DE4342035A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion eines katalytischen Konverters - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion eines katalytischen KonvertersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vor
richtungen zum Überwachen des katalytischen Umwandlers, der
zum Herabsetzen der in den Abgasen eines Verbrennungsmotors
enthaltenen Umweltschadstoffe verwendet wird.
The California Air Resources Board (CARB) verlangt die Über
wachung des Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion
des katalytischen Konverters im Fahrzeug als Teil des OBD-II
(On-Board Diagnostics Phase 2). In den SAE-Papieren 900062
und 910561, die in diese Offenbarung eingeschlossen werden,
schlägt der CARB das Erreichen dieses Ziels mit dualen HEGO
(Heated Exhaust Gas Oxygen)/EGO(Exhaust Gas Oxygen)-Sensorme
thodologien vor. Durch Vergleich der Anzeigen der strömungs
aufwärts und -abwärts des katalytischen Konverters angeordne
ten HEGO/EGO-Sensoren ergibt sich ein Maß für die Sauerstoff
speicherkapazität, das dann auf den Wirkungsgrad der Kohlen
wasserstoffkonversion bezogen werden muß. Es zeigt sich, daß
diese Beziehung im höchsten Maß nichtlinear ist. Die Erfah
rung zeigt, daß duale HEGO/EGO-Sensormethodologien im Hin
blick auf die erforderliche Genauigkeit beim Messen des Wir
kungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion nicht sehr lei
stungsfähig sind.
Die US-PS 3 906 721 beschreibt einen thermoelektrischen Ab
gassensor zum Detektieren des Gehaltes an Restbrennstoffen
in den Abgasen eines Verbrennungsmotors. Ein Sensor wird
strömungsunterhalb eines in Verbindung mit dem Verbrennungs
motor verwendeten katalytischen Konverters in den Abgasstrom
eingesetzt.
Die US-PS 4 070 157 und 4 169 126 beziehen sich auf das Über
wachen der Temperaturunterschiede zwischen zwei im Gasstrom
voneinander getrennten Punkten. Ein Aspekt der ′157-Patent
schrift betrifft ein Verfahren zur Detektion von Änderungen
in der Zusammensetzung eines Gasstroms durch Einsetzen eines
Thermometers in den Gasstrom in Kontakt mit oder strömungsun
terhalb eines Katalysators, um damit Änderungen in dessen
Temperatur oder im Gas kurz nach Verlassen des Katalysators
zu detektieren. Solche Änderungen sind eine Funktion der Men
ge des unter der Einwirkung eines Katalysators reagierenden
Gases. Ein alternatives Verfahren liegt in der Anordnung ei
nes zweiten Thermometers strömungsoberhalb des Katalysators
und im Detektieren des Temperaturunterschiedes zwischen den
beiden Thermometern. Der Unterschied ist eine Funktion der
Menge des Gases, das unter der Einwirkung des Katalysators
reagiert hat. Diese Vorrichtungen detektieren die Temperatu
ren der Gase.
Die vorstehend erwähnten Patentschriften beschreiben weder
die hier offenbarte Erfindung noch lehren sie die dieser zu
grundeliegenden Aufgaben.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt im Bestimmen
des Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion eines in
Verbindung mit einem Verbrennungsmotor (IC) verwendeten kata
lytischen Konverters mit Verwendung eines katalytischen kalo
rimetrischen Differentialsensors, der zum Durchführen des ge
eigneten Versuchs während kurzer Zeitabschnitte betriebsfä
hig ist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der
Beschreibung einer Vorrichtung, die Abgasproben strömungs
oberhalb und -unterhalb des katalytischen Konverters für kur
ze Zeitabschnitte nimmt und einen katalytischen kalorimetri
schen Differentialsensor den Wirkungsgrad der Kohlenwasser
stoffkonversion des katalytischen Konverters bestimmen läßt.
Dieser katalytische kalorimetrische Differentialsensor befin
det sich auf dem von einem Verbrennungsmotor angetriebenen
Kraftfahrzeug.
