DE4344669C1 - Pflückvorsatz für ein Erntegerät - Google Patents
Pflückvorsatz für ein ErntegerätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Pflückvorsatz
für ein Erntegerät gemäß dem Oberbegriff des Haupt
anspruches.
Ein praxisübliches Erntegerät ist in der
EP 91 635 B1 beschrieben. Das Wesentliche dieses
Erntegerätes ist darin zu sehen, daß der eigentliche
Pflückvorsatz Einzugsrotoren aufweist, denen fest
stehende Schneidmesser zugeordnet sind, die in ent
sprechende Schlitze der Flügel der Einzugsrotoren
hineinragen und dadurch eine Zerkleinerung der
Pflanze bewirken. Die Schneidmesser sind dabei bei
spielsweise am unteren Ende einer dem Einzugsrotor
jeweils zugeordneten Teilummantelung angeordnet, wo
bei - da der gesamte Pflückvorsatz nach vorne hin
geneigt ist - die Pflanze mittels der Einzugsrotoren
erfaßt wird und durch den Pflückspalt hinunterge
zogen wird, auch durch den Herunterziehvorgang
eine Zerkleinerung der Pflanze durch die feststehen
den Zerkleinerungsmesser erfolgt. Diese bekannte
Einrichtung hat sich in der Praxis ausgezeichnet be
währt. Insbesondere ist vorteilhaft, daß die Stengel
durch den Herunterziehvorgang schräg zur Längsachse
geschnitten werden, so daß dadurch eine große Ver
rottungsfläche zur Verfügung gestellt wird, die zu
einem schnellen Verrotten des gehäckselten Stengel
materials führt.
Hierbei werden also die Pflanzenstengel auf die
feststehenden Messer zugeführt und gestaucht, wobei
relativ grobe Kräfte erforderlich sind.
Aus der gattungsbildenden EP 474 072 A1 ist ein als Vorsatzgerät für den
Mähdrescher od. dgl. ausgebildetes Erntegerät be
kanntgeworden, bei welchem die Schneidvorrichtung
aus zwei im Abstand angeordneten, gegenläufig dreh
baren Wellen besteht, auf denen mindestens eine
Schneidscheibe und der Schneidscheibe benachbart ein
Sternelement angeordnet sind. Die Schneidränder der
zusammenwirkenden Schneidscheiben sind einander
überlappend angeordnet. Bei dieser bekannten Anord
nung sind also zwingend zwei Einzugsrotoren er
forderlich, und die Schneidscheiben sind auf diesen
Einzugsrotoren angeordnet.
Zusammen mit dem Erfassen der Pflanzenstengel er
folgt bei der bekannten Anordnung auch das Durch
schneiden der Pflanzenstengel, so daß die Pflanzen
stengel viel zu früh abgeschnitten werden, d. h. zu
einem Zeitpunkt, wenn die Einzugsrotoren den
Pflanzenstengel noch gar nicht sicher erfaßt haben,
so daß der gesamte Pflanzenstengel mit dem Mais
kolben in die Dreschmaschine gelangen kann, was
hier zu erheblichen Störungen führen muß.
Dadurch, daß die Schneidscheiben sich überlappen
und gegenseitig berühren, tritt ein enormer
Verschleiß an den Schneidscheiben auf, und der
Energiebedarf bei dieser bekannten Anordnung ist
höher als bei der Maschine, wie sie durch die
EP 91 635 B1 zum Stand der Technik gehört.
Die aus der EP 474 072 bekannte Anordnung verlangt
immer zwei Einzugsrotoren, kann also nicht im Zu
sammenhang mit einer Teilummantelung oder einem
Gegenrotor eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Kraft
aufwand gegenüber den bekannten Maschinen zu ver
ringern und weiterhin dafür Sorge zu tragen, daß die
Pflanzenstengel von der oder den Einzugsrotoren
sicher erfaßt sind, bevor der Schnitt erfolgt, so
daß also zur Dreschmaschine nur die am Pflückspalt
abgebrochenen Kolben der Maispflanzen oder sonstigen
Erntepflanzen gelangen.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen,
die feststehenden Schneidmesser gemäß der
EP 91 635 durch drehende Schneidscheiben zu er
setzen, so daß der Messerschnitt im Bereich des
Stengels nicht ein drückender Schnitt ist, sondern
ein ziehender, wodurch der Kraftaufwand erheblich
verringert wird. Weiterhin wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß die Schneidscheiben eine eigene
Schneidwalze bilden, nicht also mit dem einen oder
anderen Einzugsrotor kombiniert sind und - was sehr
wesentlich ist - daß die Achse der Tragwelle dieser
Schneidwalze vom Pflückspalt aus gesehen tiefer als
die Achse des Einzugsrotors liegt, so daß dadurch
sichergestellt ist, daß die Pflanzenstengel von dem
oder den Einzugsrotoren sicher erfaßt sind bevor der
Schnitt erfolgt, so daß auch nach dem erfolgten
Schnitt ein weiteres nach unten Durchziehen der
Pflanzenstengel durch den oder die Einzugsrotoren
erfolgen kann.
