DE4341451C1 - N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamide - Google Patents
N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamideInfo
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Description
Die Erfindung betrifft N-acylierte Mono- und/oder Bis-amino
säureoligohydroxyalkylamide, ein Verfahren zu ihrer Herstel
lung, bei dem man zunächst Aminosäuren am Stickstoff acy
liert, die Reaktionsprodukte in die Säurechloride überführt
und diese dann mit Polyhydroxyalkylaminen kondensiert, Haut
pflegemittel, die diese Stoffe enthalten sowie die Verwendung
dieser Stoffe zur Herstellung von Hautpflegemitteln.
Für die Elastizität und das Aussehen der Haut spielt ein aus
balancierter Wasserhaushalt in den einzelnen Hautschichten
eine wichtige Rolle. In der Dermis und in der Grenzschicht
der Epidermis nahe der Basalmembran ist der Gehalt an gebun
denem Wasser am größten. Die Hautelastizität wird entschei
dend durch die Collagenfibrillen in der Dermis geprägt, wobei
die spezifische Konformation des Collagens durch den Einbau
von Wassermolekülen erreicht wird. Eine Zerstörung der Lipid
barriere im Stratum Corneum (SC) beispielsweise durch Tenside
führt zu einem Anstieg des transepidermalen Wasserverlustes,
wodurch die wäßrige Umgebung der Zellen gestört wird. Da das
in tieferen Hautschichten gebundene Wasser nur über Gefäße
über die Körperflüssigkeit, nicht aber von außen zugeführt
werden kann, wird deutlich, daß der Erhalt der Barrierefunk
tion des Stratum Corneum essentiell für den Gesamtzustand der
Haut ist [vgl. S. E. Friberg et al., C.R. 23. CED-Kongress,
Barcelona, 1992, S.29].
Ceramide stellen liphophile Amide langkettiger Fettsäuren
dar, die sich im allgemeinen von Sphingosin bzw. Phytosphin
gosin ableiten. Erhebliche Bedeutung hat diese Klasse von
körpereigenen Fettstoffen gewonnen, seitdem man sie im in
terzellären Raum zwischen den Corneozyten als Schlüsselkom
ponenten für den Aufbau des Lipid-Bilayers, also der Permea
bilitätsbarriere, im Stratum Corneum der menschlichen Haut
erkannt hat. Ceramide haben Molekulargewichte von deutlich
unter 1000, so daß bei äußerer Zufuhr in einer kosmetischen
Formulierung das Erreichen des Wirkortes möglich ist. Die
externe Applikation von Ceramiden führt zur Restaurierung der
Lipidbarriere, wodurch den geschilderten Störungen der Haut
funktion ursächlich entgegengewirkt werden kann [vgl. R. D.
Petersen, Cosm. Toil. 107, 45 (1992)].
Dem Einsatz von Ceramiden sind infolge ihrer mangelnden Ver
fügbarkeit bislang Grenzen gesetzt. Es hat daher bereits Ver
suche gegeben, ceramidanaloge Strukturen, sogenannte "synthe
tic barrier lipids (SBL)" oder "Pseudoceramide" zu syntheti
sieren und zur Hautpflege einzusetzen [vgl. G. Imokawa et al.
J. Soc. Cosmet. Chem. 40, 273 (1989)].
So werden beispielsweise in den Europäischen Offenlegungs
schriften EP-A 0 277 641 und EP-A 0 227 994 (Kao) Ceramidana
loge der folgenden Struktur vorgeschlagen:
Aus den Europäischen Offenlegungsschriften EP-A1 0 482 860
und EP-A1 0 495 624 (Unilever) sind ceramidverwandte Struk
turen der folgenden Formel bekannt:
Für den Schutz von Haut und Haaren werden in der Europäischen
Patentanmeldung EP-A2 0 455 429 (Unilever) ferner Zuckerde
rivate der folgenden Zusammensetzung vorgeschlagen:
