DE4344196A1 - Verfahren zur Bestimmung von Kenngrößen einer elektrochemisch umsetzbaren Substanz in einer Gasprobe - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von Kenngrößen einer elektrochemisch umsetzbaren Substanz in einer GasprobeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von
Kenngrößen einer elektrochemisch umsetzbaren Substanz
in einer Gasprobe, welche in einer Meßzelle eine sich
zeitlich verändernde, von einer Bezugslinie bis zu
einem Maximalwert ansteigende und auf die Bezugslinie
wieder zurückgehende physikalische Meßgröße erzeugt,
aus welcher in einer Auswerteschaltung der Anteil der
Substanz in der Gasprobe aus der Integration über der
zwischen der Bezugslinie und dem Funktionswert der
physikalischen Meßgröße eingeschlossenen Gesamtfläche
errechnet wird.
Eine Vorrichtung zur Messung der Konzentration von
Alkohol als nachzuweisende Substanz im Atemgas ist aus
der US 4,770,026 bekanntgeworden. Bei der bekannten
Vorrichtung wird eine Brennstoffzelle mit einer
Gasprobe mit einem Alkoholdampf-Anteil begast und die
durch die elektrochemische Umsetzung gewonnene
physikalische Meßgröße i (t) einer Auswerteschaltung
zugeführt, welche einen der Alkoholdampf-Konzentration
proportionalen Meßwert durch Integration des
Signalverlaufs der physikalischen Meßgröße über der
Zeit t ermittelt. Bei der Beaufschlagung der Meßzelle
mit Alkoholdampf steigt das Meßsignal, von einer
Bezugslinie ausgehend, zunächst an, durchläuft einen
Maximalwert imax und geht nach der vollständigen
elektrochemischen Umsetzung der Alkohol-Moleküle wieder
auf einen Minimalwert in der Nähe der Bezugslinie
zurück. Die zwischen dem Funktionswert des Meßsignals
und der Bezugslinie eingeschlossene Fläche ist der
Konzentration des Alkoholdampfes in der Gasprobe
proportional.
Bei der bekannten Meßzelle verändert sich der
Kurvenverlauf des Meßsignals mit zunehmender Alterung
der Meßzelle. So wird das Kurvenprofil im Verlauf der
Gebrauchszeit flacher und breiter. Eine ähnliche
Änderung des Kurvenverlaufs des Meßsignals stellt sich
auch nach mehreren, kurz hintereinander folgenden
Meßzyklen ein, wobei diese Signalveränderung nach einer
längeren Erholungsphase zumindestens teilweise
reversibel ist. Da zur Bestimmung des
Konzentrationsanteils des Alkoholdampfes in der
Gasprobe über den gesamten Meßsignalverlauf integriert
wird, wirken sich die Veränderungen des Kurvenprofils
auf den Flächeninhalt und damit auch auf die
Meßgenauigkeit aus, so daß wiederholt Kalibrierzyklen
mit einer Gasprobe bekannter Alkoholkonzentration
durchgeführt werden müssen. Derartige Kalibrierzyklen
erschweren die Handhabung des Gerätes insbesondere
dann, wenn eine Begasung der Meßzelle in kurzen
Zeitabständen durchzuführen ist. Außerdem muß bei dem
bekannten Auswerteverfahren die Zusammensetzung der
nachzuweisenden Substanz vorliegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Auswerteverfahren für die Meßgröße einer
elektrochemischen Meßzelle derart zu verbessern, daß
der Konzentrationsanteil der nachzuweisenden Substanz
mit hoher Langzeitstabilität über die Gebrauchszeit der
Meßzelle bestimmbar und zusätzlich eine Identifikation
der Substanz möglich ist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß die
Kenngrößen der Substanz aus einzelnen oder mehreren
Teilintegralen I₁, I₂, I₃, I₄, als Teilflächen
der Gesamtfläche I, und/oder aus der Summe von
