DE19543151C2 - Anordnung zur Fahrzeugerfassung und Verfahren zu deren Betrieb - Google Patents
Anordnung zur Fahrzeugerfassung und Verfahren zu deren BetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Fahrzeugerfassung und ein
Verfahren zu deren Betrieb (DE 35 21 655 A1), die in engen Bereichen, wie etwa in Ein
fahrten, an Schrankenanlagen von Parkeinrichtungen, anderen sicher
heitsrelevanten Bereichen und insbesondere zur Überwachung einer
größeren Anzahl von Parkflächen zur Anwendung gelangt.
Nach dem Stand der Technik wird die Fahrzeugerfassung auf Verkehrs
flächen mit Prinzipien des Ultraschalls, der Optik oder der Veränderung
von Induktivitäten durchgeführt. Diese Verfahren basieren durchweg auf
der Erzeugung eines künstlichen Primärfeldes und erfassen als Antwort
ein Sekundärfeld der gesamten Umgebung, einschließlich evtl. vorhande
ner Fahrzeuge. Das Sekundärfeld enthält damit gleichberechtigt neben
der gewünschten Antwort durch vorhandene Fahrzeuge auch die Abbil
dung der Umgebung, z. B. baulicher Anlagen, Personen oder anderer
Körper.
Auch ist bereits vorgeschlagen worden, magnetoresistive Sensoren zur
Erfassung von Fahrzeugverkehr (z. B. DE 35 21 655 A1, oder "Detektoren
messen den Straßenverkehr", Zeitschrift Elektrotechnik, 52, H. 7, S. 36, 37) zu
verwenden, welche den Vorteil einer örtlich sehr begrenzten Auflösung
bieten, so daß bspw. einzelne Fahrzeugachsen detektierbar sind.
Derartige Sensoren registrieren die Veränderung des örtlichen
Magnetfeldes, infolge der verursachten Störung durch ein Fahrzeug. Der
in DE 35 21 655 A1 vorgeschlagene Aufbau und die entsprechende
Auswerteschaltung erlauben jedoch nur eine Zählung vorbeifahrender
Fahrzeuge. Eine Überwachung von Belegt- oder Freizuständen von
Parkflächen über längere Zeiträume ist damit, infolge unvermeidlicher
Temperaturdriften der zum Einsatz gelangenden Sensoren, nicht gesichert
möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung und ein
Verfahren zu deren Betrieb anzugeben, die eine eineindeutige Erfassung
von Fahrzeugen, die Verkehrsflächen, insbesondere Parkplätze, belegen,
anzugeben, ohne daß unvermeidliche Änderungen der Umgebungs
temperatur oder die Umgebungsverhältnisse der Verkehrsfläche selbst
das Meßergebnis verfälschend beeinflussen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Anspruch 1 bzw. 8
gelöst.
Der erfindungsgemäßen Anordnung liegt ein Magnetfeldsensor zugrunde,
der durchaus eine merkliche Temperaturabhängigkeit seiner Kennlinie
aufweist. Bevorzugt findet im Rahmen der Erfindung ein anisotroper
magnetoresistiver Sensor Anwendung, wie beispielsweise in
DE 43 27 458 A1 als besonders empfindliche Ausführung beschrieben.
Der Messung liegt dabei das örtliche Magnetfeld, das z. B. auch das
ungestörte Erdmagnetfeld sein kann, zugrunde, welches durch die
ferromagnetische Wirksamkeit von Fahrzeugen in seinem
Feldlinienverlauf in Betrag und Richtung einer deutlichen Veränderung
unterliegt. An dieser Stelle setzt die Erfindung an, indem zunächst ein
solcher Magnetfeldsensor mit zusätzlichen Elementen versehen wird, die
eine Flußkonzentration des äußeren magnetischen Feldes auf den
Magnetfeldsensor bewirken (Magnetflußkonzentrator) und damit, bei
geeigneter Auslegung des Magnetflußkonzentrators bereits eine
Empfindlichkeitserhöhung des Magnetfeldsensors in einer Richtung
bewirken. Desweiteren sind die Gestaltung des Magnetflußkonzentrators,
als auch die speziellen Einbaubedingungen der zu schaffenden
Gesamtsensoranordnung so gewählt, daß sie den jeweils zu
überwachenden Verkehrsflächen derart angepaßt sind, daß zumindest
eine hälftige Verkehrsflächenbelegung mit einem Fahrzeug deutlich
erkennbar ist, wohingegen der Einfluß ggf auf Nachbarverkehrsflächen
abgestellter Fahrzeuge oder sonstiger Umgebungsverhältnisse unterhalb
der Nachweisempfindlichkeit der Gesamtsensoranordnung liegt. Mit der
erfindungsgemäßen Maßgabe, daß die Nachweisempfindlichkeit in einem
mittigen Punkt oberhalb der zu überwachenden Verkehrsfläche um ca.
