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Filterpresse.
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Es sind Filterpressen mit sich während des Filtervorganges beständig
vor einer Durchfluß öffnung von geringerem Flächeninhalt als der Filterkörper vorbeigehendem
Filterkörper bekannt. Von den bekannten Filterpressen dieser Art unterscheidet sich
der Anmeldungsgegenstand dadurch, daß ein Teil der Filterscheibe als lösbare Blindscheibe
ausgebildet ist und daß dieser Teil beim Auswechseln der Filterscheibe dichtend
vor der Durchlaßöffnung liegenbleibt.
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Das Filter nach der Erfindung ist vorwiegend für hochviskose Flüssigkeiten
oder Lösungen bestimmt, insbesondere für die Kunstseidenindustrie. Bei Flüssigkeiten
der genannten Art ist es nicht möglich, eine Vereinigung des Filters in der Filterpresse
selbst vorzunehmen. Vielmehr ist es nötig, den Filterkörper von Zeit zu Zeit gegen
einen reinen unverstopften auszuwechseln. Die Erfindung bezweckt nun, das Auswechseln
des Filters einfach und schnell zu gestalten. Zu diesem Zweck ist in die Filterscheibe
ein undurchlässiger, eine Blindscheibe bildender Teil lose eingesetzt, der beim
Herausnehmen der Filterscheibe in der Filterpresse verbleibt und die Zu und Abflußöffnung
abdichtet.
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Wird der Filterkörper nach der Auswechslung in Drehung versetzt, so
nimmt er die Blindscheibe mit und gibt den Durchfluß von selbst frei.
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Dadurch, daß die Blindscheibe während des Auswechselns des Filters
den Zu und Abfluß dicht abschließt, wird verhindert, daß Luft in die Leitungen gelangt,
was bei der Kunstseidefabnkation z. B. unbedingt vermieden werden muß. Ist die Filter
scheibe eingesetzt, so kann das Innere des Preßgehäuses leicht entlüftet werden,
so daß auch aus dem Gehäuse nach dem Wiedereröffnen des Zu- und Äbflusses keine
Luft in die Leitungen gelangen kann.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen eines Filters nach
der Erfindung dargestellt.
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Die Abb. I, 2, 3 und 4 zeigen im Prinzip die Konstruktion einer solchen
Filterpresse in zwei Ausführungsformen: Abb. I zeigt einen Schnitt nach der Linie
A-B und id-B'der Abb. 4 in Ausführung mit einer Filterscheibe 1.
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Abb. 3 zeigt denselben Schnitt durch eine Ausführung mit zwei FilterscheibenI
und I'.
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Abb. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie C-D der einfachen Ausführung
und Abb. 4 oie Eieitenansicht beider Ausführungen in Richtung des Pfeiles E gesehen.
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Abb. 5 stellt die Filterscheibe allein im Querscbnitt und Abb. 6
in Ansicht dar.
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Die Abb. 7, I0, 11 und 12 zeigen schematisch die Filterscheibe in
verschiedenen Stellungen während des Betriebes und des Stillstandes.
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Abb. 8 und 9 stellen eine Blindscheibe in Ansicht und im Schnitt
dar.
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Die Filterscheibe besteht beispielsweise aus den zwei aufeinander
befestigten Scheiben 3 und 4 (Abb. 5 und 6) mit einem dazwischen befindlichen Filtersieb
oder -tuch 5. Die Scheibe 3 ist als Schneckenrad ausgebildet und mit einer Nabe
6 und Bohrung versehen Das Filtersieb 5 wird mittels der ringförmigen Scheibe 4
gegen die Scheibe 3 fest eingespannt. Beide Scheiben haben genau aufeinanderpassende
Durchgangsöffnungen 8.
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Des weiteren ist die sonst kreisförmige Filterscheibe etwa nach 9,
I0, II und I2 (Abb. 6) sektorförmig ausgeschnitten und mit einer losen, sektorförmigen
Blindscheibe 13 ausgefüllt. Diese Blindscheibe von der gleichen Stärke wie die zusammengebaute
Filterscheibe, d. h. wie die Scheiben 3 und 4 mit dem eingeschlossenen Filtersieb
5, hat am Umfang eine gleiche Verzahnung wie die Scheibenhälfte 3 und vervollständigt
somit den Zahnkranz der als Schneckenrad ausgebildeten Filterscheibe. Im Gegensatz
zur letzteren ist die Blindscheibe jedoch nicht mit Durchgangsöffnungen versehen,
sondern als Vollscheibe ausgebildet.
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In dem Filterpressengehäuse 15 (Abb. 1 und 2) wird die eben beschriebene
Filterscheibe durch eine auf einer drehbaren Welle I6 befestigte Schnecke 17 angetrieben.
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I8 ist die Scheibenwelle.