Teilintegralen und/oder dem Verhältnis von
Teilintegralen und/oder dem Verhältnis von Maximalwert
zu einem der Teilintegrale bestimmt werden.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen
darin, daß nicht mehr allein die Gesamtfläche I
zwischen dem Funktionswert der physikalischen Meßgröße,
im vorliegenden Fall dem Sensorstrom i (t), und einer
Bezugslinie für das Auswerteverfahren verwendet wird,
sondern Teilflächen als Teilintegrale des
Gesamtintegrals benutzt werden, aus denen verschiedene
Kenngrößen der nachzuweisenden Substanz, wie z. B. der
Konzentrationsanteil in der Gasprobe oder die Stoffart
der Substanz, bestimmbar sind. Bei bekannten Sensoren
ändert sich die zwischen der Meßgröße und der
Bezugslinie eingeschlossene Gesamtfläche im Verlauf der
Gebrauchszeit der Meßzelle, so daß häufiger
Kalibrierzyklen durchzuführen sind. Aufgrund der
überraschend gefundenen Tatsache, daß bestimmte
Teilflächen oder Verhältnisse von Teilflächen im
Verlauf der Gebrauchszeit praktisch unveränderlich
sind, ist mittels Auswertung der Flächeninhalte der
Teilflächen eine genauere Analyse der zu untersuchenden
Substanz in der Gasprobe, unabhängig von dem
Alterungszustand der Meßzelle, möglich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben. In zweckmäßiger Weise sind
die auf die Teilintegrale bezogenen Integrationsgrenzen
auf vorbestimmte Prozentanteile der physikalischen
Meßgröße in Bezug auf den Maximalwert eingestellt. Da
der Maximalwert der impulsartig verlaufenden Meßgröße
relativ einfach bestimmbar ist, lassen sich die
Integrationsgrenzen als prozentualer Amplitudenabfall
vom Maximalwert eindeutig angeben.
In vorteilhafter Weise gibt das Teilintegral I₁ den
Flächeninhalt der Teilfläche vom Beginn der
elektrochemischen Umsetzung, über den Maximalwert
imax, bis zum Abfall der Meßgröße i (t) auf 75% des
Maximalwertes an. Das sich daran anschließende
Teilintegral I₂ erstreckt sich vom Prozentanteil des
Maximalwertes der Meßgröße von 75% bis 25% und das
Teilintegral I₃ beinhaltet Teile von I₁ und I₂
zwischen den Prozentanteilen 90% und 25%. Das
Teilintegral I₄ liegt zwischen dem Amplitudenabfall
der Meßgröße von 25% auf 6%.
In vorteilhafter Weise wird der Konzentrationsanteil
der Substanz in der Gasprobe als eine erste Kenngröße
der Substanz aus dem Teilintegral I₃ errechnet.
Versuche haben gezeigt, daß das Teilintegral I₃ eine
sehr geringe Abhängigkeit gegenüber dem
Alterungsverhalten und einer Mehrfachbegasung der
Meßzelle aufweist.
In vorteilhafter Weise ist eine Identifikation der
Substanz, als eine zweite Kenngröße der Substanz,
mittels Bildung des Verhältnisses der Teilintegrale
I₁/I₂ oder dem Verhältnis von dem relativen
Maximalwert P und dem auf das Gesamtintegral I
bezogenen Teileintegral I₂ möglich. Auf diese Weise
können auch Mischzustände von verschiedenen Substanzen
erkannt werden. Der dimensionslose relative Maximalwert
P, im folgenden mit Maximalwert P bezeichnet, gibt den
maximalen Sensorstrom imax bezogen auf den von
Ethanol an; d. h. P hat für Ethanol den Wert "1".
In zweckmäßiger Weise kann die Identifikation der
Substanz durch Einbeziehung einer sogenannten
Abklingzeit ta unterstützt werden, welche den Zeitraum
zwischen dem Amplitudenabfall der Meßgröße i (t) von
50% auf 6% des Maximalwertes imax angibt. Die
Abklingzeit ta ist ein Maß für die
Umsetzungsgeschwindigkeit der Substanz innerhalb der
elektrochemischen Meßzelle.