eine Größenordnung höher als am Rand dieser Verkehrsfläche liegen
soll, sind, unter Berücksichtigung der speziellen Einbaubedingungen
gemäß der Erfindung, wie der Einbautiefe der Gesamtsensoranordnung
unterhalb der Verkehrsflächenoberfläche, der konkreten jeweiligen
Verkehrsflächenbreite und des durchschnittlichen Abstandes von
ferromagnetischen Fahrzeugunterböden zur Verkehrsflächenoberfläche,
die Wahl des speziellen Magnetfeldsensors als auch die konkrete
Ausbildung seines magnetischen Magnetflußkonzentrators im weiteren
mit üblichen fachmännischen Handeln umsetzbar und bedürfen hier daher
keiner näheren Spezifizierung.
Der genannte Magnetfeldsensor steht gemäß der Erfindung weiterhin in
einer engen funktionellen Verbindung mit einer mikrorechnergestützten
Steuer- und Auswerteeinheit, mit deren Hilfe eine Auswertung und
Trennung von fahrzeugtypischen respektive fahrzeugbewegungs
typischen, auf den Magnetfeldsensor einwirkenden Magnetfeldände
rungen von fahrzeuguntypischen Änderungseinflüssen unterschieden
werden können. Dazu wird das Magnetfeldsensorsignal einer Bearbei
tung im Frequenz- und Amplitudenbereich oder einer Bewertung des
Amplitudenverlaufs oder einer Kombination daraus unterworfen. In
jedem Fall wird gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrei
ben der Gesamtanordnung zumindest einmal, bei fahrzeugunbesetzter
Verkehrsfläche, die Kennlinie jedes Magnetfeldsensors über einem
Temperaturintervall, das nach Möglichkeit die Extrema im Einsatzfall
auftretender Temperaturen beinhalten sollte, bzw. wenigstens die Extra
polation bis zu diesen Extrema mit hinreichender Genauigkeit ermög
lichen soll, aufgenommen und magnetfeldsensorbezogen abgespeichert.
Dabei wird dem jeweils einer Temperatur zugehörigen Magnetfeld
sensorausgangssignal zugleich ein Toleranzsignal zugeordnet, welches
mit Sicherheit jedoch unterhalb des bei dieser Temperatur durch eine
Fahrzeugbewegung hervorgerufenen Meßsignals liegt. Dadurch wird um
die Kennlinie des Magnetfeldsensors ein "Meßschlauch" gebildet, in dem
bspw. niederfrequente oder in der Amplitude geringe Änderungen des
Meßsignals untergehen, höherfrequente und in der Amplitude größere,
fahrzeugtypische Änderungen jedoch registriert und einer Bewertung
zuführbar sind. Damit wird die Erkennung bspw. ein- oder ausparkender
Fahrzeuge mit den dazugehörigen typischen Geschwindigkeiten unab
hängig von Änderungen der Umgebungstemperatur ermöglicht. Ebenso
ist eine Unterscheidung von nichtfahrzeugbedingten Änderungen, bspw.
abgestellten Einkaufskörben, baulichen Veränderungen o. ä., und ihrem
ferromagnetischen Einfluß auf den Magnetfeldsensor, bedingt durch die
vorgenommene Amplituden- und/oder Frequenzbewertung durch die
Erfindung möglich geworden.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines praktischen Ausführungs
beispiels und schematischer Zeichnungen näher erläutert werden. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Magnetfeldsensor mit Magnetflußkonzentrator,
Fig. 2 eine Einbauvariante des Magnetfeldsensors unterhalb der
zu überwachenden Verkehrsfläche,
Fig. 3 eine blockschaltbildartige Darstellung gemäß der erfin
dungsgemäßen Anordnung erforderlicher Baugruppen,
Fig. 4 einen Ausschnitt einer Parkplatzüberwachung mit mehreren
Magnetfeldsensoren und deren Zusammenwirken in der
erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 5 eine detailliertere Darstellung einer Gesamtsensoran
ordnung und
Fig. 6 einen typischen Kennlinienverlauf eines Magnetfeld
sensors, einem zugeordneten Toleranzbereich sowie der
Einwirkung eines Fahrzeugs auf den aktuellen Meßwert bei
einer bestimmten Temperatur.
