DE4139199A1 - Verfahren und vorrichtung zum reinigen von matratzen, polstermoebeln und anderen textilen einrichtungsgegenstaenden - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum reinigen von matratzen, polstermoebeln und anderen textilen einrichtungsgegenstaendenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Reinigen von Matratzen, Polstermöbeln und anderen textilen
Einrichtungsgegenständen nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1.
Es ist bekannt, beispielsweise textilen Fußbodenbelag oder
Polstermöbel mittels Staubsauger oder ähnlichen Einrichtungen
zu reinigen, d. h. von anhaftendem Staub und losen Ver
schmutzungen zu befreien.
Zunehmend zeichnet sich der Einsatz von elektronisch geregel
ten Staubsaugern ab, wobei die Saugleistung auf dem zu reini
genden Belag oder den zu reinigenden Gegenstand abstimmbar
ist. Insbesondere bei flauschigen Textilgeweben oder Tep
pichen mit entsprechendem Flor kann eine maximale Sauglei
stung, die aus Reinigungsgründen wünschenswert wäre, nicht
aufgebracht werden. Eine zu hohe Saugleistung würde in diesem
Falle zu irreversiblen Beschädigungen der Gewebestruktur bzw.
der Gewebeoberfläche führen.
Es ist daher vorgeschlagen worden, Staubsauger mit einer me
chanischen Klopfvorrichtung zu kombinieren, d. h. sogenannte
Klopf-/Saugvorrichtungen auszubilden, wobei durch das Auf
bringen einer niederfrequenten Schwingung unter gleichzeiti
gem Saugen ein besseres Entfernen von anhaftenden Schmutzpar
tikeln möglich sein soll.
Mit derartigen Vorrichtungen können auch relativ grobe Ver
schmutzungen, welche tiefer in das Gewebe eingedrungen sind,
gelöst werden und ohne eine schädigende Erhöhung der Sauglei
stung entfernt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß es auch mittels Klopfsaugern
nicht möglich ist, textile Materialien, insbesondere Matrat
zen von Organismen, wie z. B. Hausstaubmilben zu reinigen.
Eine derartige Beseitigung der Ursache für die Bildung von
Feinststaub im menschlichen Wohn- und Arbeitsbereich wäre je
doch dringend erforderlich, da eine ständige Zunahme von All
ergien oder allergischen Reaktionen in breiten Bevölkerungs
kreisen zu verzeichnen ist.
Die bekannten Saugvorrichtungen vermögen nur in gewissem Um
fang die Exkremente der Hausstaubmilbe, welche zu all
ergischen Reaktionen führen, zu beseitigen. Jedoch ist es
bisher nicht gelungen, auf nicht chemischem, d. h., mechani
schem Wege die Ursache der Exkrementbildung, nämlich die
Hausstaubmilbe im Wohn- und Arbeitsbereich zu beseitigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zum Reinigen von Matratzen, Polstermöbeln und anderen
textilen Einrichtungsgegenständen zu schaffen, welche eine
gleichzeitige effektive, wirksame Entfernung von partikelar
tigen Stoffen und Hausstaubmilben, gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Erfindungswesentlich wird auf den zu reinigenden Gegenstand
eine mechanischen Schwingung im Frequenzbereich zwischen 10
und 12 kHz, vorzugsweise 11 kHz örtlich aufgebracht und die
Umgebung, welche diesen Schwingungen ausgesetzt wird, einer
einer gleichzeitigen oder unmittelbar folgenden Saugunter
druckbehandlung unterzogen.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß durch die
Einwirkung einer relativ hochfrequenten mechanischen Schwin
gung, welche auf die Oberfläche aufgebracht wird, die erwar
tetermaßen mit Hausstaubmilben besetzt ist, ein nahezu voll
ständiges Entfernen nicht nur der Exkremente dieser Organis
men, sondern auch der Organismen selbst, möglich ist.
Dieses Entfernen ist bereits bei relativ geringen Saugdrücken
möglich, so daß Schädigungen oder Beeinflussungen der zu be
handelnden Oberfläche mit Sicherheit vermieden werden. Da
durch, daß mit relativ geringen Saugleistungen gearbeitet
werden kann, ist es möglich, auch bei wiederholter Anwendung
oder Behandlung der betreffenden Gegenstände Elektroenergie
einzusparen.
Es ist weiterhin zweckmäßig, die erfindungsgemäße Reinigungs
vorrichtung so auszubilden, daß während oder nach der Behand
lung eine Entkeimung der entsprechenden Oberflächen mit ul
travioletter Strahlung im Wellenlängenbereich von ca. 273 nm
(UV-C) vorgenommen wird. Durch diese Behandlung werden dann
in einem Arbeitsgang nicht nur größere Organismen, wie die
genannten Hausstaubmilben, sondern auch Mikroorganismen, wie
Viren oder Bakterien bekämpft.
