DE4342360A1 - Stabilisatoranordnung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Stabilisatoranordnung für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stabilisatoranordnung entsprechend
dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
An der Vorderachse und an der Hinterachse besitzt fast jedes
Kraftfahrzeug einen Stabilisator, der an der Vorderachse in
der Regel einen größeren Torsionsdurchmesser aufweist als an
der Hinterachse. Der Stabilisator wirkt einer ungleichen Ein
federungsbewegung entgegen und reduziert maßgeblich die Wank
bewegung des Fahrzeuges. Diese Auslegung kommt dem Durch
schnittsfahrer entgegen, erzielt man doch eine Untersteuerung
bei schnellerer Kurvenfahrt, wodurch das Fahrzeug leichter
beherrschbar bleibt. Für das kurvenwillige Fahrverhalten ist
es aber nötig, daß der Stabilisator an der Hinterachse stärker
ausgebildet ist, so daß sich das Fahrzeug in die Kurve ein
dreht.
Zur Beeinflussung der Wankbewegung ist es bekannt, den Stabi
lisator an mindestens einer Achse mittels eines Aktuators an
zusteuern, wobei derzeit eine solche Stabilisatoranordnung
noch relativ teuer ist und sich auf Fahrzeuge der gehobenen
Kategorien beschränkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stabilisator
zu schaffen, der bei einem günstigen Preis eine dem Fahrver
halten der Fahrsicherheit angepaßten Abstimmung des Fahrzeuges
ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem minde
stens einer der Stabilisatoren geteilt ausgeführt ist und eine
Verdrehkupplung aufweist, die eine Drehmomentübertragung in
Abhängigkeit des Verdrehwinkels bewirkt, so daß insgesamt bei
größeren Verdrehwinkeln eine Verlagerung der Stabilisatormo
mente von der Hinterachse auf die Vorderachse erfolgt. Die
Verdrehkupplung arbeitet fremdenergiefrei, so daß sich ein
erheblicher Kostenvorteil gegenüber willkürlich mittels
Fremdenergie, beispielweise innerhalb eines Hydrauliksystems,
angesteuerter Stabilisatoranordnungen ergibt. Selbst einer
Nachrüstung steht nichts im Wege. Dabei wird das Fahrverhalten
den jeweiligen Bedürfnissen nach Kurvenwilligkeit und Sicher
heit angepaßt.
Gemäß einem vorteilhaften Merkmal ist der erste Stabilisator
über eine drehelastische Kupplung verbunden, wobei die Drehmo
mentübertragung zwischen den Teilen des Stabilisators eine
ansteigende Funktion des Drehwinkels ist. Dabei wird die Wir
kung des Stabilisators in einem ersten Verdrehwinkelbereich
von der Elastizität der Kupplung bestimmt. Dem ersten Ver
drehwinkel schließt sich ein zweiter an, in dem die Wirkung
des Stabilisators maßgeblich von einem Torsionsdurchmesser
bestimmt wird.
Alternativ kann der zweite Stabilisator an der Hinterachse
über eine Drehkupplung verbunden ein, wobei die Drehkupplung
ausgehend von der Nullage eine abnehmende Drehmomentübertra
gungsfunktion besitzt. Der Effekt ist letztlich derselbe wie
bei einer drehelastischen Kupplung an der Vorderachse, so daß
u. a. der zur Verfügung stehende Bauraum die konkrete Ausfüh
rung bestimmt. Es bietet sich auch eine Kombination beider
Lösungen an.
Mit dem Einsatz der drehelastischen Kupplung läßt sich der
Fahrkomfort steigern, insbesondere das Erfindungsverhalten bei
kleinen Anregungen, indem die drehelastische Kupplung um die
Nullage einen Drehmomentübertragungsfreiwinkel aufweist. Unab
hängig von der Federungsrichtung der Räder bewirkt der Über
tragungsfreiwinkel, daß nur die Fahrzeugtragfeder Stützkräfte
ausübt, so daß in diesem Federungsbereich eine weichere Fe
derkraftkennlinie vorliegt im Vergleich zu einer herkömmlichen
Stabilisatoranordnung.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung
näher erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Stabilisatoranordnung in einer Gesamtansicht.
Fig. 2 Querschnitt durch eine elastische Verdrehkupplung.
Die Fig. 1 zeigt eine Stabilisatoranordnung 1av, 1bv, 1ah, 1bh
an einer Vorderachse v und einer Hinterachse h eines stark
vereinfacht dargestellten Kraftfahrzeuges. Die Stabilisatoran
ordnung 1v, 1h besteht aus jeweils einem Stabilisatorteil, das
abgewinkelte Enden 1a′, b′ besitzt. Verbunden werden die Sta
bilisatorteile durch eine Verdrehkupplung 3v, 3h, wobei es die
Möglichkeit gibt, entweder an der Vorderachse, an der Hinter
achse oder an beiden Achsen einen geteilten Stabilisator 1 in
Verbindung mit einer Verdrehkupplung 3 anzuordnen. An den
abgewinkelten Enden 1a′, b′ der Stabilisatoren 1v, 1h sind
Aufhängungspunkte 5a, 5b für einen nicht dargestellten Rad
träger vorgesehen. Die Stabilisatoren sind über
Lagerstellen 7a, 7b mit der Fahrzeugkarosserie verbunden.
