-
Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Salz. Salze, besonders
diejenigen der Kaliindustrie, werden auf mechanischem Wege dadurch, daß man die
Flüssigkeit ablecken läßt oder abnutscht, soweit wie möglich von Flüssigkeit befreit.
Die restliche Flüssigkeit von beispielsweise io Prozent muß in Trokkenvorrichtungen
verdampft werden. Auf das Trocknen des Salzes bezieht sich die Erfindung.
-
Bisher wird das Salz so getrocknet, daß es in zylindrische Trommeln
gebracht wird, durch die die heißen Verbrennungsgase einer Feuerung geleitet werden.
Dies Verfahren ist recht unwirtschaftlich. Wärmetechnisch ist es
ungünstig,
denn die sich aus der Feuchtigkeit des Salzes bildenden Dämpfe gehen mit den abziehenden
Feuergasen unwiederbringlich verloren. Betriebstechnisch ist das Verfahren ungünstig,
weil das Salz sich häufig sehr fest an. die innere Wandung der zylindrischen Trommel
ansetzt. Begünstigt wird dies durch die sogenannte Gewölbebildung. Chemisch ist
dies Verfahren ungünstig, weil das Salz durch die Feuerungsrückstände verunreinigt
wird und weil es sich, besonders wenn, es sich uni Chlorverbindungen handelt, durch
die hohe Temperatur der Abgase der Feuerung teilweise zersetzt. Schließlich ist
das Verfahren in forstwirtschaftlicher und landwirtschaftlicher Beziehung sehr ungünstig,
weil beider erwähnten teilweisen Zersetzung des Salzes Chlor frei wird, welches
mit den Abgasen der Feuerung zusammen entweicht und den Pflanzenwuchs der Umgebung
schädigt. Die Flurschäden, welche die Salz-, insbesondere Kahwerk..e zu vergüten
haben, sind gewaltig. Schließlich tritt bei dem Trockenprozeß nicht nur durch die
erwähnte chemische Zer-- setzung ein Verlust an Salz ein, sondern mit den Feuergasen
entweicht auch Salz in Staubform in erheblicher Menge in die Luft, wobei diese Mengen
so groß werden können, daß durch die Salzablagerungen in der Umgebung .eines Werkes
der Pflanzenwuchs nicht gefördert, sondern wegen des Übermaßes an Salz geschädigt
wird.
-
Es sind auch Etagentrockner für das Trocknen des Salzes benutzt, bei
denen mehrere Etagen aus einer Reihe von wagerechten, jalousieartig verstellbaren
gußeisernen Platten gebildet werden. Das Salz wird auf diesen Platten durch Heizgase
einer Feuerung getrocknet. Die Mängel dieser Art des Trocknens sind die gleichen
wie bei der Trommel, die von Feuergasen durchströmt wird.
-
Man hat auch bei solchen Trocknern Einführungsschleusen für das Salz
vorgesehen und die weitere Verwertung der abziehenden Heizgase in Aussicht genommen.
Da diese Abgase aber zum überwiegenden Teil aus unkondensierbaren Gasen bestehen
und alle Verunreinigungen der Feuerung enthalten, so, sind sie nur in beschränktem
Maße und mit schlechtem Wirkungsgrad verwendbar. Gerade diese stark dampfhaltigen
Feuerungsabgase bringen erfahrungsgemäß auf kälteren zu beheizenden Flächen einen
schlammigen Niederschlag hervor, der die Wärmeübertragung ungünstig b.eeinflußt
und die Metalle stark angreift.
-
Alle diese Nachteile vermeidet die Erfindun@.
-
Sie besteht in erster Linie darin, daß die mit Salzstaub beladenen
Dämpfe, die sich aus dem zu trocknenden Salz durch die Zufuhr von Wärme in einem
von der Atmosphäre möglichst abgeschlossenen Raume bilden, von Lauge kondensiert
werden, die für die Herstellung des Salzes erwärmt werden muß. Dadurch wird erreicht,
daß die Wärme, die im Dampf, der sich aus der Salzfeuchtigkeit gebildet hat, enthalten
ist, sowie das in diesem Dampf enthaltene wertvolle Salz für den gesamten Herstellungsprozeß
des Salzes ausgenutzt wird und erhalten bleibt. Außerdem gelangen keine schädlichen
Dämpfe und Gase ins Freie, und es finden Zersetzungen von Salz und die Bildung freien
Chlors nicht statt, wenn die Trockentemperaturen entsprechend dem nachfolgend beschriebenen
Verfahren nicht zu hoch, im allgemeinen nicht über i 5o°, steigen.
