DE4335827A1 - Verfahren und Löschanlage zum Löschen eines Brandes - Google Patents
Verfahren und Löschanlage zum Löschen eines BrandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen eines Bran
des, wobei eine Löschflüssigkeit mittels einer Düse versprüht
wird. Die Erfindung betrifft ferner eine stationäre Löschan
lage mit einer Zufuhrleitung für eine Löschflüssigkeit und
einer an die Zufuhrleitung angeschlossenen Düse.
Brände werden durch den Einsatz von Löschmitteln gelöscht.
Die Löschmittel wirken physikalisch oder chemisch auf den
Verbrennungsvorgang ein und unterbrechen diesen. Die meisten
Löschmittel sind flüssig.
Die Löschwirkung einer Löschflüssigkeit beruht auf der hohen
Wärmekapazität, durch die die Temperaturen in der Reaktions
zone herabgesetzt werden. Durch eine bereits relativ geringe
Abkühlung wird die Reaktionsgeschwindigkeit in sehr hohem Ma
ße herabgesetzt und der Brand gelöscht.
Damit in einer möglichst kurzen Zeit eine möglichst große
Wärmemenge aufgenommen werden kann, ist es erforderlich, daß
das flüssige Löschmittel mit einer möglichst großen Oberflä
che mit der Verbrennungszone in Kontakt kommt.
Bei mobilen Löschanlagen (Feuerwehrschlauch mit Spritzdüse)
wird möglichst viel Löschwasser in scharfem Strahl auf den
Brandherd geleitet. Bei fest eingebauten Löschanlagen, z. B.
Sprinkleranlagen, wird unter Druck ausströmendes Wasser über
Düsen zerstäubt. Bei bisher verwendeten Düsen haben nur circa
50% der Tropfen hierbei einen Durchmesser, der kleiner ist
als 1,0 mm, der Rest der Tropfen ist größer. Die Löschwirkung
und damit der Wirkungsgrad könnte verbessert werden, wenn die
Tropfen insgesamt kleiner würden und der Anteil der
Kleinsttropfen erhöht würde.
In vielen Fällen ist der nach einem Brand durch die Wirkung
des Löschwassers entstandene Schaden wesentlich größer als
der eigentliche Feuerschaden. Z. B. können in einer Indu
strieanlage durch das Wasser elektrische Komponenten beschä
digt oder chemische Betriebsmittel ausgewaschen werden und in
die Umgebung gelangen; bei Kernkraftwerken können große Men
gen kontaminiertes Wasser anfallen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, beim Löschen
eines Brandes mit möglichst wenig Löschflüssigkeit auszukom
men.
Die Erfindung geht dabei davon aus, daß ein Löschflüssig
keitsstrahl mittels einer Zweistoffdüse in deutlich kleinere
Tropfen als bei bisherigen Verfahren zerstäubt wird.
Die Aufgabe wird daher gelöst durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Als Düse wird also eine Zweistoff
düse verwendet, wie sie für andere Anwendungen bereits seit
langem bekannt und üblich ist (Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie, Band 2, 4. Auflage 1972, Seite 257, 258).
Der prinzipielle Aufbau einer Zweistoffdüse ist in den Fig. 1
und 2 dargestellt. Durch ein Gas hoher Geschwindigkeit
wird ein Flüssigkeitsstrahl zerrissen. Man unterscheidet Dü
sen mit äußerer und innerer Vermischung. Im Falle der äußeren
Vermischung wird die Flüssigkeit erst nach dem Durchtritt
durch eine Düsenöffnung A am Ende einer Zufuhrleitung mittels
des Gases, das aus einer eigenen Düsenöffnung B mit hoher Ge
schwindigkeit austritt, fein zerstäubt, wobei sich der Durch
satz beider Medien unabhängig voneinander einstellen läßt.
Mit steigendem Gas-Flüssigkeits-Verhältnis (insbesondere bei
steigendem Druck, unter dem das Gas zugeführt wird) wird die
Zerstäubung feiner. Im Falle der inneren Vermischung wird die
Flüssigkeit nach Austritt aus der Zufuhrleitung bereits vor
dem Austritt durch eine gemeinsame Düsenöffnung C mit dem Gas
vermischt. Dabei läßt sich der Durchsatz beider Medien nicht
mehr unabhängig voneinander einstellen, da der Druck in der
Mischkammer und damit der Differenzdruck für beide Teilströme
vom Gesamtdurchsatz abhängt.
Bei beiden Düsentypen wird durch das Versprühen des Lösch
mittels mit Zweistoffdüsen eine wesentliche Oberflächenver
größerung bei gleichzeitig hohem Anteil im Bereich der
Kleinsttropfen erreicht. So ist es z. B. problemlos möglich,
einen Wasserstrahl so zu zerstäuben, daß mehr als 90% der
Tropfen einen Durchmesser haben, der kleiner als 250 µm ist.
Dadurch kann eine größere Wärmemenge in kürzerer Zeit aufge
nommen werden, so daß die Löschwirkung wesentlich verbessert
wird.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kann als Gas ein Inert
gas der Düse zugeführt werden, so daß noch eine zusätzliche
Löschwirkung durch das als gasförmiges Löschmittel wirkende
Inertgas erreicht wird, die auf der Verdrängung und dem Er
satz des Luftsauerstoffs beruht (der Brand wird "erstickt").
