DE4342128A1 - Farbauftragvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Farbauftragsvorrichtung mit ei
ner Fluidleitung zur Zuführung von Auftragsfluid zu einer
Auftragseinheit, vorzugsweise eine Sprühglocke, mit einem
in der Fluidleitung angeordneten Umschaltventil welches die
Fluidleitung mit einer Ablaufleitung verbindet, die zu ei
nem Sammelbehälter geführt ist, sowie mit einem Farbwech
selblock, der an die Fluidleitung anschließt und zur Ein
speisung von unterschiedlichen Farben sowie von Reinigungs
fluid dient sowie ein Verfahren zur Reinigung der Farb
auftragsvorrichtung.
Beim Beschichten von serienmäßig hergestellten Gegenstän
den, wie z. B. von Fahrzeugkarosserien werden heutzutage
üblicherweise Rotationszerstäuber eingesetzt, die dazu die
nen, den jeweiligen Farbauftrag auf die zu beschichtende
Oberfläche durchzuführen. Aufgrund der zahlreichen angebo
tenen unterschiedlichen Farben besteht die Notwendigkeit,
häufig einen Farbwechsel vorzunehmen, was zur Folge hat,
daß die Farbauftragsvorrichtung, die von einem sogenannten
Farbwechselblock gespeist wird, zunächst von den Rückstän
den der bisherigen Farbe gereinigt werden muß, bevor die
neue Farbe aufgetragen wird. Zu diesem Zweck sind die im
Einsatz befindlichen Farbwechselblöcke zusätzlich mit einem
Anschluß für Reinigungsfluid versehen, über welchen die
Farbauftragseinrichtung gespült werden kann.
Im Hinblick auf rationelle Fertigung ist es erforderlich,
die Taktzeiten für einen Farbwechsel möglichst klein zu
halten, um so eine möglichst gute Auslastung der Ferti
gungseinrichtungen zu erreichen. Um Fehler beim Farbauftrag
infolge Verschmutzung oder Farbrückständen der alten Farbe
sicher auszuschließen, werden bislang die Leitungswege zwi
schen dem Farbwechselblock und der üblicherweise als Auf
tragseinheit verwendeten Sprühglocke solange von Reini
gungsfluid durchströmt, bis dieses rückstandsfrei, d. h.
klar, in den hierfür vorgesehenen Sammelbehälter einströmt.
Die hierfür vorgesehenen Sammelbehälter, denen das rück
standbeladene Reinigungsfluid zuströmt, befinden sich häu
fig in gewisser Entfernung zu der Farbauftragsvorrichtung,
so daß größere Leitungswege resultieren, die sowohl
hinsichtlich des Zeitbedarfs als auch hinsichtlich des
erforderlichen Fluidvolumens sich nachteilig auf die
Fertigungsabläufe und -kosten auswirken.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung eine Farbauftragsvorrichtung der eingangs genann
ten Art zu schaffen, mit der eine rasche und zuverlässige
Reinigung der Fluidwege gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
an das in der Fluidleitung angeordnete Umschaltventil an
schließende Ablaufleitung, die zum Sammelbehälter führt,
einen transparenten Bereich aufweist, daß eine den transpa
renten Bereich durchstrahlende Lichtquelle und ein photo
elektronischer Sensor am transparenten Bereich der Ab
flußleitung angeordnet sind, daß der photoelektronische
Sensor die ankommende Restlichtmenge und so die Lichtab
sorption des die Abflußleitung durchströmenden Fluids er
faßt und daß bei einem festgelegten Mindestwert der Licht
absorption sein Signal das Umschaltventil sowie den Farb
wechselblock ansteuert, um den Fluidwechsel zur Einspeisung
in die Auftragseinheit auszulösen.
