DE4340137C2 - Schaltanordnung zur Umpolung hoher elektrischer Gleichströme - Google Patents
Schaltanordnung zur Umpolung hoher elektrischer GleichströmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung zur Umpolung
hoher elektrischer Gleichströme, die von einem Paar von
Eingangsanschlüssen über zwei bewegliche Kontaktbrücken zu
einem Paar von Ausgangsanschlüssen fließen, wobei die Kon
taktbrücken an einem linear beweglichen Schieber befestigt
und als zweiarmige zueinander parallele Traversen ausgebil
det sind, wobei der erste Arm jeder Traverse mit einem Ein
gangsanschluß und der zweite Arm jeder Traverse mit einem
Ausgangsanschluß verbindbar ist und wobei eine Vorrichtung
zur Umsteuerung des Schiebers in die beiden Endstellungen
vorgesehen und so ausgelegt ist, daß die in jeder Endstel
lung in die Strompfade eingebundenen vier Kontaktstellen
zwischen den Traversenarmen und den Gegenkontakten in eine
Kontaktanlage gedrängt werden und wobei die Arme beider
Traversen jeweils in den Raum zwischen zwei stationären
Gegenkontakten eingreifen, wobei ein Arm jeder Traverse
zwischen zwei gleichnamige Pole und der andere Arm zwischen
zwei ungleichnamige Pole eingreift.
Solche Schaltanordnungen sind bekannt, z. B. aus der
DE-PS 6 66 655, in welcher ein Schieberumschalter beschrieben
wird, bei dem an einem beweglichen Schieber befestigte Kon
taktbrücken mittels eines Bügels lose in Ausschnitten des
Schiebers gehalten werden können, wobei jede Kontaktbrücke
aus zwei gegeneinander geneigten Brückenhälften besteht,
die von Federn auseinandergedrückt werden. In jeder der
beiden mit diesem Schieberumschalter realisierbaren Schalt
stellungen wird jeweils eine der Kontaktbrückenhälften
gegen einen stationären Kontakt gedrückt, wobei die zwi
schen den Kontakthälften einer Brücke angeordneten Federn
ein eventuell zwischen der jeweiligen Kontaktbrückenhälfte
und dem stationären Kontakt vorhandenes Spiel ausgleichen,
so daß vorteilhaft zwei oder mehrere Brücken von einem
gemeinsamen Schieber betätigt werden können, wobei die
Betätigung des Schiebers über zwei einseitig beaufschlag
bare Kolben-Zylinder-Vorrichtungen folgen kann, wie z. B. in
der DE-PS 4 45 400 beschrieben.
Da jeder Schalter für hohe elektrische Ströme, um einen
gleichförmigen Stromfluß sicherzustellen, beim Schließen
des Stromkreises eine ausreichende Kontaktfläche zwischen
den stromführenden Teilen gewährleisten muß, müssen die in
der erstgenannten Patentschrift beschriebenen Kontakt
brückenhälften und die diesen zugeordneten stationären Kon
takte entsprechend groß dimensioniert sein. Insbesondere
benötigt man dabei, wenn man diesen Schieberumschalter zum
Umpolen benutzen, wenigstens vier Brückenhälften aus elek
trisch hochleitfähigem Material, wobei dann auch die diese
Brückenhälften auseinanderdrückenden Federn entsprechend
dimensioniert sein müssen. Ein solcher Schieberumschalter
ist zwar konstruktiv einfach, aber sehr materialaufwendig,
schwer und entsprechend teuer.
