DE19605411C1 - Balancierbrett zum Trainieren des Gleichgewichtsvermögens - Google Patents
Balancierbrett zum Trainieren des GleichgewichtsvermögensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Balancierbrett zum Trainieren des Gleichgewichtsvermögens
(propriozeptives Training) mit einer Balancierfläche für wenigstens einen Fuß, mit einem
Stellelement, gegen das die Balancierfläche wenigstens nach vorne und hinten verkippbar
gelagert ist, und mit mindestens einem Sensor, der der(den) Kippbewegung(en) der
Balancierfläche entsprechende Signale generiert.
Regelvorgänge, wie sie z. B. zur Gleichgewichtserhaltung notwendig sind, laufen
unbewußt auf spinaler Ebene ab. Eine Schlüsselrolle in der Gleichgewichtsregulation
spielen die sog. Propriozeptoren, die entsprechende Reize im Körper wahrnehmen und
Reflexe auslösen, d. h. unwillkürliche und regelhaft ablaufende Körperreaktionen, die eine
Einhaltung des Gleichgewichts bewirken.
Störungen im propriozeptiven System führen zu einer verminderten
Stabilisationsfähigkeit der Gelenkstrukturen, damit zu einem verschlechterten
Gleichgewichtsvermögen und letztlich zu einem erhöhten Unfall- und Verletzungsrisiko.
Solche Störungen können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein und peripher
oder zentral im Körper lokalisiert sein:
- - Es können Propriozeptoren zerstört sein, z. B. bei einer Kapsel-Bänder Verletzung, mit der Folge, daß die Reizleitung zum Zentralnervensystem (ZNS) eingeschränkt ist.
In der US 4 635 932, der US 4 743 019 und der EP 0484247 AI sind beispielsweise
solche Balancierbretter beschrieben. Die bekannte Balancierbretter funktionieren
grundsätzlich alle nach dem Kippschaukel-Prinzip, d. h. das Brett liegt labil, nach vorne
und hinten verkippbar auf einer Auflage, und der daraufstehende Patient muß versuchen,
Kippbewegungen durch entsprechende Korrekturbewegungen des Sprunggelenks derart
entgegenzuwirken, daß das Brett weder nach vorne noch nach hinten abkippt, sondern
im Idealfall in der horizontalen Ebene liegt. Zur Registrierung eines Abkippens aus der
horizontalen Lage ist in der EP 0484247 vorgeschlagen, an dem Balancierbrett
mindestens einen Sensor anzuordnen, der aus der Kippbewegung der Balancierfläche
entsprechende Signale generiert.
Mit den bekannten Balancierbrettern ist die Korrektur der Reflexreaktionen, d. h. das
Einüben und Einprägen des richtigen Bewegungsmusters allein durch häufiges
Wiederholen des Balanceaktes möglich. Das bedeutet, daß das propriozeptive Training
meist sehr langdauernd ist. Änderungen des Bewegungsmusters finden nur in einem Maß
statt, das als nicht zufriedenstellend bezeichnet werden muß. Außerdem sind diese
Änderungen nicht fortdauernder, sondern nur vorübergehender Natur, so daß in aller
Regel das Training nicht zu dem gewünschten Erfolg führt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Bereitstellung eines
Balancierbretts, mit dem die bekannten Nachteile vermieden werden.
