DE4342876A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Beseitigung von Hausstauballergenen aus textilen Gegenständen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Beseitigung von Hausstauballergenen aus textilen GegenständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung und Beseitigung von Hausstau
ballergenen, insbesondere Hausstaubmilben und deren Ausscheidungen, aus vor
zugsweise flächig ausgebildeten textilen Gegenständen, wie beispielsweise Matrat
zen, Teppichen, Polstermöbel oder dergleichen, bei welchem der textile Gegen
stand einer Saugbehandlung mittels einer Saugvorrichtung zum Absaugen von
Hausstauballergien hervorrufenden Partikeln ausgesetzt wird. Die Erfindung be
trifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des voranstehend genannten Ver
fahrens, welche eine Saugvorrichtung aufweist, die zumindest aus einem Saugkopf,
einem Staubauffangbeutel und einem Unterdruck im Saugkopf erzeugenden An
trieb besteht.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, beispielsweise textile Fußbodenbeläge
oder Polstermöbel mittels Staubsauger oder ähnlichen Einrichtungen zu reinigen,
d. h. von anhaftendem Staub und losen Verschmutzungen zu befreien. Hierbei
zeichnet sich zunehmend der Einsatz von elektronisch geregelten Staubsaugern ab,
wobei die Saugleistung auf den zu reinigenden Belag oder den zu reinigenden Ge
genstand abstimmbar ist. Insbesondere bei flauschigen Textilgeweben oder Teppi
chen mit entsprechendem Floor kann eine maximale Saugleistung, die aus Reini
gungsgründen wünschenswert wäre, nicht aufgebracht werden. Eine zu hohe
Saugleistung führt in diesen Fällen zu irreversiblen Beschädigungen der Gewebe
struktur bzw. der Gewebeoberfläche.
Es ist zwar mit einer derartigen Vorgehensweise möglich, relativ grobe Ver
schmutzungen, welche tiefer in das Gewebe eingedrungen sind, zu lösen und ohne
eine schädigende Erhöhung der Saugleistung zu entfernen, jedoch hat es sich ge
zeigt, daß es mit einer derartigen Vorgehensweise und den dazu verwendeten Vor
richtungen nicht möglich ist, textile Materialien, insbesondere Matratzen von Or
ganismen, wie z. B. Hausstaubmilben zu reinigen. Eine derartige Beseitigung der
Organismen, welche Ursache für die Bildung von Feinstaub im menschlichen
Wohn- und Arbeitsbereich sind, ist jedoch erforderlich, da eine ständige Zunahme
von Allergien oder allergischen Reaktionen in breiten Bevölkerungskreisen zu ver
zeichnen ist. Diese Allergien sind insbesondere auf die Hausstaubmilben und deren
Ausscheidungen zurückzuführen. Die Hausstaubmilbe findet insbesondere in texti
len Gegenständen, vorzugsweise in Matratzen einen idealen Lebensraum, da hier in
der Regel eine Temperatur von 180 bis 28°C und eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis
80% herrscht. Als Nahrung dienen der Hausstaubmilbe, insbesondere Bestandteile
des Hausstaubes, insbesondere darin enthaltene menschliche und tierische Haut
schuppen.
Die Hausstaubmilbe produziert Ausscheidungen, die das Allergen Guanin enthält.
Diese Ausscheidungen mit dem darin enthaltenen Allergen führen bei vielen Men
schen zu den allergischen Beschwerden. In trockener Luft, wie sie insbesondere in
den Matratzen oder dergleichen herrscht, zerfallen die Ausscheidungen in pulver
förmigen Feinstaub, der an den umgebenden Materialien haftet, aber immer wieder
durch Luftzug aufgewirbelt wird.