Daneben ist aus der CH-PS 612 536 ein elektrischer Schalter
bekannt, bei dem an den Kontaktflächen zwischen einer
beweglichen Kontaktbrücke und zwei feststehenden Kontakten
je ein federndes Kontaktblatt angebracht ist. Das Kontakt
blatt kann dabei entweder an der Schaltbrücke oder aber an
einem feststehenden Kontakt befestigt sein. Da jedes Kon
taktblatt in geschlossenem Zustand des Schalters nahezu
vollständig mit seiner einen Seite an dem festen Kontakt
und mit seiner anderen Seite an der Kontaktbrücke anliegt,
so daß eine große Fläche zum Durchleiten des elektrischen
Stromes benutzt werden kann, eignet sich dieser Schalter
besonders gut zum Schalten großer elektrischer Gleich
ströme. Allerdings kann mit den federnden Kontaktblättern
ein eventuell zwischen Kontaktbrücke und feststehenden Kon
takten vorhandenes Spiel nicht ausgeglichen werden, da sich
der benötigte Leitungsfluß nur dann ergibt, wenn die
federnden Kontaktblätter vollständig an die feststehenden
und die beweglichen Kontaktflächen gepreßt werden. Insbe
sondere eignen sich die Kontaktblätter nicht zur Herstel
lung eines mittels eines einzigen Schiebers betätigbaren
Schalters zum Umpolen hoher elektrischer Gleichströme, da
ein solcher Schalter wenigstens vier an dem Schieber befe
stigte und mittels selbigem relativ zu entsprechenden fest
stehenden Kontakten bewegbare Kontaktbrücken aufweisen muß,
wobei der Schalter dann aufgrund des mit den Kontaktblät
tern nicht verwirklichbaren Spielausgleichs mit einer sol
chen Präzision gefertigt werden müßte, da dies nur zu wirt
schaftlich nicht vertretbaren Kosten möglich wäre.
Zum Umpolen hoher elektrischer Gleichströme sind auch Dreh
schalter bekannt, z. B. aus der DE-AS 10 83 385, wobei in
konzentrischen Kreisringflächen starre und bewegliche Kon
takte angeordnet sind und die beweglichen Kontakte von
einer drehbaren Isolierscheibe getragen werden. In den bei
den Schaltstellungen eines solchen Drehschalters werden die
beweglichen Kontakte mit hohem Druck an die jeweils zuge
ordneten festen Kontakte gedrückt, wobei eine großflächige
ebene Ausbildung der Kontaktflächen nötig ist. Das Anpres
sen der entsprechenden Kontakte gegeneinander erfolgt mit
tels einer Anpreßvorrichtung, während die Verstellung der
Kontakte zum Umpolen mittels einer Umschaltvorrichtung
erfolgt. Dies bedeutet, daß die beweglichen Kontakte immer
eine Translations- und eine Rotationsbewegung ausführen
müssen, wozu entsprechend zwei Vorrichtungen an dem Schal
ter vorgesehen sein müssen, sofern der Schalter nicht von
Hand betätigt werden soll.
Bekannt sind schließlich auch Umpoler, die unter Verwendung
sogenannter Messerkontakte aufgebaut sind. In jeder Schalt
position greift eine bewegliche Kontaktzunge zwischen zwei
im wesentlichen stationäre Gegenkontakte ein. Diese Kon
struktion hat den Vorteil, daß die Kontaktflächen zwischen
der Kontaktzunge und den beidseitigen Gegenkontakten beim
Öffnen und Schließen eine Relativbewegung zueinander aus
führen und sich dabei selbst reinigen. Die Kontaktdrücke
und demzufolge die über den Messerkontakt fließenden Ströme
sind jedoch begrenzt; die in der Praxis benötigten hohen
Gleichströme von mehrere 1000 A können über Messerkontakte
nur dann geschaltet werden, wenn eine Kontaktbank mit einer
relativ großen Anzahl parallelgeschalteter Messerkontakte
verwendet wird. Der damit verbundene Aufwand, die Störan
fälligkeit und der Verschleiß sind hoch, so daß sich derar
tige Umpoler in der Praxis nicht durchsetzen konnten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltanord
nung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die
Umschaltung bei unterbrochenem Strom mit geringem Aufwand
durchgeführt und eine gleichmäßige Stromverteilung und
zuverlässige Kontaktgabe über die Kontaktflächen gewähr
leistet sind. Dabei soll die Schaltanordnung grundsätzlich
auch ohne größeren Aufwand in automatisierte programm
gesteuerte Systeme integrierbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einer Schaltanordnung der eingangs genannten Art zwischen
jeden der Kontaktarme und jedem stationären Gegenkontakt je
ein als Tellerfeder ausgebildetes metallisches Kontaktele
ment vorgesehen ist, über das der Kontaktbrückenstrom
fließt, und daß zur Umsteuerung des Schiebers wenigstens
eine Kolben-Zylinder-Vorrichtung vorgesehen ist.