Lösung dieser Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines Balancierbretts der
eingangs genannten Art, bei dem der Sensor bzw. die Sensoren die generierten Signale an
ein Elektrostimulationsgerät weiterleitet bzw. weiterleiten, wobei dieses
Elektrostimulationsgerät mit dem auf der Balancierfläche stehenden Fuß und/oder Bein
über elektrische Leitungen derart gekoppelt ist, daß es durch die von dem (den)
Sensor(en) empfangenen Signale zur Aussendung elektrischer Impulse an den Fuß
und/oder das Bein aktiviert wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Balancierbrett ist es erstmals möglich, alle propriozeptiven
Reizleitungskanäle zwischen Gelenk, insbesondere Sprunggelenk, und ZNS, und ganz
besonders intensiv die versagende Muskulatur zu reizen und das ZNS gerade im Moment
des Auftretens von falschen oder fehlenden körpereigenen Informationen durch externe
Elektrostimulation mit entsprechenden Informationen zu überschütten. Die natürlichen
propriozeptiven Reize werden durch zusätzliche, künstliche Elektroreize betont, wobei
die elektrische Stimulation zeitlich und räumlich in das natürliche funktionelle
Koordinationsmuster eingebettet ist. Dadurch wird der Körper letztendlich veranlaßt, die
körpereigenen Signale leichter und schneller wahrzunehmen und besser zu
berücksichtigen. Der externe Schaltkreis im Balancierbrett mit Sensor, Muskelstimulator
und Elektroden unterstützt den internen, körpereigenen Regelkreis immer dann, wenn
dieser einen Fehler begeht, d. h. nicht adäquat reagiert und beispielsweise keine
ausreichenden Korrekturen veranlaßt. Diese Gleichzeitigkeit von
Koordinationsbewegungsübungen und Elektrostimulation der betroffenen Nerv-Muskel-
Reizleitungssysteme ist erstmals mit dem erfindungsgemäßen Balancierbrett möglich
geworden. Durch die elektronische Verstärkung der propriozeptiven Informationen
insbesondere aus der Muskulatur, vor allem der Informationen der Muskelspindeln, wird
im ZNS die natürliche Bildung und Erhaltung neuer und richtiger Bewegungsmuster zur
Stabilisierung der Gelenke, insbesondere der Fußgelenke, und damit zur Erhaltung des
Gleichgewichts wesentlich begünstigt. Die elektrostimulatorische Unterstützung bewirkt
vor allem, daß sich die richtigen Bewegungsmuster schneller und tiefer einprägen, als
dies mit den herkömmlichen Trainingsmethoden möglich ist, d. h. es findet eine Lern- und
Gedächtnisverstärkung statt.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Balancierbretts in einem propriozeptiven
Training kann ein gegenüber dem Stand der Technik wesentlich höheres
Trainingsendniveau erreicht werden, d. h. ein wesentlich besseres
Gleichgewichtsvermögen, eine wesentlich höhere Stabilität der Gelenke, insbesondere
des Fußgelenks, und damit letztlich eine wesentlich bessere Unfallprophylaxe. Im
einzelnen ermöglicht das erfindungsgemäße Balancierbrett, insbesondere in Kombination
mit einem Monitor,
- - daß objektive Informationen (Elektrostimulation) mit subjektiver Wahrnehmung (Gleichgewichtsverlust) kombiniert werden,
- - daß durch elektronische Verstärkung optimale Bedingungen zum bewußten Erfassen sensorischer Informationen erfaßt werden,
- - daß die Aufmerksamkeit des Patienten auf die wesentlichen Bewegungsempfindungen gelenkt wird,
- - daß die sensorische Informationsaufnahme verfeinert wird, und
- - daß komplexe Bewegungsvorstellungen in vergleichsweise kürzer Zeit und mit größtmöglicher Genauigkeit herausgebildet werden.
Aufgrund seiner einfacher Handhabung kann das erfindungsgemäße Balancierbrett ohne
Beeinträchtigung der Erfolgsaussichten vom Patienten alleine, z. B. im Rahmen eines
Heimprogramms benutzt werden. Eine fachkundige Kontrollperson ist nicht mehr
notwendig.
In einer bevorzugten Variante ist das Stellelement eine Kufe, die vorzugsweise in ihrer
Größe bzw. Breite variabel und mit einem lösbaren Verschlußmechanismus an der
Brettunterseite befestigt ist. Das hat den Vorteil, daß der Schwierigkeitsgrad des
propriozeptiven Trainings variiert werden kann, indem unterschiedlich breite Kufen
eingesetzt werden.
Die Kufe sollte entlang der Diagonalen des annähernd rechteckigen Fußkontaktbereichs
auf der Balancierfläche angeordnet sein. Diese diagonale Orientierung entspricht der
Gelenkachse des unteren Sprunggelenks im menschlichen Fuß. Sie unterstützt die
natürliche Bewegungsauslenkungsrichtung in dem Sprunggelenk bei der Kippbewegung
und dämmt Bewegungen, die nicht im unteren Sprunggelenk sondern in anderen
Gelenksystemen kontrolliert werden. Probleme beim Balancieren mit diesem
erfindungsgemäßen Balancierbrett können infolgedessen mit größter Sicherheit auf
Fehler im unteren Sprunggelenk zurückgeführt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Kufe entlang der einen
oder der anderen Diagonale der Brettunterseite festgelegt werden kann. Damit ist das
Balancierbrett für ein Einbein-Training wahlweise des rechten oder des linken Fußes
bzw. Beins oder auch Hüftgelenks gleichermaßen gut einsetzbar.
