DE4340001A1 - Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil und nach diesem Verfahren hergestellte Form - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil und nach diesem Verfahren hergestellte FormInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung einer
Form für ein Formteil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und von einer nach diesem Verfahren hergestellten Form gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
Derartige Formen werden beispielsweise in Sinterverfahren als
Formen zur Herstellung von Formteilen aus pulverförmigen kerami
schen oder metallischen Grundstoffen eingesetzt. Beim Sintern
von Turbinenschaufeln werden an derartige Formen besondere
Anforderungen gestellt. Diese Formen dürfen das Schrumpfen der
in ihnen entstehenden Formteile keinesfalls behindern und sie
müssen verhindern, daß die geringe Festigkeit dieser entstehen
den Formteile während des Sinterns zu unzulässigen Deformationen
derselben führt.
Aus der Patentschrift DE 32 11 083 C2 ist ein Verfahren zur Her
stellung eines Teils aus einer Schlickermasse bekannt. Bei die
sem Verfahren wird die Schlickermasse in eine Gießform gegossen
und in dieser Gießform zu einem Grünling gefroren, danach wird
der gefrorene Grünling aus der Gießform entnommen, getrocknet
und anschließend zum fertigen Teil gesintert. Der Schlicker
masse wurde vorab eine Wasserstoffbindungen bildende Verbindung
zugemischt, welche die Ausbildung von großen Eiskristallen beim
Gefrieren des Grünlings verhindert. Dieses Verfahren ist zur
Herstellung von vergleichsweise komplizierten Teilen, wie bei
spielsweise hohlen Formen für Turbinenschaufeln, nur dann einzu
setzen, wenn vergleichsweise aufwendige, mehrteilige Gießformen
benutzt werden. Das Entformen ist dann vergleichsweise aufwen
dig, ebenso das Entfernen der sich entsprechend den Stoßfugen
der Gießform auf dem Teil ausbildenden Gußgrate. Besonders bei
komplizierten Hohlteilen läßt sich dieses Verfahren nicht mit
vertretbarem Aufwand einsetzen.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist,
löst die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung einer Form für
ein Formteil zu schaffen, welches mit einfachen Mitteln arbeitet
und welches die Herstellung von Formen für vergleichsweise kom
plizierte, einstückig ausgebildete Formteile erlaubt. Ferner
soll eine nach diesem Verfahren geschaffene Form angegeben
werden.
Das Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil, wel
ches von einem Wachsmodell des Formteils ausgeht, weist folgende
Verfahrensschritte auf:
- a) Mischen eines Schlickers,
- b) Vermischung des Schlickers mit einem organischen Binder zu einer Anwendung,
- c) Eintauchen des Wachsmodells in die Anwendung,
- d) Abscheidung von festen Partikeln der Anwendung und schichtförmige Anlagerung derselben am Wachsmodell,
- e) Entnehmen des Wachsmodells mit der schichtförmigen Anlagerung aus der Anwendung,
- f) gegebenenfalls Wiederholung der Verfahrensschritte c), d) und e) solange bis mehrere schichtförmige Anla gerungen eine hinreichend dicke Wandung bilden,
- g) Einbringen des Wachsmodells mit der es umgebenden Wan dung in eine Trocknungsanlage und Trocknen der Wandung,
- h) Ausschmelzen des Wachsmodells, so daß die Wandung als Schalenrohling zurückbleibt, und
- i) Sintern des Schalenrohlings zur fertigen Form.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen
darin zu sehen, daß auf vergleichsweise einfache Art Formen für
vergleichsweise kompliziert ausgebildete Formteile, die auch
Hinterschneidungen aufweisen können, mit einer hohen Formgenau
igkeit erstellt werden können. Durch die die Anwendung beauf
schlagenden Vibrationen wird die gleichmäßige Abscheidung von
festen Partikeln der Anwendung und die schichtförmige Anlagerung
derselben am Wachsmodell, insbesondere auch in etwaigen Hinter
schneidungen wesentlich verbessert.
Eine vorteilhafte Beschleunigung der Ausbildung der schichtför
migen Anlagerung wird dadurch erreicht, daß die Anwendung
gekühlt und das Wachsmodell unterkühlt wird. Besonders gute
Resultate erhält man, wenn die Anwendung bis auf etwa 0°C
gekühlt wird, und wenn gleichzeitig das Wachsmodell vor dem
Eintauchen auf -20°C unterkühlt wird.