Die Beseitigung des Allergien hervorrufenden Hausstaubes kann somit nur dadurch
erzielt werden, daß in üblicher Weise die Exkremente der Hausstaubmilbe aus den
textilen Gegenständen, insbesondere den Matratzen entfernt werden. Hierzu be
dient man sich aus dem Stand der Technik bekannter Saugverfahren mit verschie
denen Saugvorrichtungen. Das Absaugen der Exkremente hat jedoch den Nachteil,
daß die in den textilen Gegenständen verbleibenden Hausstaubmilben weiterhin
Ausscheidungen produzieren, so daß eine regelmäßige Reinigung der textilen Ge
genstände in kurzen Intervallen notwendig ist, um die Allergiebelastung zu verrin
gern. Eine effektive Beseitigung der Hausstaubmilbe in textilen Gegenständen, ins
besondere in Matratzen ist nur dann möglich, wenn die Hausstaubmilbe vor der
Reinigung des textilen Gegenstandes abgetötet und anschließend abgesaugt wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung und Beseitigung von Hausstaubal
lergenen, insbesondere von Hausstaubmilben und deren Ausscheidungen aus texti
len Gegenständen zu schaffen, bei dem in kostengünstiger Weise die Verursacher
der Hausstauballergene aus den textilen Gegenständen entfernbar sind, ohne daß
Rückstände in Form von Lebewesen oder deren Ausscheidungen (Hausstaubmilben
und Hausstaubmilbenkot) in den textilen Gegenständen zurückbleiben.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabenstellung sieht für das erfin
dungsgemäße Verfahren vor, daß unmittelbar vor oder gleichzeitig mit der Saug
behandlung ein die Hausstauballergieverursacher (Hausstaubmilben) abtötendes
Gas bestimmter Temperatur in den textilen Gegenstand eingeleitet wird. Eine ent
sprechende erfindungsgemäße Vorrichtung ist demzufolge derart ausgebildet, daß
die Saugvorrichtung mit einem Vorratsbehälter für vorzugsweise in flüssiger Form
gespeichertes Gas verbunden ist und daß der Saugkopf zumindest eine Auslaßdüse
aufweist, über die das Gas im wesentlichen parallel zum Saugstrom in den textilen
Gegenstand einströmen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß beispielsweise in dem Be
reich der Matratzenreinigung die dort lebenden Hausstaubmilben vor dem eigentli
chen Saugvorgang mittels des in die Matratze eingeleiteten Gases abgetötet wer
den, so daß sich die abgetöteten Hausstaubmilben anschließend in einfacher Weise
auch mit geringerer Saugleistung aus der Matratze absaugen lassen. Somit ist auf
diese Weise der Verursacher für die, die Hausstauballergien hervorrufenden Ex
kremente der Hausstaubmilben entfernt, so daß ein längeres Reinigungsintervall für
eine derartige Matratze möglich ist. Eine erneute Reinigung ist erst dann notwen
dig, wenn sich nach einer längeren Zeitspanne erneut Hausstaubmilben in der Ma
tratze angesiedelt haben. Gegenüber dem Verfahren nach dem Stand der Technik
besteht somit insbesondere der Vorteil, daß nicht nur die Exkremente der Haus
staubmilben abgesaugt werden, sondern daß auch die, diese Exkremente produzie
renden Lebewesen aus dem textilen Gegenstand, nämlich der der Matratze entfernt
werden. Hierzu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Vorratsbehälter für
ein entsprechendes Gas auf, welches über eine Verbindungsleitung entsprechenden
Auslaßdüsen zugeführt wird, die im Saugkopf der Saugvorrichtung angeordnet
sind. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Gas in flüssiger Form in dem
Vorratsbehälter zu speichern, da auf diese Weise eine leichte Handhabung des in
gasförmiger Form aus den Auslaßdüsen austretenden Gases erzielbar ist. Diese
tiefe Temperatur, welche nach einem weiteren Merkmal der Erfindung unterhalb 0°
Celsius liegt, ist notwendig, um ein schnelles Abtöten der Hausstaubmilben zu er
reichen.