Dabei ist es vorteilhaft, daß der transparente Bereich der
Abflußleitung möglichst nahe an dem Umschaltventil angeord
net ist, so daß der Strömungsweg von der Fluidleitung bis
zu der Stelle, wo der photoelektronische Sensor die Licht
durchlässigkeit bzw. das vom durchströmenden Fluid nicht
absorbierte Licht auswertet, möglichst klein ist, da hier
durch der strömungsbedingte und leitungswegabhängige Zeit
bedarf einerseits und gleichzeitig auch die Verbrauchsmenge
an Reinigungsfluid im Hinblick auf den erforderlichen Be
darf optimiert, d. h. verringert, werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß anstelle einer Ja/Nein-Auswertung
durch den photoelektronischen Sensor, entsprechend den
Fluidzuständen "trüb" oder "klar" der Sensor farbaktiv ist,
d. h., auf bestimmte, im Verarbeitungsprogramm vorgesehene
Farben differenzierende Anzeigen gibt. Hierdurch ist si
chergestellt, daß nach Umschalten des Farbwechselblocks auf
die neue Farbe die Verlustmenge an Auftragsfluid, die dar
aus resultiert, daß zunächst die Fluidleitung mit dem neuen
Auftragsfluid gespült wird, um Spülfluidrückstände zu be
seitigen, und bei nicht zurückgestelltem Umschaltventil das
Auftragsfluid dem Sammelbehälter zugeführt wird, so gering
wie möglich ist. Um die Farbempfindlichkeit des photoelek
tronischen Sensors zu steigern, kann es vorteilhaft sein,
unterschiedliche Photosensoren zu integrieren, die auf die
verschiedenen Farbtöne unterschiedlich ansprechen, so daß
für jeden Farbton ein bestimmter Referenzwert resultiert.
In Abwandlung der zuvor beschriebenen Anordnung kann auch
vorgesehen sein, daß der Photosensor sowie der transparente
Bereich in der Fluidleitung vor dem Umschaltventil angeord
net sind. Diese Anordnung bietet eine bessere Möglichkeit
für das Spülen des transparenten Bereichs, und so eine zu
verlässigere Anzeigegenauigkeit des Photosensors.
Ein Verfahren zur Reinigung der Farbauftragsvorrichtung, in
welcher das aufzutragende Fluid der als Auftragseinheit
dienenden Sprühglocke zugeführt wird und bei einem Farb
wechsel das bisherige Auftragsfluid mittels Reinigungsfluid
aus der Farbauftragsvorrichtung herausgeschwemmt wird, wo
bei das nach Durchströmen der Vorrichtung rückstandsbe
ladene Reinigungsfluid vor Erreichen der Sprühglocke an dem
erwähnten Umschaltventil abgeleitet und dem Sammelbehälter
zwecks Aufbereitung und/oder Entsorgung zugeführt wird,
soll so gestaltet sein, daß einerseits möglichst wenig Zeit
beansprucht wird für die Durchführung der Reinigung der
Auftragsvorrichtung und nach Möglichkeit der Bedarf an Rei
nigungsfluid minimiert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Übereinstimmung mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 5 dadurch
gelöst, daß das abgeleitete Reinigungsfluid hinsichtlich
seiner Lichtabsorption ausgewertet wird, um festzustellen
ob es noch rückstandsbeladen ist oder klar, daß unmittelbar
bei Erreichen eines festgelegten Wertes der Lichtabsorp
tion, der dem eines klaren Reinigungsfluids entspricht, die
Einspeisung von Reinigungsfluid in den Farbwechselblock
unterbrochen wird und daß statt dessen das vorgesehene neue
Auftragsfluid in die Vorrichtung eingespeist wird und
gleichzeitig das Umschaltventil zurückgestellt wird, so daß
das neue Auftragsfluid nicht mehr herausgeleitet wird, son
dern der Auftragseinheit zuströmt.
In Abwandlung dieses Verfahrens kann vorgesehen sein, daß
die Rückstellung des Umschaltventils zeitverzögert erfolgt,
so daß das neue Auftragsfluid zunächst in die Ablaufleitung
abgeleitet und dort photoelektronisch ausgewertet wird.
Wenn diese Auswertung als Resultat den gewünschten Farbton
bestätigt, erfolgt unmittelbar die Rückstellung des Um
schaltventiles, so daß das Auftragsfluid im gewünschten
Farbton der Auftragseinheit zuströmt, so daß die Beschich
tung des jeweiligen Gegenstandes erfolgen kann.
