DE436368C

DE436368C - Vorrichtung zur Herstellung von kolloiden Stoffen auf mechanischem Wege

Info

Publication number: DE436368C
Application number: DES69457D
Authority: DE
Original assignee: Sudenburger Maschinenfabrik &; WALTER OSTERMANN DR
Current assignee: Sudenburger Maschinenfabrik &; WALTER OSTERMANN DR
Priority date: 1925-03-28
Filing date: 1925-03-28
Publication date: 1926-10-30

Description

Vorrichtung zur Herstellung von kolloiden Stoffen auf mechanischem Wege.
Zusat zum Patent 42I318.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine wesentliche Verbesserung der Vorrichtung zur Ausfiihrung des Verfahrens nach Patent 421318. Es hat sich im praktischen Betriebe gezeigt, daß bei den sehr hohen Tourenzahlen, welche die Mühle erhalten muß, die zu bearbeitende Lösung verhältnismäßig schnell durch den konischen Reibkörper hindurchtritt. Dadurch wird die Ausbeute an kolloiden Stoffen etwas beeinträchtigt, weil das Schlagen der Lösung nur auf kurze Zeit erfolgt.
Erfindungsgemäß wird diesem Mangel abgeholfen, indem die Nutentiefe der Nuten, welche schraubenförmig oder gerade gehalten sein können, nach dem Austrittsende des Reibkörpers zu abnimmt. Ist es wünschenswert, die Lösungen noch länger zu bearbeiten, so kann man auch die Nuten bereits vor dem Austrittsende aufhören lassen, so daß der letzte Teil des konischen Reibkörpers sowohl wie das Gehäuse ganz glatte Oberflächen aufweist, wodurch ein Zerreiben der Flüssigkeit stattfindet.
Beim Durchgange durch einen derartig gestalteten Reibkörper würde also die Flüssigkeit zuerst durch die Nuten geschlagen und dann im letzten Teil des Durchganges zwischen Reibkörper und Gehäusewandung zerrieben werden.
Als weiteres Mittel zur Verringerung der D urchgangsgeschwindigkeit der Lösungen wird eine ringförmige Nut sowohl im Gehäuse wie in dem konischen Reibkörper verwendet, durch welche in der durchlaufenden Flüssigkeit Wirbel erzeugt werden, welche die Durchgangsgeschwindigkeit stark herabsetzen.
Durch die konische Form des Reibkörpers und durch seine hohe Umdrehungszahl (3000 bis 6ooo in der Minute) wird in der Mühle eine saugende Wirkung hervorgerufen, so daß diese auf die zu verarbeitenden Stoffe wie eine Pumpe wirkt. Aus dieem Grunde lvird das zu schlagende Gut sehr rasch durch die Mühle hindurchgerissen, was wieder zur Folge hat, daß die einzelnen Teilchen nur sehr kurze Zeit der Schlagwirkung ausgesetzt sind.
Um nun ein zu rasches Durchströmen des Mahlgutes durch die Schlagzone zu verhindern, ist die Ausbildung gemäß der Erfindung vorgenommen. Versuche lassen die günstige Wirkung der Nuten auf das Endprodukt ohne weiteres erkennen. Es wurde festgestellt: A. ältere Ausführungsform: 1. Material: Kreide in Wasser, Stundenleistung 2½ t, Kolloidanteil: 9½ Prozent.
2. Material: Schwefel in Wasser, Stundenleistung 18/4 t, Kolloidanteil: 10 Prozent.
3. Material: Ocker in öl, Stundenleistung: o, 75 t, Kolloidanteil: 8 Prozent.
B. Nach Umänderung der Mühle gemaß der vorliegenden ErfindurJg, d. h. durch Änderung der Tiefe der Nuten und durch Anwendung von Ringnuten, wurden folgendeErgebisse erzielt: I. Material: Kreide in Wasser, Stundenleistung: 1,7 t, Kolloidanteil: 15 Prozent.
2. Material: Schwefel in Wasser, Stundenleistung: o, 75 t, Kolloidanteil: 21 Prozent.
3. Material: Ocker in Öl, Stundenleistung: o, 5 t, Kolloidanteil: I3 Prozent.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung, und zwar: Abb. I die Vorrichtung mit über den ganzen Läufer sich erstreckenden, in der Tiefe abnehmenden Nuten und einer ringförmigen Vertiefung, während Abb. 2 einen konischen Läufer mit Nuten zeigt, welche bereits vor dem Austrittsende des Läufers aufhören.
In dem Gehäuse I sind Nuten 5 mit nach dem Austrittsende abnehmender Tiefe angebracht. Mit ebensolchen Nuten 3 ist der konische Läufer 2 versehen. Außerdem ist in dieser Vorrichtung noch eine ringförmige Nut sowohl im Gehäuse als auch im Reibkörper angebracht, welche der durchlaufenden Flüssigkeit Wirbel erteilt, die die Durchgangsgeschwindigkeit herabmindern.
In Abb. 2 hören die Nuten bereits eine geraume Strecke vor der Austrittsöffnung auf, so daß der letzte Teil 6 des Läufers 2 sowie des Gehäuses als glatter Reibkörper wirkt.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: I. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Patent 421318, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Reibkörper wie Gehäuse Nuten besitzen, welche an der Eintrittsseite der Flüssigkeit ihre größte Tiefe erhalten und sich gegen die Austrittsseite verflachen.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Tiefe abnehmenden Nuten in einem gewissen Abstand vor dem Austrittsende des Läufers aufhören, so daß die Flüssigkeit in dem letzten Teil ihres Weges zwischen den glatten Oberflächen ihres Reibkörpers und des Gehäuses hindurchtreten muß.
3. Vorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse und Reibkörper ein oder mehrere quer zur Achse gerichtete ringförmige Nuten vorgesehen sind, welche Wirbel in der Flüssigkeit und damit eine Verringerung der Durchflußgeschwindigkeit hervorrufen.