Nach einem weiteren Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß der textile Gegenstand unmittelbar vor oder gleichzeitig mit der Saugbehand
lung mechanischen Schwingungen zum Lösen der Partikel aus dem Gewebe des
textilen Gegenstandes ausgesetzt wird. Durch diese Vorgehensweise werden nicht
nur die Ausscheidungen der Hausstaubmilben, sondern auch die abgetöteten Kada
ver der Hausstaubmilben von den einzelnen Fasern des textilen Gewebes gelöst und
anschließend abgesaugt. Hierzu werden an sich bekannte Saugvorrichtungen ver
wendet, die beispielsweise über eine Klopfbürste oder dergleichen verfügen. Es hat
sich als vorteilhaft erwiesen, die Verfahrensschritte des Einleiten des Gases, des
Übertragens einer mechanischen Schwingung auf den textilen Gegenstand und des
Absaugens in aufeinanderfolgender Reihenfolge auszuführen, und zwar derart, daß
in einem ersten Verfahrensschritt das Gas in den textilen Gegenstand eingeleitet,
anschließend die mechanischen Schwingungen auf den textilen Gegenstand über
tragen und schließlich die Hausstauballergene, nämlich die Hausstaubmilbenkada
ver und deren Ausscheidungen abgesaugt werden. Zwischen den einzelnen Verfah
rensschritten ist ein entsprechendes Zeitintervall anzuordnen, so daß eine ausrei
chende Zeit zum Einwirken des Gases mit der erwünschten Abtötungswirkung be
steht.
In vorzugsweiser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist als Gas
Stickstoff vorgesehen, welcher in den textilen Gegenstand, nämlich beispielsweise
in eine Matratze eingeleitet wird. Bei diesem Gas handelt es sich um ein farb-, ge
schmacks- und geruchlosen chemischen Stoff, der einen Siedepunkt von -195,8°C
aufweist und den Hauptbestandteil der Atemluft darstellt. Stickstoff ist an sich für
den menschlichen Organismus ungefährlich, sofern er in bestimmten Konzentratio
nen gehandhabt wird. Besonders vorteilhafte Wirkung hat der Stickstoff bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren dadurch, daß er eine schnelle Abtötung der Haus
staubmilben ermöglicht, sofern der Stickstoff mit einer bestimmten Temperatur in
die textilen Gegenstände eingeleitet wird. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwie
sen, den Stickstoff in flüssigem Aggregatzustand in einem Vorratsbehälter zu be
vorraten und mit einer Temperatur unterhalb von 18°C in den textilen Gegenstand
einzuleiten. Vorzugsweise hat der Stickstoff beim Eintritt in den textilen Gegen
stand einen gasförmigen Aggregatzustand und eine Temperatur zwischen -50°C
und -195,8°C. Diese tiefen Temperaturen garantieren ein schnelles Abtöten der
Hausstaubmilben, so daß diese unverzüglich nach dem Einleiten des Gases aus dem
textilen Gegenstand herausgeklopft und abgesaugt werden können.
Um ein effektives Abtöten der Hausstaubmilben auch in textilen Gegenständen mit
großer Dicke, wie es beispielsweise bei Matratzen der Fall ist, durchführen zu kön
nen, ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, das Gas unter
Hochdruck in den textilen Gegenstand einzuleiten. Hierdurch gelangt das Gas nicht
nur in die der Saugvorrichtung zugewandten oberen Materiallagen des textilen Ge
genstandes, sondern auch in die weiter darunter liegenden Materiallagen, in denen
sich auch Hausstauballergien hervorrufende Organismen und deren Ausscheidun
gen ansiedeln.
Schließlich ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, daß unmittel
bar nach oder gleichzeitig mit der Gaseinleitung der textile Gegenstand einer UVC-
Bestrahlung ausgesetzt wird. Hierbei handelt es sich um eine Behandlung zur Ent
keimung der entsprechenden Oberflächen mit ultravioletter Strahlung im Wellen
längenbereich von 273 nm (UV-C), durch welche neben den größeren Organismen,
wie beispielsweise die sog. Hausstaubmilben, auch Microorganismen, wie Viren
oder Bakterien bekämpft und abgetötet werden.
Nach einem weiteren Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß die Saugvorrichtung eine Schwingungserzeugungsvorrichtung hat, mit der der
Saugkopf zumindest teilweise in Schwingungen versetzbar ist, welche auf den
textilen Gegenstand übertragen sind. Beispielsweise kann der Saugkopf als sog.