-
Praktisch durchgeführt werden kann dies Trocknen des Salzes in der
Weise., daß es fein verteilt einem Kreisstrome überhitzten Dampfes ausgesetzt wird,
der sich durch Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem Salz sättigt, um dann, durch Heizkörper
überhitzt, aufs neue dem Trockenraume wieder zugeführt zu werden, während eine Ableitung
eines Teiles der sich aus dem Salz bildenden Dämpfe dafür sorgt, daß die Spannung
im Trockenraume nicht zu hoch steigt. Dieser abgeleitete Dampf wird der zu erwärmenden
Lauge zugeführt.
-
Anderseits kann das Salz in dem geschlossenen Raume auch dadurch getrocknet
werden, daß es über Heizkörper geführt wird, wobei durch Wärmeausstrahlung der Heizkörper
und durch Wärmeleitung, falls das Salz die Heizkörper unmittelbar berührt, die Feuchtigkeit
des Salzes verdampft wird.
-
Schließlich können die beiden genannten Verfahren auch gemeinsam zur
Trocknung benutzt werden, indem das über die Heizkörper geführte Salz außerdem noch
einem Strome überhitzten Dampfes ausgesetzt wird, Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung
für das Trocknen des Salzes nach diesem letzten Verfahren, bei welchem also die
Trocknung sowohl unmittelbar durch Heizkörper als auch mittelbar dadurch geschieht,
daß sich der im Kreislaufe durch einen Ventilator bewegte Dampf an den Heizkörpern
überhitzt und durch seine überbitzungswärme die Feuchtigkeit des Salzes verdampft.
Die Abb. i und 2 der Zeichnung zeigen die Vorrichtung in zwei zueinander senkrecht
stehenden Schnitten. Das zu trocknende Salz gelangt aus dem Fülltrichter
a durch die Schleusenwalze b auf das Rüttelsieb c, welches das Salz
über den ganzen Querschnitt verteilt und gleichmäßig verteilt auf die Heizrohre
d niederfallen läßt. Diese besitzen zweckmäßig einen nach. oben zugeschärften und
nach unten runden Querschnitt. Auf den schrägen Flächen dieser
Heizkörper
rieselt das Salz im Zickzackstrom nieder und wird schließlich durch die untere Schleusenwalze
e hinausbefördert. Dem Salze entgegen bewegt sich ein Dampfstrom, der durch den
Ventilator./ in Bewegung gehalten wird und der sich an den Heizkörpernd stets aufs
neue überhitzt, um seine Überhitzungswärme an das Salz abzugeben, sich selbst dabei
zu sättigen und dieses zu trocknen und davor zu bewahren, daß es sich auf den Heizkörpern
festsetzt. Für das niederrieselnde Salz ist es dabei vorteilhaft, daß die Heizkörper
oben zugeschärft sind, während es für den Dampfstrom vorteilhaft ist, daß die stumpfe
Seite der Heizkörper vom Strom zuerst getroffen wird, während die Heizkörper in
Strömungsrichtung nach hinten schlank zulaufen. Bekanntlich ist dies der Querschnitt
geringsten '\Viderstandes für strömende Gase. Die sich aus dem Salz dauernd neu
bildenden Dämpfe verlassen mit dem in ihnen unvermeidlich enthaltenen Salzstaub
den Kreislauf des- Dampfes durch den -Stutzen u, um durch Lauge niedergeschlagen
zu werden, wodurch die Wärme und der Salzstaub zurückgewonnen werden. Beheizt werden
die Heizkörper durch Heizdampf, der durch den Stutzenh in die Verteilungskammer
i eintritt und nach Abgabe seiner Wärme als Kondensat durch das Röhrchen k die Kammer
verläßt. Durch die abnehmbaren Deckel in und fz sind die Heizkörper
cl für Reinigung und Auswechselung leicht zugänglich. Die Heizkörper werden
zweckmäßig aus Rohren gebildet, welche, abgesehen von dem Ende, mit dem sie in die
Wand o eingewalzt werden, plattgedrückt werden, beispielsweise durch ein Walzenpaar,
um ihnen die Form zu geben, die die Abb. 3 und .1 erkennen lassen. Dabei liegt die
tiefste Stelle des flachgedrückten Querschnittes zweckmäßig nicht tiefer als die
tiefste Stelle des ursprünglichen runden Querschnittes, der an dem einen Ende erhalten
bleibt und in die Platte o eingewalzt wird. Es wird dadurch erreicht, daß das Kondensat,
welches sich in dem Heizkörper bildet, in die Kammer i ablaufen kann. An Stelle
der Heizkörper d, die aus Schmiedeeisen gedacht sind, können auch solche aus Gußeisen
oder auch Heizkörper anderer Form benutzt werden.