Eine Ausführungsform nach der Erfindung ist dabei so aufge
baut, daß im Inneren einer Bodensaugdüse eine Vorrichtung zur
Schwingungserzeugung angeordnet ist.
Die Schwingungserzeugungsvorrichtung ist dabei in der Lage,
elektromagnetische Schwingungen in mechanischen Schwingungen
umzuwandeln. Die Umwandlung geschieht beispielsweise mit ei
nem elektrodynamischen Wandler oder mittels eines piezoelek
trischen Schwingers. Die Schwingungserzeugungsvorrichtung
steht mit einer Einkoppelplatte in Verbindung, deren Zweck es
ist, die mechanischen Schwingungen auf die Oberfläche der zu
behandelnden Gegenstände zu übertragen.
Die Bodensaugdüse weist eine Anschlußmöglichkeit zum Verbin
den selbiger mit einer Unterdruckerzeugungsvorrichtung, bei
spielsweise eines bekannten Staubsaugers auf.
Die Bodensaugdüse umschließt die Schwingungserzeugungsvor
richtung und die Einkoppelplatte.
Mit Inbetriebnahme der Reinigungsvorrichtung, d. h. dem Auf
bringen einer vorgegebenen definierten mechanischen Schwin
gung auf die Oberfläche des zu behandelnden Gutes und dem Er
zeugen eines Unterdruckes ist es möglich, die sich lösenden
Organismen in einfacher Weise durch Absaugen zu entfernen.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Einkoppel
platte schlitzförmige Öffnungen auf, durch welche es möglich
ist, auch bei relativ großflächigen Einkoppelplatten in ef
fektiver Weise Saugkräfte auf die Oberfläche der behandelten
Güter aufzubringen.
Vorteilhafterweise können in der Einkoppelplatte nutenförmige
Kanäle angeordnet werden, wobei diese Kanäle im Kern der
Schwingungserzeugungsvorrichtung zusammengefaßt und mit einer
Öffnung hin zum Sauganschluß gerichtet. Die Öffnung kann
hierbei Venturi-düsenartig ausgebildet sein.
Innerhalb des von der Bodensaugdüse umschlossenen Volumens
können ring- oder streifenförmig ausgebildete UV-Strahler an
geordnet werden, welche eine gleichzeitige Entkeimung der Be
handlungsoberfläche ermöglichen.
Eine derartig ausgebildete kombinierte Behandlungsvorrichtung
sichert ein wenig zeitaufwendiges Reinigen auch größerer Flä
chen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schwingungs
erzeugungsvorrichtung mit einer periodisch oder kontinuier
lich in einem vorgegebenen Frequenzbereich durchstimmbaren
Quelle verbunden.
Durch das kontinuierliche oder periodische Durchstimmen, d. h.
das Überstreichen eines vorgegebenen Frequenzbereiches, er
folgt eine weitere Erhöhung des Wirkungsgrades der Reini
gungsvorrichtung.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen. Nachfolgend wird ein Beispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mittels Abbildungen näher
erläutert.
Hierbei zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt der Reinigungsvorrichtung
Fig. 2 einen Teilquerschnitt der Reinigungsvorrichtung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine vorteilhafte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinigen von Matratzen und
dgl. textilen Einrichtungsgegenständen.
Innerhalb einer Bodensaugdüse 1 ist eine Schwingungserzeu
gungsvorrichtung 2 angeordnet, wobei selbige mit einer Ein
koppelplatte 3 in Verbindung steht. Die Einkoppelplatte 3
liegt durch ihr Eigengewicht oder durch Federkraft unter
stützt, auf der zu behandelnden Oberfläche, z. B. einer Ma
tratze 9, auf.
Die Bodensaugdüse 1 weist einen Sauganschluß 5 auf, der mit
einer nicht näher dargestellten Unterdruckerzeugungsvorrich
tung, beispielsweise einem üblichen Staubsauger, verbunden
ist. Die Schwingungserzeugungsvorrichtung 2 ist mittels elek
trischer Verbindung an eine externe Quelle 4 zur Erzeugung
einer vorgegebenen elektromagnetischen Schwingung angeschlos
sen.
Zur gleichzeitigen Entkeimung der zu behandelnden Oberfläche
der beispielsweise Matratze 9 können im Inneren der Boden
saugdüse 1 ein oder mehrere UV-Strahler 6 angeordnet sein.