Klopfbürste ausgebildet sein. Vorzugsweise wird über einen derart ausgebildeten
Saugkopf eine mechanische Schwingung im Frequenzbereich von 10-12 kHz, vor
zugsweise 11 kHz örtlich aufgebracht und die Umgebung, welche diesen Schwin
gungen ausgesetzt wird, einer gleichzeitigen oder unmittelbar folgenden Saugun
terdruckbehandlung unterzogen. Hierbei hat sich gezeigt, daß durch die Einwir
kung einer relativ hochfrequenten mechanischen Schwingung, welche an sich be
kannt ist und auf die Oberfläche aufgebracht wird, die in erwarteter Weise mit
Hausstaubmilben besetzt ist, ein nahezu vollständiges Entfernen der Ausscheidun
gen dieser Organismen und darüber hinaus der Organismen selbst, welche zuvor
durch das eingeleitete Gas abgetötet wurden, möglich ist.
Ein derartiges Entfernen der Hausstaubmilben und deren Exkremente ist bereits bei
relativ geringen Saugdrücken möglich, so daß Schädigungen oder Beeinflussungen
der zu behandelnden Oberfläche mit Sicherheit vermieden werden. Dadurch, daß
mit relativ geringen Saugleistungen gearbeitet werden kann, ist es möglich, auch
bei wiederholter Anwendung oder Behandlung der betreffenden Gegenstände
Elektroenergie einzusparen.
Es ist nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß
der Vorratsbehälter integraler Bestandteil der Saugvorrichtung ist. Derart ausge
bildet, wird eine konstruktiv einfache Saugvorrichtung bereitgestellt, die in einfa
cher Weise handhabbar ist, ohne daß ein zusätzlicher Vorratsbehälter bei den Arbei
ten mit dieser Saugvorrichtung mitgeführt werden muß.
Um ein gleichmäßiges Einleiten des die Hausstaubmilben abtötenden Gases zu er
zielen, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die Aus
laßdüsen in gleichen Abständen zueinander in zumindest einer Reihe in einer
Saugplatte des Saugkopfes angeordnet sind, die eine Eingangsöffnung aufweist,
welche über ein Verbindungselement, vorzugsweise ein Saugrohr oder einen Saug
schlauch mit dem Staubauffangbeutel verbunden ist. Derart ausgebildet, wird das
Gas über eine relativ große Breite in den textilen Gegenstand eingeleitet, wobei der
Abstand der einzelnen Auslaßdüsen derart bemessen ist, daß ein flächiges Eindrin
gen des Gases in den textilen Gegenstand gegeben ist, so daß beim Überstreichen
des textilen Gegenstandes mit dem Saugkopf die überstrichene Fläche möglichst
homogen mit einströmendem Gas versorgt wird.
Eine Weiterentwicklung der voranstehend beschriebenen Ausbildung sieht vor, daß
die Auslaßdüsen in Hauptbewegungsrichtung des Saugkopfes vor der Einsaugöff
nung angeordnet sind, so daß der eingangs beschriebene Verfahrensablauf, nämlich
die Aufeinanderfolge des Gaseinleitens und des Absaugens in einfacher Weise von
Laien eingehalten wird.
Um das in den textilen Gegenstand (insbesondere bei Matratzen) eingeleitete Gas
zur Vernichtung der Hausstaubmilben auch in untere Faserlagen des textilen Ge
genstandes in gleichmäßiger Weise zu leiten, ist es nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung ferner vorgesehen, daß die Saugvorrichtung einen Druckerzeuger
aufweist, mit dem der Druck des aus den Auslaßdüsen ausströmenden Gases er
höht wird, so daß das Gas nicht nur Hausstaubmilben unterhalb der beaufschlagten
Oberfläche des textilen Gegenstandes erreicht und abtötet, sondern vielmehr den
gesamten textilen Gegenstand durchströmt, so daß über die gesamte Dicke des
textilen Gegenstandes der Abtötungsvorgang ausgeführt wird.