Ein Verfahren zum Bestimmen des Wirkungsgrades der Kohlenwas
serstoffkonversion eines zum Herabsetzen der Umweltschadstof
fe in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors eingesetzten
katalytischen Konverters mit den folgenden Stufen:
- a) Bestimmen der Kohlenwasserstoffkonzentration des Abgases strömungsoberhalb des katalytischen Konverters durch Pro benahme des Abgases und Zuführen der Probe zu einem kata lytischen kalorimetrischen Differentialsensor,
- b) Kontaktieren des in dem Konverter vorhandenen Katalyten mit dem Abgas des Verbrennungsmotors,
- c) Bestimmen der Kohlenwasserstoffkonzentration des Abgases strömungsunterhalb des katalytischen Konverters durch Pro benahme des Abgases und Zuführen der Probe zu einem kata lytischen kalorimetrischen Differentialsensor und
- d) Vergleichen des Kohlenwasserstoffgehaltes der Abgasproben aus den Stufen (a) und (c) und Bestimmen des Wirkungsgra des der Kohlenwasserstoffkonversion des katalytischen Kon verters aus dem Vergleich.
Ebenso wird eine Vorrichtung beschrieben zum Bestimmen des
Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion des katalyti
schen Konverters mit einem Mittel zur Probenahme zum Erzie
len einer Probe aus dem Abgas strömungsoberhalb des katalyti
schen Konverters, mit einem Mittel zur Probenahme zum Erzie
len einer Probe aus dem Abgas strömungsunterhalb des kataly
tischen Konverters und mit einer katalytischen kalorimetri
schen Differentialmeßvorrichtung zum Messen der Kohlenwasser
stoffkonzentration in beiden Proben und damit Bestimmen des
Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion des katalyti
schen Konverters.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsge
mäßen Probenahmesystems,
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung des bei der hier be
schriebenen Erfindung verwendeten katalytischen kalo
rimetrischen Sensors,
Fig. 3 ist eine alternative Ausführungsform des bei der hier
beschriebenen Erfindung nützlichen katalytischen kalo
rimetrischen Differentialsensors,
Fig. 4 ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie 4-4 in
Fig. 3,
Fig. 5 ist die Darstellung der Verbrennungswärme einer An
zahl von Brennstoffen als eine Funktion der Anzahl
der Kohlenstoffatome in dem Molekül und
Fig. 6 ist ein Schaubild mit der Darstellung der Sensoranzei
ge auf einer prozentualen Grundlage gegenüber dem Wir
kungsgrad (in Prozent) der Kohlenwasserstoffkonver
sion bei verschiedenen Abgasströmungsgeschwindigkei
ten bei drei verschiedenen Katalysatoren.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einem auf einem
Fahrzeug durchzuführenden Verfahren zum Bestimmen des Wir
kungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion eines katalyti
schen Konverters. Der katalytische Konverter befindet sich
zum Herabsetzen der Umweltschadstoffe im Abgasstrom eines
Verbrennungsmotors. Die vorliegende Erfindung befaßt sich
mit der unmittelbaren Messung der Kohlenwasserstoffkonzentra
tionen im Abgas und der Bestimmung des Wirkungsgrades der
Konversion aus dieser Messung. Dies erfolgt durch Verwendung
eines katalytischen kalorimetrischen Differentialsensors,
der Kohlenwasserstoffe messen kann. Die Messung erfolgt mit
Abgasproben strömungsoberhalb und -unterhalb des katalyti
schen Konverters.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der vorliegenden Er
findung, bei der Abgas von dem Verbrennungsmotor dem Einlaß
12 des katalytischen Konverters 14 zugeleitet wird. Der kata
lytische Konverter weist einen Auslaß 16 auf, der unmittel
bar zum Auspuffrohr führt. Der katalytische Konverter ist ei
ner, der Abgas von einem Verbrennungsmotor zum Herabsetzen
der in dem Abgas vom Motor enthaltenen Umweltschadstoffe ka
talysiert. In der bevorzugten Ausführungsform wird der Sen
sor 18 so angeordnet, daß er die Proben über eine Leitung 20
vom Einlaß und über eine Leitung 22 vom Ausgang des katalyti
schen Konverters empfängt. Geeignete Ventile 24 und 26 sind
in der Leitung 20 bzw. 22 angeordnet. Diese Ventile sind wäh
rend des gewünschten Prüfabschnitts geöffnet.
