DE4340614C2 - Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle in einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle in einer Kraftfahrzeug-BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle
gegenüber der Kurbelwelle in einer Kraftfahrzeug-Brennkraft
maschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 43 07 010 A1 be
kannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung (Fig. 1e) entspricht funktionell ein
Fehlersignal (e₀) dem Grundansteuersignal, ein Fehlerwert (e₁) dem Korrek
turwert und ein Gesamtwert (Unull) dem Adaptionswert. Der Gesamtwert
(Unull) entspricht der Differenz zwischen einem Schätzwert (ΔNull) und einem
Null-Nennwert (U₀). In den Schätzwert (ΔNull) gehen Umwelt- und Betriebs
größen, wie z. B. die Öltemperatur (TÖl) und die Drehzahl der Brennkraftma
schine (nmotor), ein, woraus wiederum eine Öldruck-Schätzung vorgenommen
wird. Diesem Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei unterschiedli
chen Umwelt- und/oder Betriebsbedingungen bei gleichem vorgegebenen
elektrischen Ansteuersignal eine unterschiedlich starke Verdrehung einer
Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle verursacht wird. Da jedoch bei dem
Verfahren gemäß der bekannten Vorrichtung zur Bestimmung des Ansteu
ersignals in Abhängigkeit von Umwelt- oder Betriebsgrößen lediglich eine
Schätzung vorgenommen wird, ist die Ansteuerung zur Verdrehung der Nockenwelle
gegenüber der Kurbelwelle mit nicht zu vernachlässigenden Unge
nauigkeiten behaftet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle
eingangs genannter Art derart zu verbessern, daß mit einfachen
Mitteln das zu berechnende elektrische Ansteuersignal zur Nockenwellen-Verdrehung
zur tatsächlich gewünschten Verdrehung der Nockenwelle führt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Vorzugsweise wird zur Verdrehung einer Nockenwelle das ohnehin vorhan
dene Niederdruck-Hydrauliksystem der Brennkraftmaschine verwendet.
Grundsätzlich wird das zu berechnende elektrische Ansteuersignal zum ei
nen aus der Differenz zwischen der Ist-Position und der Soll-Position einer
Nockenwelle und zum anderen in Abhängigkeit von der Hydraulik- bzw. Öl
temperatur und der Drehzahl der Brennkraftmaschine bestimmt.
Dazu ist im Steuergerät eine Zuordnungseinheit vorgesehen, durch die jeder
Differenz zwischen der Ist-Position und der Soll-Position einer Nockenwelle
ein Grund-Ansteuersignal zugeordnet ist. Aus dem Grund-Ansteuersignal
und aus einem von der Öltemperatur und der Drehzahl der Brennkraftma
schine abhängigen Korrekturwert wird anschließend das zu berechnende
Ansteuersignal bestimmt.
Durch die Abhängigkeit des zu berechnenden Ansteuersignals von der Öl
temperatur und der Brennkraftmaschinendrehzahl ist eine positionsgenaue
Verdrehung einer Nockenwelle auch bei nicht konstanter Förderleistung des
Hydrauliksystems zur Verdrehung einer Nockenwelle erreichbar. Daher kann
ein aufwendiges Hochdruck-Hydrauliksystem zur Verdrehung einer Nocken
welle eingespart werden, da Ungenauigkeiten bei der Verwendung des ko
stengünstigeren Niederdruck-Hydrauliksystems der Brennkraftmaschine au
tomatisch kompensiert werden.
Darüber hinaus wird das zu berechnende Ansteuersignal aus dem Grund-Ansteuersignal
und aus einem Adaptionswert berechnet, der durch das Ver
hältnis des Grund-Ansteuersignals, das durch die Zuordnungseinheit einem
bestimmten Verdrehweg zugeordnet ist, zu einem gemessenen Ansteuersi
gnal, das zur tatsächlichen Verdrehung um denselben Verdrehweg führt,
gebildet wird.
Dadurch werden nicht nur der Einfluß der Öltemperatur und der Drehzahl der
Brennkraftmaschine auf den tatsächlichen Verdrehweg einer Nockenwelle
bei der Vorgabe eines elektrischen Ansteuersignals berücksichtigt, sondern
auch motorindividuelle mechanische Fertigungstoleranzen und/oder sich
über der Zeit ändernde Alterungsprozeßtoleranzen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist der Gegenstand des Pa
tentanspruchs 2.
Sowohl die Korrektur in Abhängigkeit von der Öltemperatur und der Brenn
kraftmaschinendrehzahl als auch die Adaption entsprechend der Differenz
zwischen einem theoretischen und dem tatsächlichen Verdrehweg bei glei
chem Ansteuersignal werden in Abhängigkeit von der Richtung der Verdre
hung bestimmt.
Dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung liegt der Gedanke zugrunde, daß
die Verdrehung einer Nockenwelle gegen die Richtung der Rotation der
Nockenwelle einen höheren Kraftaufwand bzw. einen größeren Druck benö
tigt als die Verdrehung einer Nockenwelle in Richtung der Rotation der Nockenwelle.
Mit dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung entspricht der durch
das Ansteuersignal verursachte Verdrehweg noch genauer dem tatsächlich
gewünschten Verdrehweg.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist der Gegenstand
des Patentanspruchs 3.
Erfindungsgemäß wird das zu berechnende Ansteuersignal bzw. der Korrek
tur- und/oder der Adaptionswert des Ansteuersignals in Abhängigkeit von
der Anzahl der zu regelnden Stellglieder zur Verdrehung einer Nockenwelle
bestimmt.
Wird beispielsweise nur eine Nockenwelle mit nur einem Ventil als regelba
res Stellglied verdreht, wird bei unverändert konstanter Förderleistung der
motoreigenen Ölversorgung ein größerer Verdrehwinkel bei gleichem An
steuersignal erzielt als bei gleichzeitiger Ansteuerung mehrerer Nockenwel
len-Stellglieder. Somit wird eine noch genauere Einstellung des tatsächlich
gewünschten Verdrehwegs erreicht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie
zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Zuordnungseinheit zur
Bestimmung des Grund-Ansteuersignals, mit einer Korrektureinheit zur Be
stimmung des Korrekturwertes und einer Adaptionseinheit zur Bestimmung
des Adaptionswertes.
Die Ist-Position wist und die Soll-Position wsoll einer Nockenwelle werden als
Eingangssignale einer Vergleichseinheit 5 zugeführt. Der Ausgang der Ver
gleichseinheit 5 ist mit dem Eingang einer Zuordnungseinheit 1 verbunden.
Ein erster Ausgang der Zuordnungseinheit 1 führt zu einer ersten Multipli
zierstelle, ein zweiter Ausgang der Zuordnungseinheit 1 ist mit einem Ein
gang einer Adaptionseinheit 3 verbunden. Die Adaptionseinheit 3 enthält als
weitere Eingangssignale die Öltemperatur TÖl und die Brennkraftmaschinen
drehzahl n. Ein Ausgang der Adaptionseinheit 3 führt an eine zweite Multi
plizierstelle, deren Ausgang mit der ersten Multiplizierstelle verbunden ist.
Weiterhin führt an die zweite Multiplizierstelle der Ausgang einer Korrek
tureinheit 2. Die Korrektureinheit 2 erhält als Eingangssignale ebenfalls die
Öltemperatur TÖl und die Brennkraftmaschinendrehzahl n.
Der Ausgang der ersten Multiplizierstelle führt das zu berechnende bzw.
nunmehr vorgegebene elektrische Ansteuersignal in Form einer Ansteuerzeit
ta zum Stellglied 4 zur Verdrehung einer hier nicht dargestellten rotierenden
Nockenwelle.
Die Vergleichseinheit 5 bildet die Differenz zwischen der Ist-Position wist und
der Soll-Position wsoll einer Nockenwelle. Diese Differenz (wist - wsoll) wird der
Zuordnungseinheit 1 übermittelt. In der Zuordnungseinheit 1 wird der Diffe
renz (wist - wsoll) ein Grund-Ansteuersignal in Form einer Grund-Ansteuerzeit
tv zugeordnet. Die Grund-Ansteuerzeit tv ist das Ausgangssignal des ersten
Ausgangs, der zur ersten Multiplizierstelle führt. Darüber hinaus ist in der
Zuordnungseinheit 1 ein bestimmter Verdrehweg Delta w₀ abgespeichert,
dem entsprechend einer Differenz zwischen der Ist- und der Soll-Position
eine Grundansteuerzeit tv0 zugeordnet wird. Diese dem bestimmten Ver
drehweg Delta w₀ zugeordnete Grund-Ansteuerzeit tv0 ist das Signal bzw.
