DE19804985C1 - Anordnung und Verfahren zur Abgasuntersuchung für Verbrennungsmotoren und Verwendung des Verfahrens - Google Patents
Anordnung und Verfahren zur Abgasuntersuchung für Verbrennungsmotoren und Verwendung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren insbesondere
unter Einsatz einer solchen Anordnung zur Abgasuntersuchung für Ver
brennungsmotoren, wobei mindestens ein Teil des Abgases an einem
Universalsensor vorbei und durch ein IR-Spektrometer und einen dem IR-
Spektrometer - in Strömungsrichtung - vorgeschalteten Kondensator
strömt, und eine Verwendung eines solchen Verfahrens.
Im Zusammenhang mit der Kraftstoffverbrennung in Verbrennungsmoto
ren und den immer strenger werdenden Forderungen, den Abgasausstoß
dieser Motoren zu reduzieren, ist der sog. λ-Wert eine wichtige Größe.
Der λ-Wert ist gleich dem tatsächlichen Luft/Kraftstoffverhältnis dividiert
durch das stöchiometrische Luft/Kraftstoffverhältnis. Ein Motor ist umso
ärmer an schädlichen Abgasen je näher der λ-Wert bei 1 liegt. Methoden,
um den λ-Wert zu steuern bzw. zu bestimmen sind deshalb wichtig. Zur
Steuerung bzw. Bestimmung werden Abgasparameter herangezogen.
In dem Buch "Automotive Electronics Handbook" (1995), Mc Graw Hill
Inc.; sind im Kapitel 6 "Exhaust Gas Sensors" Sensoren beschrieben, u. a.
ein solcher (im folgenden als Universalsensor bezeichnet), der als Kom
bination eines auf dem Nernstprinzip beruhenden Sensors und einer
Grenzstromsonde betrieben wird, welche vom Abgas des Verbrennungs
motors umspült werden, und dessen vom λ-Wert abhängiger Meßstrom
zur Steuerung des λ-Werts eingesetzt wird.
In dem Aufsatz "Air-Fuel Ratio Sensor for Rich, Stoichiometric and Lean
Ranges" von S. Suzuki u. a. veröffentlicht in SAE Technical Paper Series
860408 Seiten 18ff. (Reprinted from SP-655-Sensors and Actuators
[1986]) ist ein auf demselben Prinzip wie der Universalsensor basierender
λ-Sensor beschrieben, mit dem festgestellt werden kann, ob der λ-Wert
im fetten, stöchiometrischen oder mageren Bereich liegt.
Es ist auch bekannt, aus dem Signal des Universalsensors den λ-Wert zu
bestimmen. In die Rechnung geht das Wassergasgleichgewicht ein. Da
die Wasserstoff- und die Wasserdampfkonzentrationen im Abgas nicht
gemessen werden, wird an ihrer Stelle zur Bestimmung des λ-Werts das
Wassergasgleichgewicht herangezogen. Dabei wird für die Gleichge
wichtskonstante Kp ein Wert von 3,6 eingesetzt, der aber nur direkt hinter
dem Motor gilt. Ein Abgaskatalysator kann das Wassergasgleichgewicht
stark verändern. Heutige Katalysatoren verändern das Wassergasgleich
gewicht zwar kaum, aber nur deshalb, weil Schwefel aus dem Kraftstoff
diese Veränderung blockiert. Enthält der Kraftstoff keinen Schwefel, ver
ändert sich das Wassergasgleichgewicht im Katalysator stark. Deshalb
kann in diesem Fall das λ nur direkt hinter dem Motor genau gemessen
werden.
Ein anderes Verfahren zur Berechnung des λ-Werts ist in den Aufsätzen
von J. Brettschneider "Berechnung des Luftverhältnisses von Luft-Kraft
stoff-Gemischen und des Einflusses von Meßfehlern auf λ", veröffentlicht
in Bosch Techn. Berichte Bd. 6, Heft 4 (1979), Seiten 177-186 und Bosch
Technische Berichte 1994, Heft 56, Seiten 30-45 beschrieben. Bei diesem
Verfahren werden CO, CO2 und HC (Kohlenwasserstoffe im Abgas) mit
tels eines IR-Spektrometers, O2 beispielsweise polarographisch oder
EPR-spektroskopisch und gegebenenfalls NO mittels Chemilumines
zenzmessungen bestimmt, nachdem zuvor der Wasserdampf kondensiert
worden ist. Auf die Bestimmung des NO wird meist verzichtet, da es zu
teuer ist, wodurch man Genauigkeit einbüßt. Fettes und λ = 1-nahes ma
geres Abgas (beim letzteren liegt der λ-Wert etwas oberhalb 1) enthalten
Wasserstoff. In die Rechnung geht das Wassergasgleichgewicht ein.