Das translatorische Bewegungsspiel des Schiebers ermöglicht
den Einsatz besonders einfach ausgebildeter Kolben-Zylin
der-Vorrichtungen, deren Schub- bzw. Zugkräfte axial in das
Schiebersystem eingeleitet werden. Vorzugsweise finden da
bei Pneumatikzylinder mit kurzem Hub, jedoch großem Durch
messer Verwendung, damit hinreichend hohe Kräfte für die
sichere Kontaktgabe aller Kontaktelemente in jeder Schalt
stellung zur Verfügung stehen. Die Verwendung von Teller
federn gewährleistet zum einen stets einen ausreichenden
Stromfluß zwischen den festen Kontakten über die Teller
federn durch die beweglichen Kontaktbrücken, gleicht zum
anderen das Spiel aus und hat schließlich noch die vorteil
hafte Wirkung, daß beim Eindrücken der Feder durch die
Relativbewegung zwischen der Federoberfläche und den Kon
takten eine Reinigung der Oberflächen von eventuellen Oxi
dationsbelägen und sonstigen unerwünschten Substanzen auf
der Oberfläche erfolgt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beste
hen die Tellerfedern aus Beryllium-Bronze. Die Tellerfedern
können an den Kontaktbrücken befestigt und die stationären
Gegenkontakte in zur Schieber-Bewegungsrichtung rechtwink
ligen Ebenen angeordnet sein.
Alle Traversen und Gegenkontakte können aus Hohl-, I-, oder
Rechteckprofilen aus massivem Kupfer oder einem anderen
elektrisch leitenden Material bestehen. Derartige Pro
file sind im Handel erhältlich und können durch einfaches
Ablängen in die für den jeweiligen Einsatzfall geeignete
Form gebracht werden.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist der Schieber
an beiden Enden mit je einer einseitig beaufschlagbaren
Kolben-Zylinder-Vorrichtung verbunden, die vorzugsweise
pneumatisch betätigbar ist.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die
beiden benachbarten ausgangsseitigen Gegenkontakte und die
beiden am weitesten beabstandeten ausgangsseitigen Gegen
kontakte paarweise miteinander und mit einem der Ausgangs
anschlüsse elektrisch verbunden sein.
Übereinstimmende Flächendrücke an allen vier gleichzeitig
wirksamen Kontaktelementen lassen sich bei einer bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung dadurch erreichen, daß
alle Traversenarme gleiche Längen haben und alle Kontakt
elemente auf der Stromeingangsseite ebenso wie alle Kon
taktelemente auf der Stromausgangsseite auf einer zur
Schieber-Bewegungsachse parallelen Betätigungsachse ausge
richtet sind. Diese symmetrische Ausbildung sorgt selbst
dann für eine einheitliche Verteilung der Kontakt-Flächen
drücke, wenn der Schieber mit einem gewissen Bewegungsspiel
geführt ist.
Der Schieber selbst besteht aus isolierendem Material.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch die
Schaltachse der neuen Schaltanordnung,
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie
II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht entlang der
Schnittlinie III-III in Fig. 1.