Wird als Trocknungsanlage eine Gefriertrocknungsanlage einge
setzt, so läßt sich der Trocknungsvorgang vorteilhaft beschleu
nigen.
Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vor
teile werden nachstehend anhand der Zeichnung, welche lediglich
einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2a und Fig. 2b aneinandergereiht ein zweites Blockdiagramm
eines erfindungsgemäßen Verfahrens, und
Fig. 3a und Fig. 3b aneinandergereiht ein drittes Blockdiagramm
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erfor
derlichen Elemente sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
Das Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil, wie
es im Blockdiagramm gemäß Fig. 1 dargestellt ist, geht von einem
Wachsmodell des Formteils aus. Es umfaßt folgende Verfahrens
schritte:
- a) Mischen eines Schlickers,
- b) Vermischung des Schlickers mit einem organischen Binder zu einer Anwendung,
- c) Eintauchen des Wachsmodells in die Anwendung,
- d) Abscheidung von festen Partikeln der Anwendung und schicht förmige Anlagerung derselben am Wachsmodell,
- e) Entnehmen des Wachsmodells mit der schichtförmigen Anlagerung aus der Anwendung,
- f) Wiederholung der Verfahrensschritte c), d) und e) solange bis mehrere schichtförmige Anlagerungen eine hinreichend dicke Wandung bilden,
- g) Einbringen des Wachsmodells mit der es umgebenden Wandung in eine Trocknungsanlage und Trocknen der Wandung,
- h) Ausschmelzen des Wachsmodells, so daß die Wandung als Scha lenrohling zurückbleibt, und
- i) Sintern des Schalenrohlings zur fertigen Form.
Bei diesem Verfahren zur Herstellung einer Form können die ver
schiedenartigsten Grundstoffe für die Schlickerherstellung ein
gesetzt werden. Die Wahl der Stoffe richtet sich nach dem vorge
sehenen Verwendungszweck der Form, so können beispielsweise mehr
oder weniger temperaturfeste Gießformen für das Vergießen von
verschiedenen Metallegierungen hergestellt werden. Besonders
eignen sich so hergestellte Formen auch für den Einsatz beim
Sintern von Metall- oder Keramikpulvern. Die Materialzusammen
setzung der Form wird dabei in der Regel so gewählt, daß die
fertige Form bei Wärmebeaufschlagung im gleichen Ausmaß
schrumpft wie das in ihr sich ausbildende Formteil.
Nach diesem Verfahren können lediglich vergleichsweise einfach
geformte Formen hergestellt werden. Sobald komplizierter ausge
bildete Formen, beispielsweise mit Hinterschneidungen versehene
Hohlformen, verlangt werden, muß das Verfahren weitergebildet
werden, wie dies in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschrieben wird. Ebenso muß es weitergebildet werden, wenn
nennenswerte Stückzahlen von Formteilen wirtschaftlich günstig
gefertigt werden sollen.
Die Fig. 2a und die Fig. 2b zeigen, wenn sie aneinandergereiht
werden, ein schematisch dargestelltes Blockdiagramm einer Wei
terbildung des Verfahrens zur Herstellung einer Form für ein
Formteil aus einem Schlicker nach Fig. 1. Dieses Verfahren weist
folgende Verfahrensschritte auf:
- a) Mischen eines Schlickers,
- b) Vermischung des Schlickers mit einem organischen Binder zu einer Anwendung,
- c) Kühlung der Anwendung und Unterkühlung des Wachsmodells,
- d) Eintauchen des Wachsmodells in die Anwendung, wobei die Anwendung mit Vibrationen beaufschlagt wird,
- e) Abscheidung von festen Partikeln der Anwendung und schicht förmige Anlagerung derselben am Wachsmodell,
- f) Entnehmen des Wachsmodells mit der schichtförmigen Anlagerung aus der Anwendung,
- g) gegebenenfalls Wiederholung der Verfahrensschritte d), e) und f) so lange, bis mehrere schichtförmige Anlagerungen eine hinreichend dicke Wandung bilden,
- h) Einbringen des Wachsmodells mit der es umgebenden Wandung in eine Gefriertrocknungsanlage und Trocknen der Wandung,
- i) Ausschmelzen des Wachsmodells, so daß die Wandung als Schalenrohling zurückbleibt, und
- j) Sintern des Schalenrohlings zur fertigen Form.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird ein pulverförmiges Keramik
material, bezeichnet als Masse Nr. 406, welches nach einem der
bekannten Verfahren durch die Firma Hutschenreuther, Keramische
Rohstoffe und Massen, Werk Massemühle Wagner, D-8632 Neustadt,
hergestellt wurde, verwendet. Das Keramikmaterial wird als
Sprühkorn geliefert. Eine chemische Analyse ergab die folgende
Zusammensetzung dieses Keramikmaterials:
SiO₂|67,8% | |
Al₂O₃ | 25,4% |
TiO₂ | 0,06% |
Fe₂O₃ | 0,48% |
CaO | 0,71% |
MgO | 0,63% |
K₂O | 4,45% |
Na₂O | 0,15% |
Dieses Keramikmaterial wird unter Beigabe von Wasser, dem ein
Verflüssiger zugesetzt wird, zu einem Schlicker verarbeitet. Der
Verflüssiger ist entsprechend der Härte des verwendeten Wassers
anzupassen. Hier wurde als Verflüssiger eine Mischung der Ver
flüssigungsmittel Gießfix 162/10 und Formsil D eingesetzt.
Anschließend wird dem Schlicker noch ein organischer Binder
beigemischt, der durch die Strukturbezeichnung Cx×Hy×Oz gekenn
zeichnet werden kann. Hier wurden beispielsweise 6 Gewichtspro
zent Methylzellulose beigemischt und solange mit dem Schlicker
verrührt, bis eine nicht mehr tropfende Anwendung entstand. Die
Beimischung von Methylzellulose dient dazu, die Trockenschwin
dung und damit eine Rissbildung beim Trocknen der Wandung auf
dem Wachsmodell zu vermeiden. Wird der Anwendung zusätzlich
feinkörniges Aluminiumoxidpulver beigemischt, so wird dadurch
ebenfalls die Trockenschwindung reduziert.
Diese Anwendung wurde dann auf etwa 0°C abgekühlt. Das Wachsmo
dell des Formteils wurde auf -20°C unterkühlt, ehe es in die
gekühlte Anwendung getaucht wurde. Die Anwendung wurde während
des Eintauchens mit Vibrationen beaufschlagt, um sicherzustel
len, daß die Anwendung alle Teile der Oberfläche des Wachs
modells benetzt, und daß sie in alle etwaigen Hinterschneidun
gen am Wachsmodell eindringt und diese füllt. Auf diese Art ent
steht eine formgenaue schichtförmige Anlagerung von festen Par
tikeln aus der Anwendung um das Wachsmodell herum. Das Wachsmo
dell wird dann langsam aus der Anwendung herausgezogen. Wenn die
Schichtdicke der Anlagerung genügt, so daß eine genügend dicke
Wandung des fertigen Formteils zu erwarten ist, dann wird der
Eintauchvorgang nicht mehr wiederholt. Sollte dies nicht der
Fall sein, so wird das Wachsmodell mit der schichtförmigen Anla
gerung erneut und eventuell mehrmals in die Anwendung getaucht.
Es ist auch möglich, das Wachsmodell mit der schichtförmigen
Anlagerung zwischendurch zu trocknen und erneut zu unterkühlen,
auch müßte dann die Anwendung ebenfalls weiter gekühlt werden.
Das Wachsmodell mit der angelagerten Wandung wird in eine
Gefriertrocknungsanlage eingebracht, in welcher während 5 Stun
den die Wandung getrocknet wird. Die Wandung ist danach trocken
und rissfrei. Anschließend wird das Wachsmodell mit der angela
gerten Wandung in einen Autoklaven eingebracht, wo das Wachs des
Wachsmodells zum Schmelzen gebracht wird und aus der selbsttra
genden Wandung herausfließt. Die Wandung bleibt als Schalenroh
ling zurück und wird in einem Ofen bei 950°C gesintert, wobei
die verwendeten Binder ausgetrieben werden. Es ist auch möglich,
beim Hochfahren der Temperatur des Sinterofens beispielsweise
bei 350°C solange zu verweilen, bis die Restfeuchte aus der Wan
dung ausgetreten ist. Bei diesem Sintern herrscht in dem Ofen
eine oxidierende Atmosphäre. Nach dem Sintervorgang ist aus dem
Schalenrohling eine feste, hochporöse Form geworden, deren Hohl
raum dem Formteil entspricht. Bei der Herstellung des Wachsmo
dells wurde bereits das Schwinden des in die fertige Form einge
füllten Materials berücksichtigt, so daß das Wachsmodell und
damit auch das Innere der fertigen Form stets etwas größer ist
als das zuletzt dieser Form entnommene fertige Formteil. Diese
Form kann jetzt mit einem entsprechenden Metallpulver gefüllt
werden und das Formteil kann durch einen Sintervorgang den nöti
gen Zusammenhalt und die gewünschte Festigkeit erhalten. Bei
diesem Sintervorgang schwindet die Form im gleichen Umfang wie
das Formteil.
Derartige mitschrumpfende Formen sind besonders dort von Vor
teil, wo Formteile mit vergleichsweise komplizierten Formen
formschlüssig zu stützen sind.
Das Wachsmodell des Formteils wurde bei diesem Ausführungsbei
spiel aus einem Wachs erstellt, in welches kleine Gasperlen ein
gelagert sind. Dieses Wachs läßt sich leichter und schneller
ausschmelzen.
Für dieses in den Fig. 3a und 3b dargestellte Verfahren wurde
ebenfalls das bereits oben beschriebene pulverförmige Keramikma
terial, bezeichnet als Masse Nr. 406, welches nach einem der
bekannten Verfahren durch die Firma Hutschenreuther, Keramische
Rohstoffe und Massen, Werk Massemühle Wagner, D-8632 Neustadt,
hergestellt wurde, verwendet. Dieses Verfahren weist folgende
Verfahrensschritte auf:
- a) Mischen eines Schlickers,
- b) Vermischen des Schlickers unter Zugabe eines organischen Bin ders zu einer teigigen Paste
- c) Vermischung der Paste mit zusätzlicher Tonsubstanz zu einer Anwendung,
- d) Eintauchen des Wachsmodells in die Anwendung, wobei die Anwendung mit Vibrationen beaufschlagt wird,
- e) Abscheidung von festen Partikeln der Anwendung und schicht förmige Anlagerung derselben am Wachsmodell,
- f) Entnehmen des Wachsmodells mit der schichtförmigen Anlagerung aus der Anwendung,
- g) gegebenenfalls Wiederholung der Verfahrensschritte d), e) und f) solange bis mehrere schichtförmige Anlagerungen eine hinreichend dicke Wandung bilden,
- h) Einbringen des Wachsmodells mit der es umgebenden Wandung in eine Trocknungsanlage und Trocknen der Wandung,
- i) Ausschmelzen des Wachsmodells, so daß die Wandung als Scha lenrohling zurückbleibt, und
- j) Sintern des Schalenrohlings zur fertigen Form.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wurde der Schlicker zu einer
Paste mit teigiger Konsistenz verarbeitet unter der Zugabe eines
Binders. Dabei wurden 8 Gewichtsprozent Polyäthylenglykol mit
der Bezeichnung Darvan C und 2 Gewichtsprozent Tetrahydrofur
furylalkohol C₅H₁₀O₂ als Binder verwendet. Als zusätzliche Ton
substanz wurde dieser Paste Kaolin zugemischt. Auf eine Kühlung
des Wachsmodells konnte hier verzichtet werden, ebenso brauchte
die fertige Anwendung nicht gekühlt werden. Das Wachsmodell kann
mit einer die Bepetzung fördernden Schicht versehen werden. Die
Anwendung wurde jedoch während des Eintauchens des Wachsmodells
mit Vibrationen beaufschlagt, um eine gute Benetzung desselben
zu erreichen, und um auch Hinterschneidungen mit der Anwendung
aufzufüllen. Da die Anwendung dickflüssig ist, dürfte es in der
Regel nicht nötig sein, den Eintauchvorgang mehrmals durchzufüh
ren. Nach dem Herausziehen des Wachsmodells mit der es umgeben
den Wandung wird es in eine Gefriertrocknungsanlage eingebracht
und dort für zwei Stunden belassen. Anschließend folgt das Aus
schmelzen des Wachses, welches bei diesem vergleichsweise leicht
schmelzenden, mit Gasblasen durchsetzten Wachs in einem Ofen
erfolgt, ein Autoklav ist hier nicht nötig. Beim nachfolgenden
Sintervorgang wurde bei 300°C eine Haltezeit eingehalten, um
die Restfeuchtigkeit aus der Wandung austreten zu lassen. Zum
Fertigsintern wurde die Temperatur bis auf 900°C gesteigert,
diese Temperatur genügte, um die Binderanteile zu verdampfen.
Die so entstandene Form weist eine formstabile und rissfreie
Wand auf.
Das Verfahren zur Herstellung einer Form, wie es in den Fig. 2a
und 2b schematisch dargestellt ist, kann auch mit anderen Kera
mikmaterialien durchgeführt werden. Bei diesem Ausführungsbei
spiel wird ein pulverförmiges Keramikmaterial, bezeichnet als
Porzellanmasse Nr. 111 915, welches nach einem der bekannten
Verfahren durch die Firma Hutschenreuther, Keramische Rohstoffe
und Massen, Werk Schmelitz, D-8593 Tirschenreuth, hergestellt
wurde, verwendet. Das Keramikmaterial wird als Sprühkorn gelie
fert. Eine chemische Analyse ergab die folgende Zusammensetzung
dieses Keramikmaterials:
SiO₂|64,6% | |
Al₂O₃ | 23,6% |
TiO₂ | 0,09% |
Fe₂O₃ | 0,48% |
CaO | 0,12% |
MgO | 0,15% |
K₂O | 3,83% |
Na₂O | 0,16% |
Dieses Keramikmaterial wird unter Beigabe von Wasser, dem ein
Verflüssiger zugesetzt wird, zu einem Schlicker verarbeitet. Der
Verflüssiger ist entsprechend der Härte des verwendeten Wassers
anzupassen. Hier wurde als Verflüssiger eine Mischung der Ver
flüssigungsmittel Gießfix 162/10 und Formsil D eingesetzt.
Anschließend wird dem Schlicker noch ein organischer Binder
beigemischt, hier wurden 3 Gewichtsprozent Polyäthylenglykol mit
der Bezeichnung Darvan C beigemischt und solange mit dem
Schlicker verrührt, bis eine nicht mehr tropfende Anwendung ent
stand. Diese Anwendung wurde dann, wie bereits beschrieben,
weiter verarbeitet.
Das Wachsmodell des Formteils weist eine vergleichsweise glatte
Oberfläche auf. Es kann sich nun als notwendig erweisen, diese
Oberfläche vor dem Eintauchen in die Anwendung griffiger und
weniger feuchtigkeitsabstoßend zu machen, um deren Benetzung
durch die Anwendung zu verbessern, so daß eine Blasenbildung an
der Oberfläche nicht auftreten kann. Zu diesem Zweck wird die
Oberfläche hauchdünn mit einem der im Verfahren eingesetzten
organischen Binder oder mit einem Klebstoff beschichtet. Mit
Xylol oder ähnlich wirkenden Stoffen läßt sich die Oberfläche
besonders einfach und wirksam besprühen. Durch diese Maßnahme
kann die nötige Verweildauer des Wachsmodells in der Anwendung
vorteilhaft verkürzt werden.
Die Form kann aus verschiedenen Materialzusammensetzungen beste
hen, die jeweils ein unterschiedliches Schrumpfverhalten aufwei
sen. Die Form kann im hier interessierenden Bereich dem
Schrumpfverhalten des in ihr zu sinternden Materials angepaßt
werden. Zusätzlich können die in den Ausführungsbeispielen ange
gebenen Fertigungsparameter individuell variiert werden, wodurch
eine noch bessere Anpassung an das Schrumpfverhalten des zu sin
ternden Materials möglich wird. Folgende Parameter können bei
spielsweise variiert werden: Zusammensetzung und Körnung des
pulverförmigen Materials, Menge und Art des Verflüssigers und
des Binders, Dicke der Wandung des Schalenrohlings, Sintertempe
ratur, Sinterdauer, Form der Aufheiz- und Abkühlrampen beim
Sintern der Form. Zudem können auch unterschiedliche Bindemittel
und unterschiedliche Verflüssigungsmittel eingesetzt werden. Es
steht demnach eine breite Palette von dem jeweiligen Einsatzbe
reich angepaßten mitschrumpfenden Formen zur Verfügung.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil,
welches von einem Wachsmodell des Formteils ausgeht und welches
folgende Verfahrensschritte aufweist:
- a) Mischen eines Schlickers,
- b) Vermischung des Schlickers mit einem organischen Binder zu einer Anwendung,
- c) Eintauchen des Wachsmodells in die Anwendung,
- d) Abscheidung von festen Partikeln der Anwendung und schichtförmige Anlagerung derselben am Wachsmodell,
- e) Entnehmen des Wachsmodells mit der schichtförmigen Anlagerung aus der Anwendung,
- f) gegebenenfalls Wiederholung der Verfahrensschritte c), d) und e) solange bis mehrere schichtförmige Anlage rungen eine hinreichend dicke Wandung bilden,
- g) Einbringen des Wachsmodells mit der es umgebenden Wandung in eine Trocknungsanlage und Trocknen der Wandung,
- h) Ausschmelzen des Wachsmodells, so daß die Wandung als Schalenrohling zurückbleibt, und
- i) Sintern des Schalenrohlings zur fertigen Form.