Fig. 7 einen digitalisierten Kennlinienverlauf eines Magnetfeld
sensors mit bestimmten markanten Punkten, aus denen sich
optimale Kenngrößen für die Berechnung der Temperatur
abhängigkeit ableiten lassen
In Fig. 1 ist im Beispiel nicht maßstäblich ein anisotroper Magnetfeld
sensor 1 schematisch dargestellt, dessen bevorzugte Empfindlichkeits
richtung in Richtung der zu überwachenden Verkehrsfläche 3 durch
einen Magnetflußkonzentrator 2 noch weiter erhöht ist. Die genannten,
dabei zum Einsatz gelangenden Sensoren sind in Dünnschichttechnik
ausführbar und damit quasi punktförmig ausgebildet. Diese Anordnung
ist unterhalb der zu überwachenden Verkehrsfläche angeordnet. Die
konkrete Anordnung und Ausbildung ist dabei von der zu überwachenden
Verkehrsfläche abhängig und soll so erfolgen, daß, wie in Fig. 2
angedeutet, die Empfindlichkeit Emax in einem Punkt P1, vertikal über
der Gesamtsensoranordnung 10 um eine Größenordnung höher liegt, als
in einem Punkt P2 am Rand der Verkehrsfläche. In diese Maßgabe gehen
neben der Breite (bzw. der hälftigen Breite b/2) der zu überwachenden
Verkehrsfläche, ein durchschnittlicher Abstand f eines Fahrzeugunter
bodens von der Verkehrsflächenoberfläche und die Einbautiefe der
Gesamtsensoranordnung 10 in die konkrete Ausgestaltung ein. Mit einer
solchen Anordnung soll bspw. jeder Stellplatz einer Parkfläche versehen
sein. Durch obige Maßgabe der Empfindlichkeitsfestlegung werden nur
die Einflüsse des unmittelbar zu überwachenden Stellplatzes erfaßt;
Änderungen bzgl. einer Fahrzeugbelegung auf einem benachbarten Stell
platz werden hingegen nicht registriert. Im praktischen Einsatz sind die
Verhältnisse so gewählt, daß die Empfindlichkeit des Magnetfeldsensors
auf Signaleinflüsse in dem Punkt P2 bspw. nur ein Zehntel der Empfind
lichkeit Emax im Punkt P1 beträgt. Durch an sich bekannte FEM-
Programme läßt sich die dafür erforderliche Geometrie der
Magnetflußkonzentratoren 2 bestimmen. Die Koordinaten des Punktes P2
in Abhängigkeit von r und f ergeben sich, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in
einfacher Weise zu:
Die Werte für die Breite einer Parkfläche sind üblicherweise b = 2,5 m,
durchschnittliche Abstände von Fahrzeugunterböden zur Verkehrsfläche
liegen in der Größenordnung von f = 20 cm, womit für die noch variier
bare Größe t eine wählbare Einbautiefe zwischen 5 bis 10 cm verbleibt.
Der hier vorzugsweise verwendete anisotrope magnetoresistive Sensor
unterliegt einer für den Anwendungsfall nicht unerheblichen
Temperaturdrift. In Fig. 6 ist qualitativ ein möglicher Verlauf der
Meßwerte W bei belegter Verkehrsfläche 23 sowie bei unbelegter 21
einschließlich der hierbei als zulässig zu definierenden Toleranzgrenzen
22 dargestellt. Aus diesem Grund ist weiterhin wenigstens ein
Temperatursensor 4 vorgesehen, was im Fall auf alle zum Einsatz
gelangenden Magnetfeldsensoren einwirkender identischer Temperaturen
ausreichend ist. Derartige Verhältnisse können bspw. in einem Parkhaus
gegeben sein. Im praktischen Einsatzfall dürften sich jedoch nur Gruppen
von Magnetfeldsensoren, bzgl. des wenigstens einen Temperatursensors,
zusammenfassen lassen oder jedem Magnetfeldsensor ist ein
Temperatursensor, bevorzugt auf der gleichen Leiterplatte, auf der sich
auch der Magnetfeldsensor befindet, zugeordnet. Letztere Variante sollte
aufgrund des geringen Preises für Temperatursensoren und der
herstellungsbedingt vereinfachten identischen Ausführung aller
Gesamtsensorausbildungen die bevorzugte sein. Der bzw. die
Temperatursensor(en) ist (sind) schaltungsmäßig dabei so eingebunden,
daß dem zugehörigen Magnetfeldsensor die Umgebungstemperatur