Eine weitere Verbesserung der Absaug- und Reinigungswirkung wird dadurch er
zielt, daß der Saugkopf eine Reinigungswalze hat, die rotierend angetrieben und in
Hauptbewegungsrichtung des Saugkopfes hinter den Auslaßdüsen und vor der Ein
saugöffnung angeordnet ist. Hierbei ist es nach einem weiteren Merkmal der Er
findung vorteilhaft, wenn die Reinigungswalze über die Schwingungserzeugungs
vorrichtung in mechanische Schwingung versetzt wird. Derart ausgebildet weist die
erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil auf, daß die Oberfläche des zu reini
genden textilen Gegenstandes mittels der Reinigungswalze rotatorisch gereinigt
wird und gleichzeitig über die Reinigungswalze die notwendigen mechanischen
Schwingungen in den textilen Gegenstand eingeleitet werden, um die innerhalb des
textilen Gegenstandes angeordneten Ausscheidungen der mittlerweile abgetöteten
Hausstaubmilben zu lösen und anschließend über den Saugkopf abzusaugen.
Eine weitere Verbesserung der hygienischen Reinigung von textilen Gegenständen
wird dadurch erzielt, daß im Bereich des Saugkopfes zumindest ein UV-Strahler
mit keimtötender Wirkung angeordnet ist, wobei der UV-Strahler vorzugsweise in
Hauptbewegungsrichtung des Saugkopfes hinter der Einsaugöffnung angeordnet
ist. Derart ausgebildet, wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem er
sten Schritt Gas in den textilen Gegenstand eingeleitet, um die dort angeordneten
Hausstaubmilben abzutöten. Anschließend werden mittels in den textilen Gegen
stand übertragenen mechanischen Schwingungen die abgetöteten Hausstaubmilben
und deren Ausscheidungen von den Fasern des textilen Gegenstandes gelöst, bevor
diese mittels der Saugvorrichtung von der Oberfläche und aus dem Inneren des
textilen Gegenstandes abgesaugt werden. Schließlich wird in einem letzten Schritt
die Oberfläche des textilen Gegenstandes mittels der UV-Strahler entkeimt, wobei
demzufolge nicht nur die abgetöteten Hausstaubmilben und deren Ausscheidungen
von dem textilen Gegenstand entfernt werden, sondern auch Microorganismen, wie
Viren oder Bakterien. Durch die Bestrahlung des textilen Gegenstandes mit ultra
violetter Strahlung im Wellenlängenbereich von ca. 273 nm wird nämlich eine Ent
keimung der Oberfläche des textilen Gegenstandes durchgeführt.
Schließlich hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Handstaubsauger auszubilden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, daß eine
derart ausgebildete Vorrichtung konstruktiv derart ausgebildet ist, daß alle Kom
ponenten im wesentlichen in einem Gehäuse angeordnet sind, so daß die Handha
bung eines derartigen Handstaubsaugers mit den voranstehend genannten Kompo
nenten in einfacher Weise durchführbar ist. Insbesondere kann eine derart ausgebil
dete Vorrichtung im Bereich der Matratzenreinigung eingesetzt werden. Es ist ab
er auch denkbar, daß diese Vorrichtung bei der Reinigung von textilen Wandbe
spannungen und Gardinen oder auch Polstermöbel eingesetzt wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der dazugehörenden Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Saugkopfes einer erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtung und
Fig. 2 einen Teilquerschnitt des Saugkopfes der Reinigungsvorrichtung
gem. Fig. 1.
Ein in den Fig. 1 und 2 dargestellter Saugkopf 1 der erfindungsgemäßen Vorrich
tung zur Reinigung und Beseitigung von Hausstauballergenen, insbesondere
Hausstaubmilben und deren Ausscheidungen aus einer Matratze 9, weist ein Ge
häuse 1′ auf. In dem Gehäuse 1′ ist eine Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 an
geordnet, wobei selbige mit einer Einkoppelplatte 3 in Verbindung steht. Die Ein
koppelplatte 3 liegt durch ihr Eigengewicht oder durch Federkraft unterstützt auf
der zu behandelnden Oberfläche der Matratze 9 auf.
