DE4341695A1 - Verfahren zur Belegungserkennung von Einzelparkplätzen - Google Patents
Verfahren zur Belegungserkennung von EinzelparkplätzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Belegungserkennung von Einzelpark
plätzen für Automobile, insbesondere in Parkhäusern und auch bei Großpark
plätzen im Freien.
Die Einzelstellplatzüberwachung wird eingesetzt, um mit intelligenten Park
leitsystemen unübersichtliche Großparkplätze effizienter zu nutzen und um
beim Einsatz von Zentralparkometern den Fahrzeugwechsel am einzelnen Stell
platz zu detektieren; in zukünftigen Systemen kann damit außerdem bei unbe
rechtigtem Entfernen des Fahrzeugs vom Stellplatz eine Diebstahlsicherung
(Polizeialarm, Ausfahrtsperre) ausgelöst werden.
Die bekannten Verfahren zur Erkennung der Belegung von Einzelparkplätzen
beruhen auf einer von oben zum Fahrzeugdach bzw. Stellplatzboden vorgenommenen
Entfernungsmessung. Diese Entfernungsmessung erfolgt bei optischen Verfahren
vorzugsweise im Infrarotbereich (z. B. Visolux Reflexions-Lichttaster) oder
bei akustischen Verfahren als Ultraschall-Laufzeitmessung (z. B. von Fa.Schick
Electronic).
Die vorstehend genannten Verfahren verwenden aktive Sensoren, die zur
"Beleuchtung" des Meßobjekts (IR- bzw. Ultraschall-) Energie abstrahlen, und
sind damit technisch und vom Energieverbrauch her aufwendig. Bei unterschied
lichen Bauformen des Automobildaches kann infolge der unterschiedlichen
Reflexionseigenschaften eine unzulässig hohe Fehlerrate bei der Detektion
eines Fahrzeuges am Stellplatz entstehen. Die relativ kleinflächige
Reflexionsmessung macht außerdem die Unterscheidung zwischen Pkw und anderen
Objekten schwierig, so daß insbesondere durch Einkaufswagen die Belegung
eines Einzelplatzes vorgetäuscht werden kann. Nachteilig bei der Entfernungs
messung ist ferner die erforderliche individuelle Einstellung der Ansprech
entfernung jedes Sensors abhängig von seiner Einbauhöhe.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines robusten Verfahrens zur
Erkennung der Belegung eines Einzelstellplatzes durch ein Automobil, mit
ausreichender Selektion gegen Nachbarparkplätze und gegen Störobjekte wie
Einkaufswagen, d. h. Belegungserkennung mit hoher Falschalarm-Sicherheit.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung der Einzelstellplatz-Belegung
nutzt die Änderung der Vertikalkomponente des Erdmagnetfeldes im Nahfeld über
oder unter einem Automobil und erfaßt sie mit einem Magnetflußdichte-Sensor.
Die Auswertung der Vertikalkomponente ist vorteilhaft, weil sie unabhängig
von der Nordausrichtung der Stellfläche ist und etwa um den Faktor 2 größer
als die maximale Horizontalkomponente.
Die Magnetflußkonzentration in der Eisenmasse des Kraftfahrzeugs führt zu
einer gut meßbaren Erhöhung der Flußdichte im Nahfeld des Fahrzeuges. Durch
Anbringung des Sensors in einem vertikalen Mindestabstand von ca. 0,3 m zum
Fahrzeug wird die Auswertung unabhängig von der fahrzeugtypabhängigen
magnetischen Feinstruktur. Weil die integrale Eisenmasse die Flußkonzen
tration bestimmt, ergibt sich ein deutlicher und einfach auswertbarer
Signaturunterschied zwischen einem Automobil und Einkaufswagen, Fahrrädern
o.a.
Da statischer Magnetfluß querliegende Eisenschichten durchdringt, sind Stahl
beton/Stahlbalken-Decken in mehrstöckigen Parkhäusern und Tiefgaragen
magnetisch durchsichtig, was zu Falschdetektionen führen kann. Diese Durch
sichtigkeit von Stahlbetondecken läßt sich durch Ausnutzung der Abstands
gesetze der Feldkonzentration um ein Fahrzeug beherrschen; der Sensor wird
magnetisch näher zum zu messenden Fahrzeug angebracht als zum störenden
Fahrzeug im darüber/darunter-liegenden Parkdeck.