ständig oder in Zeitintervallen übermittelbar ist. Wie in Fig. 3 detaillier
ter dargestellt sind weiterhin Mittel 11, zur Verstärkung des Ausgangs
signals des Magnetsensors, ggf. Mittel 12 zur Digitalisierung der
Ausgangswerte eines Analogverstärkers sowie Mittel 5 zur Steuerung der
Meßwertaufnahme und zur Bestimmung der Magnetfeldsensorkennlinie
über der Temperatur und Auswertemittel 6 zur Trennung von fahrzeug
bedingten gegenüber temperaturbedingten und sonstigen nieder
frequenten bzw. in der Amplitude fahrzeugunspezifischen Signalen, die
der Magnetfeldsensor liefert, vorgesehen, deren Funktion weiter unten
beschrieben wird. Es liegt selbstverständlich im Rahmen der Erfindung,
die Mittel 5 und 6 softwaremäßig zu realisieren, was die bevorzugte
Realisierungsform darstellt. Es ist im Rahmen der Erfindung vorteilhaft,
den Magnetfeldsensoren Mittel 7 zur Temperaturbeaufschlagung zu
zuordnen. Diese können zum einen durch gesonderte Heizelemente
gebildet sein. Wirtschaftlicher hierfür ist es jedoch, einen ohnehin
vorhanden Spannungsregler in der Nähe des Magnetfeldsensors anzu
ordnen, der bei einer entsprechenden Betriebsweise der elektronischen
Gesamtschaltung eine erhöhte Leistung umsetzt und somit eine Erwär
mung erfährt.
Bevorzugt eng benachbart zum Magnetfeldsensor ist weiterhin ein
Mikroprozessor 8 vorgesehen, der der Steuerung des gesamten Betriebs
zustandes der Gesamtschaltungsanordnung und der Kommunikation der
Gesamtanordnung zur Fahrzeugerfassung mit weiteren Funktions
einheiten, wie übergeordneten Steuereinheiten oder Geräten zur Mensch-
Maschine-Kommunikation dient, oder auch zum Zweck des Informa
tionsaustauschs über die Umgebungstemperatur auf benachbarten
Verkehrsflächen.
Diesem Mikroprozessor 8 ist vorteilhafter Weise zugleich die Funktion
der Bewertung der vom Magnetfeldsensor ausgehenden Meßwerte
hinsichtlich des Belegtzustandes der zu überwachenden Verkehrsfläche
sowie die Aufnahme der Magnetfeldsensorkennlinie über der Temperatur
übertragen. Die einzelnen Gesamtsensoranordnungen werden vorteilhaft
über ein geeignetes serielles Bussystem 9 miteinander sowie mit einer
übergeordneten Funktionseinheit verbunden. Hierdurch wird der Ver
kabelungsaufwand gegenüber alternativen Lösungen stark reduziert.
Wenn im Rahmen der Erfindung von einer Gesamtsensoranordnung 10
gesprochen wird, ist darunter die Baugruppe zu verstehen, die unterhalb
genannter Verkehrsfläche eingebracht ist, welche zumindest die Bestand
teile Magnetfeldsensor 1, Magnetflußkonzentrator 2 und Signalverstärker
11 für das Ausgangssignal umfaßt. Zusätzlich kann die Gesamtsensor
anordnung 10 die Baugruppe 12 zur Analog/Digital-Wandlung der
verstärkten Sensorsignale, wie in Fig. 5 angedeutet, eine Auswerte- und
Steuereinheit 5, 6, 8 sowie eine Meßeinrichtung für die Temperatur
enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben der Anordnung zur
Fahrzeugerfassung wird in folgender Weise durchgeführt:
Wenigstens einmal wird bei fahrzeugunbesetzter Verkehrsfläche die
Kennlinie des Magnetfeldsensors über ein Temperaturintervall, das eine
Extrapolation über Temperaturen im Einsatzfall zuläßt, aufgenommen
und magnetfeldsensorbezogen abgespeichert. Dafür läßt sich z. B. ein
Tag-Nacht-Zyklus mit möglichst großem Temperaturunterschied wählen.
Sind diese natürlichen Temperaturunterschiede nicht ausreichend, um
eine hinreichende Extrapolation der Kennlinie des Magnetfeldsensors zu
gewährleisten, kann ein Temperaturunterschied mit Hilfe oben genannter
Mittel 7 zur Temperaturbeaufschlagung künstlich herbeigeführt werden
oder eine Kombination beider Wege beschritten werden.