Der Vorteil der neuen Vorrichtung bzw. des neuen Verfahrens
zeigt sich insbesondere darin, daß gegenüber der seitheri
gen Handhabung kürzere Spülzeiten erreicht werden bei
gleichzeitig verringertem Bedarf an Reinigungsfluid, da die
hierfür maßgebliche Kontrolle nicht erst am Ende der Ab
laufleitung, d. h. am Sammelbehälter, erfolgt sondern in
unmittelbarer Nähe des Umschaltventils, das in die Fluid
leitung integriert ist. Damit sind lange Leitungswege mit
dem hiermit verbundenen Strömungs-Zeitbedarf vermieden, so
daß sehr kurze Farbwechsel-Taktzeiten realisiert werden
können.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der er
findungsgemäßen Auftragsvorrichtung ist der optoelektroni
sche Sensor mittels Lichtleitern mit dem transparenten Be
reich der Ablaufleitung verbunden. Dies bietet sich insbe
sondere dann an, wenn in der Auftragsvorrichtung der hier
für erforderliche Platz fehlt, z. B. im Falle einer beab
sichtigten Nachrüstung. Mit Hilfe der hierbei eingesetzten
Lichtleitertechnik besteht die Möglichkeit als Sensor eine
Auswerteeinheit zu benutzen, die aufgrund ihrer Abmessungen
nicht in dem Farbauftragsgerät integriert werden könnte. Da
die Übertragung der optischen Informationen über die Licht
leiter nahezu verlustfrei erfolgt, kann die als Sensor die
nende Auswerteeinheit durchaus in gewisser räumlicher Ent
fernung zur betreffenden Auftragsvorrichtung angeordnet
sein, ebenso wie üblicherweise auch die Steuerungseinheiten
für die betriebliche Steuerung der Farbauftragsvorrichtung.
Diese und andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles sollen die Erfindung, vorteilhafte
Ausgestaltungen sowie besondere Vorteile der Erfindung nä
her erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt die einzige Figur eine Schemaskizze einer erfin
dungsgemäßen Auftragsvorrichtung.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine
Farbauftragsvorrichtung 10 mit einer Fluidleitung 12, die
von einem Farbwechselblock 13 über ein Umschaltventil 14 zu
einer Farbauftragseinheit 15 führt, die hier als Sprühglocke
ausgebildet ist. Das Umschaltventil 14 verbindet die Fluid
leitung 12 mit einer Ablaufleitung 16, die zu einem Sammel
behälter 17 geführt ist.
Der unmittelbar an das Umschaltventil 14 anschließende Be
reich 18 der Ablaufleitung 16 ist transparent ausgebildet,
so daß der jeweilige Beladungszustand mit Farbrückständen
des die Ablaufleitung 16 durchströmenden Reinigungsfluids
optisch-visuell wahrnehmbar ist. Solange das vom Farbwech
selblock 13 in die Fluidleitung 12 eingespeiste Reinigungs
fluid, daß zu dessen Reinigung von Farbrückständen dient,
rückstandsbeladen ist, absorbiert es einen dementsprechen
den Anteil von quer zur Strömung hindurchgeleiteten Licht.
Sobald sämtliche Farbrückstände in der Farbauftragsvorrich
tung 10 vom Reinigungsfluid herausgeschwemmt sind, wird
dieses klar und die Lichtabsorption verringert sich auf ein
Minimum. Unter Ausnutzung dieser physikalischen Gegebenhei
ten ist der transparente Bereich 18 der Ablaufleitung 16 im
Erfassungsbereich eines optischen Sensors 20, der Lichtlei
ter 22 an dem transparenten Bereich 18 ankoppelt und so die
optischen Eigenschaften des hindurchströmenden Fluids er
faßt und auswertet. Der optische Sensor ist seinerseits mit
einer die Farbauftragsvorrichtung beaufschlagenden, hier
nicht näher gezeigten Zentralsteuereinheit verbunden, so
daß bei Erreichen bestimmter vorgegebener Werte der Farb
wechselblock 13 bzw. das Umschaltventil 14 betätigt werden,
um die Einspeisung des neuen gewünschten Auftragsfluids
vorzunehmen.