Deshalb tritt auch bei der Brettschneidermethode die oben beschriebene
Problematik auf.
Ein weiteres Verfahren zur Berechnung von λ hat W. Simons angegeben
(s. den Artikel "Berechnungen zur Bestimmung der Luftzahl bei Ottomoto
ren" veröffentlicht in MTZ Motortechnische Zeitschrift 46, (1985) 7/8, Sei
ten 257-259, der erkannt hat, daß der zusätzliche Freiheitsgrad, den eine
Sauerstoffmessung liefert, dazu benutzt werden kann, um die Gleichge
wichtskonstante Kp zu berechnen. Diese Methode weist deshalb nicht die
der Brettschneidermethode innewohnende Beschränkung bezüglich der
Stelle auf, an der die Abgasprobe genommen wird, ist aber nicht sehr ge
nau.
Schließlich ist ein Verfahren zur Berechnung von λ in dem Artikel "An Al
gorithm for Calculating the Air/Fuel Ratio from Exhaust Emissions" von W.
M. Silvis, Nr. 970514, Society of Automotive Engineers (1997), Seiten
141-152 beschrieben. Bei dem beschriebenen Algorithmus werden die
Wassermole entweder gemäß der Brettschneidermethode, wobei für die
Gewichtskonstante Kp Werte zwischen 3,5 und 3,8 eingesetzt werden,
oder gemäß der Simonsmethode über die Stickstoff- und die Molbilanz
bestimmt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung und ein Verfahren zur
Bestimmung der Anteile der vorhandenen Abgaskomponenten außer dem
Wasseranteil aber einschließlich des Anteils an H2 in fetten Abgasen bzw.
an O2 in mageren Abgasen und eine Verwendung des genannten Verfah
rens bei der Bestimmung von λ-Werten anzugeben, wobei der Ort, an
welchem die Abgasprobe entnommen wird, beliebig wählbar ist, und man
von den Betriebsbedingungen im Katalysator, wie Temperatur, Raumge
schwindigkeit, Zustand des Katalysators, Schwefelgehalt des Kraftstoffs
bzw. Abgases, unabhängig ist.
Diese Aufgabe wird mit einer Anordnung der eingangs genannten Art da
durch gelöst, daß das Abgas durch einen den dort genannten Geräten - in
Strömungsrichtung - vorgeschalteten beheizten Vorkatalysator strömt. In
einem auf < 450°C erhitzten Vorkatalysator werden bei dem eingangs ge
nannten Verfahren die reduzierbaren Abgaskomponenten mit den oxidier
baren Abgaskomponenten zur Reaktion gebracht und von den dann noch
vorhandenen Komponenten werden - abgesehen vom Wasseranteil - die
Anteile von CO2, HC und gegebenenfalls CO in an sich bekannter Weise,
beispielsweise mit einem IR-Spektrometer, ermittelt. Aus dem Signal des
Universalsensors werden dann unter Berücksichtigung der im IR-Spek
trometer bestimmten Anteile die Anteile von H2 bzw. O2 + ½NO ermittelt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, welches insbesondere unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung durchgeführt wird, läßt
sich mittels des Universalsensors der Anteil von O2 + ½NO genauer als
bisher und der H2-Anteil erstmalig und zwar mit geringem zusätzlichem
Aufwand ermitteln. In den Beispielen werden die unverbrannten Kohlen
wasserstoffe auch mit CxHyOz bzw. CxHy bezeichnet.