In einer vorteilhaften Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß in
einer Auswerteschaltung, welche die von der Meßzelle
gelieferte physikalische Meßgröße verarbeitet,
zumindestens ein Integrator und ein die
Integrationsgrenzen für den Integrator festsetzender
Amplitudendetektor vorgesehen sind. Der
Amplitudendetektor ermittelt aus dem Anstieg es
Sensorstroms von der Bezugslinie und dem Abfall des
Sensorstroms auf vorbestimmte Prozentanteile des
Maximalwertes imax Integrationsgrenzen t₁ bis t₅,
mit denen die Teilintegrale I₁ bis I₄ und auch das
Gesamtintegral I zwischen t₁ und t₅ errechnet
werden. Der Integrator und der Amplitudendetektor
können auch Teile eines Mikroprozeßrechners sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Figur
dargestellt und im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den zeitlichen Verlauf des Sensorstroms
i (t) einer elektrochemischen Meßzelle,
Fig. 2 die Bildung von Teilintegralen I₁,
I₂, I₃ über den Sensorstrom i (t),
Fig. 3 die relative Änderung der Teilintegrale
nach der Fig. 2 in Abhängigkeit von der
Gebrauchszeit der Meßzelle,
Fig. 4 die relative Änderung der Teilintegrale
nach der Fig. 2 in Abhängigkeit von der
Anzahl der Meßzyklen, Testzahl N,
Fig. 5 den zeitlichen Verlauf des Sensorstroms
i (t) einer elektrochemischen Meßzelle
bei Begasung mit unterschiedlichen
Alkoholen,
Fig. 6 die Bildung von Teilintegralen I₁ und
I₄ über den Sensorstrom nach der
Fig. 5,
Fig. 7 eine tabellarische Auflistung von Größen
zur Identifikation von nachzuweisenden
Substanzen,
Fig. 8 ein Blockschaltbild der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 veranschaulicht den zeitlichen Verlauf des
Sensorstroms i (t) einer in der Fig. 1 nicht
dargestellten elektrochemischen Meßzelle bei Begasung
mit einer elektrochemisch umsetzbaren Substanz - im
vorliegenden Fall Alkohol - in einer Gasprobe, hier der
Atemluft. Im Kurvenzug "A" der Fig. 1 ist der Verlauf
des Sensorstroms i (t) als physikalische Meßgröße einer
fabrikneuen Meßzelle veranschaulicht, während der
Kurvenzug "B" den Sensorstrom i (t) einer bereits
mehrfach begasten Meßzelle angibt. Die folgenden
Betrachtungen werden exemplarisch anhand des Kurvenzugs
"B" durchgeführt. Auf der Abszisse des in der Fig. 1
dargestellten Koordinatensystems ist die Zeit t
aufgetragen, auf der Ordinate der Sensorstrom i(t). Zum
Zeitpunkt t₁ wird die Meßzelle mit Alkoholdampf
begast, worauf der Sensorstrom i(t) zunächst bis zu
seinem Maximalwert imax ansteigt und nach der
elektrochemischen Umsetzung aller Alkohol-Moleküle
wieder auf den Ursprungswert abfällt. Nach dem
Überschreiten des maximalen Sensorstroms imax fällt
der Sensorstrom zum Zeitpunkt t = t₂ auf 90% des
Maximalwertes, bei t = t₃ auf 75%, t = t₄ auf 25%
und t = t₅ auf 6% des maximalen Sensorstroms ab. Bei
bekannten Vorrichtungen wird durch Integration des
Sensorstroms i(t) über das gesamte Zeitintervall
zwischen t₁ und t₅ gegenüber einer Bezugslinie (1),
welche im vorliegenden Fall mit der Abszisse des
Koordinatensystems zusammenfallen soll, ein der zu
bestimmenden Alkoholkonzentration proportionaler
Meßwert errechnet. Die Integration zwischen t₁ und
t₅ ergibt ein Gesamtintegral I. Die Sensorströme i(t)
am Anfang und am Ende der elektrochemischen Umsetzung
zu den Zeitpunkten t₁ und t₅ haben eine endliche
Größe, bei t₅ z. B. 6%, um die Dauer der Integration
aus praktischen Gründen zeitlich zu begrenzen. Wie ein
Vergleich der Kurvenzüge "A" und "B" zeigt, ändert sich
die Fläche unterhalb der Kurvenzüge "A" bzw. "B" während
des Meßeinsatzes. Gegenüber dem Kurvenzug "A" des
fabrikneuen Meßsensors ist beim Kurvenzug "B" der
Maximalwert imax geringer und die Kurve insgesamt
flacher.
In der Fig. 2 sind für den Kurvenzug "B" nach der
Fig. 1 drei Teilintegrale I₁, I₂ und I₃ als
Teilflächen des Gesamtintegrals I zwischen dem
Funktionswert des Sensorstroms i(t) und der Bezugslinie
(1) veranschaulicht, wobei das Teilintegral I₁
zwischen den Integrationsgrenzen t₁ und t₃, das
Teilintegral I₂ zwischen t₃ und t₄ und das
Teilintegral I₃ zwischen t₂ und t₄
gebildet ist. Gleiche Komponenten sind mit gleichen
Symbolen der Fig. 1 gekennzeichnet.