Da die Verletzungsgefahr infolge eines mangelhatten Gleichgewichtsvermögens vor
allem bei einer unzureichenden Stabilisationsfähigkeit des Sprunggelenks gegen
Inversionsbewegungen, wie sie bei einem Verkippen des Balancierbretts nach vorne
auftreten, besteht, zielt das propriozeptive Training in erster Linie darauf ab, das
Stabilisationsvermögen entgegen einer Verkippung des Balancierbretts nach vorne zu
verbessern. Eine dafür besonders geeignete Variante der Erfindung sieht deshalb vor, daß
der bzw. die Sensor(en) an der Unterseite des Balancierbretts nahe der vorderen
Stirnseite so angeordnet ist (sind), daß er (sie) beim Abkippen des Balancierbretts nach
vorne mit dem Boden in Kontakt kommt (kommen) und dadurch eine Signalabgabe
initiieren.
Die Balancierfläche des erfindungsgemäßen Balancierbretts weist vorzugsweise eine
Beschichtung zur Förderung der Stimulation von Fußsohlen auf, beispielsweise einen
Kunststoffbelag mit rauher Oberfläche. Durch diese Maßnahme wird der Trainingseffekt
noch weiter unterstützt.
Die Signalleitung(en) des Elektrostimulationsgeräts sollten endseitig Elektroden
aufweisen, die auf der Fuß- bzw. Beinhaut aufliegen. Diese Elektroden sollten
vorzugsweise variabel in der Größe sein und auswechselbar an dem
Elektrostimulationsgerät befestigt werden können. Das hat den Vorteil, daß passend
geformte und insbesondere verhältnismäßig große Elektroden eingesetzt werden können,
um eine besonders gute, Reizverteilung (Ionenverteilung) über dem anzusprechenden
Muskel zu erzielen und um den Prozentsatz der durch die Behandlung rekrutierbaren
Fasern einer Muskelgruppe zu erhöhen. Im Fall des "Durchschlagens" auf die
antagonistischen Muskeln kann die verwendete Elektrode problemlos gegen eine nächst
kleinere Elektrode ausgewechselt werden.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung arbeitet das
Elektrostimulationsgerät nahezu völlig gleichspannungsfrei. Infolgedessen kann die
Elektrostimulation mit besonders geringer Belastung von Haut, Bindegewebe-Bändern
und Gelenken durchgeführt werden. Die Gleichspannungsfreiheit gestattet außerdem
einen absolut laiensicheren Einsatz, so daß das erfindungsgemäße Balancierbrett dem
Patienten nach einmaliger Einweisung gefahrlos mit nach Hause gegeben werden kann.
Die vorliegenden Erfindung betrifft insbesondere auch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Balancierbretts zum Trainieren des Fußgelenks, insbesondere gegen
Verkippen und/oder Umknicken. Ein Training zur Stabilisation anderer Gelenksysteme,
z. B. des Hüftgelenks ist ebenfalls denkbar.
Und schließlich betrifft die Erfindung auch die Verwendung des erfindungsgemaßen
Balancierbretts - vorzugsweise in Kombination mit Videoaufzeichnungen und -analysen -
zur diagnostischen, objektiven Dokumentation von Koordinationsleistungen, da jede
krankhafte Koordinationsstörung durch eine spezifische Koordinationskurve
gekennzeichnet ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Balancierbretts mit
Patientenfuß, und
Fig. 2 die Unterseite des Balancierbretts gemäß Fig. 1 ohne Steckverbindungen.
Das Balancierbrett 2 gemäß Fig. 1 umfaßt ein Brett 4, beispielsweise aus Eichenholz,
mit den Maßen von etwa 42 cm Länge, etwa 25 cm Breite und etwa 3 cm Dicke.
Auf der Brettoberseite 6 ist im Randbereich der einen kurzen Seite eine im wesentlichen
rechteckige Vertiefung 8 eingelassen, die zur Aufnahme des Elektrostimulationsgerätes
dient.
Die Brettoberfläche 6 außerhalb der Vertiefung 8 ist mit einem Kunststoffbelag
beschichtet, der eine Oberflächenbeschaffenheit aufweist, die zur optimalen Stimulation
der Fußsohlenrezeptoren beiträgt. Auf dem Kunststoffbelag können die Umrisse von
einem rechten und einem linken Fuß abgebildet sein. Diese Abbildungen befinden sich
gegebenenfalls links und rechts der Brettmittellinie und dienen als Orientierungshilfen
beim Einnehmen der korrekten Fußstellung.
