um den
Zugang zum Projektionsraum zu ermöglichen, ist eine der vier Seiten freigehalten,
und zwar vorzugsweise die Vorderseite, die nach der Auffangwand hin gerichtet ist.
Man kann hierzu aber auch eine der anderen Seiten benutzen. Auf dieser Seite ist
in dein Element- 29 eine Tür 42 vorgesehen, die sich nach außen öffnet. Im Element
3o befindet sich eine Schiebetür 43 und in der Kammer 31 eine sich nach innen öffnende
Tür 44.
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Nenn die drei Elemente sich in ihrer unteren Lage befinden, liegen
die drei Türen genau hintereinander, -so daß man vom Deck unmittelbar in die Kammer
gelangen kann, wo man sie mittels der Nürnberger Schere 34 in die Höhe führen kann,
Wenn die Kammer sich in der Höchstlage befindet, kann man sie über eine Leiter 4o
erreichen, deren Abschnitte an den Elementen 29, 30 und 31 befestigt sind,
sowie auch durch eine zweite Tür 31, die in derselben Wand der Kammer 31 angebracht
ist. Diese zweite Tür kann gegebenenfalls fehlen.
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Die Kammer ist mit einem Dach 46 abgeleckt, @la@ genügend überragt,
damit bei
zusammengeschobenen Elemerifen kein Tropfen Wasser eindringen
kann. In der Kami ne r' bef indet sich ein Projektionsapparat 45, mittels dessen
die gewünschten Bilder auf die Auffangwand 2 geworfen werden können. Die Wände der
Elemente z9, 30 und 31, soweit sie nicht durch die Leiter und die Türen in
Anspruch genommen sind, sind mit Reklametafeln besetzt. In den Wänden der Kammer
können Licht- und Luftöffnungen 31o ausgespart sein. In der ausgezogenen Stellung
kann die Kammer durch (nicht dargestellte) Taue am Schiffsrumpf gehalten werden.
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Da das Gewicht der Auffangwand beträchtlich ist, ruft das Senken und
das Heben derselben eine beträchtliche Verschiebung des Schwerpunktes hervor. Es
sind deshalb vorn und hinten im Schiff i Ballasttanks 5 und 6 angebracht, die untereinander
und mit der Außenseite durch eine Leitung 7 und eine Pumpe 8 in regelbarer Verbindung
stehen. Die Pumpe 8 kann gleichzeitig auch als Entleerungspumpe für die anderen
Räume dienen.
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Je nachdem, ob die Auffangwand gehoben oder gesenkt wird, wirkt ihr
Gewicht auf das Vorder- oder Mittelteil des Schiffes. In diesen beiden Fällen kann
man die Horizontallage des Schiffes dadurch aufrechterhalten, daß man eine genau
bestimmte Menge Wasser vom einen in den anderen Tank übertreten läßt. Auch kann
man das Schiff tiefer eintauchen lassen, indem man mehr Wasser in die Tanks einführt.
Das kann beim Durchfahren niedriger Brücken von Vorteil sein.
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Die für Reklamen zur Verfügung stehende Fläche kann man noch dadurch
in geeigneter Weise vergrößern, daß man die über Deck befindlichen Teile, z. B.
die Auffangwand, die Projektionskammer und die Wohnräume oder einige von ihnen mit
einer Einrichtung versieht, um eine Leinwand auszuspannen, die für Reklamen verwendet
werden kann.
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Gewünschtenfalls kann man auf dem Schiff eine Vorrichtung anbringen,
um sich auf akustischem Wege an die Öffentlichkeit zu wenden, um die Aufmerksamkeit
auf die dargestellte Reklame zu lenken, Mitteilungen aller möglichen Art zu verbreiten
usw. Eine Vorrichtung dieser Art kann z. B. aus einem Schalltrichter (Lautsprecher),
einem Megaphon oder sonst einem Mittel dieser Art bestehen.
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Wenn die Auffangwand niedergeholt ist, wird die Bildfläche auf eine
Art zugedeckt, daß sie vollständig geschützt ist. Die Auffangwand ruht dann auf
dem Dach der Wohnräume 3.
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Unter die Erfindung fallen auch noch andere Ausführungsformen. Beispielsweise
kann die Ortsänderung der Auffangwand mittels einer Haspel und eines Stahlseiles
an jedem Ständer bewirkt werden. Auch kann man an jedem der beiden Ständer einen
Pfeiler anbringen, der mit Selbsthemmung durch eine am Deck angebrachte Schraubenspindel
verstellt werden kann. Ferner kann man den Auffangschirm zwischen den Ständern beweglich
machen, um ihn der Drehachse zu nähern bei der Drehbewegung für das Heber. ünd Senken
und so das Moment verringern. Endlich könnte man die ganze Auffangwand lotrecht
in das Schiff versenken, während man schließlich durch eine entsprechende Einrichtung
das Gestell der Auffangwand teleskopisch machen könnte und es gleichzeitig um eine
wagerechte Achse drehen könnte.
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Die Projektionskammer kann ebenfalls auf verschiedene Arten ausgestaltet
werden. So kann das Anheben durch eine oder mehrere Stahltrossen oder durch eine
oder mehrere Schraubenwinden bewirkt werden. Das Ganze könnte auch aus drei Zylindern
gebaut werden, von denen die beiden äußeren an ihren Innenflächen mit drei oder
mehr Gleitbahnen in Schraubenform versehen werden können, worin die beiden inneren
Zylinder sich auf Rollen bewegen, so daß man sie mittels kleiner Stahltrossen aufsteigen
lassen kann.
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Endlich kann man auch die Projektionskammer an einem oder mehreren
Masten aufhängen oder sie auf Ständern mit Scharnieren anordnen, die mittels Trossen
oder Sektoren gehoben bzw. gesenkt werden können. Zwischen diesen Ständern kann
man alsdann Leitern anbringen. Schließlich ist es auch möglich, die Projektionskammer
unten zu halten und die Bilder mittels eines Periskops, -das teilweise oder ganz
angehoben werden kann, auf die Auffangwand zu werfen.