In der Fig. 3 sind die Werte der Teilintegrale I₁,
I₂ und I₃ nach der Fig. 2 in Abhängigkeit von der
Gebrauchszeit der Meßzelle veranschaulicht. Auf der
Abszisse des Koordinatensystems ist die Gebrauchszeit t
in Tagen und auf der Ordinate die relative Änderung der
Teilintegrale bezogen auf den Ausgangszustands zu
Beginn der Messungen aufgetragen. Die Kurven (2, 3, 4,
5) veranschaulichen das Zeitverhalten der Teilintegrale
I₁, I₂, I₃ und I₁ + I₂. Während das
Teilintegral I₁ (Kurve (2)) mit wachsendem t stark
abfällt, steigt das Teilintegral I₂ (Kurve (3)) an.
Die Summe der Teilintegrale aus I₁ und I₂ (Kurve
(5)) zeigt immer noch einen gewissen Abfall in
Abhängigkeit von t. Betrachtet man allerdings das
Teilintegral I₃ (Kurve (4)) zwischen dem Abfall des
Sensorstroms i(t) von 90% auf 25%, so bleibt dieser
Wert nahezu konstant. Das erfindungsgemäße Verfahren
besteht nun darin, für die Bestimmung des
Konzentrationsanteils der nachzuweisenden Substanz in
der Gasprobe als eine erste Kenngröße der Substanz das
Teilintegral I₃ zu verwenden und die Integration nur
in dem Bereich durchzuführen, in welchem der
Sensorstrom i(t) von etwa 90% auf etwa
25% des Maximalwertes imax abfällt.
Die Invarianz des Teilintegrals I₃ im Verlauf der
Gebrauchszeit der Meßzelle konnte durch weitere
Versuche erhärtet werden. So sind in der Fig. 4 die
Teilintegrale I₁, I₂, I₃ und I₁ + I₂ als
Kurven (6, 7, 8, 9) in Abhängigkeit von der Anzahl der
Meßzyklen bei Mehrfachbegasung, Testzahl N,
veranschaulicht. Auf der Ordinate ist wieder die
relative Änderung, bezogen auf den Ausgangszustand,
aufgetragen. Auch hier fällt das
Teilintegral I₁ (Kurve 6) kontinuierlich ab, das
Teilintegral I₂ (Kurve 7) zeigt zunächst fallende,
dann steigende Tendenz, während die Summe der
Teilintegrale aus I₁ und I₂ (Kurve (9)), ebenfalls
wie Kurve (6), kontinuierlich abfällt.
Demgegenüber stabilisiert sich der Wert des
Teilintegrals I₃ (Kurve (8)) bei etwa 0,98 des
Ausgangszustandes. Ein Vergleich der Fig. 3 und 4
erhärtet die überraschend gefundene Tatsache, daß das
Teilintegral I₃ (Kurven (4) und (8)) die geringste
Schwankungsbreite im Verlauf der Gebrauchszeit der
Meßzelle und der Anzahl N der Meßzyklen zeigt und daher
zur Bestimmung des Konzentrationsanteils von
Alkoholdampf in der Gasprobe besonders geeignet ist.
In der Fig. 5 sind drei Stromkurven (10, 11, 12) des
Sensorstroms i(t) für die Substanzen Methanol, Ethanol
und Isopropanol veranschaulicht. Für Methanol
(Stromkurve 10) ist die Umsetzungsgeschwindigkeit in
der Meßzelle nur ein Fünftel so schnell wie für Ethanol
(Stromkurve (11)). Gegenüber Ethanol (Stromkurve (11))
ist die Umsetzungsgeschwindigkeit bei Isopropanol
Stromkurve (12) um ca. 30% schneller.
In der Fig. 6 sind die Teilintegrale I₁ und I₄
unterhalb einer der Stromkurven (10, 11, 12)
veranschaulicht. Der besseren Übersicht wegen ist nur
die Stromkurve (11) gezeichnet. Das Teilintegral I₁
umschließt den Flächeninhalt zwischen der Stromkurve
(11) und der Bezugslinie (1) in den Integrationsgrenzen
von t = t₁ bis t = t₃, wobei t₃ den Zeitpunkt des
Abfalls der Stromkurve (11) auf 75% des Maximalwertes
imax beschreibt und das Teilintegral 14 wird
zwischen den Integrationsgrenzen t = t₄ und t = t₅
während des Abfalls der Stromkurve (11) von 25% auf
6% des Maximalwertes imax gebildet. Weiter wird eine
sog. Abklingzeit ta eingeführt, welche den Zeitraum für
den Abfall des Sensorstroms i(t) von 50% (t = t₃₁)
auf 6% (t = t₅) des Maximalwertes imax angibt;
d. h. ta = t₅ - t₃₁.