Die als ganze mit 1 bezeichnete neue Schaltanordnung hat
zwei Eingangsanschlüsse 11, 12, die im Betrieb mit den Aus
gangsanschlüssen eines Gleichrichters verbunden sind, und
zwei Ausgangsanschlüsse 21 und 22, deren Polung (+ bzw. -)
durch Umsteuerung zweier beweglicher Kontaktbrücken 3 und 4
geändert werden kann. Jede Kontaktbrücke 3 bzw. 4 besteht
in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem Rechteckprofil aus massivem Kupfer, dessen Enden
jeweils zwei Tellerfedern 31, 32, 33 und 34 bzw. 41, 42, 43
und 44 als Kontaktelemente tragen. Alle Tellerfedern beste
hen aus einem mechanisch hoch beanspruchbaren Material,
vorzugsweise Beryllium-Bronze, das eine gute elektrische
Leitfähigkeit hat. Die Kontaktbrücken sind, wie insbeson
dere Fig. 1 zeigt, in einem Schieber 5 aus isolierendem
Kunststoff gehaltert und als zweiarmige, untereinander
parallele Traversen ausgebildet. Jeder der Traversenarme
greift mit den beiden an ihm befestigten Tellerfedern
31 . . . 34 bzw. 41 . . . 44 in den Raum zwischen zwei plattenför
migen stationären Gegenkontakten 35, 36, 37, 38 bzw. 45,
46, 47, 48 ein. Die beiden Gegenkontakte 35 und 36 sind mit
dem einen Eingangsanschluß 11 und die beiden Gegenkontakte
45, 46 mit dem anderen Eingangsanschluß 12 verbunden. Auf
der Ausgangsseite greift jeder Kontaktarm der beiden Tra
versen 3 bzw. 4 zwischen zwei ungleichnamige Pole ein, d. h.
das Gegenkontaktpaar 37 und 38 besteht ebenso wie das
Gegenkontaktpaar 47 und 48 aus ungleichnamigen Polen. Die
beiden Gegenkontakte 38 und 47 sind über den Verbindungs
steg 40 zusammengeschlossen und mit dem Ausgangsanschluß 21
verbunden, während die beiden äußeren Gegenkontaktplatten
37 und 48 mit dem Ausgangsanschluß 22 verbunden sind. Nimmt
man an, daß der Eingangsanschluß 11 mit dem positiven Pol
und der Eingangsanschluß 12 mit dem negativen Pol der
Stromquelle verbunden sind, so fließt in der in Fig. 1 dar
gestellten Position des Schiebers 5 und der Kontakttraver
sen 3 und 4 Strom diagonal vom Eingangsanschluß 11 über den
Gegenkontakt 35, die Tellerfeder 31, die Kupfertraverse 3,
die Tellerfeder 33, den Gegenkontakt 37, den Ausgangsan
schluß 22, über die Last und zurück über den Ausgangsan
schluß 21, den Kontaktsteg 40, den Gegenkontakt 47, die
Tellerfeder 43, die Traverse 4, die Tellerfeder 41 den
Gegenkontakt 45 und den negativen Eingangsanschluß 12. Zu
beachten ist, daß die Tellerfedern 31, 33 bzw. 41, 43 in
ihrer stromführenden Betriebsstellung stärker als darge
stellt verformt sind, damit sie beim Fließen von Strömen in
der Größenordnung von mehreren 1000 A mit hinreichendem
Verformungsdruck an den Gegenkontakten 35, 37 bzw. 45, 47
in Anlage stehen und eine ausreichende Kontaktfläche an
allen Stromübergabebereichen bieten.
Die Eingangsanschlüsse 11 und 12 und die Ausgangsanschlüsse
21 und 22 sind, wie am deutlichsten in Fig. 2 zu erkennen
ist, durch den die Kontaktbrücken bzw. Traversen 3, 4 tra
genden Schieber 5 elektrisch voneinander getrennt. Sie sind
über Schrauben (Fig. 2) an einer aus Isoliermaterial beste
henden Trägerplatte 6 befestigt.