Die Länge und die Konstruktion der Probeleitungen 20 und 22
kann so gewählt werden, daß sich eine angemessene Kühlung
der Abgasproben ergibt und, falls gewünscht, eine Beschädi
gung der Ventile 24 und 26 und des Sensors 18 durch Hitze
vermieden wird.
Beim Prüfvorgang erfolgt die Überwachung nach dem Aufwärmen
des katalytischen Konverters und des Motors. Im einfachsten
Fall wird der Wirkungsgrad der Kohlenwasserstoffkonversion
unter konstantem Motorbetrieb, das heißt während des Leer
laufs oder während eines Abschnitts konstanter Drehzahl und
Last bestimmt. Falls der im Kraftfahrzeug befindliche Compu
ter feststellt, daß sämtliche Bedingungen für die Überwa
chung des katalytischen Konverters erfüllt sind, wird das
Ventil 24 geöffnet und der Sensor 18 bestimmt die Kohlenwas
serstoffkonzentration im Abgasstrom strömungsoberhalb des ka
talytischen Konverters. Die Sensoranzeige würde dann dem im
Kraftfahrzeug befindlichen Computer zugeführt, das Ventil 24
würde geschlossen, das Ventil 26 würde geöffnet, und der Sen
sor 18 würde die Kohlenwasserstoffkonzentration im Abgas
strom strömungsunterhalb des katalytischen Konverters fest
stellen. Die Anzeige des Sensors 18 würde dann dem im Kraft
fahrzeug befindlichen Computer zugeleitet, und das Ventil 26
würde dann geschlossen. Der im Kraftfahrzeug befindliche Com
puter könnte dann den Wirkungsgrad der Kohlenwasserstoffkon
version des katalytischen Konverters durch Bilden des Ver
hältnisses zwischen den Kohlenwasserstoffkonzentrationen
strömungsoberhalb und -unterhalb des katalytischen Konver
ters bestimmen.
In einem komplizierteren Fall wird der Wirkungsgrad der Koh
lenwasserstoffumwandlung des katalytischen Konverters nicht
bei konstantem Motorbetrieb, sondern während eines (zum Bei
spiel) heißen Zyklus nach FTP (Federal Test Procedure) be
stimmt. Dieser Prüfvorgang würde auch nach Aufwärmen des ka
talytischen Konverters und des Motors stattfinden. Der im
Fahrzeug befindliche Computer würde kontinuierlich die Motor
drehzahl, das Motordrehmoment, die Brennstoff- und die Mas
senluftdurchflußmenge überwachen. Die Kohlenwasserstoffkon
zentrationen strömungsoberhalb und -unterhalb des katalyti
schen Konverters würden abwechselnd, wie oben beschrieben,
gemessen und in den im Kraftfahrzeug befindlichen Computer
eingegeben. Die gemessenen Konzentrationen würden dann zum
Errechnen der äquivalenten Massenemissionen strömungsober
halb und -unterhalb des katalytischen Konverters in jeder
Drehzahl/Drehmomentzelle während des Betriebs des Motors im
heißen Zyklus gemäß FTP errechnet. Diese Massenemissionen
würden dann mit einem auf die Zeit bezogenen Faktor multipli
ziert, der die Zeit darstellt, die das Fahrzeug in jedem
Drehzahl/Drehmomentbereich verbringen würde, falls es wäh
rend des heißen Zyklus nach FTP betrieben würde. Schließlich
würde eine Summierung sämtlicher auf die Zeit bezogener Mas
senemissionen aus sämtlichen Drehzahl/Drehmomentzellen der
Speichertabelle erfolgen. Auf diese Weise würde man die wäh
rend des heißen Zyklus nach FTP strömungsoberhalb und -unter
halb emittierte Kohlenwasserstoffmassenemission erhalten.
Der im Kraftfahrzeug befindliche Rechner könnte dann den Wir
kungsgrad der katalytischen Konversion durch Vergleich der
Massenemissionen strömungsoberhalb mit den Massenemissionen
strömungsunterhalb errechnen.