Es ist vorteilhaft, wenn der Kondensator zusätzlich dem Universalsensor
vorgeschaltet ist. Mit einer solchen Anordnung läßt sich bei einer vorteil
haften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens einerseits im
mageren Bereich, nachdem zuvor im beheizten Vorkatalysator H2 und CO
durch chemische Reaktion und im Kondensator der H2O-Anteil entfernt
worden sind, mit dem IR-Spektrometer der CO2- und der HC-Anteil und
mittels des Signals des Universalsensors Ip, das der Gleichung (a)
Ip = KO2[O2] + KNO[NO] - KHC[HC] (a)
genügt, und unter Einbeziehung des mit dem IR-Spektrometer bestimmten
HC-Anteils in die Gleichung (a), der Anteil von O2 + ½NO, und anderer
seits im fetten Bereich, nachdem zuvor im beheizten Vorkatalysator durch
chemische Reaktion O2 und NO und im Kondensator H2O entfernt worden
sind, mit dem IR-Spektrometer die CO2-, CO- und HC-Anteile und mittels
des Signals des Universalsensors, das der Gleichung (b)
Ip = -KH2[H2] - KCO[CO] - KHC[HC] (b)
genügt, unter Einbeziehung der mit dem IR-Spektrometer bestimmten CO-
und HC-Anteile in die Gleichung (b), der Anteil von H2 ermitteln.
Das erfindungsgemäße oder ein entsprechendes Verfahren ist in vorteil
hafter Weise bei der Bestimmung des λ-Werts einsetzbar, indem auf der
Basis der hinter dem Kondensator ermittelten Anteile der dann vorhande
nen Abgaskomponenten auf den λ-Wert zurückgerechnet wird. Der be
sondere Vorteil bei dieser Bestimmung liegt darin, daß praktisch alle er
forderlichen Daten durch Messung erhältlich sind, so daß es nicht nötig
ist, für Parameter - wie beispielsweise bei der Brettschneidermethode für
die Konstante K des Wassergasgleichgewichts - in der Literatur veröffent
lichte, aber nur beschränkt einsetzbare Werte einzusetzen.
Es ist vorteilhaft, wenn der λ-Wert im mageren Bereich mittels der Brett
schneiderformel, die dabei eine sehr einfache Form annimmt, und im fet
ten Bereich mittels der H2-, C-, N2- und O2-Bilanzen zwischen Motorein
gang und dem Ausgang des beheizten Vorkatalysators und außerdem der
C-Bilanz zwischen Motoreingang und Meßgeräteeingang bestimmt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung
und des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von durch die Zeichnung erläuter
ten Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in einem Blockdiagramm eine Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Anordnung,
Fig. 2 in schematischer Querschnittsdarstellung eine Ausführungsform
des Universalsensors in der erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 3 in einem Diagramm der Meßstrom des Universalsensors aufgetra
gen gegen die Vol.-% von O2 + ½NO bzw. des O2-Defizits im Abgas, und
Fig. 4 ein Schema zur Verdeutlichung der Stoffumsätze im fetten Bereich
vom Motoreingang bis zum Meßgeräteeingang.
Im folgenden wird beispielhaft eine Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Anordnung und ihre Verwendung bei zwei Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens am Beispiel der Verbrennung eines Ge
mischs aus Luft und einem Benzin mit der allgemeinen Formel CrHnOk in
einem Ottomotor beschrieben. Es sei aber klargestellt, daß die Erfindung
auch mit anderen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung
durchgeführt werden kann und daß das erfindungsgemäße Verfahren ge
nauso zur Untersuchung der Verbrennung in anderen Verbrennungsma
schinen, wie Dieselmotoren, und von anders zusammengesetzten Kraft
stoffen, beispielsweise den in Europa üblichen, keinen Sauerstoff enthal
tenden, geeignet ist.