Gemäß der Erfindung sind verschiedene Ausführungs
formen für den Pflückvorsatz möglich, ohne daß da
durch der Grundgedanke der Erfindung, nämlich an
stelle der feststehenden Messer eine eigene um
laufende Schneidwalze einzusetzen, verlassen wird.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Einrich
tung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung anhand
der Zeichnungen hervor. Die Zeichnungen zeigen dabei
in
Fig. 1 eine Seitenansicht auf einen Pflück
vorsatz zur Verdeutlichung des Ar
beitsverfahrens, in
Fig. 2 einen Teilschnitt und eine Frontansicht
zur Verdeutlichung des Arbeitsver
fahrens, in
Fig. 3 in größerem Maßstab einen Schnitt
durch eine erste Ausführungsform, in
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in
Fig. 1, in
Fig. 5 einen Schnitt durch eine zweite Aus
führungsform, in
Fig. 6 einen Schnitt durch eine dritte Aus
führungsform, in
Fig. 7 einen Schnitt durch eine vierte Aus
führungsform und in
Fig. 8 einen Schnitt durch eine fünfte Aus
führungsform gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 und 2 ist ein Pflückvorsatz 1 darge
stellt, wobei je Pflückreihe ein in Fahrtrichtung
ausgerichteter Einzugsrotor 2 vorgesehen ist, der
an seiner rechten Seite von einer Teilummantelung
14 begrenzt wird. Diese Teilummantelung 14 dient
als Gegenhalter für das Herunterziehen und Schnei
den der Maispflanzen 52 und 53, wobei die Mais
pflanze 53 in der noch aufrechten Stellung darge
stellt ist, während die Maispflanze 52 bereits zum
Teil heruntergezogen ist, wobei der dargestellte
Maiskolben an der Brechkante eines Pflückspaltes 15
anliegt. Im unteren Bereich der Teilummantelung
sind Schneidwerkzeuge 10 vorgesehen, die bei dem in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel durch
Schneidscheiben einer Schneidwalze gebildet sind.
Die Schneidscheiben greifen in Schlitze des Ein
zugsrotors 2 ein. Beim Vorbeiführen der Maisstengel
an diesen Schneidwerkzeugen kommt es zu einem
Häckselvorgang. Das Abstreifen der Maiskolben
erfolgt im Pflückspalt mittels zweier Pflückplatten.
Der Maiskolben wird dann mit Hilfe von Einzugs
ketten z. B. 17 in eine Mulde 54 gefördert, in der
der Weitertransport der Maiskolben durch eine
Querförderschnecke 51 erfolgt.
Das durch die Schneidwerkzeuge erzielte Häckselgut
ist mit 55 in Fig. 1 und 2 dargestellt.
In Fig. 3 und 4 sind in größerem Maßstab eine erste
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pflückvor
satzes dargestellt. In Fig. 3 sind die Rahmenträger
19 und 20 erkennbar, wobei der Rahmenträger 19 eine
Teilummantelung 14 trägt, in deren unterem Bereich
eine Schneidwalze 22 angeordnet ist, die aus einer
Vielzahl von Schneidscheiben 11 gebildet wird. Diese
Schneidscheiben 11 sind auf einer Tragwelle 12 ange
ordnet und vorzugsweise sind die Schneidscheiben 11
auf der drehbar gelagerten Tragwelle 12 fest ange
ordnet. Die Umlaufrichtung der Schneidwalze 22 ist
durch den eingezeichneten Pfeil erkennbar, eben
falls die Umlaufrichtung des Einzugsrotors 2. Nach
unten hin wird die Einrichtung durch eine Abdeckung
21 abgeschlossen. Bei dem in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind auf dem Einzugsrotor 2
sechs Flügel 3, 4, 5, 6, 7 und 8 angeordnet, die
auch als Reißkanten bezeichnet werden, wobei diese
Flügel 3 bis 8 über die gesamte Länge des Einzugs
rotors in an sich bekannter Weise spiralförmig ver
dreht sind, um einen kontinuierlichen Drehmoment
verlauf zu gewährleisten. In den Flügeln 3 bis 8
sind Schlitze 9 vorgesehen, in die die Schneidschei
ben 11 hineinragen.
Im oberen Bereich sind auf den Rahmenträgern 19 und
20 Pflückplatten 16 vorgesehen, die einen Pflück
spalt 15 begrenzen, wobei der Pflückspalt 15 im Be
grenzungsbereich mit einer Brechkante ausgerüstet
ist. Oberhalb der Pflückplatten 16 sind Einzugs
ketten 17 und 18 vorgesehen, von denen in der
schematischen Darstellung gemäß Fig. 3 nur die Um
laufrotoren erkennbar sind, wobei die Pflückplatten
16 hydraulisch verstellbar sein können.
Die Schneidscheiben 11 der Schneidwalze 22 greifen
- wie dies besonders deutlich Fig. 4 macht - in ent
sprechende Schlitze 9 in den Flügeln 4 bis 8 ein und
teilweise noch in umlaufende Schlitze, die auch auf
dem Kern des Einzugsrotors 2 vorgesehen sind.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 5 ist die Teilum
mantelung 14 ebenfalls erkennbar, aber im Unter
schied zu Fig. 3 ist ein Gegenrotor 23 vorgesehen.