Der Saugkopf 1 weist ferner einen Sauganschluß 5 auf, welcher integraler Bestand
teil des Gehäuses 1 ist. Der Sauganschluß 5 ist als hohlzylindrischer Anschlußstut
zen ausgebildet, welcher über einen nicht dargestellten Saugschlauch bzw. über ein
nicht dargestelltes Saugrohr mit einer nicht dargestellten Unterdruckerzeugungs
vorrichtung (nämlich einem Staubsauger) verbunden ist. Die Schwingungserzeu
gungsvorrichtung 2 ist mittels elektrischer Verbindung an eine externe Quelle 4 zur
Erzeugung einer vorgegebenen elektromagnetischen Schwingung angeschlossen.
Zur gleichzeitigen Entkeimung der zu behandelnden Oberfläche der Matratze 9
sind im Inneren des Gehäuses 1′ mehrere UV-Strahler 6 angeordnet. Diese UV-
Strahler 6 sind beidseitig der Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 im oberen Be
reich des Gehäuses 1′ befestigt, so daß die von diesen UV-Strahlern 6 emittierten
Strahlungen zwischen der Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 und den Gehäu
sewandungen des Gehäuses 1′ auf die Oberfläche der Matratze 9 abgestrahlt wer
den.
Die Einkoppelplatte 3 weist zweckmäßigerweise über ihre Fläche verteilt schlitzar
tige Kanäle 7 auf, welche die Einkoppelplatte 3 völlig durchsetzen. Es ist aber auch
denkbar, daß diese Kanäle 7 nur als zur behandelnden Oberfläche der Matratze hin
einseitig geöffnete Kanäle ausgebildet sind, wobei diese einseitig offenen Kanäle in
einem zentralen Punkt, vorteilhafterweise im Schwerpunkt der Einkoppelplatte 3,
zusammengeführt sind. Von diesem zentralen Punkt geht ein rohrförmiger Fortsatz
10 aus, welcher sich zur Öffnung des Sauganschlusses 5 hin erstreckt. Am saugan
schlußseitigem Ende ist der rohrförmige Fortsatz 10 zweckmäßigerweise als Ven
turidüse 8 ausgebildet. Durch die Aussparungen oder Kanäle 7 in der Einkoppel
platte 3 ist es möglich, die Saugkräfte nicht nur im freien Bereich zwischen Ein
koppelplatte 3 und dem Gehäuse 1′ des Saugkopfes 1 einwirken zu lassen, sondern
bereits gelöste Schmutzpartikel bzw. Organismen im Bereich der Einkoppelplatte 3
zu entfernen.
Wie insbesondere aus der Fig. 1 zu erkennen ist, ist im Gehäuse 1′ ferner eine
Verteilerleitung 11 angeordnet, welche einerseits mit einer Zuleitung 12 verbunden
ist. Andererseits sind an der Verteilerleitung 11 eine Vielzahl von Auslaßdüsen 13
angeschlossen, deren offenen Enden im Bereich der Oberfläche der Matratze 9 an
geordnet sind. Die Zuleitung 12 ist parallel zu dem rohrförmigen Fortsatz 10 bis in
den Bereich des Sauganschlusses 5 geführt und verläßt dort das Gehäuse 1′ des
Saugkopfes. Die Zuleitung 12 ist ferner an einen Vorratsbehälter 14 angeschlossen,
der über einen Einfüllstutzen 15 mit flüssigem Stickstoff befüllbar ist. Unmittelbar
unterhalb des Vorratsbehälters 14 ist in die Zuleitung 12 ein Absperrventil 16 ein
geschaltet, mit dem der Zufluß des flüssigen Stickstoffes zu den Auslaßdüsen 13 je
nach Einsatzart der erfindungsgemäßen Vorrichtung geöffnet oder geschlossen
werden kann.