Bei der Auswertung des elektrischen Sensorsignals werden die in mehrstöckigen
Parkhäusern und Tiefgaragen durch den Baustahl verursachten örtlichen Schwan
kungen der Magnetflußdichte, im folgenden als Schwankungen der magnetischen
Ausleuchtung bezeichnet, dadurch ausgeglichen, daß für jeden Sensor der
Meßwert der Flußdichte ohne Fahrzeug als Digitalwert gespeichert wird und die
relative Änderung der Flußdichte infolge eines abgestellten Fahrzeugs,
bezogen auf diesen Referenzwert, ausgewertet wird.
Das elektrische Ausgangssignal des Sensors wird durch eine Sensorsignalvor
verarbeitung für Übertragung und Auswertung konditioniert. Eine vorteilhafte
Ausgestaltung verwendet zur Signalübertragung einen Bus für Analogsignale, um
bei umfangreichen Sensornetzen Kabelkosten einzusparen. Der zur Bussteuerung
am Kabelkopf erforderliche Rechner, der die Sensoren einzeln adressiert,
übernimmt dabei zentral die Auswertung der Einzelsensorsignale inklusive der
Speicherung ihrer Referenzwerte.
Wird der Sensor mit Technologien der Mikroelektronik realisiert, lassen sich
Sensor, Signalkonditionierung und Adressierelektronik am Meßort dergestalt
miniaturisieren, daß sie in das Buskabel integriert werden können und man ein
verlegefertiges Sensorkabel konzipieren und fertigen kann. Bei einem solchen
Sensorkabel werden im Kabelquerschnitt an der Meßstelle zwei Magnetfluß
sensoren rechtwinklig zueinander eingebaut, die eine Auswertung des Magnet
fluß-Betrages ermöglichen und damit die Meßstelle rotationssymmetrisch und
vom Kabeldrall unabhängig machen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, daß es
ein passives Verfahren ist, das die überall ausreichend vorhandene Vertikal
komponente des Erdmagnetfelds zur Ausleuchtung der zu detektierenden
Automobile nutzt. Das Verfahren ist robust hinsichtlich der nötigen Sensor
genauigkeit und der Detektionsentscheidung. Insbesondere wenn es mit Techno
logien der Mikroelektronik realisiert wird, bietet es hinsichtlich Baugröße
und Preis technisch-wirtschaftliche Vorteile.
Als ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt Fig. 1 im
Blockschaltbild den intelligenten Einzelsensor, d. h. Einzelsensor mit Signal
verarbeitung. Der Magnetflußsensor (1), z. B. Hallsenor oder magnetoresistiver
Sensor, wird so orientiert, daß die Richtung seiner maximalen Empfindlichkeit
in der Vertikalen liegt und er damit die Vertikalkomponente des Erdfeldes
mißt. Das elektrische Ausgangssignal des Sensors wird in der Signalkonditio
nierungsstufe (2) gefiltert und auf eine Nennspannung verstärkt. Die Nenn
spannung bei leerem Stellplatz wird durch eine im Eichmodus eingeschaltete
adaptive Verstärkungsregelung erreicht, deren Einstellung für den Meßmodus
elektronisch gespeichert wird. Das derart für jeden Sensor normierte und von
der magnetischen Ausleuchtung unabhängige Signal wird dann einem Schwellwert
detektor (3) zugeführt; dieser detektiert bei Überschreiten einer fest einge
stellten Schwelle die Belegung des Stellplatzes durch ein Automobil.
Zur Realisierung des für größere Parkflächen umfangreichen Sensornetzes ist
die in Fig. 2 dargestellte Ausführung als Sensor mit Busschnittstelle und
zentraler Signalverarbeitung besonders vorteilhaft. Die Übertragung der
analogen Sensorsignale erfolgt hier zur Kabelersparnis über eine Busleitung.