der Wert der über den zweiten Ausgang der Zuordnungseinheit 1 an einen
Eingang der Adaptionseinheit 3 übermittelt wird. Die Adaptionseinheit 3 be
rechnet einen Adaptionswert in Form eines Adaptionsfaktors Fk2 aus dem
Verhältnis der dem bestimmten Verdrehweg Delta w₀ zugeordneten Grund-Ansteuerzeit
tv0 zu einer gemessenen Ansteuerzeit ta0, die zur tatsächlichen
Verdrehung um den bestimmten Verdrehweg Delta w₀ führt. Dazu wird bei
spielsweise in einer Zeitspanne, in der eine kontinuierliche Verstellung er
folgt, die Verdrehung der Nockenwelle um den Verdrehweg Delta w₀ ausge
hend von einer Ist-Position wist vorgegeben und die Zeit ta0 gemessen, die
zur Verdrehung dieses Verdrehwegs Delta w₀ tatsächlich benötigt wird. Dazu
ist ein hier nicht dargestellter Sensor vorgesehen, mit dem die jeweilige Ist-Position
der Nockenwelle erfaßt wird. Darüber hinaus kann in der Adapti
onseinheit 3 der so gewonnene Adaptionsfaktor tv0/ta0 in Abhängigkeit von
der Öltemperatur TÖl und der Brennkraftmaschinendrehzahl n korrigiert wer
den, indem er z. B. zusätzlich mit einem von den Größen TÖl und n abhängi
gen korrigierenden Faktor K multipliziert wird (Fk2 = tv0/a0*K).
Der Adaptionsfaktor Fk2 wird an der zweiten Multiplizierstelle mit dem Korrek
turwert in Form eines Korrekturfaktors Fk1 multipliziert. Der Korrekturfaktor
Fk1 wird in Abhängigkeit von der Öltemperatur TÖl und der Brennkraftmaschi
nendrehzahl n bestimmt. An der ersten Multiplizierstelle wird zur Bestim
mung der zu berechnenden und anschließend vorgegebenen Ansteuerzeit ta
die
aus der Zuordnungseinheit 1 theoretisch ermittelte Grund-Ansteuerzeit
tv mit dem Korrekturfaktor Fk1 und dem Adap
tionsfaktor Fk2 multipliziert.
In Abhängigkeit von der Ansteuerzeit ta des Stellgliedes
4 ergibt sich ein Verdrehweg bei der Verdrehung einer ro
tierenden Nockenwelle, der einer gewünschten Verdrehung
entsprechend eines Sollwertes wsoll sehr nahe kommt. Er
findungsgemäß ist somit unter Einsatz ohnehin erfaßter
Betriebsgrößen eine sehr genaue und sehr schnelle Rege
lung auf eine gewünschten Soll-Position einer Nockenwelle
gegenüber der Kurbelwelle oder einer anderen Nockenwelle
erreichbar.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle in
einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine mit einem durch ein zu berechnen
des elektrisches Ansteuersignal (ta) regelbaren Stellglied (4) zum Verdrehen
der Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle, mit einem Nockenwellengeber
system, durch das die momentane Ist-Position (wist) der Nockenwelle erfaßt
wird, und mit einem Steuergerät (1, 2, 3, 5), das in Abhängigkeit von Be
triebsgrößen der Brennkraftmaschine eine Soll-Position (wsoll) für die Nockenwelle
vorgibt und das die Differenz (wist - wsoll) zwischen der Ist-Position
und der Soll-Position der Nockenwelle berechnet, wobei in dem Steuergerät
eine Zuordnungseinheit (1) vorgesehen ist, durch die jeder Differenz zwi
schen der Ist-Position (wist) und der Soll-Position (wsoll) der Nockenwelle ein
Grund-Ansteuersignal (tv) zugeordnet ist, und in dem das zu berechnende
Ansteuersignal (ta) aus dem Grund-Ansteuersignal (tv), aus einem von der
Öltemperatur (TÖl) und der Drehzahl (n) der Brennkraftmaschine abhängigen
Korrekturwert (Fk1) und aus einem Adaptionswert (Fk2) berechnet wird, da
durch gekennzeichnet, daß der Adaptionswert (Fk2) durch das Verhältnis ei
ner vorbestimmten Grund-Ansteuerzeit (tv0), die durch die Zuordnungsein
heit (1) einem bestimmten Verdrehweg (Delta w₀) der Nockenwelle zugeord
net ist, zu einem gemessenen Ansteuersignal (ta0), das zur tatsächlichen
Verdrehung der Nockenwelle um denselben Verdrehweg (Delta w₀) führt,
gebildet wird.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
stimmung des Korrekturwerts (Fk1) und/oder des Adaptionswertes (Fk2) in
Abhängigkeit von der Verdrehrichtung der Nockenwelle erfolgt.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bestimmung des Korrekturwerts (Fk1) und/oder des Adaptionswerts (Fk2)
in Abhängigkeit von der Anzahl der zu regelnden Stellglieder erfolgt.
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