Hierbei steht Ra für Wasserstoff oder einen ungesättigten
Fettacylrest, z für Zahlen von 7 bis 49, A für einen Hydroxy
alkyl- und Z für einen Zucker- oder Phosphatrest. Diethanol
amide auf Basis von N-Lauroyldipeptiden werden ferner in
J. Am. Oil. Chem. Soc. 69, 643 (1992) beschrieben.
Ungeachtet dieser Versuche ist der Erfolg, der sich mit die
sen Stoffen erzielen läßt, bislang unbefriedigend;
insbesondere wird das Leistungsvermögen natürlicher Ceramide nicht erreicht. Ferner sind die Synthesesequenzen technisch aufwendig und daher kostspielig, was die Bedeutung der Sub stanzen zusätzlich relativiert.
insbesondere wird das Leistungsvermögen natürlicher Ceramide nicht erreicht. Ferner sind die Synthesesequenzen technisch aufwendig und daher kostspielig, was die Bedeutung der Sub stanzen zusätzlich relativiert.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue
leistungsstarke ceramidanaloge Strukturen zu entwickeln, die
sich durch eine möglichst einfache Synthese auszeichnen. Eine
weitere Aufgabe hat ferner darin bestanden, die neuen Pseudo
ceramide auf Basis nicht-tierischer Rohstoffe herzustellen.
Gegenstand der Erfindung sind N-acylierte Mono- und/oder
Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamide der Formel (I)
in der R¹CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit
6 bis 30 Kohlenstoffatomen, R² für Wasserstoff oder einen
Rest [A]-R⁵, R³ für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls
hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffato
men, R⁴ für einen Oligohydroxyalkylrest mit 4 bis 12 Kohlen
stoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Gluco
sylrest, A für eine lineare oder verzweigte, gegebenenfalls
hydroxysubstituierte Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff
atomen und R⁵ für Wasserstoff, einen gegebenenfalls hydroxy
substituierten Phenylrest, einen Indolylrest, einen Hydroxy
rest, einen Thiolrest, einen Thioalkylrest, einen Acyloxy
rest, einen Amidrest, eine Aminogruppe oder einen NH-COR¹-
Rest steht.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die im Sinne der Er
findung einzusetzenden N-acylierten Mono- und/oder Bis-ami
nosäureoligohydroxyalkylamide die natürliche Barrierefunktion
der Haut stärken, die Haut festigen und vor Austrocknung
schützen. Die Stoffe sind den natürlichen Hautlipiden nach
empfunden, dermatologisch und ökotoxikologisch unbedenklich
und lassen sich homogen in die Ölphase kosmetischer Mittel
einarbeiten. Sie sind weiß bzw. elfenbeinartig gefärbt, ge
ruchsfrei, im Bereich des Haut-pH-Wertes hydrolysebeständig
und farbstabil gegen Luftsauerstoff. Die Erfindung schließt
die Erkenntnis ein, daß die Amide auf Basis pflanzlicher
Fettsäuren und Zucker, also ohne Mitverwendung unerwünschter
tierischer Rohstoffe, hergestellt werden können.
Besonders bevorzugt sind N-acylierte Mono- und/oder Bis-ami
nosäureoligohydroxyalkylamide der Formel (I) in der
*** R¹CO für einen Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder
*** R² für Wasserstoff oder einen Rest [A]-R⁵ und/oder
*** [A] für eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R⁵ für eine Aminogruppe oder einen NH-COR¹-Rest,
*** R³ für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R⁴ für ei nen Polyhydroxyalkylrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und 3 bis 5 Hydroxylgruppen oder einen Glucosylrest steht und
*** mindestens zwei im Molekül enthaltene Reste jeweils min destens 6 und vorzugsweise mindestens 12 Kohlenstoffato me aufweisen.