Der Schieber 5 weist einen rechteckigen Kunststoffblock 50
auf, der oben und unten mit Rechtecknuten zur Aufnahme der
Traversen 3, 4 versehen ist. Jede Rechtecknut ist durch
eine Isolierplatte 51 abgeschlossen. Ein metallisches Betä
tigungselement 52 ist in jede Isolierplatte 51 eingesetzt
(Fig. 3) und über Schrauben 53 am Schieber 5 befestigt. Die
vorstehenden Enden dieser Betätigungselemente können bei
spielsweise zur Auslösung von elektrischen oder pneumati
schen Druckschaltern dienen, welche in einer Programmsteue
rung dafür Sorge tragen, daß vor dem eigentlichen Umpolvor
gang der Stromfluß zu den Eingangsanschlüssen 11, 12 von
dem den umzupolenden Strom liefernden Gleichrichter unter
brochen bzw. der Strom nur bei hinreichendem Druck in dem
die Kolben-Zylinder-Vorrichtungen beaufschlagenden Druck
medium fließen kann. Auf die Isolierplatten 51 wirken
jeweils blockartige Schubelemente 70 bzw. 80, die mit dem
Kolben 71, 81 zweier kurzhubiger Kolben-Zylinder-Vorrich
tungen 7 bzw. 8 verbunden sind. Die Kolben-Zylinder-Vor
richtungen 7 und 8 sind jeweils einseitig beaufschlagbar;
die Beaufschlagungsmittel sind in der Zeichnung nicht ge
zeigt.
Die beiden Kolben-Zylinder-Vorrichtungen 7 und 8 und der
Schlitten 5 sind an einem Trägergestell 9 angeordnet, und
zwar ausgerichtet auf einer Montage- und Bewegungsachse 55.
Das Trägergestell besteht aus zwei stirnseitigen Montage
platten 90, einer z. B. als Halterung oder Träger für die
die Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Vorrichtungen steu
ernden pneumatischen Schaltelemente verwendbaren Rückplatte
91, mehreren in einem Rechteckmuster angeordneten Abstands
säulen 92, einer mit einer Führungsnut 94a versehenen Füh
rungsplatte 94, einer die Anschlußfahnen 11 und 21 bzw. 12
und 22 elektrisch voneinander trennenden Isolierplatte 95
und der Trägerplatte 6. Die Platten 90, 91, 94, 95 und 6
sind aus elektrisch isolierendem Material hergestellt.
Jeder Montageplatte 90 ist das Gehäuse einer Kolben-Zylin
der-Vorrichtung 7 bzw. 8 aufgesetzt. Das blockartige Schub
element 70 bzw. 80 durchgreift eine passende Öffnung in der
zugehörigen Montageplatte 90 und steht mit der Außenseite
des Schiebers 5 bzw. des Betätigungselements 52 in Berüh
rung.
Wie am besten in den Axialansichten gemäß den Fig. 1 und
2 zu sehen ist, ist der Schieber 5 mit dem Block 50 und der
Trägerplatte 6 in der vertikalen Führungsnut 94a der Füh
rungsplatte 94 geführt. Der nach außen vorstehende Teil des
Betätigungselements 52 durchgreift eine nutartige Ausspa
rung 96 in der Trägerplatte 6 und der Isolierplatte 95 und
kann als Betätigungselement für - nicht gezeigte - pneuma
tische oder elektrische Steuerorgane dienen. Eine zusätz
liche Führungsnut ist zwischen den Anschlußfahnen 11, 12
und 21, 22 ausgebildet.
Die Kolben-Zylinder-Einheiten 7 und 8 sind großflächig und
kurzhubig ausgebildet, so daß sie erhebliche Schubkräfte
entfalten und über die Blöcke 70 bzw. 80 auf den Schieber
körper 5 und von diesem über die Kontaktbrückentraversen 3
und 4 auf die Tellerfedern übertragen. Die auf vier Teller
federn (Tellerfedern 31, 33 und 41, 43 in der Schaltstel
lung gemäß Fig. 1) wirkenden Kräfte sind so groß, daß sie
die relativ biegesteifen Tellerfedern jeweils soweit ver
formen, daß sowohl am jeweils zugeordneten Gegenkontakt als
auch an der jeweiligen Kontaktbrückentraverse 3, 4 eine
hinreichend großflächige Anlage erhalten wird. Durch die
dabei entstehende Relativbewegung werden die Übergangs
widerstände an den Kontaktflächen minimiert.
