DE19855526C1 - Pflückvorsatz für ein Erntegerät - Google Patents
Pflückvorsatz für ein ErntegerätInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Pflückvorsatz für ein Erntegerät zum Ernten von Körnerfrüchten, insbesondere Mais, mit wenigstens einem Einzugsrotor unterhalb eines Pflückspaltes, der auf seinem Umfang mit fest angeordneten Flügeln ausgerüstet ist und dem ein auch als Einzugsrotor wirkender Gegenrotor zugeordnet ist, der ebenfalls mit Flügeln ausgerüstet ist, wobei diese beiden Rotoren so gesteuert sind, daß die Flügel intermittierend ineinandergreifen und die Flügel des Gegenrotors mit Schneidwerkzeugen bestückt sind, wobei die vorderste Spitze der Schneidwerkzeuge dem Fußkreis des Einzugsrotors etwa auf der Höhe oder oberhalb der horizontalen Achsmittellinie des Einzugsrotors nahe kommt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Pflückvorsatz für ein Ernte
gerät zum Ernten von Körnerfrüchten gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
Ein gattungsbildender Pflückvorsatz wird in der EP 0 685 992 B1
beschrieben. Bei den in dieser Literaturstelle beschriebenen
Einrichtungen werden die Schneidwerkzeuge durch eine
Schneidwalze gebildet, wobei die Welle der Schneidwalze vom
Pflückspalt aus gesehen tiefer als die Achse des Einzugsrotors
liegt. Diese Anordnung bedingt, daß in den Flügeln des Ein
zugsrotors - zum Teil auch in der die Flügel tragenden Welle
des Einzugsrotors - Schlitze angeordnet sein müssen, in die die
scheibenartigen Schneidwerkzeuge eingreifen. Wenn dem Ein
zugsrotor keine Teilummantelung zugeordnet ist, sondern die
Abstützung der zu schneidenden und einzuziehenden Stengel
über einen Gegenrotor erfolgt, sind bei der bekannten Anord
nung drei Rotoren erforderlich, nämlich zwei Einzugsrotoren und
der die Schneidwalze bildende Rotor, so daß diese Anordnung
insgesamt aufwendig ist. Die vorzusehenden drei Rotoren müs
sen getriebemäßig aufeinander abgestimmt sein. Diese drei
Rotoren erhöhen das Gewicht des Pflückvorsatzes erheblich, so
daß zum Betrieb der Maschine ein höherer Kraftbedarf erforder
lich ist.
In der US 54 04 699 A wird eine Einzugsvorrichtung aus zwei
parallel zueinander ausgerichteten Rotoren beschrieben, wobei
beide Rotoren gleich groß ausgebildet sind, also gleich große
Hüllkreise aufweisen und beide Rotoren mit Schneidwerkzeugen
bestückt sind, deren in Umlaufrichtung gesehen vordere Kante
als Schneide ausgebildet ist. Beide Rotoren wirken als Einzugs
rotoren, wobei die Schneiden sofort bei Berührung der Pflanze
zur Wirkung kommen, also hier schon der Schnitt beginnt, so
daß ein zu frühzeitiges Einschneiden der Pflanze erfolgt und
damit der Einzugsvorgang unterbrochen werden kann. Ein
sicherer Einzug der Pflanze zwischen den beiden Rotoren und
erst dann ein wirksames Schneiden der Pflanze ist mit dieser
Anordnung nicht möglich.
In der US 33 04 702 wird ebenfalls eine Einzugsvorrichtung
für Maispflanzen beschrieben, bei der beide Einzugsrotoren
gleich groß sind und bei der beide Einzugsrotoren mit Schneid
werkzeugen bestückt sind.
Abgesehen davon, daß diese bekannte Anordnung außeror
dentlich aufwendig ist, da über den Umfang der Einzugsrotoren
verteilt unterschiedlich ausgebildete Schneidwerkzeuge vorge
sehen werden müssen, nämlich einmal Werkzeuge, die den ak
tiven Schnitt vornehmen und zum anderen Werkzeuge, die als
Gegenschneide wirken, hat auch diese bekannte Anordnung
den Nachteil, daß ein zu frühzeitiges Einschneiden der Pflanze
erfolgt, weil nämlich auch hier die Einzugsmittel sofort als
Schneide wirken und nicht als Einzugsflügel. Auch hier kann ein
zu frühes Abbrennen oder Beschädigen der einzuziehenden
Pflanze erfolgen, wodurch der Einzugsvorgang unterbrochen
wird und es zwangsläufig zu Störungen beim Einzug der Pflan
ze kommen muß.