*** R¹CO für einen Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder
*** R² für Wasserstoff oder einen Rest [A]-R⁵ und/oder
*** [A] für eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R⁵ für eine Aminogruppe oder einen NH-COR¹-Rest,
*** R³ für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R⁴ für ei nen Polyhydroxyalkylrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und 3 bis 5 Hydroxylgruppen oder einen Glucosylrest steht und
*** mindestens zwei im Molekül enthaltene Reste jeweils min destens 6 und vorzugsweise mindestens 12 Kohlenstoffato me aufweisen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von N-acylierten Mono- und/ oder Bis-amino
säureoligohydroxyalkylamiden der Formel (I)
in der R¹CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit
6 bis 30 Kohlenstoffatomen, R² für Wasserstoff oder einen
Rest [A]-R⁵, R³ für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hy
droxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen,
R⁴ für einen Oligohydroxyalkylrest mit 4 bis 12 Kohlenstoff
atomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Glucosylrest,
A für eine lineare oder verzweigte, gegebenenfalls hydroxy
substituierte Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und
R⁵ für Wasserstoff, einen gegebenenfalls hydroxysubstituier
ten Phenylrest, einen Indolylrest, einen Hydroxyrest, einen
Thiolrest, einen Thioalkylrest, einen Acyloxyrest, einen
Amidrest, eine Aminogruppe oder einen NH-COR¹-Rest steht, bei
dem man
- a) Aminosäuren der Formel (II), in der R² die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit mindestens einem Säurechlorid der Formel (III) umsetzt,R¹COCl (III)in der R¹CO die oben angegebene Bedeutung besitzt,
- b) die resultierenden N-acylierten Aminosäuren in an sich bekannter Weise mittels Chlorverbindungen in ihre Säure chloride überführt und
- c) die resultierenden Säurechloride der N-acylierten Ami nosäuren mit Polyhydroxyalkylaminen oder Glucosylaminen der Formel (IV) kondensiert, wobei R³ und R⁴ wiederum die oben angegebenen Bedeu tungen besitzen.
Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen als Aus
gangsstoffe grundsätzlich alle in der Natur vorkommenden
Aminosäuren in Frage, als da beispielsweise sind: Alanin,
Valin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan, Phenylalanin, Methio
nin, Glycin, Serin, Tyrosin, Treonin, Cystein, Asparagin,
Glutamin, Ornithin und Lysin. Vorzugsweise werden die leicht
verfügbaren Aminosäuren Glycin, Lysin und Leucin eingesetzt.
Säurechloride werden gewöhnlich durch Umsetzung von Fettsäu
ren mit Phosphortrichlorid oder anderen Chlorierungsmitteln
hergestellt. Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen
beispielweise die aliphatischen Säurechloride der Capronsäu
re, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure,
Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäu
re, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Pe
troselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure,
Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure, Erucasäure, Lignoce
rinsäure, Cerotinsäure und Melissinsäure sowie deren techni
schen Mischungen in Betracht, wie sie beispielsweise durch
Druckspaltung von Fetten und Ölen oder durch Reduktion von
Aldehyden aus der Roelen′schen Oxosynthese anfallen. Als aro
matisches Säurechlorid kommt Benzoylchlorid in Frage.
Vorzugsweise werden Säurechloride der Formel (III) einge
setzt, in der R¹CO für einen aliphatischen Acylrest mit 12
bis 22 und insbesondere 16 bis 22 Kohlenstoffatomen steht.
Dabei kann die Reaktion mit einem einzelnen Säurechlorid oder
aber Gemischen durchgeführt werden.
Üblicherweise kann man die Aminosäuren und die Säurechloride
im molaren Verhältnis 1 : 0,9 bis 1 : 1 - bezogen auf die in
der Aminosäure befindlichen Aminogruppen - einsetzen. Das
bedeutet, daß Aminosäuren, die nur eine Aminofunktion enthal
ten, mit durchschnittlich 1, solche, die hingegen zwei Amino
säuren aufweisen, mit durchschnittlich 2 Mol Säurechlorid
acyliert werden.
