DE4337227A1 - Erzeugung und Messung von linearen und Sättigungssignalen elastischer und inelastischer Streuungen in Flüssigkeiten - Google Patents
Erzeugung und Messung von linearen und Sättigungssignalen elastischer und inelastischer Streuungen in FlüssigkeitenInfo
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Description
Spektroskopie, Streuung, Fluoreszenz, Sensorik, Analytik.
In der Anmeldung AP G01N 342 054 2 wird eine Methode
dargestellt, mit Hilfe der Fluoreszenzspektroskopie nicht nur
fluoreszierende Stoffe, sondern auch fluoreszenzunfähige
Substanzen in wäßrigen Medien zu detektieren, mit dem Ziel, die
höhere Empfindlichkeit der Fluoreszenz (z. B. im Vergleich zu
Absorptionsspektrometrie) auch für fluoreszenzunfähige
Substanzen auszunutzen. Dafür wird vorgeschlagen, die lineare
und die Sättigungsfluoreszenz zu messen. Diese beiden
Fluoreszenzsignale entstehen, wenn die anregende bzw. in eine
Küvette einfallende Strahlung zum einen kurze Wege (lineare
Fluoreszenz) und zum anderen ausreichend lange Wege (Sättigungsfluoreszenz)
in der zu untersuchenden Probe zurücklegt.
Bemerkungen: Die so definierte Sättigungsfluoreszenz ist nicht die Sättigungsfluoreszenz, die bei sehr hohen Einstrahlintensitäten entsteht!
Bemerkungen: Die so definierte Sättigungsfluoreszenz ist nicht die Sättigungsfluoreszenz, die bei sehr hohen Einstrahlintensitäten entsteht!
Die Fluoreszenz ist ein Phänomen inelastischer Streuprozesse, so
auch die Ramanstreuung. Elastische Streuprozesse sind z. B. die
Rayleigh- und Miestreuung.
Kurze Wege der in die Probe einfallenden Strahlung zur Erzeugung
der linearen Fluoreszenz werden in konventionellen Fluorimetern
durch Küvetten mit ausreichend kleinen Abmessungen
(z. B. 1 cm×1 cm×2 cm) realisiert (SCHWEDT, 1981, FÖRSTER, 1982).
Längere Wege der einfallenden Strahlung werden bei Fluoreszenztechniken
genutzt, um die Empfindlichkeit zu erhöhen. So können
beispielsweise bei der Total-Internal-Reflektion wesentliche
Empfindlichkeitssteigerungen erzielt werden (VEKSHIN, 1989). Nach
mehreren Reflexionen verläßt die anregende Strahlung wieder den
Probenraum. Lange Wege werden in der Absorptionsspektroskopie
insbesondere bei gasförmigen Medien verwendet (BAUMBACH, 1992),
um auswertbare Signale zu erhalten. Dabei wird die eingekoppelte
Strahlung nach Durchlaufen einer definierten Probendicke zur
Messung ihrer Schwächung ausgekoppelt.
Lange Wege der in eine Probe einfallenden Strahlung können mit
Hilfe von reflektierenden Elementen realisiert werden. So wird
im DE 41 04 316 A1 eine innen verspiegelte Kugelküvette
vorgestellt, in welcher die anregende Strahlung zur Erhöhung der
Empfindlichkeit mehrfach hin und her reflektiert und dann wieder
ausgekoppelt wird. In DE 41 24 545 A1 wird eine Gasabsorptionszelle
beschrieben, aus der die eingekoppelte Strahlung nach Mehrfachreflexion
wieder austritt. Gemäß DE 31 22 896 werden lange Strahlwege
dadurch erzeugt, indem die Strahlung einen mit der zu untersuchenden
Flüssigkeit gefüllten Lichtleiter durchläuft und
wieder ausgekoppelt wird.
1. Die in der Anmeldung AP 342 054 2 vorgeschlagene Methode
kurzer und langer Wege zur Erzeugung von linearen und
Sättigungssignalen hat zur Voraussetzung, daß stets
fluoreszierende Substanzen in der zu untersuchenden Mixtur
anwesend sein müssen, um überhaupt Floreszenzsignale messen zu
können. Liegt eine Mixtur, bestehend aus ausschließlich
fluoreszenzunfähigen Substanzen, vor, dann versagt diese
Methode.
Es soll das Problem gelöst werden, auch in vollständig
nichtfluoreszierenden oder in sehr schwach fluoreszierenden
Mixturen die Detektion nichtfluoreszierender Substanzen zu
ermöglichen, ohne dabei zusätzliche Mittel, wie z. B. die
Absorptionsspektrometrie oder die Zugabe von fluoreszierenden
Stoffen, einsetzen zu müssen.
2. Es soll ein Verfahren und eine Vorrichtung entwickelt werden,
mit deren Hilfe elastische und inelastische
Wechselwirkungssignale (wie z. B. Rayleighstreuung und
Fluoreszenz), die infolge kurzer und langer Wege der in eine
Flüssigkeitskammer bzw. in eine Küvette einfallenden Strahlung
entstehen, in einfacher und wirtschaftlicher Weise erzeugt und
gemessen werden können.
Erfindungsgemäß wird die erstgenannte Aufgabe dadurch gelöst,
daß die an den Lösungsmittelmolekülen bzw. am Lösungsmittel
gestreute Strahlung gemessen wird.
Die einfallende Strahlung tritt grundsätzlich sowohl mit den in
der Lösung befindlichen, zu detektierenden Stoffen als auch mit
den Lösungsmittelmolekülen selbst in Wechselwirkung.
Mit Hilfe der Streuung an den Lösungsmittelmolekülen soll die
Detektion absorbierender, in dem Lösungsmittel befindlicher
Stoffe indirekt gelingen. Durchläuft die eingefallene Strahlung
ausreichend lange Wege in der Probe, dann verringert sich deren
Intensität merklich u. a. infolge der Absorption durch die zu
bestimmenden Stoffe. Das führt zu einer abnehmenden Intensität
der an den Lösungsmittelmolekülen gestreuten Strahlung. Dieser
Effekt ist um so stärker, je höher die Konzentration der im
Lösungsmittel befindlichen Stoffe ist. Mit anderen Worten, je
größer die Streuintensität ist, um so kleiner muß die Absorption
(bzw. Konzentration) der im Lösungsmittel befindlichen Stoffe
sein. Dieser Effekt ist unabhängig von der Fluoreszenzfähigkeit
der zu detektierenden Stoffe.
Erfindungsgemäß wird die zweitgenannte Aufgabe durch die in den
Ansprüchen 2-12 aufgeführten Merkmale gelöst.
Für die weiteren Ausführungen ist die Einführung und Definition
zweier Volumina in der zu untersuchenden Flüssigkeit sinnvoll.
Das Volumen A enthält lediglich die linearen Anteile der in der
Flüssigkeit gestreuten Strahlung, die vom Ort unmittelbar nach
der Einkopplung bzw. hinter der Eintrittsöffnung der
Flüssigkeitskammer an auf einer vergleichsweise kurzen, nicht
unterbrochenen Wegstrecke in der Flüssigkeit entstehen. Volumen
A ist somit charakteristisch für lineare Wechselwirkungs- bzw.
Streusignale. Das Volumen B enthält das gesamte Streusignal,
welches entsteht, wenn die eingefallene Strahlung vollständig
oder fast vollständig von der Flüssigkeit absorbiert worden ist,
d. h., die einmal in die Flüssigkeitskammer eingefallene Strahlung
wird gar nicht bzw. nur noch zu einem geringen Teil die
Flüssigkeit verlassen. Dieses Sättigungs-Streusignal entsteht
nach längeren Wegstrecken der eingefallenen Strahlung in der
Flüssigkeit. Damit ist das Volumen B für die hier definierten
Sättigungssignale charakteristisch.
Die optische Abgrenzung dieser beiden Volumina durch die
Realisierung definierter Einstrahl- und Meßbedingungen ist für
die Erzeugung und Detektion von linearen und Sättigungssignalen
in einer einzigen Flüssigkeitskammer grundlegend (Anspruch 2).
Die Fig. 1-3 illustrieren Flüssigkeitskammern oder Küvetten
(5), die jeweils an den Stirnseiten sich gegenüberstehende
reflektierende Elemente (7) und Eintrittsöffnungen (3), (3a),
(3b) für die einfallende Strahlung enthalten. Die
Flüssigkeitskammern können geschlossen (z. B. normale Küvetten)
oder offen (z. B. Durchflußküvetten) sein. Die einfallende
Strahlung gelangt stets ungeschwächt in die Flüssigkeitsvolumina
A und B, wobei die Strahlung in B einen langen und in A einen
vergleichsweise kurzen Weg zurücklegt. Sie wird zur Erzeugung
von Sättigungssignalen bzw. langer Wege mehrfach in der
Flüssigkeitskammer hin und her reflektiert. Zur Vermeidung
solcher Effekte, wie z. B. Selbstabsorption, durchläuft die
Streustrahlung bzw. die in der Flüssigkeit elastisch oder
inelastisch gestreute Strahlung nur kurze Wege, was durch kleine
"Küvettendicken" erreicht werden kann (Ansprüche 3 und 4). Die
gestreuten Signale werden z. B. senkrecht zur einfallenden
Strahlung gemessen. Die Messung kann dabei zeit- und
spektralaufgelöst bei verschiedenen Anregungswellenlängen
erfolgen.
In Fig. 1 (Ansprüche 5 und 9) ist eine Möglichkeit dargestellt,
bei der die in die Küvette (5) einfallende Strahlung (4) so oft
zwischen zwei Hohlspiegeln (7) hin und her reflektiert wird, bis
der größte Teil dieser Strahlung durch die Flüssigkeit
absorbiert worden ist. Das daraus resultierende Signal ist das
Sättigungssignal, welches aus dem Flüssigkeitsvolumen B zwischen
den Spiegeln stammt (2). Bei dessen Messung wird das gesamte
Feld vom Volumen B von einem Empfänger erfaßt. Das lineare
Signal entsteht unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung (3).
Durch geschickte Einkopplung, z. B. durch Wahl geeigneter
Einkoppelwinkel, wird das Volumen unmittelbar hinter der
Eintrittsöffnung von mehrfach reflektierter, eingefallener
Strahlung frei gehalten. Zur Abgrenzung dieses Volumens A (1)
wird vor dem Empfänger ein Spalt postiert, der nur lineare
Signale hindurchläßt. Dabei können zur Messung des linearen und
Sättigungssignals ein und derselbe Empfänger oder zwei
Empfänger verwendet werden, wobei einer auf Volumen A und ein
anderer auf Volumen B ausgerichtet ist.
Anhand der Fig. 1 werden auch die Ansprüche 6 und 10 erläutert.
Hier wird anstelle des Spaltes eine Blende zur Ausblendung des
linearen Signals vor den Empfänger gebracht, so daß das um den
linearen Anteil verminderte Sättigungssignal auf den Empfänger
gelangt. Bei der Messung ohne Blende wird wieder das
Sättigungssignal detektiert. Das lineare Signal ergibt sich aus
der Differenz der beiden Meßgrößen.
In Fig. 2 (Ansprüche 7 und 11) sind zwei verschiedene
Eintrittsöffnungen (3a) und (3b) ersichtlich. Die eine
Eintrittsöffnung (3a) ist für die Erzeugung des
Sättigungssignals wie in Fig. 1 angeordnet; die andere
Eintrittsöffnung (3b) ist für die Erzeugung des linearen
Signals z. B. in der dem Empfänger abgewandten Küvettenrückwand
lokalisiert. Lineares (Volumen A (1)) und Sättigungssignal
(Volumen B (2)) treffen gemäß Anspruch 7 und 11 zu
unterschiedlichen Zeitpunkten auf den Empfänger, weil die
Strahlung durch (3a) und (3b) zeitlich versetzt einfällt. Die
durch die in der Rückwand befindliche Öffnung (3b) eintretende
Strahlung verläßt nach Durchlaufen des Volumens A (1) die
Küvette durch deren Vorderseite als geschwächte Strahlung (8)
und gelangt nicht auf den Empfänger.
Fig. 3 (Ansprüche 8 und 12) enthält ebenfalls zwei verschiedene
Eintrittsöffnungen (3a), (3b). Die eine Eintrittsöffnung (3a)
ist zur Erzeugung des Sättigungssignals wie in Fig. 1
angeordnet; die andere Öffnung (3b) ist für die Erzeugung des
linearen Signals unterhalb oder oberhalb der Spiegel (7) (hier
unterhalb) postiert. Die das untere Flüssigkeitsvolumen
durchdringende Strahlung verläßt durch die andere Stirnseite mit
geringerer Intensität (8) wieder die Küvette (5). Somit sind
hier Volumen A und B schon allein durch die Einkoppelbedingungen
optisch abgegrenzt. Lineares (Volumen A (1)) und Sättigungssignal
(Volumen B (2)) treffen gemäß Anspruch 8 und 12 entweder
zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf einen gemeinsamen Empfänger,
oder die beiden Signale werden auf jeweils einen Empfänger
gerichtet.
Fig. 1: (1) Volumen A, (2) Volumen B, (3) Eintrittsöffnung, (4)
einfallende Strahlung, (5) Küvette, (6) Flüssigkeitsoberfläche,
(7) reflektierende Elemente.
Fig. 2: (1) Volumen A, (2) Volumen B, (3a) Eintrittsöffnung für die in
Volumen B einfallende Strahlung, (3b) Eintrittsöffnung in
Küvettenrückwand für die in Volumen A einfallende Strahlung, (4)
einfallende Strahlung für die Sättigungsstreuung, (5) Küvette,
(6) Flüssigkeitsoberfläche, (7) reflektierende Elemente, (8) aus
der Küvette austretende Anregungsstrahlung nach der Erzeugung
der linearen Wechselwirkungssignale.
Fig. 3: (1) Volumen A, (2) Volumen B, (3a) Eintrittsöffnung für die in
Volumen B einfallende Strahlung, (3b) Eintrittsöffnung für die
in Volumen A einfallende Strahlung, (4a) einfallende Strahlung
für die Sättigungsstreuung, (4b) einfallende Strahlung für die
linearen Streuungen, (5) Küvette, (6) Flüssigkeitsoberfläche,
(7) reflektierende Elemente, (8) aus der Küvette austretende
Anregungsstrahlung nach der Erzeugung der linearen
Wechselwirkungssignale.
Die Erfindung kann grundsätzlich in der Analytik von
absorbierenden Stoffen, wie z. B. polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen eingesetzt werden. Vorstellbar sind
Anwendungen als laborständiges Analysengerät oder in der Vor-Ort-
Kontrolle, beispielsweise von Wasser und Boden.
Durch die Erfindung wird zum einen die Unabhängigkeit der
Analyse von der Fluoreszenzfähigkeit der zu bestimmenden
Substanzen unter Beibehaltung einer vergleichsweise hohen
Empfindlichkeit erreicht, ohne dabei zusätzliche Mittel wie z. B.
die naheliegende Nachschaltung der Absorptionsmethode nutzen zu
müssen. Zum anderen wird die Erzeugung und Messung von linearen
und Sättigungssignalen infolge kurzer und langer Wege der in die
Flüssigkeit einfallenden Strahlung in einfacher und
wirtschaftlicher Weise ermöglicht. Das kann mit einer einzigen
Küvette vorgenommen werden, was bei naheliegenden
Lösungsvarianten, wie die gleichzeitige Verwendung von zwei
verschiedenen Küvetten (z. B. eine konventionelle und eine
Mehrfachreflexions-Küvette), in der Handhabung wesentlich aufwendiger
ist.
Fig. 4 zeigt eine Variante eines Sensors oder Meßgerätes, der
einige Merkmale der Erfindung enthält.
Die Strahlung einer UV-Quelle (1) wird über ein Linsensystem (2)
parallelisiert, über einen Monochromator (3) oder Filter, z. B. im
Bereich von 250-500 nm, spektral zerlegt und in eine spezielle
Küvette (4) eingekoppelt. Die Küvette vom Herriott-Typ besitzt
jeweils an den Stirnseiten sich gegenüberstehende Konkavspiegel
(5). Bei der Einstellung definierter Werte für Einkoppelort und
-winkel, Spiegelabstand und Spiegelbrennweite können bei hoher
Reflektivität der Spiegel ausreichend viele Reflexionen bzw.
lange Wege der eingekoppelten Strahlung erreicht werden, was für
die Erzeugung von Sättigungssignalen erforderlich ist. Bei einem
Absorptionskoeffizienten der Flüssigkeit von beispielsweise 5 m-1
ist für die Erzeugung des Sättigungssignals ein Weg von ca.
50 cm, bei 1 m-1 von ca. 250 cm nötig.
Die durch die Wechselwirkung der einfallenden Strahlung mit der
Flüssigkeit entstehenden Signale werden z. B. in einem zur
einfallenden Strahlung rechten Winkel gemessen. Dabei erfolgt
eine Separierung von linearem und Sättigungssignal mit Hilfe
eines in den Meßstrahlengang einschwenkbaren Spaltes (6), der
lediglich Signale aus einem kleinen Ausschnitt unmittelbar hinter
der Einkoppelöffnung (Volumen A, lineares Signal) durchläßt,
weil dieser nur auf das Flüssigkeitsvoluemen unmittelbar hinter
der Eintrittsöffnung ausgerichtet ist und weil durch geeignete
Einkoppelbedingungen (z. B. schräge Einkopplung zur Waagerechten)
das "Spaltvolumen" keine vielfach reflektierten Anteile der
eingefallenen Strahlung enthält. Bei Entnahme des Spaltes können
die Wechselwirkungssignale aus dem gesamten Küvetten-Volumen B
(Sättigungssignal) zwischen den beiden Spiegeln zur Messung
gelangen.
Mit Hilfe geeigneter Filter (7) (Kantenfilter und Farbfilter
größerer Bandbreite) treffen nur gewünschte Signale
(Fluoreszenz, Rayleigh- oder Miestreuung, Ramanstreuung) auf
einen Empfänger (8). Der Empfänger (Photomultiplier oder Si-
Diode) ist nicht sehr weit von der Küvette angeordnet und
besitzt eine ausreichend große wirksame Fläche, so daß eine
spezielle Optik zur Fokussierung der Signale auf den Empfänger
nicht notwendig ist.
Die Messung kann spektral- und zeitaufgelöst bei verschiedenen
Anregungswellenlängen erfolgen.
Bei der spektralaufgelösten Fluoreszenzmessung wird aus den
Intensitäten der linearen und Sättigungsfluoreszenz auf die
Konzentrationen bzw. auf die Extinktions-(Absorptions-)
Koeffizienten fluoreszierender und nichtfluoreszierender
Substanz geschlossen. Zum besseren Verständnis wird dazu im
folgenden ein theoretisches Beispiel erläutert.
Es wird eine Flüssigkeit betrachtet, die fluoreszierende und
nichtfluoreszierende (absorbierende) Substanzen enthält.
Die unter einem Winkel von 90° zur Anregungsstrahlung (hier
Laser) gemessene Fluoreszenz IF kann näherungsweise wie folgt
beschrieben werden:
IF(λF) = GILOQFKF(λL) * (KF(λL) + KA(λL))-1
* (1 - exp (- (KF(λL) + KA(λL))a)) (I)
* (1 - exp (- (KF(λL) + KA(λL))a)) (I)
wobei:
G Geometriekonstante
ILO Intensität der anregenden Strahlung (z. B. Laser)
QF Fluoreszenzquantenausbeute
KF Extinktionskoeffizient fluoreszierender Stoffe
KA Extinktionskoeffizient nichtfluoreszierender Stoffe
a Küvettenlänge bzw. der in der Küvette von der Laserstrahlung zurückgelegte Weg
λF Fluoreszenzwellenlänge
λL Laserwellenlänge
G Geometriekonstante
ILO Intensität der anregenden Strahlung (z. B. Laser)
QF Fluoreszenzquantenausbeute
KF Extinktionskoeffizient fluoreszierender Stoffe
KA Extinktionskoeffizient nichtfluoreszierender Stoffe
a Küvettenlänge bzw. der in der Küvette von der Laserstrahlung zurückgelegte Weg
λF Fluoreszenzwellenlänge
λL Laserwellenlänge
Für kleine Extinktionen (z. B. kleine Küvettenlängen a) liefert
(I):
IF = GILOQFKF(λL)a (II)
Für große Extinktionen (z. B. große Küvettenlängen a, die mit
Hilfe von verspiegelten Küvetten erreicht werden können) ergibt
sich dagegen:
Is = G′ILOQFKF(λL)/(KF(λL) + KA(λL)) (III)
Mit den Gleichungen (II) und (III) steht nun ein Gleichungssystem
zur Verfügung, das nach den beiden unbekannten Größen KA
und KF aufgelöst werden kann. Diese Extinktionskoeffizienten
werden durch die Konzentration der fluoreszierenden und
nichtfluoreszierenden Stoffe gesteuert. Somit sind über die
vergleichsweise einfachen Meßgrößen IF und Is nicht nur Aussagen
über fluoreszierende (z. B. Polyzyklische Aromatische
Kohlenwasserstoffe PAK), sondern auch über nichtfluoreszierende
(z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe und fluoreszenzunfähige
PAK) Substanzen möglich.
Zeitaufgelöste Messungen können z. B. folgendermaßen genutzt
werden: Ein in die zu untersuchende Flüssigkeit eingekoppelter
Impuls durchläuft im Volumen A einen kurzen Weg; der Impuls ist
nur für kurze Zeit im Volumen A, was entsprechend kurze
Fluoreszenzimpulse nach sich zieht. Im Volumen B durchläuft ein
eingekoppelter Impuls wegen der Mehrfachreflexion an den
verspiegelten Kammerstirnwänden einen vergleichsweise langen
Weg; der Impuls ist also für längere Zeit im Volumen B, was zu
entsprechend längeren Fluoreszenzimpulsen führt. Die Differenz
zwischen den zeitlichen Breiten beider Impulse ist ein
(inverses) Maß für die optische Dicke der Flüssigkeit bzw. für
deren Absorption.
Die zeitaufgelöste Messung kann beispielsweise mit einem
Boxcarintegrator vorgenommen werden. Es sind dabei zeitliche
Breiten im ns-Bereich zu erwarten.
Claims (12)
1. Verfahren für die Detektion absorbierender Stoffe in
Flüssigkeiten bzw. Lösungen nach der in der Patentanmeldung AP
342 054 2 vorgeschlagenen Methode kurzer und langer Wege der in
die Flüssigkeit einfallenden Strahlung, gekennzeichnet dadurch,
daß die an den Lösungsmittelmolekülen gestreute Strahlung
gemessen wird.
2. Verfahren für die Realisierung kurzer und langer Wege der in
eine Flüssigkeit einfallenden Strahlung und der Messung von
Signalen, wie z. B. Rayleigh- und Miestreuung sowie Fluoreszenz,
die aus der elastischen und/oder inelastischen Wechselwirkung
der in die Flüssigkeit einfallenden Strahlung mit der
Flüssigkeit resultieren, gekennzeichnet dadurch, daß lineare und
Sättigungssignale elastischer und/oder inelastischer Streuungen
in einer einzigen Flüssigkeitskammer erzeugt und getrennt
gemessen werden, wobei in der Flüssigkeitskammer ein Volumen A
charakteristisch für lineare Signale sowie ein Volumen B charakteristisch
für Sättigungssignale mittels definierter Einstrahl-
und/oder Meßstrahlbedingungen optisch abgrenzbar lokalisiert
werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die in das
Volumen B ungeschwächt einfallende Strahlung zwischen
reflektierende Elemente definierter Reflexionsvermögen gelangt
und durch mehrfache Reflexion einen für die Erzeugung von
Sättigungssignalen ausreichend langen Weg in der zwischen den
reflektierenden Elementen befindlichen Flüssigkeit zurücklegt
und die in das Volumen A ungeschwächt einfallende Strahlung zur
Erzeugung linearer Signale vergleichsweise kurze Wege
zurücklegt.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 2 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß die
auf einen Empfänger treffenden linearen und Sättigungssignale
ausreichend kurze Wege in der Flüssigkeit zurücklegen.
5. Verfahren gemäß Ansprüche 2, 3 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß
die in die Flüssigkeitskammer einfallende Strahlung unter einem
definierten Winkel durch eine einzige, den Volumina A und B
gemeinsam zugeordnete Eintrittsöffnung tritt und das Volumen A
innerhalb von Volumen B unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung
lokalisiert wird, wobei in einem ersten Schritt ein Spalt in den
Meßtrahlengang gebracht wird, der lediglich Streustrahlung aus
dem unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung lokalisierten
Flüssigkeitsvolumen zum Empfänger durchläßt und in einem zweiten
Schritt dieser Spalt ausgeschwenkt wird, so daß Streustrahlung
aus dem gesamten Flüssigkeitsvolumen zum Empfänger durchgelassen
wird oder die Messung mit zwei Empfängern erfolgt, wobei der
eine mit und der andere ohne Spalt mißt.
6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 2, 3 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß
die in die Flüssigkeitskammer einfallende Strahlung unter einem
definierten Winkel durch eine einzige, den Volumina A und B
gemeinsam zugeordnete Eintrittsöffnung tritt und das Volumen A
innerhalb von Volumen B unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung
lokalisiert wird, wobei in einem ersten Schritt eine Blende in
den Meßstrahlengang gebracht wird, die die Streustrahlung aus
dem unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung lokalisierten
Flüssigkeitsvolumen sperrt und in einem zweiten Schritt diese
Blende ausgeschwenkt wird, so daß Streustrahlung aus dem
gesamten Flüssigkeitsvolumen zum Empfänger durchgelassen wird
oder die Messung mit zwei Empfängern erfolgt, wobei der eine mit
und der andere ohne Blende mißt.
7. Verfahren gemäß den Ansprüchen 2, 3 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß
die in die Flüssigkeitskammer einfallende Strahlung zeitlich
abwechselnd durch zwei verschiedene, jeweils den Volumina A und
B einzeln zugeordneten Eintrittsöffnungen tritt und das Volumen
A innerhalb von Volumen B lokalisiert wird und die durch die
eine Eintrittsöffnung tretende Strahlung nach kurzer Passage in
der Flüssigkeit wieder ausgekoppelt wird.
8. Verfahren gemäß den Ansprüchen 2, 3 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß
die in die Flüssigkeitskammer einfallende Strahlung zeitlich
abwechselnd oder gleichzeitig durch zwei verschiedene, jeweils
den Volumina A und B einzeln zugeordneten Eintrittsöffnungen
tritt und das Volumen A außerhalb von Volumen B lokalisiert wird
und die durch die eine Eintrittsöffnung tretende Strahlung nach
kurzer Passage in der Flüssigkeit wieder ausgekoppelt wird,
wobei bei zeitlich abwechselndem Strahlungseinfall ein Empfänger
auf beide Flüssigkeitsvolumina ausgerichtet ist und bei
gleichzeitigem Strahlungseinfall die Streustrahlungen aus den
beiden Flüssigkeitsvolumina abwechselnd durch Blenden vor dem
Empfänger gesperrt werden oder die Messung mit zwei Empfängern
erfolgt, die jeweils auf eines der beiden Flüssigkeitsvolumina
ausgerichtet sind.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 2-5,
bestehend aus einer Strahlungsquelle, einer offenen oder
geschlossenen Flüssigkeitskammer in Form einer
Mehrfachreflexions-Küvette mit sich gegenüberstehenden, jeweils
an den Stirnseiten befestigten, in den Kammerinnenraum
reflektierenden Elementen und einer Meßanordnung für die
elastischen und inelastischen Wechselwirkungssignale,
gekennzeichnet dadurch, daß die Flüssigkeitskammer eine
Eintrittsöffnung für die einfallende Strahlung in einer der
beiden Stirnseiten enthält und daß ein im Meßstrahlengang
zwischen Flüssigkeitskammer und Empfänger einschwenkbarer Spalt
positioniert ist oder bei der Anordnung mit zwei Empfängern ein
unbeweglicher Spalt vor einem der Empfänger lokalisiert ist,
wobei die Durchlaßfläche des Spaltes nicht größer als die in
Empfängerrichtung optisch wirksame Fläche des
Flüssigkeitsvolumens unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung
ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 2-4 und 6,
bestehend aus einer Strahlungsquelle, einer offenen oder
geschlossenen Flüssigkeitskammer in Form einer
Mehrfachreflexions-Küvette mit sich gegenüberstehenden, jeweils
an den Stirnseiten befestigten, in den Kammmerinnenraum
reflektierenden Elementen und einer Meßanordnung für die
elastischen und inelastischen Wechselwirkungssignale,
gekennzeichnet dadurch, daß die Flüssigkeitskammer eine
Eintrittsöffnung für die einfallende Strahlung in einer der
beiden Stirnseiten enthält und daß eine im Meßstrahlengang
zwischen Flüssigkeitskammer und Empfänger einschwenkbare Blende
positioniert ist oder bei der Anordnung mit zwei Empfängern eine
unbewegliche Blende vor einem der Empfänger lokalisiert ist,
wobei die Abblendfläche der Blende nicht größer als die in
Empfängerrichtung optisch wirksame Fläche des
Flüssigkeitsvolumens unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung
ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 2-4 und 7,
bestehend aus einer Strahlungsquelle, einer offenen oder
geschlossenen Flüssigkeitskammer in Form einer
Mehrfachreflexions-Küvette mit sich gegenüberstehenden, jeweils
an den Stirnseiten befestigten, in den Kammerinnenraum
reflektierenden Elementen und einer Meßanordnung für die
elastischen und inelastischen Wechselwirkungssignale,
gekennzeichnet dadurch, daß die Flüssigkeitskammer für die
einfallende Strahlung eine Eintrittsöffnung an der einen
Kammerstirnseite sowie eine weitere in der dem Empfänger
abgewandten Kammerrückwand enthält.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 2-4 und 8,
bestehend aus einer Strahlungsquelle, einer offenen oder
geschlossenen Flüssigkeitskammer in Form einer
Mehrfachreflexions-Küvette mit sich gegenüberstehenden, jeweils
an den Stirnseiten befestigten, in den Kammerinnenraum
reflektierenden Elementen und einer Meßanordnung für die
elastischen und inelastischen Wechselwirkungssignale,
gekennzeichnet dadurch, daß die Flüssigkeitskammer für die
einfallende Strahlung zwei Eintrittsöffnungen an
unterschiedlichen Orten an einer der beiden Kammerstirnseiten
enthält und der Meßstrahlengang entweder aus einem einzigen, auf
beide Flüssigkeitsvolumina ausgerichteten Empfänger, oder aus
einem solchen Empfänger und vor dem Empfänger einschwenkbarer
Spalte jeweils mit einer Durchtrittsfläche von der Größe der
entsprechenden dem Empfänger zugewandten, optisch wirksamen
Flächen der Flüssigkeitsvolumina, oder aus einem auf das eine
Volumen und einem auf das andere Volumen ausgerichteten
Empfänger besteht.
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4337227C2 (de) | 1997-09-18 |
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