Die Einkoppelplatte 3 weist zweckmäßigerweise über ihre Flä
che verteilt schlitzartige Kanäle 7 auf. Diese Kanäle können
die Einkoppelplatte 3 völlig durchsetzen oder nur als zur be
handelnden Oberfläche hin einseitig geöffnete Kanäle ausge
bildet sein, wobei diese einseitig offenen Kanäle in einem
zentralen Punkt, vorteilhafterweise im Schwerpunkt der Ein
koppelplatte, zusammengeführt sind. Von diesem zentralen
Punkt geht ein rohrförmiger Fortsatz 10 aus, welcher sich zur
Öffnung des Sauganschlusses 5 hin erstreckt. Am sauganschluß
seitigen Ende ist der rohrförmige Fortsatz 10 zweckmäßiger
weise als Venturidüse 8 ausgebildet. Durch die Aussparungen
bzw. Nuten oder Kanäle 7 in der Einkoppelplatte 3 ist es mög
lich, die Saugkräfte nicht nur im freien Bereich zwischen
Einkoppelplatte 3 und der äußeren Umhüllung der Bodensaugdüse
1 einwirken zu lassen, sondern bereits gelöste Schmutzparti
kel bzw. Organismen im Bereich der Einkoppelplatte 3 zu ent
fernen.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung zum Reinigen von Matratzen,
Polstermöbeln und anderen textilen Einrichtungsgegen
ständen wird beispielsweise als Düse an einem handelsüblichen
Staubsauger verwendet, wobei hier lediglich ein Zusatzgerät
zur Erzeugung der elektromagnetischen Schwingungen im vorge
sehenen vorteilhaften Frequenzbereich zwischen 10 und 12 kHz
notwendig ist.
Es ist aber auch möglich, eine spezielle Saugvorrichtung zu
schaffen, die einen entsprechenden Frequenzgenerator zur Er
zeugung der vorerwähnten elektromagnetischen Schwingungen
aufweist.
In ihrer äußeren Gestaltung ist die Bodensaugdüse auch derart
veränderbar, daß selbige als Handdüse und verbunden mit einem
flexiblen Saugschlauch und abgesetzter Saugeinrichtung be
treibbar ist.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist es
möglich, die Einkoppelplatte 3 nicht nur eben zu gestalten,
sondern halbrundförmig oder mit abgerundeten Ecken auszubil
den. Eine mit einer derartigen Einkoppelplatte 3 versehene
Saugdüse 1 ist beispielsweise für extrem weiche Unterlagen,
z. B. Polstermöbel einsetzbar. Die Gestaltung der Einkoppel
platte 3 erfolgt dabei unter dem Aspekt, eine möglichst
intensive relativ großflächige Übertragung der mechanischen
Schwingungen auf das zu behandelnde Gut zu ermöglichen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Reinigen von Matratzen, Polstermöbel und
anderen textilen Einrichtungsgegeständen unter Verwendung ei
ner Unterdruckerzeugungs- und Saugvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar vor oder gleichzeitig mit einer Saugbehand
lung das zu reinigende Gut mindestens oberflächlich
einwirkend mechanischen Schwingungen im Frequenzbereich von
10 bis 12 kHz, vorzugsweise 11 kHz ausgesetzt wird.
2. Vorrichtung zum Reinigen von Matratzen, Polstermöbel und
anderen textilen Einrichtungsgegenständen, vorzugsweise zur
Durchführung eines darauf abgestellten Reinigungsverfahrens,
unter Verwendung einer mit einer
Unterdruckerzeugungsvorrichtung verbundenen Saugdüse,
dadurch gekennzeichnet,
daß nahe bei oder innerhalb der Saugdüse (1) eine
Schwingungserzeugungsvorrichtung (2) vorgesehen ist, über die
mechanische Schwingungen im Frequenzbereich von 10 bis 12
kHz, vorzugsweise 11 kHz auf die zu behandelnde Oberfläche
(9) zur Einwirkung gebracht werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungserzeugungsvorrichtung (2) eine
Einkoppelplatte (3) umfaßt, über welche die Schwingungen
direkt auf die Einrichtungsgegenstände aufbringbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungserzeugungsvorrichtung (2) ein elektroma
gnetisches Spule-/Kernsystem ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungserzeugungsvorrichtung (2) ein Piezoschwin
ger ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppelplatte (3) von streifenförmig angeordneten
Öffnungen bzw. Aussparungen durchsetzt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppelplatte (3) einseitige schlitzartige Kanäle
bzw. Nuten (7) aufweist, welche im Zentrum der Platte (3) zu
sammengefaßt sind und über eine rohrförmige Öffnung (10) zum
Sauganschluß (5) hin gerichtet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmige Öffnung (10) zum Sauganschluß hin als
Venturidüse (8) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungserzeugungsvorrichtung (2) mit einer
elektronischen Einrichtung (4) zur Erzeugung einer
vorgegebenen Schwingung verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (4) zur Erzeugung periodisch oder
kontinuierlich durchgestimmter elektromagnetischer
Schwingungen im Frequenzbereich von 10 bis 12 kHz ausgebildet
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Inneren der Saugdüse (1) eine oder mehrere UV-C-Strah
lungsquellen (6) angeordnet sind.
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