Der eigentliche Einzugsrotor 2 weist nur fünf Flügel
3, 4, 5, 6 und 7 auf und der Gegenrotor 23 drei
Flügel, wobei diese beiden Rotoren so gesteuert
sind, daß die Flügel intermittierend ineinander ein
greifen, d. h. die Enden der Flügel des Gegenrotors
23 greifen in den Hüllkreis des Einzugsrotors 2.
Die Flügel des Einzugsrotors 2 und die Flügel des
Gegenrotors 3 sind dabei geschlitzt und in diese
Schlitze greifen die Schneidscheiben 11 der Schneid
walze 22 ein.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist zwar auch
ein Gegenrotor 23 vorgesehen, aber die Flügel des
Gegenrotors 23 sind so kurz, daß sie nicht in den
Hüllkreis der Flügel des Einzugsrotors 2 eingrei
fen und auch die Schneidscheiben 11 greifen nicht
in entsprechende Schlitze der Flügel des Gegen
rotors 23 ein.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 wird auf die
Teilummantelung verzichtet, und auch bei dieser
Ausführungsform sind die möglichen Umdrehungsrich
tungen der rotierenden Bauteile durch Pfeile ver
deutlicht.
Schließlich werden bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 8 zwei Einzugsrotoren 2 und 2a vorgesehen, die
mit einer Schneidwalze 22 zusammenarbeiten.
Zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen ist darauf
hinzuweisen, daß die Schneidwalzen 22 frei rotierend
sein können, und zwar einmal derart, daß die einzel
nen Schneidscheiben 11 auf einer zentralen Tragwelle
12 der Schneidwalze 22 frei rotieren können oder daß
die Schneidscheiben 11 fest auf der Tragwelle 12 an
geordnet sind und diese nunmehr zusammen mit den
Schneidscheiben 11 rotiert.
Die Rotation der Schneidwalze 22 bzw. der Schneid
scheiben 11 kann frei rotierend sein oder sie
können gegenläufig zur Umdrehungsrichtung des Ein
zugsrotors 2 angetrieben werden oder sie können
mitläufig zur Umdrehungsrichtung des Einzugsrotors
2 angetrieben werden. Alle diese vorstehend genann
ten Möglichkeiten sind im Rahmen des erfindungs
gemäßen Vorschlags durchführbar.
Claims (11)
1. Pflückvorsatz (1) für ein Erntegerät zum
Ernten von Körnerfrüchten, z. B. Mais
od. dgl., mit Einzugsrotoren (2) unterhalb
von Pflückspalten (15), die auf ihrem Umfang
mit fest angeordneten Flügeln (3, 4, 5, 6,
7, 8) ausgerüstet sind, die Schlitze (9)
aufweisen, in die von der Maschine getragene
Zerkleinerungswerkzeuge (10) eingreifen, die
als umlaufende Schneidscheiben (11) ausge
bildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zerkleinerungswerkzeuge (10) auf einer
eigenen, parallel zur Achse des Einzugsro
tors (2) ausgerichteten Tragwelle (12) eine
Schneidwalze (22) bildend angeordnet sind und
die Achse der Tragwelle (12) vom Pflückspalt
(15) aus gesehen tiefer als die Achse des
Einzugsrotors (2) liegt.
2. Pflückvorsatz nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Tragwelle (12) fest
stehend und die darauf angeordneten Schneid
scheiben (11) darauf rotierend angeordnet
sind.
3. Pflückvorsatz nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneidscheiben (11)
fest auf der Tragwelle (12) angeordnet sind
und diese rotierend gelagert ist.
4. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche mit einer dem Einzugsrotor (2) zu
geordneten Teilummantelung, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schneidwalze (22) im un
teren Bereich der Teilummantelung (14) ange
ordnet ist.
5. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Einzugsrotor (2) ein Gegenrotor (23) zuge
ordnet ist und die Schneidscheiben (11) in
Schlitze der Flügel des Einzugsrotors (2) und
des Gegenrotors (23) eingreifen.
6. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Einzugsrotor (2) ein Gegenrotor (23)
zugeordnet ist, aber die Schneidscheiben (11)
der Schneidwalze (22) nur in Schlitze (9) der
Flügel des Einzugsrotors (2) eingreifen.
7. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
gegenläufig angetriebenen Einzugsrotoren (2, 2a)
eine Schneidwalze (22) zugeordnet ist.
8. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
zwei gegenläufig angetriebenen Einzugsrotoren
(2, 2a) die Schneidscheiben (11) der Schneid
walze (22) wahlweise in die Flügel beider Ro
toren (2, 2a) eingreifen oder nur in die
Schlitze (9) eines Rotors (2 oder 2a) ein
greifen.
9. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneidwalze (22) frei rotierend ausgebildet
ist.
10. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidwalze (22) gegenläufig zum
Einzugsrotor (2) angetrieben ist.
11. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidwalze (22) mitläufig zu dem
Einzugsrotor (2) angetrieben ist.
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