DE4337413C1 - Periodisch übersetzendes Getriebe mit unrunden Zahnrädern - Google Patents
Periodisch übersetzendes Getriebe mit unrunden ZahnrädernInfo
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Description
Getriebe mit unrunden Zahnrädern zur Leistungsübertragung zwi
schen Kraft- und Arbeitsmaschine realisieren bei konstanter
Antriebsdrehzahl sich periodisch verändernde Abtriebsdrehzah
len. Solche Zahnradgetriebe bauen im Vergleich zu anderen Me
chanismen zur Erzeugung periodischer Bewegungsgesetze relativ
kompakt.
Bei der Paarung von unrunden Zahnrädern besteht das Problem,
daß beim Übergang von einer Beschleunigungsphase oder statio
nären Phase in eine Verzögerungsphase bzw. umgekehrt ein mit
Stoß verbundener Flankenwechsel erfolgt. Solche dynamischen
Stöße verringern die Tragfähigkeit und erhöhen den Geräuschpe
gel.
In der Beschleunigungsphase fließt die Leistung von der Kraft
zur Arbeitsmaschine und in der Verzögerungsphase umgekehrt von
der Arbeits- zur Kraftmaschine. Der motorische und generatori
sche Betrieb der Kraftmaschine führt zu Drehzahlschwankungen.
Solche Drehzahländerungen der Kraftmaschine können störend
wirken. Sie verursachen z. B. bei einer Arbeitsmaschine für
einen Taktbetrieb unerwünschte Phasenverschiebungen.
Nach der Auslegeschrift DE 11 87 448 steht ein mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit drehendes unrundes Zahnrad mit zwei ge
genüberliegenden gleichen Unrundzahnrädern im Eingriff, von
denen ein Rad für den Antrieb einer periodisch bewegten Ar
beitsmaschine und das andere, und zwar um 180° versetzt, für
den Anschluß eines Schwungradspeichers dient. Die Auslegung
der unrunden Zahnräder erfolgt so, daß die Summe der kineti
schen Energien des Systems konstant ist und daß der Antriebs
motor nur die Verlustleistungen zu decken hat. Dadurch erfährt
dieser keine Drehzahlschwankungen. Mit dieser Anordnung läßt
sich aber nur ein Bewegungsgesetz mit gleichen Zeiten für die
Beschleunigungs- und Verzögerungsphase sowie mit gleichen Zei
ten für die dazwischen liegenden Konstantphasen verwirklichen,
da zu gleichen gegenüberliegenden Phasenwinkeln des mittleren
mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden Unrundzahnrades
gleiche Zeiten gehören.
Die Offenlegungsschrift DE 41 03 946 A1 beinhaltet periodisch
übersetzende Getriebe mit unrunden Zahnrädern. Die dargestell
ten Getriebe sind zweistufig. Es wird die Aufgabe gelöst, das
periodische Bewegungsgesetz während des Laufes zu verstellen.
Hierzu erfolgt mit einer geeigneten Einrichtung, z. B. einer
hydrostatischen Verdrehkupplung eine Relativverdrehung der auf
Zwischenwelle sitzenden Unrundräder.
Die Offenlegungsschrift DE 32 02 242 A1 beschreibt ein perio
disch übersetzendes Getriebe mit runden Zahnrädern. Zwei auf
der Abtriebswelle parallel zueinander gelagerte Zahnräder
werden von drehfest mit der Antriebswelle verbundenen Zahnrä
dern mit unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten, z. B. ge
genläufig angetrieben. Die Koppelung der beiden auf der Ab
triebswelle gelagerten Zahnräder übernimmt ein Zahnradsegment
mit versetzten Lagerzapfen, von denen sich einer exzentrisch
in einem Zahnrad und der andere in einer stirnseitigen Nut des
anderen Zahnrades befindet. Das Zahnradsegment des Koppelglie
des steht mit einem Zahnradsegment auf der Abtriebswelle im
Eingriff. Diese Zahnradsegmente führen bei einer konstanten
Drehzahl der Antriebswelle zu einer schwingenden Bewegung der
Abtriebswelle.
Aus der Offenlegungsschrift DE 25 07 844 geht ein dreiwelliges
Planetengetriebe hervor, bei dem zum Zwanglauf das runde Hohl
zahnrad und der Steg mit den in ihm gelagerten runden
Planetenzahnrädern durch ein zweistufiges Vorgelege mit unrun
den Zahnrädern gekoppelt werden. Durch die veränderliche Über
setzung der Vorgelege entsteht an dem mit der Abtriebswelle
verbundenen runden Sonnenzahnrad das gewünschte Bewegungsge
setz.
Die vorgenannten Schriften zeigen keine Maßnahmen auf,
die infolge der periodischen Beschleunigungen und Verzögerun
gen mit Stößen verbundenes Rückflankentragen der Zähne ver
meiden.
Bekannt sind Kreislaufprüfstände für Tragfähigkeitsuntersu
chungen an runden Zahnrädern. Zum Beispiel werden zwei parallel an
geordnete Stirnradsätze im Stillstand mit Hilfe einer Verdreh
kupplung verspannt, so daß bei einem Radsatz die Vorderflanken
und bei dem anderen die Rückflanken unter gleicher Belastung
stehen. Während des Laufes kreist zwischen den beiden Radsät
zen die gewünschte Leistung, wobei der Motor nur die Verlust
leistung zu decken hat. Die Belastung der Radsätze bleibt
während des Betriebes konstant.
Die Verspannung von zwei parallel angeordneten Zahnradsätzen
mit runden Rädern nutzt man auch aus, um Flankenspiele bei Um
kehr der Drehmomentenrichtung unter Beibehaltung der Drehrich
tungen zu vermeiden. Um ein Flankenabheben und damit Spiel zu
verhindern, muß das Verspanndrehmoment mindestens gleich dem
maximalen Betriebsdrehmoment sein. Dies bedeutet, daß die das
Drehmoment weiter leitende Zahnradpaarung jeweils mindestens
für das doppelte Betriebsdrehmoment ausgelegt sein muß.
Unter Berücksichtigung des aufgezeigten Standes der Technik
stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Getriebe mit unrun
den Zahnrädern und Schwungradspeicher vorzuschlagen, das bei
konstanter Antriebswinkelgeschwindigkeit an der Abtriebswelle
während einer Umdrehung, d. h. während einer Periode die Pha
sen konstante, abnehmende, konstante und zunehmende Winkelge
schwindigkeit bzw. umgekehrt erzeugt, wobei die Zeitanteile
der verschiedenen Phasen, insbesondere der Phasen mit konstan
ter Winkelgeschwindigkeit unterschiedlich groß sind. Ferner
soll das Problem gelöst werden, daß bei Änderung der Bewe
gungsphasen kein stoßhaftes Rückflankentragen der Zahnflanken
auftritt.
Erfindungsgemäß wird zur Realisierung des Bewegungsgesetzes
der Abtriebswelle mit ungleichen Zeitanteilen der einzelnen
Phasen zwischen Antriebswelle und Schwungrad ein zweiter Rad
satz mit unrunden Zahnrädern vorgesehen, die solche Wälzkurven
haben und die so relativ zum anderen Radsatz, der sich zwi
schen An- und Abtriebswelle befindet, eingebaut sind, daß die
Summe der kinetischen Energien des Systems konstant bleibt.
Die Wälzkurven der Räder des zweiten Radsatzes sind anders als
die der Räder des anderen Radsatzes. In den Beschleunigungs-
und Verzögerungsphasen tauschen Speicherwelle mit zugehörigen
Massen und Abtriebwelle mit zugehörigen Massen ihre
kinetischen Energien aus, so daß der Motor nur die
Verlustleistung und Beharrungsleistung einzuspeisen hat.
Zur Vermeidung des stoßhaften Flankenwechsels der im Eingriff
befindlichen Zahnräder werden zwischen Antriebswelle und Ab
triebswelle einerseits und zwischen Antriebswelle und Spei
cherwelle andererseits jeweils zwei gleiche Radsätze parallel
und deckungsgleich zueinander angeordnet, die sich im Still
stand mit jeweils einer Verdrehkupplung vorspannen lassen, wo
bei erfindungsgemäß in Weiterführung des Standes der Technik
ein Abheben der Flanken im Rahmen des Flankenspiels der unbe
lasteten Zahneingriffe ermöglicht wird. Dies läßt sich dadurch
erreichen, daß die elastische Relativverdrehung der beiden
Wellen im jeweiligen Radsatz infolge der Differenz von maxima
lem Betriebsdrehmoment und Vorspanndrehmoment kleiner als das
Verdrehflankenspiel der entlasteten Verzahnung ist. Diese Maß
nahme verringert erheblich das notwendige Vorspanndrehmoment
und damit beachtlich die maximale Belastung der einzelnen
Zahneingriffe.
Die Fig. 1 bis 6 erläutern das erfindungsgemäße Getriebe am
Beispiel einer Treibscheibe mit periodisch sich verändernder
Drehzahl für ein Förderband.
Fig. 1 enthält die von der Zeit t abhängigen kinematischen
Größen der Abtriebswelle II bzw. der Treibscheibe IV. Die
Taktzeit, d. h. die Zeit einer Periode von 0,13 Sekunden ent
spricht einer Umdrehung der Antriebswelle I bzw. der Ab
triebswelle II. Es bedeuten εII Winkelverzögerung bzw. Winkel
beschleunigung, ωII Winkelgeschwindigkeit und αII Drehwinkel.
Die Konstantphasen für εII = 0 dauern unterschiedlich lange.
Fig. 2 stellt schematisch das System dar. Es verbindet der
Radsatz mit den Unrundrädern 1; 2 die Antriebswelle I mit der
Abtriebswelle II und der Radsatz mit den Unrundrädern 3; 4 die
Antriebswelle I mit der Speicherwelle III. Es gehören zur
Abtriebswelle II die Treibscheibe IV mit dem Förderband und
zur Speicherwelle III das Schwungrad V. Es bezeichnen ωI die
konstante Winkelgeschwindigkeit der Antriebswelle I, ωII die
veränderliche Winkelgeschwindigkeit der Abtriebswelle II und
ωIII die veränderliche Winkelgeschwindigkeit der Speicherwelle
III.
Der Radsatz mit den Unrundzahnrädern 1; 2 nach Fig. 3 erfüllt
die in Fig. 1 vorgegebenen kinematischen Bedingungen. Fig. 3
stellt die Drehachsen bzw. Drehpunkte 0 I; 0II der Räder dar,
zeigt die aufeinander abrollenden Wälzkurven mit den variablen
Radien rw1; rw2, ferner Zähne und die momentane Lage des Wälz
punktes C, in dem sich die Wälzkurven berühren und der stets
auf der Verbindungsgeraden der Drehpunkte 0 I; 0II liegt. Das
Radienverhältnis rw2/rw1 bildet die periodisch sich verändern
de Übersetzung ωI/ωII des Radsatzes.
Die in Fig. 3 gezeigte momentane Stellung der Unrundzahnräder
entspricht der Zeit t = 0 in Fig. 1. Mit Bezug auf die Dreh
winkelstellung der Treibscheibe IV bzw. Abtriebswelle II be
deuten für das Förderband: E Einlegephase, V Verzögerungs
phase, A Auslegephase und B Beschleunigungsphase. Die zu den
Phasen E und A gehörenden Wälzkurventeile sind Kreisbögen. Es
begrenzen am Rad 1 die Radien rw1max die Phase E und die
Radien rw1min die Phase A sowie umgekehrt am Rad 2 rw2min die
Phase E und rw2max die Phase A. Fig. 3 gibt auch die zu den
einzelnen Phasen bzw. Bereichen gehörenden Beträge der Dreh
winkel αI und αII an.
Analog zu Fig. 3 zeigt Fig. 4 gemäß der Erfindung den Radsatz
für den Anschluß der Antriebswelle I an die Speicherwelle III
bzw. an das Schwungrad V. Fig. 4 kennzeichnet wieder die Dreh
achsen 0 I und 0III der Räder 3 und 4, die Radien rw3max;
rw3min sowie rw4max; rw4min und ferner die Bereiche E; V; A
und B für die Treibscheibe IV mit den jeweils zugehörigen Win
kelbereichen αI und αIII und die Winkelgeschwindigkeiten ωI
und ωIII. Der momentane Wälzpunkt c entspricht wieder der Zeit
t = 0 in Fig. 1. Die Wälzkurven der Räder 1 und 3 einerseits
und 2 und 4 andererseits unterscheiden sich in ihrer Form.
Fig. 5 zeigt analog Fig. 1 die Winkelbeschleunigungen bzw.
-verzögerungen εIII, die Winkelgeschwindigkeiten ωIII und die
Drehwinkel αIII der Speicherwelle III abhängig von der Zeit t.
Mit Bezug auf Fig. 2 zeigt Fig. 6 zwischen Antriebswelle I und
Abtriebswelle II parallel zum Radsatz 1; 2 den gleichen
Radsatz 1′; 2′ und zwischen Antriebswelle I und Speicherwelle
III parallel zum Radsatz 3; 4 den gleichen Radsatz 3′; 4′. Die
parallelen Radsätze sind jeweils deckungsgleich angeordnet. Im
Sinne der Erfindung lassen sich die Radsätze 1; 2 und 1′; 2′
mit der Verdrehkupplung KII und die Radsätze 3; 4 und 3′; 4′
mit der Verdrehkupplung KIII im Stillstand so vorspannen, daß
unter Ausnutzung des Flankenspiels ein Flankenwechsel der im
Eingriff befindlichen Zähne vermieden wird.
Claims (2)
1. Periodisch übersetzendes Getriebe mit unrunden Zahnrädern
(1; 2) und einem Schwungradspeicher V zur Erzeugung eines
Bewegungsgesetzes, dessen Periode einer Umdrehung der An
triebswelle I bzw. Abtriebswelle II entspricht und das bei
konstanter Winkelgeschwindigkeit der Antriebswelle I in
zeitlicher Reihenfolge an der Abtriebswelle II eine Phase
mit konstanter Winkelgeschwindigkeit, eine Phase mit sich
verzögernder Winkelgeschwindigkeit, wieder eine Phase mit
konstanter Winkelgeschwindigkeit und dann eine Phase mit
sich beschleunigender Winkelgeschwindigkeit ausweist oder
in zeitlicher Reihenfolge einen umgekehrten Phasenverlauf
hat, wobei die Zeitanteile für die einzelnen Phasen, insbe
sondere die Phasen mit konstanter Winkelgeschwindigkeit un
terschiedlich groß sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Antriebswelle I und Speicherwelle III mit Schwungrad V sich ein zweiter Radsatz mit unrunden Zahn rädern 3; 4 befindet, dessen Wälzkurven sich von denen des Radsatzes mit den unrunden Zahnrädern 1; 2 unterscheiden, da die Wälzkurven der Zahnräder 3; 4 so ausgelegt sind, daß die kinetische Energie des Systems stets konstant ist, wo bei das System aus der Antriebswelle I, der Abtriebswelle II und der Speicherwelle III mit den jeweils zugehörigen Massen besteht.
daß zwischen Antriebswelle I und Speicherwelle III mit Schwungrad V sich ein zweiter Radsatz mit unrunden Zahn rädern 3; 4 befindet, dessen Wälzkurven sich von denen des Radsatzes mit den unrunden Zahnrädern 1; 2 unterscheiden, da die Wälzkurven der Zahnräder 3; 4 so ausgelegt sind, daß die kinetische Energie des Systems stets konstant ist, wo bei das System aus der Antriebswelle I, der Abtriebswelle II und der Speicherwelle III mit den jeweils zugehörigen Massen besteht.
2. Periodisch übersetzendes Getriebe nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet,
daß zwischen Antriebswelle I und Abtriebswelle II einer
seits und zwischen Antriebswelle I und Speicherwelle III
andererseits jeweils zwei gleiche Radsätze 1; 2 und 1′; 2′
sowie 3; 4 und 3′; 4′ in jeweils deckungsgleicher Anordnung
vorgesehen sind, wobei im Stillstand das Radsatzpaar 1; 2
und 1′ 2′ mit der Verdrehkupplung KII und das Radsatzpaar
3; 4 und 3′; 4′ mit der Verdrehkupplung KIII so vorgespannt
wird, daß die elastische Relativverdrehung der Wellenab
schnitte zwischen den Radsätzen 1; 2 und 1′; 2′ einerseits
sowie 3; 4 und 3′; 4′ andererseits jeweils infolge der Dif
ferenz vom maximalen Betriebsdrehmoment und Vorspanndrehmo
ment kleiner als das Verdrehflankenspiel der betroffenen
entlasteten Verzahnung ist.
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