Es empfiehlt sich, die Aminosäuren in Form ihrer Alkalisalze
mit den Säurechloriden zur Reaktion zu bringen. Es ist jedoch
ebenfalls möglich, die Schotten-Baumann-Acylierung in alka
lischem Medium durchzuführen, wobei sich die AIkalisalze in
situ bilden. Die Reaktion wird üblicherweise bei 20 bis 50°C
in wäßriger Lösung durchgeführt. Nach Abschluß der Reaktion
setzt man die N-acylierten Aminosäuren durch Zugabe von Mi
neralsäure aus ihren Alkalisalzen frei. Die Feststoffe werden
vorteilhafterweise abfiltriert und bis zur Gewichtskonstanz
getrocknet. Die Acylierung von Aminosäuren ist grundsätzlich
bekannt und wird beispielsweise in J. A. Oil. Chem. Soc. 67,
1015 (1990) oder Chem. Ing. Tech. 59, 337 (1987) beschrieben.
Um eine Verknüpfung zwischen den N-acylierten Aminosäuren und
den Polyhydroxyalkylaminen herstellen zu können, müssen die
Aminosäuren zunächst wieder in an sich bekannter Weise in die
Säurechloride überführt werden. Als Chlorverbindungen werden
dabei vorzugsweise Phosphortrichlorid oder Thionylchlorid
eingesetzt. Üblicherweise kann man die N-acylierten Aminosäu
ren und die Chlorverbindungen im molaren Verhältnis 1 : 0,5
bis 1 : 1,5 einsetzen. Die Chlorierung wird vorzugsweise bei
10 bis 50°C in Abwesenheit von Wasser durchgeführt, als Lö
sungsmittel kommen beispielsweise Toluol, Ethylacetat, tert.
Butylmethylether oder Tetrahydrofuran in Betracht. Um eine
Wärmeabfuhr der stark exothermen Reaktion sicherzustellen,
empfiehlt es sich, die Chlorierung zunächst im Eisbad durch
zuführen. Nach Abschluß der Reaktion werden die Verunreini
gungen, z. B. unterphosphorige Säure abgeschieden, nichtumge
setztes Chlorierungsmittel abdestilliert und das resultieren
de N-acylierte Säurechlorid gegebenenfalls durch Zugabe von
Soda oder Pottasche von Säurespuren befreit.
Als Polyhydroxyalkalyamine, die mit den N-acylierten Amino
säurechloriden zur Reaktion gebracht werden, kommen bei
spielsweise N-Alkylglucosylaiine der Formel (V) in Betracht,
in der R³ vorzugsweise für einen AIkylrest mit 12 bis 22 und
insbesondere 16 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden N-Alkylglucamine der Formel (VI) eingesetzt,
in der R³ vorzugsweise für einen Alkylrest mit 12 bis 22 und
insbesondere 16 bis 18 Kohlenstoffatomen steht. Die N-Alkyl
glucamine werden üblicherweise durch reduktive Aminierung von
Glucose mit Fettaminen hergestellt. Daneben können sich so
wohl die Glucosylamine als auch die Glucamine beispielsweise
auch von Maltose, Fructose oder Palatinose ableiten. Als wei
tere Polyhydroxyalkylamine kommen ferner auch methylolsubsti
tuierte Alkanolamine, beispielsweise 2,2-Bis(hydroxymethyl)-
2-aminoethanol und 2,2-Bis(hydroxymethyl)-3-aminopropanol in
Betracht.
Üblicherweise kann man die Säurechloride der N-acylierten
Aminosäuren und die Polyhydroxyalkylamine bzw. Glucosylamine
im molaren Verhältnis von 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 einsetzen. Die
Kondensationsreaktion wird vorzugsweise bei Temperaturen im
Bereich von 20 bis 50°C in Gegenwart alkalischer Katalysato
ren durchgeführt, wobei die Reaktionszeiten typischerweise 1
bis 10 h betragen können. Als Säurefänger können Soda, Pott
asche oder tertiäre Amine wie z. B. Triethylamin eingesetzt
werden. Als Lösungsmittel empfiehlt sich beispielsweise Tet
rahydrofuran. Im Anschluß können die Produkte durch Umkri
stallisation beispielsweise aus niederen Alkoholen oder Säu
lenchromatographie gereinigt werden. Die Kondensation von
Aminverbindungen mit Säurechloriden ist grundsätzlich bekannt
und wird beispielsweise in der EP-A 0 265 818 (CF Stockhau
sen) beschrieben.