Die in der Fig. 1 gezeigte Anordnung weist eine Abgasleitung 1 auf, wel
che mit dem Ausgang eines Ottomotors bzw. eines Abgaskatalysators
verbunden ist, welcher dem Motor nach geschaltet ist. In die Leitung 1 ist
ein beheizter Vorkatalysator 2 eingebaut. In dem Vorkatalysator reagieren
die oxidierbaren und die reduzierbaren Bestandteile des Abgases mitein
ander (O2 reagiert < 200°C mit H2, < 230°C mit CO, < 400°C mit HC
(unvollständig), < 450°C reagiert auch NO). D. h. der Vorkatalysator sorgt
< 450°C dafür, daß an seinem Ausgang bei fettem Abgas kein O2 und
kein NO und bei magerem Abgas kein H2, kein CO, wohl aber NO
(mangels Reaktionspartner) vorhanden sind. In Flußrichtung des Abgases
erfolgt hinter dem Vorkatalysator 2 das Ausfällen des Wasserdampfs im
Kondensator 3. Die Leitung führt zum IR-Spektrometer 4, in dem CO2, HC
und - falls vorhanden - CO gemessen werden. In Flußrichtung des Abga
ses ist dann der Universalsensor 5 derart in die Leitung 1 eingebaut, daß
er vom Abgas umspült werden kann.
Der Universalsensor 5 ist ein Sensor bekannter Art, der im mageren Be
zirk als Grenzstromsensor und im fetten Bezirk als Grenzstromsensor mit
entgegengesetzter Stromrichtung arbeitet, wobei das Umpolen der
Stromrichtung durch einen elektronischen Regelkreis vorgenommen wird,
der auf das Signal einer im Sensor enthaltenen Nernstzelle anspricht.
Fig. 2 zeigt einen derartigen Sensor mit dem Diffusionskanal 11, der
Grenzstrom-Pumpzelle 12 und der Nernstzelle 13, die den Sauerstoffpar
tialdruck im Diffusionskanal gegen die Referenzluft im Referenzgaskanal
14 mißt. Üblicherweise wird auf eine Nernstspannung von 450 mV gere
gelt, so daß sich bei einem Abgas, das einer Nernstspannung von
450 mV entspricht, der Meßstrom Null ergibt. Im mageren Bereich erhält
man positive, im fetten Bereich negative Meßströme. Geheizt wird mittels
der Heizung 15.
Eine typische Kennlinie eines solchen Universalsensors zeigt Fig. 3, wo
bei im positiven Abszissenzweig (magerer Bereich) Vol.-%-Gehalte von
O2 + ½NO und im negativen Abszissenzweig (fetter Bereich) des O2-
Defizits gegen das Ip (in µA) aufgetragen sind. Universalsensoren der
beschriebenen Art sind auf die Gase O2, NO, H2, CO und HC empfindlich.
Im mageren Bereich liegen hinter dem beheizten Vorkatalysator als für
den Universalsensor relevante Gaskomponenten O2 als Hauptanteil ein
kleiner Anteil von NO und in der Nähe von λ = 1 ein kleiner Anteil von HC
vor. H2 kommt im mageren Bereich hinter dem Vorkatalysator nicht vor.
Die Stromanzeige Ip des Universalsensors ist im mageren Bereich
Ip = KO2[O2] + KNO[NO] - KHC[HC] (a),
wobei die [O2] usw. die gemessenen Konzentrationen von O2 usw. in Vol.-
% bedeuten und wobei die Werte für KO2 usw. in der Gleichung (a) be
kannt sind oder mittels Eichmessungen bestimmt werden können, indem
man das Sensorsignal in den betreffenden Gaskomponenten mißt, d. h.
indem man bei den Eichmessungen nur O2 oder NO, bzw. für KH2 usw. in
der Gleichung (b) (s. unten) nur H2 + CO2 oder CO + CO2 bzw. HC + CO2
an dem Universalsensor vorbeiströmen läßt.
Wenn die CO-, HC- und NO-Anteile und Ip gemessen werden, kann man
also aus dem Signal des Universalsensors O2 bestimmen.
Im fetten Bereich liegt hinter dem Vorkatalysator 2 weder O2 noch NO vor.
Sensorrelevante Gase sind H2, CO und HC. Die Stromanzeige Ip des Uni
versalsensors ist
Ip = -KH2[H2] - KCO[CO] - KHC[HC] (b)
Bei Kenntnis der CO- und HC-Anteile und von Ip kann H2 bestimmt wer
den, und der Universalsensor somit als H2-Sensor verwendet werden.
Im mageren Bereich sind somit alle nötigen Größen bekannt, so daß man
den λ-Wert über die Brettschneiderformel bestimmen kann.