Ausgehend von der gattungsbildenden Einrichtung gemäß der
EP 0 685 992 B1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ei
nen einfach aufgebauten Pflückvorsatz zu schaffen, der einer
seits ein gutes Einziehen der Pflanze ermöglicht, gleichzeitig
aber auch ein wirksames Schneiden und damit Häckseln der
Pflanze gewährleistet, aber die bei der gattungsbildenden Ein
richtung kostenaufwendigen Schneidwalzen vermieden werden.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die
Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß ei
nerseits auf den im Stand der Technik bisher erforderlichen
dritten Rotor verzichtet wird, so daß nur zwei Einzugsrotore ein
gesetzt werden, wobei einer dieser beiden Einzugsrotore
gleichzeitig als Schneidvorrichtung dient, wobei die Schneid
werkzeuge dieses Einzugsrotors dann aktiv werden, wenn die
einzuziehende bzw. eingezogene und zu schneidende Pflanze
am Fußkreis des anderen Einzugsrotors anliegt. Bis zu diesem
Moment haben beide Einzugsrotoren die Pflanze nur wirksam
eingezogen, während in dem Moment, wenn die Pflanze am
Fußkreis des eigentlichen Einzugsrotors anliegt, nunmehr die
Schneidwerkzeuge des sogenannten Gegenrotors wirksam wer
den und die Pflanze wirksam durchtrennen und gleichzeitig aber
auch den geschnittenen Pflanzenstengel zur Seite hin weg
schleudern, so daß das gehäckselte Pflanzenstengelgut nicht
unterhalb der beiden Einzugsrotoren, sondern seitlich von die
sen zur Ablage gebracht wird.
In den Flügeln des Einzugsrotors und des Gegenrotors sind kei
ne Schneidnuten erforderlich, so daß die Herstellung dieser
Rotoren gegenüber dem Stand der Technik wesentlich verein
facht ist.
Vorzugsweise ist der Gegenrotor kleiner ausgebildet als der ei
gentliche Einzugsrotor, d. h. er weist einen kleineren Hüllkreis
als der eigentliche Einzugsrotor auf. Weiterhin erscheint es
vorteilhaft, wenn die Achse des Gegenrotors höher angeordnet
wird als die Achse des eigentlichen Einzugsrotors. Es ist kein
Problem, die beiden Rotoren getriebemäßig so zu steuern, daß
die Flügel intermittierend ineinander eingreifen, d. h. die Enden
der Flügel des Gegenrotors greifen in den Hüllkreis des Ein
zugsrotors ein, wobei dabei so vorgegangen werden kann, daß
die Relativgeschwindigkeit des Gegenrotors im Schneidbereich
größer ist als die des eigentlichen Einzugsrotors. Hierdurch wird
bewirkt, daß die Schneidwerkzeuge des Gegenrotors im Bereich
des von den Schneidwerkzeugen des Gegenrotors durchgeführ
ten Schnittes ein schnelles Abreißen des geschnittenen Pflan
zenstengelbereiches bewirken, so daß ein besseres Wegwerfen
des Häckselgutes bedingt wird.
Gemäß der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß zwischen
den Flügeln des Einzugsrotors Messersegmente eingesetzt sind
und die Schneidwerkzeuge des Gegenrotors mit Schneidnuten
ausgerüstet sind, die mit diesen Messersegmenten zusammen
arbeiten. Die Messersegmente sind in den Raum zwischen den
Flügeln des Einzugsrotors eingebaut und können also bei Be
schädigung einzeln leicht ausgewechselt werden, und das Ein
schneiden der Schneidnuten in den Schneidwerkzeugen des
Gegenrotors ist fertigungstechnisch wesentlich einfacher, als
wenn die Flügel des Einzugsrotors und des Gegenrotors mit
Schneidnuten ausgerüstet werden müßten.
Weiterhin wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die
Schneidwerkzeuge, die von den Flügeln des Gegenrotors getra
gen werden, auf diesen verstellbar angeordnet sind, so daß
damit ein Verschleiß der Schneidwerkzeuge schnell und einfach
ausgeglichen werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an
hand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei
in
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung einen Schnitt
durch einen Pflückvorsatz gemäß einer ersten
Ausführungsform und in
Fig. 2 einen entsprechenden Schnitt durch eine zweite
Ausführungsform gemäß der Erfindung.
In den Zeichnungen sind mit 1 und 2 zwei Rahmenträger be
zeichnet, die Pflückplatten 3 und 4 tragen, an deren vorderen
Enden durch entsprechende Verdickungen od. dgl. Brechkanten
5 und 6 gebildet werden, wobei diese beiden Brechkanten 5 und
6 einen Pflückspalt 7 definieren. Unterhalb des Pflückspaltes 7
ist ein Einzugsrotor 8 angeordnet, dem ein Gegenrotor 10 zuge
ordnet ist, wobei der Einzugsrotor 8 auf seinem Außenumfang
Flügel 9 trägt, die einen Hüllkreis H1 definieren, während der
Gegenrotor 10 Flügel 11 trägt, die mit Schneidwerkzeugen 12
bestückt sind, wobei die Spitzen der Schneidwerkzeuge 12 ei
nen Hüllkreis H2 definieren.
Der Einzugsrotor 8 weist eine horizontale Achsmittellinie X auf
und der Außenumfang des Rotorkörpers des Einzugsrotors 8
definiert einen Fußkreis F.