Als Löschmittel kann auch bei diesem Verfahren Wasser ver
wendet werden, was allgemein das gebräuchlichste Löschmittel
ist.
Ein Anwendungsgebiet für dieses Verfahren stellen stationäre
Löschanlagen dar.
Bei den fest eingebauten Anlagen sind an eine Zweistoffdüse
eine Zufuhrleitung für eine Löschflüssigkeit und eine Zufuhr
leitung für ein Gas angeschlossen. Dabei kann als Löschmittel
Wasser verwendet werden und die Zufuhrleitung über einen
Druckregler an eine Wasserleitung angeschlossen sein. Ebenso
kann die Zufuhrleitung für das Gas über einen Druckregler an
einer Vorratsleitung für ein Inertgas angeschlossen sein, was
den erwähnten Vorteil hat. Dabei können die Zufuhrleitungen
leer und die Düse geöffnet sein und erst im Brandfall Gas und
Flüssigkeit durch Leitungen und Düse aus strömen - wie bei ei
ner herkömmlichen Sprühwasserlöschanlage -; oder die Zufuhr
leitungen sind unter Druck gefüllt und die Düse wird erst im
Brandfall freigegeben - wie bei einer Sprinkleranlage.
Durch die Verwendung einer solchen, erfindungsgemäßen statio
nären Löschanlage wird die Löschwirkung des flüssigen Lösch
mittels gegenüber bisher üblichen Anlagen deutlich verbes
sert. Zudem kann zusätzlich ein Inertgas als gasförmiges
Löschmittel wirken.
Diese Verringerung der benötigten Löschmittelmenge zum Lö
schen eines Brandes bewirkt nicht nur ein Einsparen von
Löschmittel, was auch kleinere Nennweiten der Rohrleitungen
und damit einfachere und kostengünstigere Installationen er
möglicht, sondern vor allem eine Minimierung des Schadens,
den das Löschwasser anrichtet. Der Wartungsaufwand einer sol
chen Löschanlage ist vergleichbar mit dem herkömmlicher
Löschanlagen. Die Wurfweiten der Zweistoffdüsen sind denen
herkömmlicher Löschdüsen ähnlich.
Die Erfindung wird anhand von drei Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den erwähnten prinzipiellen Aufbau einer Zweistoff
düse mit äußerer Vermischung,
Fig. 2 den erwähnten prinzipiellen Aufbau einer Zweistoff
düse mit innerer Vermischung,
Fig. 3 eine stationäre Löschanlage.
In Fig. 3 erkennt man den prinzipiellen Aufbau einer statio
nären Löschanlage mit einer Zweistoffdüse 1. An die Düse 1
sind eine Zufuhrleitung 2 für flüssiges Löschmittel und eine
Druckleitung 9 für Gas angeschlossen. Von der Düse 1 ausge
hend sind in die Druckleitung 9 für das Gas ein Absperrventil
8, ein Gasdruckregler und Manometer 7 und ein Gasfilter 6
eingebaut. Bevor das Gas also die Düse 1 erreicht, wird es
gereinigt. Zudem läßt sich der Gasdruck bzw. die Gaszufuhr
nach Bedarf optimal einstellen. In die Zufuhrleitung 2 für
das flüssige Löschmittel sind von der Düse 1 ausgehend eben
falls ein Absperrventil 3, ein Flüssigkeitsdruckregler und
Manometer 4 und ein Filter 5 eingebaut. Zufuhr und Druck des
gereinigten Löschmittels lassen sich also ebenfalls nach Be
darf einstellen.
Die Fig. 3 zeigt auch einen Rauchgasmelder, einen Sensor,
der auf Wärmeentwicklung reagiert, oder einen anderen
(eventuell auch manuell betätigbaren) Feuermelder 10, der im
Falle eines Brandes über eine Signalleitung das Öffnen der
Gas- und Löschmittelzufuhr für die Zweistoffdüse 1 oder eine
entsprechende Freigabe der Zweistoffdüse 1 auslöst.
Claims (8)
1. Verfahren zum Löschen eines Brandes, bei dem eine Lösch
flüssigkeit mittels einer Düse (1) versprüht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Düse (1) eine Zweistoff-Düse (1) verwendet wird, bei
der ein der Düse (1) zugeführtes mit hoher Geschwindigkeit
ausströmendes Gas die Löschflüssigkeit zerstäubt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Gas ein Inertgas der Düse (1) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Löschflüssigkeit Wasser benutzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Löschflüssigkeit unter Druck zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung der hohen Geschwindigkeit das Gas unter Druck
der Zweistoff-Düse (1) zugeführt wird.
6. Stationäre Löschanlage mit einer Zufuhrleitung (2) für ei
ne Löschflüssigkeit und einer an die Zufuhrleitung (2) ange
schlossenen Düse (1),
gekennzeichnet durch
eine an die Düse (1) angeschlossene Druckleitung (9) für ein
Gas, wobei die Düse (1) als Zweistoff-Düse (1) zum Zerstäuben
der Löschflüssigkeit mittels des Gases ausgebildet ist.
7. Anlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhrleitung (2) über einen Druckregler (4) an eine
Wasserleitung angeschlossen ist.
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckleitung (9) über einen Druckregler (7) an einer
Vorratsleitung für ein unter Druck stehendes Inertgas ange
schlossen ist.
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