Bei der Verdrehkupplung 3v handelt es sich um eine drehela
stische Kupplung bei der in Abhängigkeit des Verdrehwinkels
der beiden Stabilisatorteile 1av, 1bv ein zunehmendes Drehmo
ment als Funktion des Verdrehwinkels aufbringen müssen, bis
der erste Verdrehwinkelbereich, der von der drehelastischen
Kupplung, durchfahren wird. Anschließend ist im zweiten Ver
drehwinkelbereich der eigentliche Stabilisator 1av, 1bv über
seinen Torsionsquerschnitt für die Drehmomentabstützung ver
antwortlich, wenn die Räder der Achse ungleichsinnig federn.
Die Federrate der elastischen Kupplung 3v ist in dem ersten
Verdrehwinkelbereich deutlich kleiner als die Federrate des
Stabilisators an der Hinterachse. Folglich wird durch die
vergleichsweise starke Wirkung des Hinterachsstabilisators 1h
gegenüber dem schwächeren Wirkung des Vorderachsstabilisa
tors 1v eine leichte Übersteuerungstendenz erzielt, die das
Fahrzeug kurvenwilliger werden lädt.
Im zweiten Verdrehwinkelbereich der drehelastischen Kupp
lung 3v ist der Torsionsquerschnitt des Stabilisators 1v
wirksam. Der Torsionsquerschnitt des Stabilisators 1v ist in
dem Fall größer, wenn die Hinterachse keine Verdrehkupplung 3h
aufweist. Durch die wirksamen Torsionsquerschnitte ergibt sich
eine Verlagerung der wirksamen Drehmomente bei Kurvenfahrt von
der Hinterachse zur Vorderachse mit einer sich verstärkenden
Untersteuerungstendenz, die das Fahrzug in einer eher kri
tischen Situation für den Durchschnittsfahrer leichter be
herrschbar macht.
In einer alternativen Ausführung ist es auch möglich den Sta
bilisator 1v ungeteilt auszuführen und an der Hinterachse eine
Verdrehkupplung 3h vorzusehen, die eine mit zunehmenden Ver
drehwinkel abnehmende Drehmomentübertragung bewirkt, ähnlich
einer Rutschkupplung. Geht man von einem Stabilisator 1h mit
einem Torsionsquerschnitt gleich oder größer des Stabilisa
tors 1 vor der Vorderachse aus, so ergibt sich ähnlich dem
bereits beschriebenen Ablauf eine Verlagerung der Abstützmo
mente von der Hinterachse auf die Vorderachse. Selbstver
ständlich können auch beide Stabilisatoren 1v, 1h geteilt und
mit einer Verdrehkupplung 3v, 3h ausgeführt sein, so daß sich
derselbe Effekt einstellt. Der grobe Vorteil dieser Stabili
satoranordnungen 3a, 3v besteht darin, daß sie als rein me
chanisch wirkende Bauteile völlig unabhängig von einer Fremd
energie sind, die zudem noch eine aufwendige Steuerung benö
tigt.
Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine beispielhafte
Ausführung einer elastischen Drehkupplung 3v. Zwischen den
Stabilisatorteilen 1a und 1b ist ein Gummifederelement 1c an
geordnet, das den ersten Verdrehwinkelbereich bestimmt, bis
die Elastizität der Feder 1c ausgenutzt ist. Für besondere
Komfortansprüche kann innerhalb des ersten Verdrehwinkelbe
reichs ein Verdrehfreiwinkel 1d ausgeführt sein. Innerhalb des
Verdrehfreiwinkels ist der Stabilisator wirkungslos, so daß
die Abfederung des Fahrzeuges noch weicher erfolgt. Durch die
elastische Drehkupplung 3v ergibt sich eine Reihenschaltung
der Federraten beim Stabilisator im ersten Verdrehwinkelbereich
aus der Gummifeder und dem elastischen Verhalten des Torsi
onsstabes.
Claims (4)
1. Stabilisatoranordnung für ein Kraftfahrzeug, umfassend
einen ersten Stabilisator an einer Vorderachse und einen
zweiten Stabilisator an der Hinterachse, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der
Stabilisatoren (1v, h) geteilt ausgeführt ist und eine
Verdrehkupplung (3v, 3h) aufweist, die eine
Drehmomentübertragung in Abhängigkeit des Verdrehwinkels
bewirkt, so daß insgesamt bei größeren Verdrehwinkeln
eine Verlagerung der Stabilisatormomente von der
Hinterachse auf die Vorderachse erfolgt.
2. Stabilisatoranordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Stabilisator (1v) an der
Vorderachse über eine drehelastische Kupplung (3v)
verbunden ist, wobei die Drehmomentübertragung zwischen
den Teilen (1av, 1bv) des Stabilisators (1v) eine
ansteigende Funktion des Drehwinkel ist.
3. Stabilisatoranordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Stabilisator (1h) an der
Hinterachse einer Verdrehkupplung (3h) aufweist, wobei
die Verdrehkupplung ausgehend von der Nullage eine
abnehmende Drehmomentübertragungsfunktion besitzt.
4. Stabilisatoranordnung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die drehelastische Kupplung (3v) um
die Nullage einen Drehmomentübertragungsfreiwinkel (12)
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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