Die Aufnahme der Temperaturkennlinie erfolgt mit derselben Anordnung,
die auch der Meßwertaufnahme im Normalbetrieb dient. Die Meßwerte
werden bei fahrzeugunbesetzter Verkehrsfläche erfaßt, die korrespon
dierenden Temperaturwerte ggf klassiert und aus den hieraus resul
tierenden Wertepaaren Kennwerte der Abhängigkeitsfunktion in einem
nichtflüchtigen Speicher abgelegt.
Zur Minimierung des bei der Kennlinienaufnahme auftretenden systema
tischen Fehlers infolge des digitalen Restfehlers kann man insbesondere
bei Verwendung eines preiswerten Analog/Digital-Wandlers geringerer
Auflösung wie folgt vorgehen:
Bei digitalen Messungen stetiger Größen gibt es Meßbereiche 13 (vgl.
Fig. 7), in denen der Meßwert stabil bleibt und Meßbereiche 14, in denen
er zufällig zwischen zwei Werten W schwankt. Es ergeben sich deshalb
treppenförmige Funktionen, bei denen die Temperaturbereiche der
einzelnen benachbarten Meßwerte sich teilweise überlappen. Das ist ein
Ergebnis der unvermeidlichen Überlagerung des gemessenen Signals mit
Rausch- und anderen Einflüssen. Wählt man zur Bestimmung der Kenn
linie willkürlich und zufällig Meßwerte aus, erhält man u. U. Werte 15,
die für eine Extrapolation ungeeignet sind, da Extrapolationswerte 20 und
wirkliche Werte um so weiter voneinander differieren, je weiter man
extrapoliert.
Dieser Fehler kann minimiert werden, indem man die Temperatur
meßwerte bezüglich ihrer korrespondierenden Meßwerte klassiert und für
jeden Meßwert die niedrigste Temperatur 16 und die höchste Temperatur
17, bei der der jeweilige Meßwert ermittelt wurde, registriert. Aus dem
Mittelwert 18 dieser beiden Temperaturen ergeben sich mittlere
Temperaturen, die für den jeweiligen Meßwert repräsentativer sind als
willkürlich ermittelte Meßwertpaare. Der Anstieg einer Funktion 19 kann
vorteilhaft aus derart hergeleiteten Mittelwerten oder aus den Maximal
werten oder aus den Minimalwerten der Temperatur bei entsprechend
geeigneten Meßwerten berechnet werden.
Aus derart ermittelten Kennwerten lassen sich mit hinreichender
Genauigkeit für jeden Temperaturwert der richtige zu erwartende Meß
wert für eine fahrzeugunbelegte Parkfläche errechnen. Durch einen
Vergleich der im Normalbetrieb gemessenen mit den in oben beschrie
bener Weise berechneten Werten kann eine Bewertung erfolgen, ob die
Verkehrsfläche belegt ist oder nicht.
Die Erwärmung der Gesamtsensoranordnung 10 zur Erfassung der
Temperaturkennlinie kann durch eine integrierte Heizeinrichtung 7
erfolgen (vgl. Fig. 3). Diese sollte in ihrer Leistungsabgabe dosierbar
sein, so daß verschiedene Temperaturstufen realisierbar sind. Außerdem
soll man in geeigneter Weise so vorgehen, daß durch ggf bestehende
unterschiedliche thermische Ausgleichsvorgänge im Temperatur- und
Magnetsensor keine verfälschten Wertepaare erhalten werden. Gültige
Messungen sind in jeder Temperaturstufe erst nach Abwarten der thermi
schen Ausgleichsvorgänge realisierbar. Eine elegante Lösung ergibt sich,
indem man einen ggf sowieso integrierten Spannungsregler in der Nähe
der Sensoren anordnet und diesen so dimensioniert, daß er im normalen
Betriebszustand keine merkliche Eigenerwärmung erfährt. Zur Tempera
turbeeinflussung kann die Gesamtsensoranordnung dann in einen
Betriebszustand versetzt werden, in dem sie eine höhere Leistungs
aufnahme hat, wodurch der Spannungsregler sich erwärmt. Die Wärme
ableitung des Spannungsreglers wird so ausgelegt, daß die abzuführende
Wärme auf die beiden Sensoren fließt.