Der Einzugsrotor 8 und der Gegenrotor 10 sind getriebemäßig
so gesteuert, daß die Flügel 9 und 11 bzw. die von den Flügeln
11 getragenen Schneidwerkzeuge 12 intermittierend ineinan
dergreifen, d. h. die Enden der Schneidwerkzeuge 12 des
Gegenrotors 10 greifen in den Hüllkreis H1 des Einzugsrotors 8
ein. Hierbei kann die Umfangsgeschwindigkeit im Bereich der
Hüllkreise H1 und H2 der beiden Rotoren 8 und 10 gleich sein
oder die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwerkzeuge 12
größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Flügel 9 des Ein
zugsrotors 8 sein.
Die sich im Pflückspalt 7 befindende Pflanze wird von den bei
den Rotoren 8 und 10 ergriffen und nach unten gezogen, d. h.
im oberen Bereich relativ unmittelbar unterhalb des Pflückspal
tes 7 wirken die von den Flügeln 11 getragenen Schneidwerk
zeuge 12 oder die als Schneidwerkzeuge ausgebildeten Flügel
11 noch als Einzugshilfsmittel so lange, bis der Pflanzenstengel
etwa im Bereich der horizontalen Achsmittellinie X zur Anlage
am Fußkreis F des Einzugsrotors 8 gelangt, wobei dann auch
das Schneidwerkzeug 12 des Flügels 11 des Gegenrotors 10 in
diesen Bereich zur Anlage an dem Pflanzenstengel gelangt und
diesen durchtrennt, wobei dann das Schneidwerkzeug 12 als
Wurfwerkzeug wirkt und den abgetrennten Pflanzenstengel
stummel nach unten und zur Seite hin abwirft.
Wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Gegenrotors 10 größer
ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Einzugsrotors 8, erfolgt
nicht nur ein Durchschneiden des Pflanzenstengels, son
dern auch ein Abreißen des geschnittenen Pflanzenstengels
und damit ein besseres Wegschleudern des geschnittenen Par
tikels und zusätzlich ein Abreißen dieses Partikels vom Rest des
Pflanzenstengels, so daß dadurch ein sicheres Abtrennen des
geschnittenen Pflanzenstengelteiles gewährleistet wird.
Die Zeichnung verdeutlicht, daß die Schneidwerkzeuge 12 auf
den Flügeln 11 des Gegenrotors 10 befestigt sind, also hier
leicht ausgewechselt werden können, wobei auch ein Nachstel
len dieser Schneidwerkzeuge möglich ist, so daß bei Verschleiß
der Messerspitzen stets ein Nachjustieren möglich ist, wodurch
sichergestellt ist, daß ein wirksamer Schnitt des Pflanzensten
gels erreichbar ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind zwischen die Flügel
9 des Einzugsrotors 8 Messersegmente 14 eingesetzt und die
Schneidwerkzeuge 12 des Gegenrotors 10 sind mit Schneidnu
ten 15 ausgerüstet, die mit den Messersegmenten 14 derart zu
sammenarbeiten, daß die Messersegmente beim Umlauf der
beiden Rotoren 8 und 10 in die Schneidnuten eingreifen. Hier
durch wird ein doppelter Schnitt erreicht, d. h. es wird ein zu
sätzlicher langer, schräger Schnitt gewährleistet, der, wenn die
gehäckselten Pflanzenstengel auf dem Feld verrotten sollen, zu
einem schnelleren Verrotten des Materials beiträgt.
Claims (5)
1. Pflückvorsatz für ein Erntegerät zum Ernten von Körner
früchten, insbesondere Mais, mit wenigstens einem Ein
zugsrotor (8) unterhalb eines Pflückspaltes (7), der auf
seinem Umfang mit fest angeordneten Flügeln (9) ausge
rüstet ist und dem ein auch als Einzugsrotor wirkender
Gegenrotor (10) zugeordnet ist, der ebenfalls mit Flügeln
(11) ausgerüstet ist, wobei diese beiden Rotoren so ge
steuert sind, daß die Flügel intermittierend ineinandergrei
fen, d. h. die Enden der Flügel (11) des Gegenrotors (10)
greifen in den Hüllkreis (H1) des Einzugsrotors (8), da
durch gekennzeichnet, daß nur die Flügel (11) des Gegen
rotors (10) als Schneidwerkzeuge ausgebildet oder mit
Schneidwerkzeugen (12) bestückt sind und die vorderste
Spitze der Schneidwerkzeuge (12) dem Fußkreis (F) des
Einzugsrotors (8) etwa auf der Höhe oder oberhalb der
horizontalen Achsmittellinie (X) des Einzugsrotors (8)
nahe kommt, wobei die Achse des Gegenrotors (10) höher
als die Achse des Einzugsrotors liegt.
2. Pflückvorsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenrotor (10) einen kleineren Hüllkreis (H2) als
der Einzugsrotor (8) aufweist.
3. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Relativgeschwindigkeit
des Gegenrotors (10) im Schneidbereich größer ist als die
des Einzugsrotors (8).
4. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch zwischen die Flügel (9) des Ein
zugsrotors (8) eingesetzte Messersegmente (14) und in
den Schneidwerkzeugen (12) des Gegenrotors (10) vorge
sehene Schneidnuten (15).
5. Pflückvorsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (12)
auf den Flügeln (11) des Gegenrotors (10) verstellbar an
geordnet sind.
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