DE4342579A1 - Vario-Autotrainer für Herz-Kreislauf, Muskeln und Gelenke - Google Patents

Description

Die Erfindung geht in den großen Bereich der Medi­ zin und betrifft genauer gesagt ein Trainingsgerät zur Vermeidung von Thrombosen, Muskelatrophieen und Kontrakturen. Das Gerät basiert auf dem Prinzip, daß miteinander verbundene Beutel aufgrund sich aufbau­ enden Luftdruckes miteinander kommunizieren.

Zum aktuellen Stand der Medizin bezüglich der eben genannten Krankheitsbilder ist zu sagen, daß die Ur­ sache der Thrombose in der Verlangsamung der Blut­ strömung liegt.

Ein Ansatz der prophylaktischen Therapie ist die Steigerung der Muskelpumpe, weil dadurch der venöse Rückfluß gefördert wird.

Die Ursachen der Kontrakturen und der Muskelatro­ phieen liegen in der Inaktivität des Menschen. (Vergleiche dazu angegebene Literatur im Anhangsver­ zeichnis).

Zur Steigerung der Muskelpumpe und Aktivierung von Muskeln und Gelenken existieren derzeit verschiedene Therapiemaßnahmen:

• a) die aktive Mobilisation → der Patient wird zum selbständigen bewegen und gehen aufgefordert
• b) die passive Mobilisation → die Bewegung des Pa­ tienten wird von einer zweiten Person übernommen.

Bei bettlägerigen Patienten findet derzeit nur eine unzureichende Förderung der Muskelpumpe und somit des venösen Rückflusses bzw. der Muskel und Gelenk­ aktivierung statt.

Diese Lücke wird durch den Trainer geschlossen.

Bei dem Trainer handelt es sich um zwei oder wahl­ weise mehrere in sich geschlossene Kunststoffbeutel, welche untereinander mit einem starren Schlauchsy­ stem verbunden sind und deshalb miteinander kommu­ nizieren können. Unter Kommunikation der Kunststoff­ beutel ist zu verstehen, daß Luft durch Kompression des einen Beutels über das starre Schlauchstück in den anderen bzw. mehrere Beutel wechselt.

Dazu ist Voraussetzung, daß die Beutel vor der Kon­ nektion untereinander mit einer bestimmten Menge Luft gefüllt sind. Diese Menge Luft sollte im Maxi­ mum soviel sein, daß ein Hin- und Herfließen der Luft noch möglich ist und im Minimum soviel sein, daß bei der Kompression des einen Beutels noch eine Restluft als Polster verbleibt.

Die Größe der Beutel ist relativ unerheblich und va­ riabel. (Je nach Patientengröße z. B. Kind oder Er­ wachsener).

Mit anderen Worten kann man sagen, daß sich das Vo­ lumen an der Beutelgröße orientiert.

Bei Bedarf ist eine Fixierung der Beutel ans Bett mit Klettverschluß möglich.

Je nach Anzahl der Kammern bieten sich verschiedene Anwendungsmöglichkeiten.

1. Das Zweikammersystem a) für die unteren Extremitäten

Der liegende Patient legt dabei seine Füße an die zwei Beutel und bewegt die Luft durch ab­ wechselndes langsames Durchdrücken der Füße hin und her.

b) für die oberen Extremitäten (Hände und Arme)

(Durchführung wie bei a, mit den Händen wird gegen den Beutel gedrückt)

2. Das Dreikammersystem

Gleiche Anwendung bei drei Extremitäten unter Verwendung eines Ypsilon- oder T-stückes als Verteiler

3. Das Vierkammersystem

Gleiche Anwendung bei vier Extremitäten unter Verwendung eines Kreuzstückes als Verteiler.

Bei allen drei Systemen werden die vorhandenen Res­ sourcen des Patienten gefördert. Durch die Betäti­ gung wird eine Aktivierung von Muskelpumpe, Muskel- und Gelenkbewegung, ein Training von gesunden wie auch von inaktiven Körperteilen erreicht.

Beschreibung anhand eines Beispiels

Wie eben schon berichtet, ist die Beutelgröße des Vario-Autotrainers unwichtig und es sogar wünschens­ wert variabel vorzugehen.

Der hier beschriebene Beispieltyp hat die Maße 180 mm × 240 mm je Beutel.

Auf der Abbildung sieht man die beiden in sich ge­ schlossenen Beutel (A und B), welche mit dem starren Schlauchstück miteinander verbunden sind und kommu­ nizieren können. Komprimiert man nun durch Hände- oder Fußdruck Beutel "A", wird die im Beutel "A" enthaltene Luft über das Schlauchstück in Beutel "B" befördert. Nun wird Beutel "B" mit Hände oder Fuß­ druck komprimiert und die Luft beim Zusammendrücken in Beutel "A" zurück befördert.

Dies erfolgt im Wechselspiel und je nachdem welche Extremitäten beteiligt sind (Arme oder Beine), er­ folgt deren Mobilisation und Aktivierung.

Claims (2)

1. Vario-Autotrainer für Herz-Kreislauf, Muskeln und Gelenke.

2. dadurch gekennzeichnet, daß der Trainer aus miteinander kommunizie­ renden Luftkissen besteht. Die Anzahl der miteinander verbundenen Luft­ kissen ist je nach Anwendung unterschiedlich. Die Fluktuation der Luftmenge von einer Kam­ mer in die andere erfolgt durch Kompression der gefüllten Kammer mit Muskelkraft des An­ wenders. Dies Prinzip kann variabel auf mehrere Luft­ kissen ausgedehnt werden und dient der Vor­ beugung von Thrombosen, Muskelatrophieen und Kontrakturen immobiler Körperteile und der Mobilisation gesunder Körperteile.