Demzufolge zeichnet sich das Herstellverfahren durch die Ab
folge nachstehender - beispielhafter - Reaktionen I und II
aus, die dem Verständnis des Reaktionsgeschehens dienlich
sein sollen:
Die im Sinne der Erfindung als "synthetic barrier lipids"
einzusetzenden N-acylierten Mono- und/oder Bis-aminosäu
reoligohydroxyalkylamide stärken die natürliche Barriere
funktion der Haut gegenüber äußeren Reizen. Sie verbessern
Festigkeit, Geschmeidigkeit und Elastizität der Haut, stei
gern den Feuchtigkeitsgehalt und schützen die Haut vor Aus
trocknung; zugleich werden feinste Falten geglättet.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher die Ver
wendung von N-acylierten Mono- und/oder Bis-aminosäureoligo
hydroxyalkylamide der Formel (I) als "synthetic barrier li
pids" zur Herstellung von Hautpflegemitteln, in denen sie in
Mengen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% - bezogen
auf die Mittel - enthalten sein können. Typische Beispiele
sind Hautcremes, Softcremes, Nährcremes, Sonnenschutzcremes,
Nachtcremes, Hautöle, Pflegelotionen und Körper-Aerosole.
Die Mittel können die N-acylierten Mono
und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamide in Mengen von 1
bis 30, vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die
Mittel - enthalten und dabei sowohl als "Wasser-in-Öl" als
auch "Öl-in-Wasser"-Emulsionen vorliegen; weitere übliche
Hilfs- und Zusatzstoffe in Mengen von 5 bis 95, vorzugsweise
10 bis 80 Gew.-% können zudem enthalten sein. Ferner können
die Formulierungen Wasser in einer Menge bis zu 99 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 80 Gew.-% aufweisen.
Als Trägeröle kommen hierzu beispielsweise in Betracht: Mine
ralöle, Pflanzenöle, Siliconöle, Fettsäureester, Dialkyl
ether, Fettalkohole und Guerbetalkohole. Als Emulgatoren kön
nen beispielsweise eingesetzt werden: Sorbitanester, Monogly
ceride, Polysorbate, Polyethylenglycolmono/difettsäureester,
hochethoxylierte Fettsäureester sowie hochmolekulare Silicon
verbindungen, wie z. B. Dimethylpolysiloxane mit einem durch
schnittlichen Molekulargewicht von 10 000 bis 50 000. Weitere
Zusatzstoffe können sein: Konservierungsmittel, wie z. B. p-
Hydroxybenzoesäureester; Antioxidantien, wie z. B. Butylhy
droxytoluol, Tocopherol; Feuchthaltemittel, wie z. B. Glyce
rin, Sorbitol, 2-Pyrrolidin-5-carboxylat, Dibutylphthalat,
Gelatine, Polyglycole mit einem durchschnittlichen Molekular
gewicht von 200 bis 600; Puffer, wie z. B. Milchsäure/TEA oder
Milchsäure/NaOH; milde Tenside, wie z. B. Alkyloligoglucoside,
Fettalkoholethersulfate, Fettsäureisethionate, -tauride und
-sarcosinate, Ethercarbonsäuren, Sulfosuccinate, Eiweißhy
drolysate bzw. -fettsäurekondensate, Sulfotriglyceride,
kurzkettige Glucamide; Phospholipide, Wachse, wie z. B. Bie
nenwachs, Ozokeritwachs, Paraffinwachs; Pflanzenextrakte,
z. B. von Aloe vera; Verdickungsmittel; Farb- und Perfümstoffe
sowie Sonnenschutzmittel, wie z. B. ultrafeines Titandioxid
oder organische Stoffe wie p-Aminobenzoesäure und deren
Ester, Ethylhexyl-p-methoxyzimtsäureester, 2-Ethoxyethyl-p-
methoxyzimtsäureester, Butylmethoxydibenzoylmethan und deren
Mischungen.