Claims (7)
1. Farbauftragsvorrichtung (10) mit einer Fluidleitung
(12) zur Zuführung von Auftragsfluid zu einer Auftragsein
heit (15), vorzugsweise eine Sprühglocke, mit einem in der
Fluidleitung (12) angeordneten Umschaltventil (14), das die
Fluidleitung (12) mit einer Ablaufleitung (16) verbindet,
die zu einem Sammelbehälter (17) geführt ist, sowie mit ei
nem Farbwechselblock (13), der an die Fluidleitung (12) an
schließt und zur Einspeisung von unterschiedlich farbigem
Auftragsfluid sowie von Reinigungsfluid dient, dadurch
gekennzeichnet, daß wahlweise in der Fluidleitung (12) un
mittelbar vor dem Umschaltventil (14) oder in der daran an
schließenden Ablaufleitung (16) unmittelbar hinter dem Um
schaltventil (14) ein transparenter Bereich (18) vorgesehen
ist, daß eine den transparenten Bereich durchstrahlende
Lichtquelle und ein photoelektronischer Sensor am transpa
renten Bereich (18) angeordnet sind, daß der photoelektro
nische Sensor die ankommende Restlichtmenge und so die
Lichtabsorption des die Leitung (12, 16) durchströmenden
Fluids erfaßt und daß bei einem festgelegten Mindestwert
der Lichtabsorption der photoelektronische Sensor mit einem
Signal das Umschaltventil (14) und den Farbwechselblock
(13) ansteuert, um die Einspeisung von neuem Auftragsfluid
in die Fluidleitung (12) und in die Auftragseinheit (15)
herbeizuführen.
2. Farbauftragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der transparente Bereich (18) unmittel
bar an das Umschaltventil (14) anschließt.
3. Farbauftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der photoelektronische Sensor
(20) über Lichtleiter (22) mit dem transparenten Bereich
(18) der Ablaufleitung (16) verbunden ist.
4. Farbauftragsvorrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Abwandlung die
Lichtquelle und der photoelektronische Sensor (20) mittels
eines zwischengeschalteten Lichtleiters (22) am transparen
ten Bereich (18) mittelbar ankoppeln.
5. Verfahren zur Reinigung einer Auftragsvorrichtung
(10), in welcher Auftragsfluid einer Auftragseinheit (15)
zugeführt wird und bei einem Fluidwechsel das bisherige
Auftragsfluid mittels Reinigungsfluid aus der Auftragsvor
richtung (10) herausgeschwemmt wird, wobei das nach Durch
strömen der Auftragsvorrichtung (10) rückstandsbeladene
Reinigungsfluid vor Erreichen der Auftragseinheit (15)
abgeleitet zwecks Aufbereitung und/oder Entsorgung gesam
melt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das abgeleitete Rei
nigungsfluid hinsichtlich seiner Lichtabsorption ausgewer
tet wird, um daran festzustellen, ob es noch rückstandsbe
laden oder klar ist, daß sofort bei Erreichen eines festge
legten Mindestwertes, der dem eines klaren Reinigungsfluids
entspricht, die Einspeisung von Reinigungsfluid unter
brochen wird und statt dessen das vorgesehene neue Auftrags
fluid in die Auftragsvorrichtung (10) eingespeist wird und
daß die Ableitung rückgestellt wird, so daß das neue Auf
tragsfluid der Auftragseinheit (15) zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erreichen des vorbestimmten Mindestwertes die
Lichtabsorption die Rückstellung des Umschaltventils zeit
verzögert erfolgt, und daß das neue Auftragsfluid vor der
Einspeisung in die Auftragseinheit zunächst photoelektro
nisch ausgewertet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellung des Umschaltventils erst erfolgt, wenn
die photoelektronische Auswertung den gewünschten Farbton
bestätigt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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Owner name: SONNLEITNER, HARALD, 63067 OFFENBACH, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |