DE4336413A1 - Vorrichtung zur Anzeige von Wirbelsäulenhaltungsfehlern - Google Patents

Description

Es ist bekannt, daß die Wirbelsäule zu einem der am stärksten beanspruchten Teile des menschlichen Körpers gehört und Rüc­ kenbeschwerden auf längere oder ständige Fehlbeanspruchung der Wirbelsäule zurückzuführen sind, die durch schlechte Mal­ tungsgewohnheiten oder einseitige Beanspruchung hervorgerufen werden. Um der Entstehung von Rückenschmerzen und Schädigun­ gen der Wirbelsäule vorzubeugen, werden in zunehmendem Maße Kurse zur Vermeidung von Überbelastungen der Wirbelsäule an­ geboten.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß es erfahrungsgemäß nicht damit getan ist, auf Fehlhaltungen und Korrekturmöglichkeiten hinzuweisen, sondern daß erst eine längerfristige Kontrolle der Haltung dem Interessenten an einer richtigen physiologischen Wirbelsäulenhaltung oder auch dem unter den Folgen einer Fehlhaltung leidenden Patienten ein Gefühl dafür vermittelt, wie er sich zu verhalten hat und wie er Fehlhaltungen vermeiden kann. Ausgehend von der vor­ stehenden Überlegung wurde eine Vorrichtung zur akustischen und/oder optischen Anzeige von Wirbelsäulenhaltungsfehlern geschaffen, die ihrem Benutzer automatisch signalisiert, daß er eine Haltungskorrektur vornehmen muß. Diese Vorrichtung weist zwei im wesentlichen in Wirbelsäulenlängsrichtung im Abstand voneinander, auf den Rücken einer Person applizierba­ re Bauteile sowie einen den Abstand zwischen den Bauteilen überbrückenden, an einem Bauteil verankerten und gegenüber dem anderen Bauteil verlagerbaren Kontaktgeber auf, der einen Stromkreis für einen Signalgeber schließt, sobald der Abstand zwischen den Bauteilen um einen mehr als zulässig erachteten Betrag verändert wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich in der Höhe der Lendenwirbelsäule mit einem hautfreundlichen Pflaster am Kör­ per fixieren und warnt den Benutzer umgehend, wenn er eine die Wirbelsäule gefährdende Haltung einnimmt. Der Benutzer wird auf diese Weise zur Einhaltung einer physiologisch rich­ tigen Haltung erzogen. Die Vorrichtung läßt sich nicht nur in sogenannten Rückenschulen, sondern auch als Therapiehilfe bei Bandscheibenvorfällen und nach Bandscheibenoperationen nutzen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einer in der beigefüg­ ten Zeichnung schematisch dargestellten, bevorzugten Ausfüh­ rungsform näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Draufsicht auf eine geöffnete Vorrichtung und

Fig. 2 die Draufsicht auf die durch einen Deckel verschlosse­ ne Vorrichtung gemäß Fig. 1.

In den Figuren sind 1 und 2 zwei Bauteile, die über einen Kontaktgeber 3 miteinander verbunden sind, der aus einer fle­ xiblen Kunststoffstange 4, einer Gewindestange 5, einer mit Innengewinde versehenen Kunststoffhülse 6 und einer Kontakt­ brücke 7 besteht, welch letztere als Drehknopf ausgebildet ist. Die Kunststoffhülse 6 ist mit einem ein Festklemmen aus­ schließenden Spiel hin- und herverschiebbar und drehbar in einer eine Längsführung 8 bildenden Lagerbuchse geführt, wäh­ rend die Gewindestange 5 drehfest mit der ihrerseits unver­ lierbar am Bauteil 2 verankerten Kunststoffstange 4 verbunden ist. Aufgrund der geschilderten Gegebenheiten läßt sich der Abstand A zwischen dem Bauteil 2 und der Kontaktbrücke 7 durch Drehen der Kunststoffhülse 6 variieren.

Der Kontaktbrücke 7 sind zwei Kontakte 9 und 10 eines Strom­ kreises 11 mit einer Spannungsquelle 12 zugeordnet. Wird der Stromkreis 11 durch die Kontaktbrücke 7 geschlossen, so wird ein Schwingungsgenerator 13 mit Spannung beaufschlagt, der mit einem Lautsprecher 14 gekoppelt ist. Die Vorrichtung lie­ fert folglich ein akustisches Spiel, sobald der Abstand A zwischen den Bauteilen 1 und 2 um einen Betrag zunimmt, der größer ist als der eingestellte Abstand a zwischen den Kon­ takten 9,10 und der Kontaktbrücke 7.

Zu einer Abstandsvergrößerung zwischen den Bauteilen kommt es immer dann, wenn der Benutzer der Vorrichtung seinen Rücken mehr oder weniger beugt.

In Fällen, in denen einer Hohlkreuzbildung entgegengewirkt werden soll, benötigt man eine in Fig. 1 durch gestrichelte Linien angedeutete zusätzliche Kontaktbrücke 15, die den Stromkreis 11 immer dann schließt, wenn der Patient seine Haltung nicht im gewünschten Maße korrigiert.

Die Bauteile 1 und 2 sind im dargestellten Fall mit Befesti­ gungslaschen 16, 17 bzw. 18, 19 versehen, die die Befestigung der Bauteile 1, 2 mit Hilfe von hautfreundlichen Heftstreifen erleichtern.

Durch einen Deckel 20 sind die signalgebenden Teile der Vor­ richtung vor Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt. Auch der Deckel 20 sollte aus einem vergleichsweise weichen Material bestehen, um Verletzungsrisiken für den Fall auszu­ schließen, daß ein Benutzer der Vorrichtung auf den Rücken fällt.

Anstelle eines akustischen Signalgebers kann auch ein opti­ scher Signalgeber verwendet werden, der allerdings im Ge­ sichtsfeld des Benutzers liegen müßte. Erfahrungsgemäß erwei­ sen sich jedoch akustische Signale wirkungsvoller als Licht­ signale.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur akustischen und/oder optischen Anzeige von Wirbelsäulenhaltungsfehlern mit zwei im wesentlichen in Wir­ belsäulenlängsrichtung im Abstand (A) voneinander, auf den Rücken einer Person applizierbaren Bauteilen (1, 2) sowie ei­ nem den Abstand (A) zwischen den Bauteilen (1, 2) überbrücken­ den, an einem Bauteil (2) verankerten und gegenüber dem ande­ ren Bauteil (1) verlagerbaren Kontaktgeber (3), der einen Stromkreis (11) für einen Signalgeber (13, 14) schließt, so­ bald der Abstand (A) zwischen den Bauteilen (1, 2) um einen mehr als zulässig erachteten Betrag (a) verändert wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktgeber (3) hin- und herverschiebbar und drehbar in einer Längsführung (8) an einem der beiden Bauteile (1, 2) gelagert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kontaktgeber (3) mindestens teilweise aus flexi­ blem Material besteht.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktgeber (3) aus zwei durch eine zu seiner Längeneinstellung dienende Gewindestange (5) miteinander verbundenen Teilen (4, 6) aus Kunststoff be­ steht, von denen der eine mindestens eine Kontaktbrücke (7) aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mit mindestens einer Kontaktbrücke (7) versehene Teil des Kontaktgebers (3) als eine mit einem Innengewinde ausgebilde­ te Kunststoffhülse (6) ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kontaktbrücke (7) als Drehknopf ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Kontaktgeber (3) miteinander in Verbindung stehenden Bauteile (1, 2) aus schmiegsamem Material bestehen.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile (1, 2) mit flexi­ blen Befestigungslaschen (16, 17; 18, 19) versehen sind.