Bei beiden oben beschriebenen Meßvorgängen würde der im
Kraftfahrzeug befindliche Computer nach einer oder mehreren
Messungen während einer oder mehrerer Fahrten entscheiden,
ob der Wirkungsgrad des katalytischen Konverters unter einen
bestimmten Wert gefallen ist. In einem solchen Fall könnte
eine Lampe im Armaturenbrett zur Unterrichtung des Fahrers
des Fahrzeugs eingeschaltet werden.
Es leuchtet ein, daß die Probenahmefrequenz zum Steuern der
Ventile 24 und 26 so gewählt werden sollte, daß sie sowohl
mit dem Frequenzverhalten des katalytischen kalorimetrischen
Differentialsensors als auch mit der für die Prüfung des ka
talytischen Konverters zur Verfügung gestellten Gesamtzeit
zusammenpaßt. Eine typische Probenahmezeit könnte 1 Hz sein.
Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen darin, daß der ka
talytische kalorimetrische Differentialsensor während jedes
Betriebszyklus des Fahrzeugs nur für einen kurzen Zeitab
schnitt, zum Beispiel 10 bis 60 Sekunden, im Einsatz sein
würde. Für den richtigen Betrieb der Erfindung würden weiter
nur sehr geringe als Probe genommene Gasdurchflußmengen benö
tigt. Ein Verschleiß des Sensors aufgrund eines anhaltenden
Kontaktes mit den Abgasen würde herabgesetzt. Die Anordnung
des Sensors außerhalb des Auspuffrohrs ermöglicht auch die
Steuerung der Temperatur und der Gasströmung, was für einen
richtigen Betrieb des Sensors 18 erforderlich sein könnte.
Es ermöglicht auch die Zugabe von Luft in die Leitungen 20
und 22 (entweder vor oder nach den Ventilen 24 und 26), um
sicherzustellen, daß für den richtigen Betrieb des katalyti
schen kalorimetrischen Differentialsensors genügend Sauer
stoff zur Verfügung steht. Obgleich vom Sensor angenommen
wird, daß er wesentlich langsamer als der katalytische Kon
verter, den er überwachen soll, verschleißt, ist ein gewis
ser Verschleiß des Sensors annehmbar, da die vorliegende Er
findung zu einem Verhältnis von zwei Messungen anstatt zu ei
ner absoluten Konzentration der Kohlenwasserstoffe in dem Ab
gas führt. Da die Probedurchflußmengen niedrig liegen wür
den, könnte die Abgabe des Sensors 18 mit vernachlässigbaren
Auswirkungen auf die Fahrzeugemissionen über die Leitung 28
unmittelbar in die Atmosphäre geführt werden. Alternativ
könnte die Abgabe des Sensors 18 über die Leitung 28 und den
Auslaß 29 ohne erkennbare Beeinflussung des Betriebes des Mo
tors in dessen Einlaßleitung zurückgeführt werden.
Ein alternativer Weg zum Detektieren des Wirkungsgrades der
Kohlenwasserstoffkonversion des katalytischen Konverters wür
de in einer Anordnung eines katalytischen kalorimetrischen
Differentialsensors im Abgasstrom 12 und eines katalytischen
kalorimetrischen Differentialsensors im Abgasstrom 16 lie
gen. Die Anzeigen beider Sensoren könnten dann in den im
Kraftfahrzeug befindlichen Computer eingegeben werden, der
dann das Verhältnis zum Bestimmen des Wirkungsgrades des ka
talytischen Konverters errechnen würde. Die Sensoren können
unmittelbar in den Abgasstrom oder mit Leitungen und Venti
len gerade außerhalb angeordnet werden. Im letzteren Fall
würden die Ventile nur während des Prüfzyklus geöffnet. Hier
durch würde die Zeit herabgesetzt, während derer die Senso
ren den vom Verbrennungsmotor erzeugten Abgasen ausgesetzt
wären.
Nach dieser Beschreibung alternativer Wege zur Benutzung der
katalytischen kalorimetrischen Differentialsensoren wenden
wir uns nun einer Erörterung der Sensoren zu.
Bei einem katalytischen kalorimetrischen Gassensor ermög
licht eine auf einem geeigneten Substrat aufgebrachte kataly
tische Schicht die Oxidation von Brennstoffen (wie zum Bei
spiel Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und Wasserstoff).