Bevorzugt können die
N-acylierten Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkyl
amide mit konventionellen Ceramiden, Pseudoceramiden, Chole
sterin, Cholesterinfettsäureestern, Fettsäuren, Triglyceri
den, Cerebrosiden, Phospholipiden und ähnlichen Stoffen, ab
gemischt werden, wobei Liposomen entstehen können.
Weiter bevorzugt
können die N-acylierten Mono- und/oder Bis-aminosäureoligo
hydroxyalkylamide mit Wirkstoffbeschleunigern, insbesondere
mit etherischen Ölen, wie beispielsweise Eucalyptol, Menthol
und ähnlichen abgemischt werden.
In einer dritten bevorzugten Ausführungsform können die N-
acylierten Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkyl
amide schließlich auch in Squalen oder Squalan gelöst und
gegebenenfalls mit den anderen genannten Inhaltsstoffen zu
sammen mit flüchtigen oder nichtflüchtigen Siliconverbin
dungen als wasserfreie oder beinahe wasserfreie einphasige
Systeme formuliert werden. Weitere Beispiele zu Bestandteilen
und typischen Zusammensetzungen können beispielsweise der
WO 90/01323 (Bernstein) entnommen werden.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
- a) In einem 1-l-Dreihalskolben mit Rührer, Innenthermometer und Tropftrichter wurden 75 g (1 mol) Glycin in 200 ml Wasser gelöst und durch Zugabe konzentrierter Natron lauge auf pH = 9 eingestellt. Die Mischung wurde auf 40°C erwärmt und über einen Zeitraum von 1 h portions weise mit 289 g (1 mol) C16/18-Fettsäurechlorid ver setzt, wobei das Säurechlorid mit solcher Geschwindig keit zugesetzt wurde, daß die exotherme Reaktion nicht über eine Temperatur von 50°C hinausging. Der pH-Wert der Mischung wurde durch weitere Zugabe von Natronlauge zwischen 9 und 10 gehalten. Nach Abschluß der Säurechlo ridzugabe wurde die Mischung weitere 30 min gerührt und die acylierte Aminosäure durch Ansäuern der Lösung mit wäßriger Salzsäure aus ihrem Natriumsalz freigesetzt. Die acylierte Aminosäure wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und im Vakuumtrockenschrank bis zur Gewichts konstanz getrocknet. Es wurden 320 g eines farblosen kristallinen Feststoffs erhalten, entsprechend 98% der Theorie.
- b) 295 g (0,9 mol) der N-acylierten Aminosäure aus 1a) wur den einem 2-l-Vierhalskolben mit Rührer, Tropftrichter, Rückflußkühler mit Wasserabscheider und Innenthermometer überführt und in 750 ml Ethylacetat gelöst und bis zum Ende der Wasserabscheidung unter Rückfluß erhitzt. Im Anschluß wurde die Reaktionsmischung im Eisbad unter intensivem Rühren portionsweise mit 68 g (0,5 mol) Phosphortrichlorid versetzt, wobei die Temperatur bis auf 35°C anstieg. Nach Abschluß der Reaktion wurde die gebildete phosphorige Säure abgetrennt, überschüssiges Phosphortrichlorid zusammen mit dem Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert und der Rückstand in 500 ml Tetrahydrofuran gelöst.
- c) Schließlich wurde die Reaktionslösung zu einer gerührten Suspension von 376 g (0,9 mol) N-C16/18-Alkylglucosyl amin und 91 g (0,9 mol) Triethylamin in 500 ml Tetrahy drofuran getropft und 5 h bei 35 bis 40°C gerührt. An schließend wurde die Reaktionsmischung filtriert, das Lösungsmittel abdestilliert und das resultierende N- C16/18-Acylglycin-N-C16/18-alkylglucosylamid aus Ethanol umkristallisiert. Es wurden 600 g eines gelblichen Fest stoffs erhalten, entsprechend 92% der Theorie.