Aus der Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Verteilerleitung 11 als Rohrelement mit
rundem Querschnitt ausgebildet ist, wobei die Verteilerleitung 11 im dargestellten
Ausführungsbeispiel zwischen einer Gehäusewandung des Gehäuses 1′ und der
Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 verläuft, so daß die Auslaßdüsen 13 eben
falls in diesem Bereich angeordnet sind. Es ist in der Fig. 2 durch einen Pfeil 17 die
Hauptbewegungsrichtung des Saugkopfes 1 angedeutet, woran erkennbar ist, daß
der Stickstoff aus dem Vorratsbehälter 14 über die Zuleitung 12 und die Verteiler
leitung 11 sowie den Auslaßdüsen 13 in die Matratze 9 derart eingespeist wird,
daß das Infiltrieren des Stickstoffgases vor der Schwingungsübertragung der von
der Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 erzeugten Schwingungen auf die Ma
tratze 9 und vor dem Absaugen der Schmutzpartikel aus der Matratze 9 über den
Saugkopf 1 erfolgt, wenn der Saugkopf 1 in Richtung des Pfeiles 17 bewegt wird.
Hierbei kann beispielsweise eine Abschaltvorrichtung vorgesehen sein, die die
Stickstoffzufuhr unterbricht, wenn der Saugkopf 1 gegen der Richtung des Pfeiles
17 bewegt wird.
Wie voranstehend ausgeführt, beinhaltet der Vorratsbehälter 14 flüssigen Stickstoff
bei einer Temperatur von ungefähr -195,8°C, welcher auf dem Weg über die
Zuleitung 12, die Verteilerleitung 11 und die Auslaßdüsen 13 von seinem flüssigen
in seinen gasförmigen Aggregatzustand übergeht, bevor der gasförmige Stickstoff
dann in die Matratze 9 eindringt. Zu diesem Zeitpunkt weist der gasförmige Stick
stoff eine Temperatur von -50°C bis -195,8°C auf, welche insbesondere dazu ge
eignet ist, die Hausstaubmilben innerhalb der Matratze 9 abzutöten, so daß diese
unmittelbar danach mittels der Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 aus den Fa
sern gelöst und anschließend über den Saugkopf 1 abgesaugt und einem nicht dar
gestellten Staubauffangbeutel zugeführt werden. Gleichzeitig mit den abgetöteten
Hausstaubmilben werden auch die Ausscheidungen der Hausstaubmilben über die
Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 aus den Fasern gelöst und über den Saug
kopf 1 abgesaugt und dem nicht dargestellten Staubauffangbeutel zugeführt. Hier
bei ergibt sich durch das Einleiten des kalten, gasförmigen Stickstoffes in die Ma
tratze 9 ein weiterer Vorteil dahingehend, daß durch die Einleitung des sehr kalten
Gases in die Matratze auch die Ausscheidungen der Hausstaubmilben sehr stark
abgekühlt werden, so daß sie eine Verglasung erfahren. Durch die anschließende
Schwingungsübertragung mit der Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 werden
die Ausscheidungen der Hausstaubmilben dann weiter zertrümmert, so daß ein Ab
saugen dieser Exkremente auch aus Matratzen 9 möglich ist, die eine Oberfläche
mit sehr kleinen Poren aufweisen.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung kann darüber hinaus einen nicht
dargestellten Druckerzeuger, beispielsweise einen Kompressor aufweisen, der in
die Zuleitung 12 eingeschaltet ist und das durch die Zuleitung 12 strömende Stick
stoffgas komprimiert, so daß das Stickstoffgas unter Hochdruck aus den Auslaß
düsen 13 in die Matratze 9 einströmt und derart, auch tiefer liegende Lagen der
Matratze 9 erreicht, um dort die vorteilhafte Wirkung des Abtötens der Haus
staubmilbe durchzuführen. Ferner ist es bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglich, daß die Verteilerleitung 11 in Form einer Ringleitung entlang der Gehäu
seinnenwandung des Gehäuses 1′ verlegt ist, so daß der Saugkopf 1 dementspre
chend in Längsrichtung mehrere Reihen von Auslaßdüsen 13 aufweist.