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Das Filtergehäuse besteht aus zwei Teilen I9 und 20 (Abb. I), deren
jeder in der unteren Hälfte mit einem Rohrstutzen 2I und 22 versehen ist. Diese
Rohrstutzen münden im Innern der Presse mit einem sektorförmigen Querschnitt 23,
welcher von Flanschen 24, 24 umgeben ist (s. Abb. I, 2). Die Maßverhältnisse sind
nun so gewählt, daß beim Zusammenschrauben der Pressenteile 19 und 20 sich die Flanschen
24 und 24'abdichtend gegen die Filterscheibe legen.
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Zweckmäßig werden dieFlanschen mit einer federnden Dichtung ausgerüstet,
wodurch beim Drehen der Filterscheibe trotz guter Abdichtung ein Festklemmen verhindert
werden kann.
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Ein Deckel 25 (Abb. I und 2), in welchem die Schneckenwelle (I6)
gelagert ist, schließt die Presse nach oben hin ab. Die Warze 26 dient zum Anschluß
an eine Entlüftungsleitung.
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Die zu filtrierende Lösung wird durch den Rohrstutzen 21 (Abb. I)
eingeführt und mittels Druckluft durch die vor der sektorförmigen Rohrstutzenmündung
frei liegenden Durchgangsöffnungen 8 der Filterscheibe gepreßt und durch den Rohrstutzen
22 abgeführt.
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In Abb. 9, I0, II und 12 bedeutet 23 die freie Rohrmündung und I3
die Blindscheibe.
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Die Filterscheibe dreht sich in der Pfeilrichtung.
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Abb. 7 zeigt die Stellung der Filterscheibe bzw. der Blindscheibe,
die innerhalb der Presse mittels eines Kragens 27 (Abb. 8 und g) gehalten wird,
bei Beginn des Arbeitsvorganges. Während des Arbeitsvorganges dreht sich die Filterscheibe
langsam in der Pfeilrichtung bis in ihre Endstellung (Abb.Io). Die Geschwindigkeit
dieser Bewegung kann mit bekannten Mitteln beliebig eingestellt werden.
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Dadurch, daß nun an der Rohrmündungskante 28, 29 (Abb. 7) während
der Drehung der Filterscheibe verschmutzte oder verstopfte Durchgangskanäle 8 hinter
dem Flansch 24 verschwinden und an der Rohrmündungskante 30, 31 in gleicher Anzahl
reine Durchgangskanäle zum Vorschein kommen, bleibt der mittlere freie Durchgangsquerschnitt
immer derselbe. Demzufolge ist auch eine gleichbleibende Durchflußmenge der Lösung
unbedingt gesichert.
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Ist die Filterscheibe in ihrer Endstellung (Abb. Io) angelangt, dann
muß sie gegen eine reine ausgewechselt werden. Zu diesem Zweck wird die Scheibe
von Hand oder mechanisch in die Stellung Abb. II gedreht. In dieser Stellung schließt
die Blindscheibe die Rohrmündungen luftdicht ab und verhindert so ein weiteres Nachfließen
von Lösung bzw.
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Flüssigkeit. Nach Abnehmen des Filtergehäusedeckels 25 (Abb. I) und
nach Herausnehmen der Welle 18 ist man in der Lage, die Filterscheibe nach oben
herauszuziehen (Abb. 12). Hierbei bleibt die lose Blindscheibe in ihrer Lage stehen
und verhütet so ein Eintreten von Luft oder Schmutzteilchen in die mit Lösung angefüllten
Rohrstutzen. Das Einsetzen einer reinen Filterscheibe geschieht umgekehrt in der
gleichen Weise wie das Herausnehmen.
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Bevor jedoch das Filter in Betrieb gesetzt wird, muß das Pressengehäuse
vollkommen luftleer gemacht werden. Dies geschieht dadurch, daß man die mit in das
Pressengehäuse eingedrungene Luft durch Auffüllen mit reiner Flüssigkeit zum großen
Teil verdrängt und den Rest zweckmäßig mittels Vakuum absaugt Die Scheibe wird sodann
in die Lage der Abb. 7 gedreht, wonach der Kreislauf wieder beginnen kann.
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Um die Filtration noch vollkommener zu gestalten, schaltet man zwei
oder mehrere Filterscheiben hintereinander in das Gehäuse ein, welche mit fortschreitend
feineren Sieben versehen sein können. Abb. 3 zeigt beispielsweise eine solche Anordnung
im Schnitt. Ein Zwischenflansch 32 dichtet mit seinen beiden Seiten die Filterscheiben
I und I' gegen den Hohlraum des Pressengehäuses ab. Im übrigen ist die Konstruktion
die gleiche wie bei der einfachen Ausführung, und man hat es hierbei in der Hand,
die Filterscheiben in gleichem oder entgegengesetztem Sinne umlaufen zu lassen.
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Statt einer umlaufenden Filterscheibe können auch endlose Filterbänder
oder Filterzylinder benutzt werden.