Die bei dieser Oxidation erzeugte Hitze erhöht die Tempera
tur des Substrates, die als eine Änderung im elektrischen Wi
derstand eines auf das gleiche Substrat aufgebrachten geeig
neten Widerstandsmaterials gemessen wird. Katalytische kalo
rimetrische Sensoren arbeiten im allgemeinen bei 200 bis
500°C. Fig. 2 ist ein Querschnitt durch einen katalytischen
kalorimetrischen Gassensor mit einem Substrat 30 und einem
auf diesem angeordneten Widerstand 32. Auf diesem befindet
sich eine katalytische Schicht 34. Das Substrat würde so
dünn wie möglich sein und aus Werkstoffen mit einer niedri
gen Wärmeleitfähigkeit, vorzugsweise Keramikstoffen, wie zum
Beispiel Aluminiumoxid, Siliziumoxid oder Siliziumnitrid, be
stehen. Der Widerstand besteht aus gewünschten Werkstoffen,
wie zum Beispiel Platin. Der zu verwendende Katalysator wür
de im allgemeinen ein allein oder in Kombination mit einer
geeigneten katalytischen Abstützung verwendeter Edelmetallka
talysator sein. Die Edelmetalle sind im allgemeinen Platin,
Palladium, Rhodium und dergleichen.
Verschiedene Bauarten von katalytischen kalorimetrischen Sen
soren sind in der Literatur beschrieben worden. Fig. 3 ist
eine perspektivische Darstellung einer Alternative eines ka
talytischen kalorimetrischen Differentialsensors mit einem
Siliziumsubstrat 40 mit zwei Membranen 44 und 45 mit auf die
Oberseite der Membran aufgesetzten Widerstandselementen 48
und 49. Die Widerstandselemente sind mit einer dielektri
schen Schicht 41 abgedeckt. Eine katalytische Schicht 46
wird auf die Oberseite der Membran 45 (und des Widerstands
elementes 48 und der dielektrischen Schicht 41) aufgelegt.
Das Widerstandselement 49 auf der Membran 44 wird zum Messen
der Temperatur des Umgebungsgases verwendet, während das Wi
derstandselement 48 auf der Membran 45 die durch die Oxida
tionsreaktionen auf der katalytischen Schicht 46 erzeugte zu
sätzliche Wärme mißt. Beide Membranen sind thermisch vonein
ander isoliert, da sie eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf
weisen und das Siliziumsubstrat eine gute Wärmesenke ist.
Die Widerstandselemente 48 und 49 könnten Teil einer Wheat
stone-Brücke sein. In diesem Fall wäre die Sensoranzeige der
Menge der in dem Gas enthaltenen Brennstoffe unmittelbar pro
portional. Ein alternatives Verfahren zum Betreiben des Sen
sors liegt im Aufheizen der Membrane auf eine gesetzte Tempe
ratur durch Durchleiten von Strom durch die Widerstandsele
mente 48 und 49. Der Unterschied zwischen beiden Strömen wä
re dann ein Maß für die Menge der in dem Gas enthaltenen
Brennstoffe. Die verschiedenen Verfahren zum Betreiben der
katalytischen kalorimetrischen (Differential-)Sensoren sind
gut bekannt und zum Beispiel in "Calorimetry: Fundamentals
and Practice" von W. Hemminger (1984) beschrieben worden.
Die Offenbarung dieses Buches wird hier eingeschlossen. Die
Membranen 44 und 45 sind im typischen Fall 1 µ stark und
1 mm breit und zum Herabsetzen von Restspannungen aus einem
Verbundstoff aus Siliziumoxid und Siliziumnitrid herge
stellt. Die temperaturempfindlichen Widerstandselemente 48
und 49 werden im typischen Fall aus gesputtertem und mit li
thografischen Verfahren und chemischer Ätzung aufgebrachtem
Platinfilm hergestellt. Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch
den Sensor von Fig. 3 entlang der Schnittlinie 4-4. Ein ka
talytischer kalorimetrischer Differentialgassensor ähnlich
dem der Fig. 3 und 4 ist in "SENSORS AND ACTUATORS B",
533-538, 4 (1991), von M. Gall beschrieben worden. Die Of
fenbarung dieses Buches wird hier eingeschlossen.