Bei der Meßwerterfassung für die Temperaturabhängigkeit des Magnet
sensors werden Meßwerte erfaßt, die zu späteren Berechnungen heran
gezogen werden. Nutzt man zur Meßwerterfassung preiswerte
Analog/Digitalwandler geringerer Auflösung, sind die Meßwert
differenzen nicht sehr groß gegenüber dem digitalen Restfehler. Ergreift
man schaltungstechnische Maßnahmen, die Temperaturabhängigkeit zu
verringern, wird dieses Verhältnis noch ungünstiger. Einen um so
größeren Temperaturbereich muß man durchfahren, um einen repräsen
tativen Wertesatz zu erhalten. Umgekehrt gilt, daß bei einer großen
Abhängigkeit der Meßwerte von der Temperatur, insbesondere bei
linearen Verhältnissen, der zu durchfahrende Wertebereich kleiner wird.
Dies läßt sich realisieren, indem man schaltungstechnisch die Tempera
turabhängigkeit der Sensoren nutzt und diese in die nachfolgende
Verstärkerstufe zu einer Vergrößerung der Verstärkung mit einbezieht.
Nachdem nach der Installation zunächst die Temperaturabhängigkeit
ermittelt wurde, meldet die Gesamtsensoranordnung ihre Betriebsbereit
schaft. Zwischenzeitlich wurde bereits aus den N letzten gemessenen
Meßwerten ein aktueller Mittelwert gebildet. Um diesen Mittelwert wird
ein Toleranzbereich definiert, der größer ist als die Veränderung des
Meßwertes durch natürliche Temperaturschwankungen in einem
zeitlichen Bereich, der sich ergibt, wenn man die Zeit zwischen der
Erfassung zweier Meßwerte mit N multipliziert. Durch dieses Vorgehen
wird gewährleistet, daß Temperaturdriften ständig ausgeglichen werden
und nicht zu fälschlichen Detektierungen von Fahrzeugen führen können.
Wird dagegen ein Meßwert erfaßt, der in seiner Abweichung vom
aktuellen Mittelwert den vorgegebenen Toleranzbereich überschreitet, ist
davon auszugehen, daß sich ein Fahrzeug auf der zu überwachenden
Fläche befindet. Zusätzlich kann - beginnend mit diesem derart detektier
ten Meßwert - eine Meßreihe erfaßt und dahingehend überprüft werden,
ob sie dem typischen Verlauf eines einparkenden Fahrzeuges entspricht.
Nachdem ein Fahrzeug detektiert wurde, werden im weiteren zeitlichen
Verlauf die Meßwerte dahingehend überprüft, ob sie sich wieder auf der
Temperaturkennlinie der unbelegten Parkfläche incl. ihres vorgegebenen
Toleranzbereiches befinden. Tritt dieser Fall ein, erkennt die Anordnung,
daß die Verkehrsfläche wieder frei ist.
Im Normalbetrieb können zusätzliche Funktionen mit integriert werden.
So ist es beispielsweise sinnvoll, einen ersten Meßwert außerhalb des
vorgegebenen Toleranzbereiches als "Ausreißer" zu ignorieren und die
Messung zu wiederholen. Ein Fahrzeug wird damit erst detektiert, wenn
aufeinanderfolgende Meßwerte die Bedingung erfüllen, die normaler
weise der Erkennung eines Fahrzeuges genügen. Eine weitere Möglich
keit zur Trennung von fahrzeugspezifischen und fahrzeugunspezifischen
Einflüssen ist möglich, indem man den Kurvenverlauf der Meßwerte
beim Einparken registriert und den Kurvenverlauf im weiteren dahin
gehend überwacht, wann dieser Vorgang - in umgekehrter Richtung -
sich wieder ereignet.
Fahrzeugspezifische Änderungen der Meßwerte haben bestimmte Ampli
tuden und bestimmtes zeitliches Verhalten. Kurzzeitige Änderungen des
Meßwertes können durch definierte Abtastintervalle in Verbindung mit
der bereits beschriebenen Behandlung von "Ausreißern" unterdrückt
werden. Änderungen mit extrem niedriger Frequenz, wie sie beispiels
weise durch Temperatureinflüsse hervorgerufen werden, werden unter
drückt, indem durch regelmäßige Mittelwertbildung aus einer geeigneten
Zahl von aktuellen Meßwerten ein jeweils aktueller Mittelwert ermittelt
wird, der nachfolgend zum Vergleich mit den aktuellen Meßwerten
herangezogen wird.