Dieser Sensorbus vermag eine hohe Anzahl von Sensor-Schnittstellen zu adres
sieren, wobei eine hardware-unabhängige automatische Zuordnung der Schnitt
stellenadressen zweckmäßig ist wie z. B. beim LISBus der Fa.Gigatec. Im
Sensorgehäuse wird neben dem Sensor (1) die Mikroelektronik der Signalkondi
tionierung (2) mit fester Verstärkung und die der Busadressierung (4) mit
untergebracht. Der Anschluß dieser sensorseitigen Elektronik erfolgt in
Schnellmontagetechnik z. B. mit Schneidverbindungen an das mehradrige Bus
kabel (5). Der Kabelkopfrechner (6) übernimmt neben der Sensoradressierung und
Steuerung der Analogübertragung sowohl die Meßsignalnormierung auf das
gespeicherte örtliche Ausleuchtungssignal als auch die Fahrzeugdetektion bei
Schwellwertüberschreitung des normierten Sensorsignals.
Weitere Verlegevorteile für das Sensornetz bietet schließlich die Ausführung
in Fig. 3 als Sensorkabel mit integrierten sensoren/Busschnittstellen. Die
hierbei mit Technologien der Mikroelektronik realisierten Sensoren (1) werden
mit den Mikroelektronikkomponenten Signalkonditionierung (2) und Busadressie
rung (4) im Sensorkabel in festem, dem Stellplatzabstand entsprechenden
Abstandsraster innerhalb des Buskabelmantels konstruktiv untergebracht. Zwei
in der Kabelquerschnittsflache senkrecht zueinander messende Sensoren er
lauben die Ermittlung des Betrags der Magnetflußdichte, die Meßempfindlich
keit ist damit rotationssymmetrisch und eine drallbedingte Verdrehung des
Kabels bei der Verlegung ohne Einfluß.
Für alle Ausführungsformen sind grundsätzlich beliebige Magnetfeldsensoren
einsetzbar. Bei gewünschter Mikrominiaturisierung ist insbesondere der
magnetoresistive Mikrosensor vorteilhaft, bei dem der Sensor durch eine
Brückenschaltung magnetisch steuerbarer Mikrowiderstände gebildet wird
[Middelhoek,S./Audet,S.A.: Silicon Sensors, Academic Press 1989, S.202 ff].
Claims (5)
1. Verfahren zur Belegungserkennung von Einzelparkplätzen, insbesondere in Parkhäusern und in Freiluft-
Parkflächen,
dadurch gekennzeichnet, daß die relative Änderung der Vertikalkomponente des erdmagnetischen Feldes
(Bvert oder Hvert) infolge der Eisenmasse eines unter oder über einem Magnetfeldsensor geparkten
Kraftfahrzeugs als elektrisches Sensorsignal erfaßt wird und das Überschreiten einer voreingestellten
Signalschwelle die Anwesenheit eines Kfz auf dem betrachteten Stellplatz detektiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetfeldsensorsignal zum Ausgleich unterschiedlicher magnetischer
Ausleuchtung der einzelnen Stellplätze auf den jeweils gespeicherten Signalwert bei leerem Stellplatz normiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Signale der ein Sensornetz bildenden, einzelnen Magnetfeldsensoren über ein
analoges Bussystem zum Leitrechner übertragen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils Sensor, zugehörige Signalkonditionierung sowie Adressierelektronik in
einem Sensorgehäuse zusammengefaßt werden, das sich durch Schneidverbindungstechnik für Schnellanschluß
des Buskabels auszeichnet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Sensor, Signalkonditionierung und Adressierelektronik als Mikroelektronik
realisiert sind und im Abstand der Einzelstellplätze in das Buskabel integriert sind, wodurch ein verlegefertiges
Sensorkabel entsteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341695 DE4341695A1 (de) | 1993-12-07 | 1993-12-07 | Verfahren zur Belegungserkennung von Einzelparkplätzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341695 DE4341695A1 (de) | 1993-12-07 | 1993-12-07 | Verfahren zur Belegungserkennung von Einzelparkplätzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4341695A1 true DE4341695A1 (de) | 1995-06-08 |
Family
ID=6504388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934341695 Withdrawn DE4341695A1 (de) | 1993-12-07 | 1993-12-07 | Verfahren zur Belegungserkennung von Einzelparkplätzen |
Country Status (1)
Country | Link |
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