Auf die katalytischen kalorimetrischen Differentialsensoren
aufzutragende katalytische Schichten können mit vielen Tech
niken aufgetragen werden, zum Beispiel durch Sputtern, Ver
dampfen (E-Kanone) oder durch Aufbringen einer Paste. Die
letzte Technik ist in "Detection of Methane/Butane Mixtures
in Air By A Set of Two Micro Calorimetric Sensors", SENSORS
AND ACTUATORS B, 6 (1992), 262-265, von V. Summer, R. Ron
gen, P. Tobias und D. Kohl beschrieben worden. Die Offenba
rung dieser Literatur wird hier eingeschlossen. Es gibt eini
ge Anzeichen dafür, daß das Sputtern oder Aufdampfen eines
dünnen katalytischen Films zu einer Schicht mit einer gerin
geren Oberfläche und damit verringerter Oxidation der Kohlen
wasserstoffe führt. Eine Paste, wie sie in der Literaturstel
le SENSORS AND ACTUATORS B, 1992, siehe oben, beschrieben
wurde, führt im allgemeinen zu einer großen Oberfläche.
Im allgemeinen sind katalytische kalorimetrische Differen
tialgassensoren Sensoren für Brennstoffe. Fig. 5 zeigt die
Verbrennungswärme verschiedener Brennstoffe als eine Funk
tion der Anzahl der Kohlenstoffatome im Molekül. Der kataly
tische kalorimetrische Sensor könnte als ein Kohlenwasser
stoffsensor gebraucht werden, falls die Kohlenwasserstoffkon
zentration annähernd gleich wie oder größer als die Konzen
trationen von Wasserstoff und Kohlenmonoxid wäre, da die Ver
brennungswärme des Kohlenmonoxids und des Wasserstoffs viel
kleiner als die Verbrennungswärme der Kohlenwasserstoffe
ist. Es wird angenommen, daß der Sensor die Kohlenwasserstof
fe annähernd genauso wirksam wie Kohlenmonoxid und Wasser
stoff oxidiert. Fig. 5 zeigt auch, daß das Ausgangssignal
des Sensors dann eine Funktion der Anzahl der Kohlenstoffato
me in dem Kohlenwasserstoffmolekül wäre. In einem Gemisch
aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen wäre die Anzeige des
katalytischen kalorimetrischen Sensors der Anzahl der Kohlen
stoffatome proportional. Falls die Kohlenwasserstoffkonzen
trationen im Vergleich mit den Kohlenmonoxid- und Wasser
stoffkonzentrationen klein sind, könnte ein Kohlenwasser
stoffsensor doch noch mit einem Katalysator erzielt werden,
der gegenüber der Oxidation der Kohlenwasserstoffe selekti
ver ist. Alternativ könnte der Zugang des Kohlenmonoxids
oder Wasserstoffs zum Katalysator zum Beispiel mit einem Fil
ter begrenzt werden. Im gleichen Sinne könnte ein katalyti
scher kalorimetrischer Differentialgassensor, der gegenüber
Kohlenmonoxid selektiv ist, erhalten werden.