Die Brettschneiderformel (37) auf Seite 181 des o. g. Artikel von Brett
schneider aus dem Jahr 1974 nimmt für den vorliegenden Fall des mage
ren Abgases die Form:
an, wobei [CO2] usw. die gemessenen Konzentrationen von CO2 in
Vol.-% und HCV und OCV das aus der Kraftstoff-Massenanalyse bestimmte
Wasserstoff-Kohlenstoff-Atomverhältnis bzw Sauerstoff-Kohlenstoff-
Atomverhältnis bedeuten. Bzgl. der Einzelheiten siehe den genannten
Artikel von Brettschneider.
Im fetten Bereich rechnet man aus den gemessenen Größen, die als Mo
lenbrüche mit χCO2, χCO, χHC und χH2 bezeichnet werden, auf die nachfol
gend beschriebene Weise auf den λ-Wert zurück.
Man macht den Ansatz, der im Schema der Fig. 4 bildhaft dargestellt ist,
nach dem die dem Motor zugeführten Stoffe sind:
- - 1 Mol des Kraftstoffs CrHnOk, das w Mole H2O als Wasser enthalten
kann,
die als Wasserdampf mit O2 und N2 zugeführt werden können. Dabei ist f die absolute Luftfeuchte bezogen auf trockene Luft. In dem Schema bezeichnen die Bezugszeichen 21 den Motor (einschließlich Katalysator), 22 den beheizten Vorkatalysator, 23 den Kondensator und 24 die Meßgeräte zur Messung der Molenbrüche χCO2, χCO, χHC, χH2.
Am Ausgang des Motors liegen die Molzahlen miM mit der Gesamtmolzahl
MM, am Ausgang des beheizten Vorkatalysators die Molzahlen miB mit der
Gesamtmolzahl MB und am Ausgang des Kondensators die Molzahlen mi
mit der Gesamtmolzahl M vor. Die Molenbrüche
werden für CO,
CO2, CxHyOz (unverbrannte Kohlenwasserstoffe) und H2 gemessen.
Man stellt die folgenden Stoffbilanzen zwischen dem Motoreingang und
dem Ausgang des beheizten Katalysators auf:
Außerdem gilt zwischen Motoreingang und Meßgeräteeingang die
C-Bilanz:
mCO2 + mCO + x . mHC = m (5)
und am Meßgeräteeingang:
Man kann die Molzahlen für H2O aus der H2-Bilanz und aus der O2-Bilanz
berechnen und einander gleichsetzen, wobei sich der λ-Wert als Funktion
der Molzahlen von CO, CO2, CxHyOz und H2 hinter dem beheizten Vorkata
lysator ergibt:
Aus der H2-Bilanz (3) erhält man:
aus der O2-Bilanz (4):
aus (7) = (8) und miB = mi:
Die Molzahlen von CO, CO2, CxHyOz und H2 hinter dem beheizten Vorkata
lysator sind gleich den Molzahlen hinter dem Kondensator. Diese sind
aber nach mi = χi . M bekannt. M ergibt sich aus der Kenntnis von m und
der Messung der Molenbrüche von CO, CO2, CxHyO2 und H2.
Aus (5) und (6) erhält man:
und (10) eingesetzt in (9) ergibt die Gleichung für den λ-Wert im fetten
Bereich:
Im folgenden wird das Verfahren zur Ermittlung des λ-Wertes anhand ei
nes Zahlenbeispiels weiter veranschaulicht, bei dem Kraftstoff mit einem
Unterschuß an O2 verbrannt wird, wodurch ein fettes Abgas erzeugt wird.
Ausgegangen wird von einem Kraftstoff mit der Summenformel CH1,817. Er
wird mit trockener Luft in einem Ottomotor verbrannt. Das Abgas aus dem
Motor wird durch einen Katalysator und anschließend bei einer Tempera
tur von beispielsweise 600°C durch einen beheizten Vorkatalysator gelei
tet, um O2 und NO zu eliminieren. Dann fließt das Abgas durch den Kon
densator, in dem bei 0°C der Wasserdampf vollständig kondensiert wird,
danach durch das IR-Spektrometer und schließlich zum Universalsensor.