Claims (17)
1. Verfahren zur Reinigung und Beseitigung von Hausstauballergenen,
insbesondere Hausstaubmilben und deren Ausscheidungen, aus vorzugsweise
flächig ausgebildeten textilen Gegenständen, wie beispielsweise Matratzen,
Teppichen, Polstermöbeln oder dergleichen, bei welchem der textile Gegenstand
einer Saugbehandlung mittels einer Saugvorrichtung zum Absaugen von
Hausstauballergien hervorrufenden Partikeln ausgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar vor oder gleichzeitig mit der Saugbehandlung ein die
Hausstauballergieverursacher, nämlich die Hausstaubmilben, abtötendes Gas
bestimmter Temperatur in den textilen Gegenstand eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der textile
Gegenstand unmittelbar vor oder gleichzeitig mit der Saugbehandlung - oder der
Gaseinleitung - mechanischen Schwingungen zum Lösen der Partikel aus dem
Gewebe des textilen Gegenstandes ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Gas Stickstoff in
den textilen Gegenstand eingeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stickstoff in
flüssigem Aggregatzustand in einem Behälter (14) bevorratet und mit einer
Temperatur unterhalb 18°C in den textilen Gegenstand eingeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stickstoff beim
Eintritt in den textilen Gegenstand gasförmig ist und eine Temperatur zwischen
-50° und -195,8°C hat.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas unter
Hochdruck in den textilen Gegenstand eingeleitet wird.
7. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
unmittelbar oder gleichzeitig mit der Gaseinleitung der textile Gegenstand einer
UVC-Bestrahlung ausgesetzt wird.
8. Vorrichtung zur Reinigung und Beseitigung von Hausstauballergenen,
insbesondere Hausstaubmilben und deren Ausscheidungen, aus vorzugsweise
flächig ausgebildeten textilen Gegenständen, wie vorzugsweise Matratzen (9),
Teppichen, Polstermöbeln oder dergleichen, mit einer Saugvorrichtung, die
zumindest aus einem Saugkopf (1), einem Staubauffangbeutel und einem einen
Unterdruck im Saugkopf (1) erzeugenden Antrieb besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugvorrichtung mit einem Vorratsbehälter (14) für vorzugsweise in
flüssiger Form gespeichertes Gas verbunden ist und
daß der Saugkopf (1) zumindest eine Auslaßdüse (13) aufweist, über die das Gas
im wesentlichen parallel zum Saugstrom in den textilen Gegenstand, vorzugsweise
in die Matratze (9) einströmen kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Saugvorrichtung eine Schwingungserzeugungsvorrichtung (2) hat, mit der der
Saugkopf (1) zumindest teilweise in Schwingungen versetzbar ist, welche auf den
textilen Gegenstand übertragbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorratsbehälter (14) integraler Bestandteil der Saugvorrichtung ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßdüsen
(13), in gleichen Abständen zueinander in zumindest einer Reihe im Gehäuse (1′)
des Saugkopfes (1) angeordnet sind, welches eine Saugplatte (3) mit einer
Einsaugöffnung (7) aufweist, welche über ein Verbindungselement, vorzugsweise
ein Saugrohr oder einen Saugschlauch mit dem Staubauffangbeutel verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßdüsen
(13), in Hauptbewegungsrichtung (17) des Saugkopfes (1) vor der Einsaugöffnung
(7) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Saugvorrichtung einen Druckerzeuger aufweist, mit dem der Druck des aus den
Auslaßdüsen (13) ausströmenden Gases erhöht wird.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Saugkopf (1) eine Reinigungswalze hat, die rotierend angetrieben und in
Hauptbewegungsrichtung (17) des Saugkopfes (1) hinter den Auslaßdüsen (13)
und vor der Einsaugöffnung (7) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reinigungswalze über die Schwingungserzeugungsvorrichtung (2) in mechanische
Schwingungen versetzbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des Saugkopfes (1) zumindest ein UV-Strahler (6) mit keimtötender
Wirkung angeordnet ist, wobei der UV-Strahler (6) vorzugsweise in
Hauptbewegungsrichtung des Saugkopfes (1) hinter der Einsaugöffnung (7)
angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung als Handstaubsauger ausgebildet ist.
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