Eine Prüfung der Grundlagen erfolgte mit Verwendung eines Mo
tordynamometers beim Lauf eines 5,0 l V8-Motors bei Stöchio
metrie, 1500 nmin-1 und 4,15 mkg. Bei diesem Motor waren die
Konzentrationen an Kohlenwasserstoff etwa gleich den Konzen
trationen an Kohlenmonoxid und größer als die Konzentratio
nen an Wasserstoff. Die Auspuffgase vom Motor wurden strö
mungsoberhalb und -unterhalb des katalytischen Konverters
entnommen und sowohl mit Laborgeräten (einem Flammenionisa
tionsdetektor (FID)) als auch mit einem im Handel erhältli
chen katalytischen kalorimetrischen Differentialsensor gemes
sen. Insgesamt wurden drei Katalysatoren mit unterschiedli
chen Wirkungsgraden der katalytischen Kohlenwasserstoffkon
version (etwa 0, 50 und 95%) gemessen. Das Verhältnis der
sich in einem gleichbleibenden Zustand befindenden Kohlenwas
serstoffkonzentrationen strömungsunterhalb und -oberhalb,
wie es mit den Laborgeräten gemessen wurde, wurde in Fig. 6
entlang der X-Achse aufgetragen. Das gleiche, jedoch mit ei
nem katalytischen kalorimetrischen Sensor gemessene Verhält
nis wurde entlang der Y-Achse aufgetragen. Wie Fig. 6 zeigt,
ergab sich eine gute Übereinstimmung zwischen den beiden Mes
sungen. Obgleich die Anzeige des katalytischen kalorimetri
schen Differentialsensors von der Durchflußmenge abhängt,
verschwindet diese Abhängigkeit zu einem großen Teil (für
Durchflußmengen von 200 und 800 cc/min), sobald das Verhält
nis der Messungen strömungsunterhalb und -oberhalb genommen
ist. Die Temperatur des katalytischen kalorimetrischen Diffe
rentialsensors wurde genau bei 400°C eingeregelt. Dieser Ver
such mit einem Motordynamometer zeigt somit, daß die Anzeige
eines kalorimetrischen Sensors in der Tat auf den Wirkungs
grad der katalytischen Kohlenwasserstoffkonversion (wie er
mit einem FID gemessen wird) bezogen werden kann.
Es leuchtet ein, daß die relativen Konzentrationen der Brenn
stoffe im Abgas eines Verbrennungsmotors abhängig vom Motor
und vom Fahrzeug, insbesondere bei Lastkraftwagen im Gegen
satz zu Personenkraftwagen, schwanken. Beim Messen von Koh
lenwasserstoffen mit einem katalytischen kalorimetrischen
Differentialsensor muß dieser daher auf eine bestimmte Grup
pe von Motoren oder Kraftfahrzeugen abgestimmt werden.
Die Herstellung einer für das Messen von Kohlenwasserstoffen
geeigneten Sensorreihe sollte auch möglich sein. Insbesonde
re in Silizium könnte dies einfach durch Einbau mehrerer mit
verschiedenen katalytischen Stoffen überzogener Membranen
verwirklicht werden. Ein geeigneter Computeralgorithmus wer
tet dann die Anzeigen der Sensorreihen aus.
Zum Betrieb der katalytischen kalorimetrischen Gassensoren
könnte im Abgas nicht genügend Sauerstoff vorhanden sein.
Ein Verfahren zur Zugabe von Sauerstoff in den Sensor 18
liegt in der Verwendung des Pumpens von Sauerstoff mit elek
trochemischen Zirkonium(IV)-Oxid-Zellen. Siehe Sensors For
Measuring Combustibles In the Absence Of Oxygen, TRANS-
DUCERS, 1991, Seiten 555-557, von J. H. Visser, R. E. Sol
tis, L. Rimai, E. M. Logothetis. Die Offenbarung dieser Lite
raturstelle wird hier eingeschlossen. Siehe auch Chemical
And Physical Sensors Based On Oxygen Pumping With Solid
State Electrochemical Cells, von E. M. Logothetis, J. H. Vis
ser, R. E. Soltis, L. Rimai, SENSORS AND ACTUATORS, Juli
1992. Die Offenbarung dieser Literaturstelle wird hier einge
schlossen.
Die vorliegende Erfindung beschreibt Verfahren und ein Gerät
zum Bestimmen des Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonver
sion durch einen katalytischen Konverter. Ein ähnliches Ver
fahren (mit geeigneten katalytischen kalorimetrischen Diffe
rentialsensoren) könnte zum Bestimmen des Wirkungsgrades der
Kohlenmonoxidkonversion durch einen katalytischen Konverter
verwendet werden.
Obgleich die hier offenbarten Formen der Erfindung die gegen
wärtig bevorzugten Ausführungsformen darstellen, sind viele
andere möglich. Es ist nicht beabsichtigt, hier sämtliche
der möglichen äquivalenten Formen oder Verästelungen der Er
findung zu erwähnen. Es ist verständlich, daß die hier ver
wendeten Ausdrücke lediglich beschreibend und nicht beschrän
kend sind und daß ohne Abweichen vom Wesen oder Umfang der
Erfindung verschiedenartige Änderungen durchgeführt werden
können.