Das Gesamtintegral I der Stromkurven (10, 11, 12) wird
in den Integrationsgrenzen von t = t₁ bis t = t₅
berechnet.
In der Fig. 7 sind tabellarisch die Teilintegrale I₁
und I₂, bezogen auf das Gesamtintegral I, die
Maximalwerte P, die Abklingzeiten ta und die
Verhältnisse von Maximalwerten P zu dem Teilintegral
I₂, nämlich P/(I₂/I), und die Verhältnisse der
Teilintegrale I₁/I₂ für die Stromkurven (10, 11,
12), d. h. die Substanzen Methanol, Ethanol und
Isopropanol angegeben. Der besseren Übersicht wegen,
sind in der Fig. 7 einige dimensionslose Bezugsgrößen
aufgeführt, so wird ein dimensionsloser Maximalwert P
verwendet, der auf den Maximalwert imax von Ethanol
bezogen ist, und die Teilintegrale I₁ und I₂ sind
ebenfalls dimensionslos, bezogen auf die jeweiligen
Gesamtintegrale 1, dargestellt.
Aus der Fig. 7 ergibt sich, daß die Größen P/(I₂/I),
I₁/I₂ und auch ta als zweite Kenngrößen der
Substanz stark stoffspezifisch sind und für die
Identifikation der nachzuweisenden Substanz genutzt
werden können. So besitzt die zweite Kenngröße
I₁/I₂ eine besonders gute Langzeitkonstanz und
ändert sich nur geringfügig mit zunehmender
Gebrauchsdauer der elektrochemischen Meßzelle. Im
praktischen Einsatz wird so vorgegangen, daß nach dem
Anschluß einer neuen Meßzelle jeweils ein
Kalibrierzyklus mit den Substanzen Ethanol, Methanol
und Isopropanol durchgeführt wird, um die in der
Fig. 7 aufgelisteten Kenngrößen zu bestimmen und in
einer in der Fig. 7 nicht dargestellten
Speichereinheit abzulegen. Wird nun während des
Betriebes eine unbekannte Substanz analysiert, so
werden zunächst z. B. die zweiten Kenngrößen P/(I₂/I)
und I₁/I₂ der unbekannten Substanz bestimmt und mit
den gespeicherten Werten verglichen. Bei
Übereinstimmung von korrespondierenden gespeicherten
und gemessenen Kenngrößen, ist die nachzuweisende
Substanz identifiziert. Anschließend wird der
Konzentrationsanteil der Substanz in der Gasprobe mit
dem Teilintegral I₃, Fig. 2, errechnet.
In der Fig. 8 ist eineerfindungsgemäße Vorrichtung
(20) zur Bestimmung von Kenngrößen von elektrochemisch
umsetzbaren Substanzen dargestellt. Ein
elektrochemischer Meßsensor (21) ist über einen
Verstärker (22) an einen Integrator (23) und einen
Mikroprozeßrechner (24) angeschlossen. Bei Begasung des
Meßsensors (21) mit der nachzuweisenden Substanz
entsteht am Ausgang des Verstärkers (22) ein zur
Substanz gehöriger Sensorstrom i(t), aus welchem
mittels des Integrators (23) und des
Mikroprozeßrechners (24) Teilintegrale I₁, I₂, I₃
und I₄ gebildet werden, wobei die zugehörigen
Integrationsgrenzen t₁ bis t₅ in einem
Amplitudendetektor (25) innerhalb des
Mikroprozeßrechners (24) erzeugt und über eine erste
Signalleitung (26) an den Integrator (23) übergeben
werden. Der Amplitudendetektor (25) ermittelt aus dem
Anstieg des Sensorstroms i (t) von der Bezugslinie (1),
Fig. 2, und dem Abfall des Sensorstroms i (t) auf die
vorbestimmten Prozentanteile des Maximalwertes imax
von 90%, 7,5%, 25% und 6% die Integrationsgrenzen t₁
bis t₅, mit denen die Teilintegrale I₁ bis I₄ und
das Gesamtpotential I errechnet werden. Die im
Integrator (23) berechneten Teilintegrale I₁ bis I₄
und das Gesamtintegral I werden über eine zweite
Signalleitung (27) in den Mikroprozeßrechner (24)
eingelesen. Innerhalb des
eingelesen. Innerhalb des Mikroprozeßrechners (24)
werden alle Speicher- und Rechenoperationen
durchgeführt. Der Verstärker (22), der Integrator (23)
und der Mikroprozeßrechner (24) mit dem
Amplitudendetektor (25) bilden zusammen eine
Auswerteschaltung (30) für den Meßsensor (21). Auf
einer der Auswerteschaltung (30) nachgeschalteten
Anzeigeeinheit (28) werden Kenngrößen der
nachzuweisenden Substanz angezeigt und zwar der
Konzentrationsanteil der Substanz in der Gasprobe als
eine erste Kenngröße (29) und die Identität der
Substanz als eine zweite Kenngröße (31).
