DE4336479A1 - Steuereinrichtung für den Transport von Werkstücken in einer drucktechnischen Maschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für den Transport von Werkstücken in einer drucktechnischen Maschine, bei der mit Hilfe von Kantendetektoren Signale gewonnen werden, die den Transportvorgang beeinflussen. Als Werkstücke sind solche aus dünnen Werkstoffen zu verstehen, die beispielsweise als Bogen einzeln oder in überlappter Form einer Druckmaschine zugeführt werden, oder die als Falzprodukt in einem Strom aus einem Falzapparat transportiert werden.

Bei der Vereinzelung von Bogen von einem Stapel und bei der Zufuhr der vereinzelten Bogen zu einer Druckmaschine ist es bekannt, im Transportweg der Bogen Detektoren vorzusehen, die das Vorhandensein der Bogen und die Abmessungen der Bogen erfassen. Bekannte Detektoren bestehen aus photoelektrischen oder akustischen Sende- und Empfangselementen, die auf die Oberfläche der Bogen gerichtet sind oder die durch den Werkstoff der Bogen hindurch wirken. Die beim Durchgang der Bogenkanten auftretenden Signale können ausgewertet werden, um die Vereinzelung und den Weitertransport der Bogen anzuhalten oder um eine Weiche zu betätigen.

Nachteilig bei diesen Lösungen ist, daß die Detektoren nur geeignet sind, einen bestimmtem Werkstoff zu detektieren, so daß die Einsatzbreite der Detektoren eingeschränkt ist. Eine Kombination von Detektoren, die nach verschiedenen physikalischen Prinzipien arbeiten, würde den Aufwand in der Steuereinrichtung erhöhen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kantendetektor zu entwickeln, der mit einfachen Mitteln aufgebaut ist und der zur Detektion von Werkstücken aus sich sehr unterscheidenden Werkstoffen geeignet ist.

Die Erfindung besteht darin, daß im Transportweg der Werkstücke eine Elektrisieranordnung vorgesehen ist, der in Transportrichtung eine elektrostatische Meßanordnung folgt.

Die Elektrisieranordnung bringt elektrische Ladungen auf die Oberfläche der Werkstücke. Die elektrostatische Meßanordnung detektiert das elektrische Feld, was sich verändert, wenn die Werkstücke relativ zur elektrostatischen Meßanordnung bewegt werden. An den Kanten der Werkstücke treten entsprechend den Eigenschaften eines elektrischen Feldes die größten Feldstärkeänderungen auf, die als Indikator für das Passieren der jeweiligen Werkstückkante an der elektrostatischen Meßanordnung verwendet werden. Wenn zwischen zwei Werkstückkanten eine Feldstärkeänderung detektiert wird, die einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, dann kann aus den sich an der Meßanordnung ergebenden Signalen auf einen Fehler in der Oberfläche des Werkstückes geschlossen werden.

Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles mit Hilfe einer Zeichnung noch näher erläutert werden.

Es zeigt

Fig. 1 ein Schema der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung,

Fig. 2 die Feldlinien in einem homogenen Werkstückbereich und

Fig. 3 die Feldlinien an einer Werkstückkante.

Das in Fig. 1 gezeigte Schema enthält einen Transporttisch 1, auf dem in Richtung eines Pfeiles 2 ein Strom überlappt liegender Werkstücke 3 gefördert wird. Der Transporttisch 1 besitzt über einen Meßbereich eine isolierende Einlage 4. Die Transportvorrichtung ist im einzelnen nicht dargestellt. Oberhalb der Werkstücke 3 ist im Transportweg eine Elektrisieranordnung vorgesehen, die aus einer Hochspannungsquelle 5 und einer Elektrode 6 besteht. Der Elektrode 6 folgend ist in Transportrichtung 2 eine Sonde 7 einer elektrostatischen Meßanordnung vorgesehen. Die elektrostatische Meßanordnung enthält weiterhin ein elektrostatisches Meßglied 8 mit einem Abschlußwiderstand 9. Das Meßglied 8 ist mit einer Steuer- oder Regelschaltung 10 verbunden. Beim Durchgang einer homogenen Werkstückoberfläche tritt an der Sonde 7 die in Fig. 2 gezeigte Feldlinienverteilung auf. Beim Durchgang einer Werkstückkante werden die Feldlinien wie in Fig. 3 dargestellt gebündelt, was eine Feldstärkenänderung gegenüber dem Feldzustand in Fig. 2 bedingt. Die Feldstärkeänderungen beim Passieren von Werkstückkanten werden von dem elektrostatischen Meßglied 8 erfaßt und von der Steuer- oder Regelschaltung 10 verarbeitet. Die isolierende Einlage 4 bewirkt, daß die mit der Elektrode 6 auf die Werkstücke 3 aufgebrachten Ladungen zumindest bis zum Erreichen der Sonde 7 erhalten bleiben. Die Steuer- oder Regelschaltung 10 erzeugt Signale für die Steuerung des Transportes der Werkstücke 3. Beispielsweise kann dann, wenn die Werkstücke 3 nicht regelmäßig an der Sonde vorbei kommen, oder wenn die Sonde 7 eine Feldstärkeänderung durch eine fehlerhafte Oberfläche eines Werkstückes 3 erkennt, die Transportvorrichtung abgestellt werden. Zur Unterscheidung, ob eine Feldstärkeänderung durch eine Werkstückkante oder durch einen Fehler auf der Werkstückoberfläche bedingt ist, können unterschiedliche Schwellwerte dienen, mit denen in der Steuer- oder Regelschaltung 10 ein Soll-Ist-Vergleich durchgeführt wird. Der Steuer- oder Regelschaltung 10 können ebenso Signale zu der Lage oder Phase der nicht dargestellten Transportvorrichtung zugeführt werden, die mit den vorverarbeiteten Signalen aus dem Meßglied 8 verknüpft werden.

Bezugszeichenliste

1 Transporttisch
2 Pfeil
3 Werkstück
4 Einlage
5 Hochspannungsquelle
6 Elektrode
7 Sonde
8 Meßglied
9 Abschlußwiderstand
10 Steuer- oder Regelschaltung

Claims (1)

1. Steuereinrichtung für den Transport von Werkstücken in einer drucktechnischen Maschine, die mindestens einen auf Werkstückkanten ansprechenden Detektor enthält, dadurch gekennzeichnet, daß im Transportweg eine Elektrisieranordnung (5, 6) für die Werkstücke (3) angeordnet ist, und daß in Transportrichtung (2) der Elektrisieranordnung (5, 6) folgend eine elektrostatische Meßanordnung (7, 8, 9) vorgesehen ist.