- a) Beispiel 1a) wurde mit 131 g (1 mol) Leucin und 289 g (1 mol) C16/18-Fettsäurechlorid wiederholt. Es wurden 368 g eines farblosen kristallinen Feststoffs erhalten, ent sprechend 96% der Theorie.
- b) Beispiel 1b) wurde mit 345 g (0,9 mol) der N-acylierten Aminosäure aus 2a) und 149 g (1,2 mol) Thionylchlorid wiederholt.
- c) Das Acylierungsprodukt aus 2b) wurde analog 1c) mit 376 g (0,9 mol) N-C16/18-Alkylglucamin umgesetzt. Nach Um kristallisieren wurden 620 g des N-C16/18-Acylleucin-N- C16/18-alkylglucamids in Form eines gelblichen Fest stoffs erhalten, entsprechend 88% der Theorie.
- a) Beispiel 1a) wurde mit 146 g (1 mol) Lysin und 578 g (2 mol) C16/18-Fettsäurechlorid wiederholt. Es wurden 643 g eines farblosen kristallinen Feststoffs erhalten, ent sprechend 96% der Theorie.
- b) Beispiel 1b) wurde mit 603 g (0,9 mol) der bis-N,N′-acy lierten Aminosäure aus 2a) und 68 g (0,5 mol) Phosphor trichlorid wiederholt.
- c) Das Acylierungsprodukt aus 2b) wurde analog 1c) mit 176 g (0,9 mol) N-Methylglucamin umgesetzt. Nach Umkristal lisieren wurden 654 g des Bis-N,N′-C16/18-Acyllysin-N- Methylglucamids in Form eines gelblichen Feststoffs er halten, entsprechend 79% der Theorie.
- a) Beispiel 1a) wurde mit 146 g (1 mol) Lysin und 466 g (2 mol) C12/14-Kokosfettsäurechlorid wiederholt. Es wurden 511 g eines farblosen kristallinen Feststoffs erhalten, entsprechend 95% der Theorie.
- b) Beispiel 1b) wurde mit 485 g (0,9 mol) der bis-N,N′-acy lierten Aminosäure aus 2a) und 68 g (0,5 mol) Phosphor trichlorid wiederholt.
- c) Das Acylierungsprodukt aus 2b) wurde analog 1c) mit 109 g (0,9 mol) 2,2-Bis(hydroxymethyl)-2-aminoethanol umge setzt. Nach Umkristallisieren wurden 491 g des Bis-N,N′- C12/14-Acyllysin-2-hydroxyethyl-bis(hydroxymethyl)amids in Form eines gelblichen Feststoffs erhalten, entspre chend 85% der Theorie.
Claims (13)
1. N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxy
alkylamide der Formel (I)
in der R¹CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest
mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, R² für Wasserstoff oder
einen Rest [A]-R⁵, R³ für Wasserstoff oder einen gegebe
nenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 30
Kohlenstoffatomen, R⁴ für einen Oligohydroxyalkylrest
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxyl
gruppen oder einen Glycosylrest, A für eine lineare oder
verzweigte, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Alkylen
gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R⁵ für Wasser
stoff, einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Phe
nylrest, einen Indolylrest, einen Hydroxyrest, einen
Thiolrest, einen Thioalkylrest, einen Acyloxyrest, einen
Amidrest, eine Aminogruppe oder einen NH-COR¹-Rest
steht.
2. N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyal
kylamide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
Formel (I) R¹CO für einen Acylrest mit 12 bis 22 Koh
lenstoffatomen steht.
3. N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyal
kylamide nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in Formel (I) R² für Wasserstoff
oder einen Rest [A]-R⁵, [A] für eine lineare oder ver
zweigte Alkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und
R⁵ für eine Aminogruppe oder einen NH-COR¹-Rest steht.