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung von Kenngrößen einer
elektrochemisch umsetzbaren Substanz in einer
Gasprobe, welche in einer Meßzelle (21) eine sich
zeitlich verändernde, von einer Bezugslinie (1)
bis zu einem Maximalwert (imax, P) ansteigende
und auf die Bezugslinie wieder zurückgehende
physikalische Meßgröße i(t) erzeugt, aus welcher
in einer Auswerteschaltung (30) der Anteil der
Substanz in der Gasprobe aus der Integration über
die zwischen der Bezugslinie (1) und dem
Funktionswert der physikalischen Meßgröße i(t)
eingeschlossene Gesamtfläche I errechnet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kenngrößen (29,
31) aus einzelnen oder mehreren Teilintegralen
I₁, I₂, I₃, I₄, als Teilflächen der
Gesamtfläche I, und/oder der Summe von
Teilintegralen I₁ + I₂ und/oder dem Verhältnis
von Teilintegralen I₁/I₂ und/oder dem
Verhältnis von Maximalwert (P, imax) zu einem
der Teilintegrale bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Teilintegrale I₁, I₂, I₃, I₄
bezogene Integrationsgrenzen t₁, t₂, t₃,
t₄, t₅ auf vorbestimmte Prozentanteile der
physikalischen Meßgröße i(t) vom Maximalwert
imax eingestellt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Teilintegral I₁ zwischen dem Beginn der
elektrochemischen Umsetzung zum Zeitpunkt t = t₁
und dem Abfall der physikalischen Meßgröße i(t)
auf den Prozentanteil von etwa 75% zum Zeitpunkt
t = t₃, das Teilintegral I₂ zwischen den
Prozentanteilen 75% mit t = t₃ und 25% mit
t = t₄, das Teilintegral I₃ zwischen den
Prozentanteilen von etwa 90% mit t = t₂ und
etwa 25% mit t = t₄ und das Teilintegral I₄
zwischen den Prozentanteilen 25% mit t = t₄ und
6% mit t = t₅ gebildet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der
Substanz in der Gasprobe als eine erste Kenngröße
(29) aus dem Teilintegral I₃ errechnet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Identifikation der
Substanz in der Gasprobe als eine zweite Kenngröße
(31) aus dem Verhältnis der Teilintegrale
I₁/I₂ und/oder dem Verhältnis von dem
relativen Maximalwert P und dem Teilintegral I₂,
nämlich (P/(I₂/I)), gebildet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Kenngröße (31) unter Einbeziehung
einer Abklingzeit ta als Zeitspanne zwischen dem
Abfall der physikalischen Meßgröße vom Maximalwert
imax von 50% mit t = t₃₁ auf 6% mit t = t₅
gebildet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Auswerteschaltung (30)
zumindestens ein Integrator (23) und ein aus dem
Amplitudenanstieg bzw. dem Amplitudenabfall der
physikalischen Meßgröße i(t) Integrationsgrenzen
t₁, t₂, t₃, t₄, t₅ ermittelnder
Amplitudendetektor (25) vorgesehen sind, und daß
in dem Integrator (23) mit den Integrationsgrenzen
t₁, t₂, t₃, t₄, t₅ zumindestens einzelne
Teilintegrale I₁, I₂, I₃, I₄ als
Teilflächen der Gesamtfläche I gebildet sind.
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