Durch die beschriebene Betriebsweise der erfindungsgemäßen Anord
nung ist jeder der Magnetfeldsensoren, bei denen die Temperatur
kennlinie ermittelt und abgespeichert wurde, in der Lage, eine Tempera
turdrift seiner Meßwerte zu berechnen und den Zustand zu erkennen, den
das Meßsignal haben muß, wenn kein Fahrzeug vorhanden ist. Somit
kann der Sensor Driftvorgänge auf Grund von Temperaturänderungen
vom Vorgang des Ankommens oder Wegfahrens eines Fahrzeuges unter
scheiden. Gleichzeitig ist er in der Lage, Vorgänge des Wegfahren von
anderen Vorgängen zu unterscheiden, bei denen das Fahrzeug sich am
Ort bewegt (Einsteigen, Aussteigen etc.).
Das Verfahren ermöglicht es, auch bei sich stark ändernden Umgebungs
temperaturen, die z. B. bei längeren Parkzeiten durchaus üblich sind,
dennoch fahrzeugtypische Bewegungen, die z. B. beim Ein- und Aus
parken entstehen, exakt zu detektieren und nach Belieben weiter zu
verwenden. So kann diese Information dazu genutzt werden, eine den
tatsächlichen Belegtzuständen in einem Parkhaus adäquate Anzeige zu
betreiben.
1
Magnetfeldsensor
2
Magnetflußkonzentrator
3
Verkehrsfläche
4
Temperatursensor
5
Mittel zur Kennlinienbestimmung
6
Auswertemittel
7
Mittel zur Temperaturbeaufschlagung
8
Mikroprozessor
9
Kommunikationssystem, Serieller Bus
10
Gesamtsensoranordnung
11
Signalverstärker
12
Analog/Digital-Wandler
13
Temperaturbereich, in dem Meßwert zwischen 2 Werten
schwankt
14
Temperaturbereich, in dem ein Meßwert konstant bleibt
15
Willkürlich, zufällig ausgewählte Meßwertpaare
16
Minimaltemperatur, bei welcher ein Meßwert auftritt
17
Maximaltemperatur, bei welcher ein Meßwert auftritt
18
optimale Meßwertpaare zur Bestimmung einer Funktion aus
digitalisierten Meßwerten
19
aus optimal ermittelten Meßwertpaaren resultierende Kenn
linie
20
aus zufällig ausgewählten Meßwertpaaren resultierende
Kennlinie
21
temperaturabhängiges Signal eines Sensors bei unbelegter
Verkehrsfläche
22
Toleranzgrenzen für ein temperaturabhängiges Signal bei
unbelegter Verkehrsfläche
23
temperaturabhängiges Signal eines Sensors bei belegter
Verkehrsfläche
b Seitausdehnung einer Verkehrsfläche
P1
b Seitausdehnung einer Verkehrsfläche
P1
Punkt maximaler Empfindlichkeit
P2
P2
Punkt minimaler Empfindlichkeit am Rand der Verkehrs
fläche
t Einbautiefe
f durchschnittlicher Abstand von Fahrzeugunterböden zur Verkehrsfläche
r, ϕ Koordinaten des Punkt P2
t Einbautiefe
f durchschnittlicher Abstand von Fahrzeugunterböden zur Verkehrsfläche
r, ϕ Koordinaten des Punkt P2
N Anzahl der zuletzt gemessenen Meßwerte, aus denen
zyklisch, gleitend oder blockweise der aktuelle Mittelwert
berechnet wird
Claims (13)
1. Anordnung zur Fahrzeugerfassung, vorzugsweise im ruhenden
Verkehr, bestehend aus wenigstens einem Magnetfeldsensor und
einer zugehörigen elektronischen Auswerteeinheit, wobei
- a) unterhalb einer zu erfassenden Verkehrsfläche ein Magnetfeldsensor angeordnet ist, der
- b) mit Elementen zur Flußführung des auf ihn einwirkenden magneti
schen Feldes derart versehen ist, daß der Gesamtsensoranordnung
eine definierte Richtcharakteristik in solcher Weise gegeben ist, daß
die Empfindlichkeit (Emax) in einem Punkt P1, vertikal über der
Gesamtsensoranordnung, um eine Größenordnung höher liegt, als in
einem, am Rand der zu detektierenden Verkehrsfläche liegenden
Punkt P2,
- 1. wobei die Koordinaten des Punktes P2 als Funktion der Einbau tiefe (t) der Gesamtsensoranordnung, der Breite (b) der zu erfassen den Verkehrsfläche und dem durchschnittlichen Abstand (f) von Fahrzeugunterböden zur Verkehrsflächenoberfläche je nach Anwendungsfall unter Einhaltung der Maßgabe b) festlegbar sind,
- c) Mittel zur Erfassung der aktuellen, auf den Magnetfeldsensor einwirkenden Temperatur,
- d) Mittel zur Erfassung der Magnetfeldsensorkennlinie über der Temperatur und
- e) Auswertemittel zur Trennung von fahrzeugbedingten gegenüber temperaturbedingten und sonstigen niederfrequenten bzw. in der Amplitude fahrzeugunspezifischen Signalen, die der Magnetfeld sensor liefert,
2. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
zur Temperaturbeaufschlagung des Magnetfeldsensors vorgesehen
sind.