2. Verfahren zur Herstellung einer Form nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Anwendung gekühlt und das Wachsmodell unterkühlt wird, und
- - daß die Anwendung vor dem Eintauchen und/oder während des Eintauchens des Wachsmodells durch Vibrationen beaufschlagt wird.
3. Verfahren zur Herstellung einer Form nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Anwendung bis auf etwa 0°C gekühlt wird, und
- - daß das Wachsmodell vor dem Eintauchen auf -20°C unter kühlt wird,
4. Verfahren zur Herstellung einer Form nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- - daß als Trocknungsanlage eine Gefriertrocknungsanlage eingesetzt wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer Form nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß das Wachsmodell vor dem Eintauchen in die Anwendung mit einer die Haftung der schichtförmigen Anlagerung verbessernden Schicht versehen wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer Form nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß als Material für die die Haftung verbessernde Schicht ein organischer Binder oder ein organischer Kleber oder Xylol verwendet wird.
7. Verfahren zur Herstellung einer Form nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß der Anwendung zusätzlich feinkörniges Aluminiumoxid pulver beigemischt wird.
8. Form, hergestellt nach einem der Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Form bei Wärmebeaufschlagung im gleichen Ausmaß schrumpft wie das in ihr sich ausbildende Formteil.
9. Form nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Form bei einem Sintervorgang oder bei einem Gießvorgang einsetzbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4340001A DE4340001A1 (de) | 1993-11-24 | 1993-11-24 | Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil und nach diesem Verfahren hergestellte Form |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4340001A DE4340001A1 (de) | 1993-11-24 | 1993-11-24 | Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil und nach diesem Verfahren hergestellte Form |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4340001A1 true DE4340001A1 (de) | 1995-06-01 |
Family
ID=6503304
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4340001A Withdrawn DE4340001A1 (de) | 1993-11-24 | 1993-11-24 | Verfahren zur Herstellung einer Form für ein Formteil und nach diesem Verfahren hergestellte Form |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4340001A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2731279C1 (ru) * | 2019-11-05 | 2020-09-01 | Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение высшего образования "Комсомольский-на-Амуре государственный университет" (ФГБОУ ВО "КнАГУ") | Литейная многослойная оболочковая форма |
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SU948530A1 (ru) * | 1981-01-04 | 1982-08-07 | Всесоюзный Проектно-Конструкторский Институт Технологии Электротехнического Производства | Способ изготовлени оболочковых форм |
SU1682031A1 (ru) * | 1988-10-31 | 1991-10-07 | Всесоюзный научно-исследовательский и проектно-конструкторский институт промышленных гидроприводов и гидроавтоматики | Способ изготовлени форм по выплавл емым модел м |
SU1806033A3 (en) * | 1991-01-30 | 1993-03-30 | Kpachoгopckий Mexahичeckий Зaboд | Method for making molds for investment casting |
-
1993
- 1993-11-24 DE DE4340001A patent/DE4340001A1/de not_active Withdrawn
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SU1682031A1 (ru) * | 1988-10-31 | 1991-10-07 | Всесоюзный научно-исследовательский и проектно-конструкторский институт промышленных гидроприводов и гидроавтоматики | Способ изготовлени форм по выплавл емым модел м |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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