Im IR-Spektrometer werden folgende Werte in Vol.-% gemessen:
CO = 2,665%
CO2 = 14,158%
CO2 = 14,158%
CxHy = 0,396% (gewertet als CH2; das Atomverhältnis H : C im un
verbrannten Kohlenwasserstoff CxHy wird mit 2 : 1 angesetzt, da es, wie
Versuche gezeigt haben, etwas größer als im eingesetzten Kraftstoff ist).
Der Universalsensor zeigt einen Strom Ip von -2.499 µA.
Aus Gleichung b (siehe Seite 5) ergibt sich [H2] zu
wobei KH2 = 383 µA pro % H2, KCO = 90 µA pro % CO und KHC = 300 µA
pro % CH2 mittels Eichmessungen bestimmt worden sind.
Mittels Gleichung (11) (s. Seite 12) erhält man λ = 0,812. Würde man bei
denselben experimentiellen Bedingungen aber ohne die H2-Messung mit
CO = 2,655%, CO2 = 14,158% und CH2 = 0,396% nach Brettschneider
zurückrechnen, würde sich ein Wert von λ = 0,908 ergeben.
Diese große Diskrepanz rührt daher, daß bei dem Abgas hinter dem Ab
gaskatalysator die Gleichgewichtskonstante Kp des Wassergasgleichge
wichts nicht mehr 3,6 (wie bei Rohabgas) ist.
Claims (10)
1. Anordnung zur Abgasuntersuchung für Verbrennungsmotoren, bei der
mindestens ein Teil des Abgases an einem Universalsensor vorbei und
durch ein IR-Spektrometer und einen dem IR-Spektrometer - in Strö
mungsrichtung - vorgeschalteten Kondensator strömt, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abgas durch einen den genannten Geräten vorgeschal
teten beheizten Vorkatalysator strömt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kon
densator zusätzlich dem Universalsensor vorgeschaltet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Uni
versalsensor dem IR-Spektrometer - in Strömungsrichtung - nachgeschal
tet ist.
4. Verfahren zur Abgasuntersuchung für Verbrennungsmotoren,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem auf < 450°C erhitzten
Vorkatalysator die reduzierbaren Abgaskomponenten mit den
oxidierbaren Abgaskomponenten zur Reaktion gebracht werden
und daß von den dann noch vorhandenen Komponenten - abgese
hen vom Wasseranteil - die Anteile von CO2, HC und gegebenen
falls von CO in einem IR-Spektrometer
und - unter Berücksichtigung der im
IR-Spektrometer bestimmten Anteile - aus dem Signal eines Uni
versalsensors die Anteile von H2 oder O2 + ½NO ermittelt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
mageren Bereich mit dem IR-Spektrometer der CO2- und der HC-
Anteil und mittels des Signals des Universalsensors, das der
Gleichung (a)
Ip = KO2 [O2] + KNO [NO] - KHC [HC] (a)
genügt, der Anteil von O2 + ½NO ermittelt wird.
Ip = KO2 [O2] + KNO [NO] - KHC [HC] (a)
genügt, der Anteil von O2 + ½NO ermittelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
fetten Bereich mit dem IR-Spektromenter der CO2-, der CO-
und der HC-Anteil und mittels des Signals des Universalsen
sors, das der Gleichung (b)
Ip = KH2 [H2] - KCO [CO] - KHC [HC] (b)
genügt, der Anteil von H2 ermittelt wird.
Ip = KH2 [H2] - KCO [CO] - KHC [HC] (b)
genügt, der Anteil von H2 ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperatur im Katalysator auf einen
Wert zwischen 450 und 750°C und bevorzugt auf etwa 600°C
eingestellt wird.
8. Verwendung eines Verfahrens nach mindestens einem der An
sprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Basis
der ermittelten Anteile der vorhandenen Abgaskomponenten ein
λ-Wert bestimmt wird.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der λ-Wert im mageren Bereich mittels der Brettschneiderfor
mel bestimmt wird.
10. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der λ-Wert im fetten Bereich mittels der H2-, C-, N2- und
O2-Bilanzen zwischen Motoreingang und dem Ausgang des be
heizten Vorkatalysators und außerdem der C-Bilanz zwischen
Motoreingang und Meßgeräteeingang bestimmt wird.
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