Zum Umsteuern der Schieberposition wird der wirksame Zylin
der (8 in Fig. 1) - nach zuvoriger Stromunterbrechung, d. h.
Abschaltung des Gleichrichters - entlastet und der entge
gengesetzte Zylinder (7) druckmittelbeaufschlagt. Über den
Kolbenblock 70 bewegt der Kolben 71 den Schieber 5 mit den
Traversen 3 und 4 in Fig. 1 soweit nach unten, daß die Tel
lerfedern 32, 34 und 42, 44 in Anlage an die stationären
Kontaktplatten 36, 38 und 46, 48 gedrängt werden, während
die zuvor wirksamen Tellerfedern von ihren vier Gegenkon
takten abgehoben werden. Gleichzeitig wird der Kolben 81
der Kolben-Zylinder-Einheit 8 über den Schieber 5 in das
Gehäuse zurückgedrängt. Infolgedessen werden die Eingangs
anschlüsse 11 und 12 über die Kontaktbrücken 3 und 4 den
parallelen Ausgangsanschlüssen 21 und 22 zugeordnet. Aus
der Sicht der Last bedeutet dies eine Umpolung; der Aus
gangsanschluß 21 ist mit dem positiven Pol und der Aus
gangsanschluß 22 mit dem negativen Pol (Eingangsanschluß
12) verbunden. Da das Umschalten - wie erwähnt - stets bei
abgeschaltetem Strom erfolgt, sind Lichtbogenbildungen und
Kontaktabbrände praktisch ausgeschlossen. Die symmetrische
Anordnung aller gleichzeitig wirkenden Tellerfedern an
gleich langen Traversenarmen sorgt für einheitliche Kon
taktdrücke und Übergangswiderstände. Festzuhalten ist auch,
daß aufgrund des symmetrischen Aufbaus der Anordnung insge
samt die Eingangsanschlüsse 11, 12 und die Ausgangsan
schlüsse 21, 22 vertauscht werden können, ohne daß die
Funktion hierdurch beeinträchtigt wird.
Für die vorstehend erwähnte Abschaltung des Stromflusses
beim Umschalten der Polarität sind unterschiedliche Lösun
gen möglich. Da die erfindungsgemäße Schaltanordnung durch
die druckmittelbetätigte, und zwar vorzugsweise pneumati
sche Kolben-Zylinder-Vorrichtung 7, 8 erfolgt, hat sich als
besonders zweckmäßig eine pneumatisch-elektrische Steuer
vorrichtung zur Unterbrechung des Primärstromkreises des
Gleichrichters erwiesen.
Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens
Abwandlungen und Weiterbildungen des beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiels verwirklichbar sind, die beispielsweise die
Form und das Material der als Tellerfedern ausgebildeten
Kontaktelemente betreffen. Grundsätzlich ist eine
solche Form zu wählen, welche unter Druckeinwirkung eine
Verformung, und zwar eine elastische Verformung des Kon
taktelements zur Folge hat, so daß beim Schaltvorgang ein
gewisse Relativbewegung zwischen den aneinander zur Anlage
kommenden Kontaktflächen resultiert.
Claims (8)
1. Schaltanordnung (1) zur Umpolung hoher elektrischer
Gleichströme, die von einem Paar von Eingangsanschlüssen
(11, 12) über zwei bewegliche Kontaktbrücken (3, 4) zu
einem Paar von Ausgangsanschlüssen (21, 22) fließen, wobei
die Kontaktbrücken an einem linear beweglichen Schieber (5)
befestigt und als zweiarmige zueinander parallele Traversen
ausgebildet sind, wobei der erste Arm jeder Traverse mit
einem Eingangsanschluß und der zweite Arm jeder Traverse
mit einem Ausgangsanschluß verbindbar ist und wobei
eine Vorrichtung (7, 8) zur Umsteuerung des Schiebers (5) in
die beiden Endstellungen vorgesehen und so ausgelegt ist,
daß die in jeder Endstellung in die Strompfade eingebun
denen vier Kontaktstellen zwischen den Traversenarmen und
den Gegenkontakten in eine Kontaktanlage gedrängt werden
und wobei
die Arme beider Traversen (3, 4) jeweils in den Raum zwi schen zwei stationären Gegenkontakten eingreifen, wobei ein Arm jeder Traverse zwischen zwei gleichnamige Pole (35-36, 45-46) und der andere Arm zwischen zwei ungleichnamige Pole (37-38, 47-48) eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen jedem der Kontaktarme und jedem stationären Gegenkontakt je ein als Tellerfeder ausgebildetes metalli sches Kontaktelement (31 . . . 34, 41 . . . 44) vorgesehen ist, über das der Kontaktbrückenstrom fließt,
und daß zur Umsteuerung des Schiebers (5) wenigstens eine Kolben-Zylinder-Vorrichtung (7, 8) vorgesehen ist.