4. N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyal
kylamide nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Formel (I) R³ für Wasserstoff oder eine
Methylgruppe und R⁴ für einen Polyhydroxyalkylrest mit 6
Kohlenstoffatomen und 5 Hydroxylgruppen oder einen Glu
cosylrest steht.
5. Verfahren zur Herstellung von N-acylierten Mono- und/
oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamiden der Formel
(I)
in der R¹CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest
mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, R² für Wasserstoff oder
einen Rest [A]-R⁵, R³ für Wasserstoff oder einen gege
benenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 30
Kohlenstoffatomen, R4 für einen Oligohydroxyalkylrest
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxyl
gruppen oder einen Glucosylrest, A für eine lineare oder
verzweigte, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Alkylen
gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R⁵ für Wasser
stoff, einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Phe
nylrest, einen Indolylrest, einen Hydroxyrest, einen
Thiolrest, einen Thioalkylrest, einen Acyloxyrest, einen
Amidrest, eine Aminogruppe oder einen NH-COR¹-Rest
steht, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) Aminosäuren der Formel (II), in der R² die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit mindestens einem Säurechlorid der Formel (III) um setzt,R¹COCl (III)in der R¹CO die oben angegebene Bedeutung besitzt,
- b) die resultierenden N-acylierten Aminosäuren in an sich bekannter Weise mittels Chlorverbindungen in ihre Säurechloride überführt und
- c) die resultierenden Säurechloride der N-acylierten Aminosäuren mit Polyhydroxyalkylaminen bzw. Gluco sylaminen der Formel (IV) kondensiert, wobei R³ und R⁴ wiederum die oben angegebenen Bedeu tungen besitzen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man Aminosäuren ausgewählt aus der Gruppe, die von Ala
nin, Valin, Leucin, Isoleucin, Tryptophan, Phenylalanin,
Methionin, Glycin, Serin, Tyrosin, Treonin, Cystein,
Asparagin, Glutamin, Ornithin und Lysin gebildet werden,
einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Säurechloride der Formel (III) ein
setzt, in der R¹CO für mindestens einen aliphatischen
Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen steht.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Aminosäuren und die Säurechloride
im molaren Verhältnis 1 : 0,9 bis 1 : 1 - bezogen auf
die in der Aminosäure befindlichen Aminogruppen - ein
setzt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Chlorverbindungen Phosphortrichlo
rid oder Thionylchlorid einsetzt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die N-acylierten Aminosäuren und die
Chlorverbindungen im molaren Verhältnis 1 : 0,9 bis 1 : 1,1
einsetzt.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Polyhydroxyalkylamine, Glucosyl
amine, Glucamine oder 2,2-Bis(hydroxymethyl)-2-amino
ethanol einsetzt.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Säurechloride der N-acylierten
Aminosäuren und die Polyhydroxyalkylamine bzw. Glucosyl
amine im molaren Verhältnis 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 ein
setzt.
13. Verwendung von N-acylierten Mono- und/oder Bis-aminosäu
reoligohydroxyalkylamiden nach Anspruch 1 als "synthetic
barrier lipids" in Hautpflegemitteln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341451 DE4341451C1 (de) | 1993-12-06 | 1993-12-06 | N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamide |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341451 DE4341451C1 (de) | 1993-12-06 | 1993-12-06 | N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4341451C1 true DE4341451C1 (de) | 1995-02-23 |
Family
ID=6504239
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934341451 Expired - Fee Related DE4341451C1 (de) | 1993-12-06 | 1993-12-06 | N-acylierte Mono- und/oder Bis-aminosäureoligohydroxyalkylamide |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4341451C1 (de) |
-
1993
- 1993-12-06 DE DE19934341451 patent/DE4341451C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
MHASKAR, S. Y. and LAKSHMINARAYANA, G.: J. Am. Oil Chem. Soc., Vol. 69, Nr. 7, (1992), S. 643 - 646 * |
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