Mit seiner Unterseite 12 liegt das Balancierbrett 2 auf einer Kufe 10, die sich entlang der
Diagonale der rechteckigen Brettunterseite 12 erstreckt. Die Kufe 10 besteht
beispielsweise aus hartem Buchenholz. Sie kann unterschiedlich breit sein, je nach dem,
welcher Schwierigkeitsgrad im Training gewünscht ist. Je breiter die Kufe 10 desto
leichter die Balanceübung.
Die Kufe 10 ist mit einem lösbaren Verschlußmechanismus 14, vorzugsweise einem
Bajonettverschluß an der Brettunterseite 12 befestigt. Die an der Brettunterseite 12
montierte Teile 14′, 14′′ des Verschlußmechanismus 14 sind entlang beider Diagonalen
der Brettunterseite 12 ausgebildet, um die Kufe 10 wahlweise für ein Training des
rechten oder des linken Fußes anzuordnen.
Nahe der vorderen Stirnseite 16 des Balancierbretts 2 sind an der Brettunterseite 12 zwei
Sensoren 18, 18′ angeordnet, die eine Bodenberührung des Brettes 2 erfassen, wenn
dieses nach vorne kippt.
An der vorderen Stirnseite 16 des Balancierbretts 2 ist ein Stecker 20 ausgebildet, der
über eine Kupplung 22, eine Spiralverlängerungsschnur 24, eine Steckverbindung 26,
Einzelkabel 28, 28′ und Elektroden 30, 30′ eine Verbindung zwischen
Elektrostimulationsgerät und Unterschenkelmuskulatur des Patienten herstellt. Über
diese Verbindung werden bei geschlossenem Stromkreis Impulse des Elektrostimulators
zu den unterhalb der Elektroden 30, 30′ befindlichen Muskelpartien am Unterschenkel
des Patienten geleitet. Voraussetzung für einen geschlossenen Stromkreis ist, daß die
Sensoren 18, 18′ an der Unterseite des Balancierbretts den Boden berühren. Im Zustand
der Balance, wenn die Sensoren 18, 18′ keinen Kontakt zum Boden haben, ist der
Stromkreis unterbrochen und eine Elektrostimulation unterbleibt.
In der Vertiefung 8 an der Brettoberseite 6 ist ein nicht näher dargestelltes
Elektrostimulations-Handgerät angeordnet. Dieses Elektrostimulationsgerät zeichnet sich
dadurch aus, daß es mit besonders niedrigen Spannungen und Stromleistungen (ca. 35
bis 70 Hz) und praktisch völlig gleichspannungsfrei arbeitet.
Ein Patient erhält die Aufgabe, einbeinig auf dem erfindungsgemäßen Balancierbrett das
Gleichgewicht zu halten. Ist er dazu nicht in der Lage, kippt das Brett entweder nach
vorne oder nach hinten.
Bei einem Abkippen des Brettes nach vorne bewegt sich das Sprungbein (Talus), das
über das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis) mit den beiden
Unterschenkelknochen (Tibia und Fibula) verbunden ist, aus seiner knöchernen
Stabilposition heraus. Bei einer Kippbewegung des Brettes nach hinten wird das
Sprungbein dagegen von den beiden Unterschenkelknochen in der sog. Malleolengabel
knöchern fixiert. Verletzungen infolge eines mechanischen Stabilitätsverlusts treten
vorwiegend bei Kippbewegungen des Fußes nach vorne und innen auf. Das
propriozeptive Training zielt deshalb vorrangig darauf ab, das Stabilisationsvermögen
entgegen einer solchen Vorwärtseinwärtskippbewegung zu verbessern.
Kippt das Balancierbrett infolge eines unzureichenden Stabilisationsvermögens des
Patienten nach vorne ab, registrieren die Sensoren die Berührung zwischen der
Brettvorderkante und dem Boden. In diesem Fall haben z. B. neuromuskuläre
Mechanismen der Schienbeinmuskulatur versagt, denn sie haben die Kippbewegung nicht
verhindert. Die Sensoren registrieren den begangenen Fehler und veranlassen
unverzüglich den Elektrostimulator zu einer elektronischen Stimulation der
Schienbeinmuskulatur. Durch diese Elektrostimulation wird der steuernde Regelkreis im
Patientenkörper insoweit unterstützt, als genau diejenigen Reizleitungssysteme gezielt
und verstärkt angeregt werden, die reagiert haben sollten.
Die Regelung der Intensität der Elektrostimulation erfolgt zunächst zügig bis zum
Beginn sichtbarer und spürbarer Muskelkontraktionen. Danach wird nach Wunsch und
Verträglichkeit die Intensität langsam gesteigert und im Verlauf weiter nach oben
geregelt, um Gewöhnungseffekte zu kompensieren.
Die neuromuskuläre Stimulation erfolgt vorzugsweise mit elektrischen Signalen um 35
bis ca. 70 Hz um in erster Linie die leicht ermüdbaren, schnell reagierenden Tonus-
Muskelfasern anzuregen, weil diese rascher reagieren und aufgrund ihrer peripheren
Lage im Muskel auch direkter ansprechbar sind. Angeregt werden aber auch alle
Sensoren, die sich im stimulierten Fuß bzw. Bein unterhalb der Elektrode befinden,
nämlich die Rezeptoren der Haut und der Muskelspindelfasern.
Um den unbewußten Lerneffekt noch zu verstärken, kann der Patient (zumindest zu
Beginn des Trainingsprogrammes) die Kippbewegungen seines Fußes während der
Übungen über einen Monitor beobachten. Der Monitor sollte zu diesem Zweck so
positioniert sein, daß der Patient bei der Beobachtung automatisch eine gerade
Kopfhaltung einnimmt, wodurch die Nackenstellreflexe und damit letztlich die gesamten
Koordinationsreflexe für eine stabile, aufrechte Körperhaltung begünstigt werden.
Claims (9)
1. Balancierbrett zum Trainieren des Gleichgewichtsvermögens (propriozeptives
Training) mit einer Balancierfläche für wenigstens einen Fuß, mit einem
Stellelement, gegen das die Balancierfläche wenigstens nach vorne und hinten
verkippbar gelagert ist, und mit mindestens einem Sensor, der der(den)
Kippbewegung(en) der Balancierfläche entsprechende Signale generiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß der (die) Sensore(en) (30) die generierten Signale an ein
Elektrostimulationsgerät weiterleitet (weiterleiten), und
daß dieses Elektrostimulationsgerät mit dem auf der Balancierfläche stehenden Fuß
und/oder Bein über elektrische Leitungen derart gekoppelt ist, daß durch die von
dem (den) Sensor(en) (30) empfangenen Signale elektrische Impulse zur Beaufschlagung
des Fußes und/oder Beins aktiviert werden.
2. Balancierbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement eine Kufe (10) ist.
3. Balancierbrett nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kufe (10) in der Größe variabel und mit einem lösbaren
Verschlußmechanismus (14) an dem Balancierbrett (2) befestigt ist.
4. Balancierbrett nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kufe (10) entlang der Diagonalen des annähernd rechteckigen
Fußkontaktbereichs auf der Balancierfläche orientiert ist.
5. Balancierbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der (die) Sensor(en) (30) an der Unterseite (12) des Balancierbretts (2) nahe der
vorderen Stirnseite (16) so angeordnet ist (sind), daß er (sie) beim Abkippen des
Balancierbretts (2) nach vorne mit dem Boden in Kontakt kommt (kommen),
wodurch eine Signalabgabe initiert wird.
6. Balancierbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Balancierfläche eine Beschichtung zur Förderung der Stimulation von
Fußsohlen aufweist.
7. Balancierbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalleitung(en) des Elektrostimulationsgeräts endseitig Elektroden (30,
30′) aufweisen, die auf der Fuß- bzw. Beinhaut aufliegen.
8. Balancierbrett nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (30, 30′) verschiedene Größe haben.
9. Balancierbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Elektrostimulationsgerät nahezu völlig gleichspannungsfrei arbeitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996105411 DE19605411C1 (de) | 1996-02-14 | 1996-02-14 | Balancierbrett zum Trainieren des Gleichgewichtsvermögens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996105411 DE19605411C1 (de) | 1996-02-14 | 1996-02-14 | Balancierbrett zum Trainieren des Gleichgewichtsvermögens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19605411C1 true DE19605411C1 (de) | 1997-07-10 |
Family
ID=7785363
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996105411 Expired - Fee Related DE19605411C1 (de) | 1996-02-14 | 1996-02-14 | Balancierbrett zum Trainieren des Gleichgewichtsvermögens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19605411C1 (de) |
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1996
- 1996-02-14 DE DE1996105411 patent/DE19605411C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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