3. Anordnung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur Temperaturbeaufschlagung durch einen in der Nähe des
Magnetfeldsensors angeordneten Spannungsregler gebildet sind, der
bei entsprechender Betriebsweise der elektronischen Gesamtschaltung
eine erhöhte Leistung umsetzt und eine Erwärmung erfährt.
4. Anordnung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur Temperaturbeaufschlagung durch gesonderte, als Heiz
elemente ausgebildete und in der Nähe des Magnetfeldsensors ange
ordnete Baugruppen gebildet sind.
5. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gesamtsensoranordnung einen Mikroprozessor beinhaltet, der der
Steuerung des gesamten Betriebszustandes und der Kommunikation
mit weiteren Funktionseinheiten dient.
6. Anordnung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ge
nannter Magnetfeldsensor und genannter Mikroprozessor geometrisch
eng benachbart angeordnet sind.
7. Anordnung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Mikroprozessor zusätzlich die Bewertung der Meßwerte hinsichtlich
des Belegungszustandes der Verkehrsfläche übertragen ist.
8. Verfahren zum Betreiben einer Anordnung zur Fahrzeugerfassung
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) wenigstens einmal, bei fahrzeugunbesetzter Verkehrsfläche, die Kennlinie des Magnetfeldsensors über ein Temperaturintervall, das eine Extrapolation über Temperaturen im Einsatzfall zuläßt, aufge nommen und magnetfeldsensorbezogen abgespeichert wird,
- b) jeweils zu dem einer Temperatur zugehörigen Meßwert ein Toleranzsignal, welches mit Sicherheit unterhalb dem bei dieser Temperatur durch eine Fahrzeugbelegung erzeugten Meßsignal liegt, vorgegeben und ebenfalls abgespeichert, bzw. während des Betriebes aktuell berechnet wird,
- c) im Einsatz des Magnetfeldsensors zur Fahrzeugerfassung in hin reichend kleinen Zeitintervallen oder ständig eine Kontrolle des aktuellen Meßsignals bezogen auf den vorgegebenen Bereich genannten Toleranzsignals durchgeführt wird,
- d) bei Verlassen des Toleranzbereiches, infolge eines höherfrequenten Meßsignals, eine Unterscheidung vorgenommen wird, ob es sich um eine fahrzeugtypische bzw. fahrzeuguntypische Änderung des Meßsignals bzgl. seiner Amplitude handelt,
- e) genannte, als fahrzeugtypisch erkannte Änderungen einer Speiche rung zugeführt werden und
- f) die Maßnahme gemäß c) weiterhin fortgeführt wird, um festzu stellen, ob das Meßsignal wieder in den festgelegten Toleranz bereich eintritt oder wieder eine fahrzeugtypische Änderung des Meßsignals in Gegenrichtung des bei der Ankunft eines Fahrzeuges erzeugten Meßsignalsprungs und, bezogen auf die aktuelle Tempe ratur, vergleichbarer Amplitude zu verzeichnen ist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kenn
linie des Magnetfeldsensors bei fahrzeugunbesetzter Verkehrsfläche
ermittelt wird, indem die Gesamtschaltung in einen Betriebszustand
versetzt wird, in welchem sie eine Eigenerwärmung erfährt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8., dadurch gekennzeichnet, daß eine
Magnetfeldsensorkennlinie verwendet wird, die keinerlei Kompen
sation bzgl. der Temperatur erfahren hat.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10., dadurch gekennzeichnet, daß eine
Magnetfeldsensorkennlinie verwendet wird, deren Abhängigkeit von
der Temperatur mittels geeigneter Schaltungsanordnung verstärkt wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als fahr
zeugspezifischen Änderungen insbesondere die quantitativen Verände
rungen des Magnetfeldsensorsignals in der Amplitude und/oder deren
zeitlicher Verlauf in einem vorgebbaren festen Frequenzband verwen
det wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als
Frequenzband vorzugsweise eins in der Größenordnung von
0,1 . . . 1 Hz verwendet wird.
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DE - elektrotechnik 52, H.7, 1970, S.36,37 * |
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