die Arme beider Traversen (3, 4) jeweils in den Raum zwi schen zwei stationären Gegenkontakten eingreifen, wobei ein Arm jeder Traverse zwischen zwei gleichnamige Pole (35-36, 45-46) und der andere Arm zwischen zwei ungleichnamige Pole (37-38, 47-48) eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen jedem der Kontaktarme und jedem stationären Gegenkontakt je ein als Tellerfeder ausgebildetes metalli sches Kontaktelement (31 . . . 34, 41 . . . 44) vorgesehen ist, über das der Kontaktbrückenstrom fließt,
und daß zur Umsteuerung des Schiebers (5) wenigstens eine Kolben-Zylinder-Vorrichtung (7, 8) vorgesehen ist.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tellerfedern (31 . . . 34,
41 . . . 44) aus Beryllium-Bronze bestehen.
3. Schaltanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tellerfedern (31 . . . 34;
41 . . . 44) an den Kontaktbrücken (3, 4) befestigt sind und
die stationären Gegenkontakte (35-38, 45-48) in zur
Schieber-Bewegungsrichtung (55) rechtwinkligen Ebenen ange
ordnet sind.
4. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Traversen (3, 4) aus metal
lischen Profilen, vorzugsweise aus Hohl-, -I-, oder Rechteck
profilen aus massivem Kupfer oder einem anderen elektrisch
leitfähigen Material bestehen.
5. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (5) an beiden Enden von
je einer einseitig beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Vorrichtung (7, 8)
bewegt wird.
6. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Vorrichtung
(7, 8) pneumatisch betätigbar ist.
7. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden benachbarten aus
gangsseitigen Gegenkontakte (38, 47) und die beiden am wei
testen beabstandeten ausgangsseitigen Gegenkontakte (37,
48) paarweise miteinander und mit einem der Ausgangsan
schlüsse (21, 22) elektrisch verbunden sind.
8. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Traversenarme gleiche Län
gen haben und alle Kontaktelemente (31, 32, 41, 42) auf der
Stromeingangsseite ebenso wie alle Kontaktelemente (33, 34,
43, 44) auf der Stromausgangsseite auf einer zur Schieber-Be
wegungsachse (55) parallelen Betätigungsachse ausgerich
tet sind.
Priority Applications (1)
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DE4340137A DE4340137C2 (de) | 1993-01-08 | 1993-11-25 | Schaltanordnung zur Umpolung hoher elektrischer Gleichströme |
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Publications (2)
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DE4340137A1 DE4340137A1 (de) | 1994-07-14 |
DE4340137C2 true DE4340137C2 (de) | 1996-07-18 |
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DE9300144U Expired - Lifetime DE9300144U1 (de) | 1993-01-08 | 1993-01-08 | Schaltanordnung zur Umpolung hoher elektrischer Gleichströme |
DE4340137A Expired - Fee Related DE4340137C2 (de) | 1993-01-08 | 1993-11-25 | Schaltanordnung zur Umpolung hoher elektrischer Gleichströme |
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DE9300144U Expired - Lifetime DE9300144U1 (de) | 1993-01-08 | 1993-01-08 | Schaltanordnung zur Umpolung hoher elektrischer Gleichströme |
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DE (2) | DE9300144U1 (de) |
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