Claims (14)
1. Verfahren zum Bestimmen des Wirkungsgrades der Kohlenwas
serstoffkonversion eines zum Herabsetzen der Umweltschad
stoffe in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors einge
setzten katalytischen Konverters, gekennzeichnet durch
die folgenden Stufen:
- a) Bestimmen der Kohlenwasserstoffkonzentration des Abga ses strömungsoberhalb des katalytischen Konverters durch Probenahme des Abgases und Weiterleiten der Pro be auf einen katalytischen kalorimetrischen Differen tialsensor,
- b) Kontaktieren des Katalyten in dem Konverter mit dem Abgas des Verbrennungsmotors,
- c) Bestimmen der Kohlenwasserstoffkonzentration des Abga ses strömungsunterhalb des katalytischen Konverters durch Probenahme des Abgases und Weiterleiten der Pro be auf einen katalytischen kalorimetrischen Differen tialsensor und
- d) Vergleichen des Kohlenwasserstoffgehalts der Abgaspro ben aus den Stufen (a) und (c) und Bestimmen des Wir kungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion des kata lytischen Konverters aus diesem Vergleich.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Probenahme in einem Zeitabschnitt von weniger als 1
bis 5 Sekunden durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen ka
talytischen kalorimetrischen Differentialsensor für die
Probenahmestufen (a) und (c).
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erster katalytischer kalorimetrischer Differential
sensor in den Abgasstrom von dem Verbrennungsmotor und
vor dem Eintritt von dessen Abgasen in den katalytischen
Konverter eingesetzt und ein zweiter katalytischer kalo
rimetrischer Differentialsensor in den Abgasstrom vom ka
talytischen Konverter eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der katalytische kalorimetrische Differentialsensor ein
Edelmetall enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Edelmetall aus der Gruppe bestehend aus Platin, Pal
ladium, Silber, Gold, Ruthenium, Rhodium, Osmium, Iri
dium und Gemischen hieraus ausgewählt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator in den Abgasstrom des Verbrennungsmotors
in einer ein Siliziumsubstrat berührenden Beziehung ein
gesetzt wird.
8. Vorrichtung in einem Kraftfahrzeug zum Bestimmen des Wir
kungsgrades der katalytischen Kohlenwasserstoffkonver
sion eines in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors
eingesetzten katalytischen Konverters, wobei der Abgas
strom zum Herabsetzen der in ihm enthaltenen Umweltschad
stoffe einem katalytischen Konverter zugeführt wird, ge
kennzeichnet durch ein Mittel zur Probenahme zum Erzie
len einer Probe aus dem Abgas des Verbrennungsmotors vor
dem Eintritt in den katalytischen Konverter, ein Mittel
zur Probenahme zum Erzielen einer Probe aus dem Abgas
strom vom katalytischen Konverter und eine katalytische
kalorimetrische Differentialmeßvorrichtung zum Messen
des Kohlenwasserstoffgehaltes beider Proben und Bestim
men des Wirkungsgrades der Kohlenwasserstoffkonversion
des katalytischen Konverters aus dieser Messung.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Probenahme in einem Zeitabschnitt von weniger als 1
bis 5 Sekunden durchgeführt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein katalytischer kalorimetrischer Differentialsensor
zur Probenahme aus dem Abgasstrom eines Verbrennungsmo
tors vor dem Eintritt in den katalytischen Konverter und
dem Austritt aus dem katalytischen Konverter vorgesehen
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, daß ein erster katalyti
scher kalorimetrischer Differentialsensor in den Abgas
strom von dem Verbrennungsmotor und vor dem Eintritt von
dessen Abgasen in den katalytischen Konverter eingesetzt
und ein zweiter katalytischer kalorimetrischer Differen
tialsensor in den Abgasstrom vom katalytischen Konverter
eingesetzt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der katalytische kalorimetrische Differentialsensor ein
Edelmetall enthält.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Edelmetall aus der Gruppe bestehend aus Platin,
Palladium, Silber, Gold, Ruthenium, Rhodium, Osmium, Iri
dium und Gemischen hieraus ausgewählt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator in den Abgasstrom des Verbrennungsmo
tors in einer ein Siliziumsubstrat berührenden Beziehung
eingesetzt ist.
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