DE4335543A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Biegen eines dünnwandigen Werkstückes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Biegen eines dünnwandigen WerkstückesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Biegen eines dünn
wandigen Werkstückes über einen stationären Biegekern mit
tels eines bewegten Biegewerkzeuges.
Bei herkömmlichen Biegeverfahren setzt beim Abwärtsfahren
eines Pressenbärs bzw. Biegeaggregates das Biegewerkzeug
auf dem Werkstück auf und verformt dieses bei der Weiter
bewegung des Biegewerkzeuges. Soll z. B. das Werkstück
kreisbogenförmig verformt werden, so ist bei den bekannten
Verfahren eine Gleitbewegung zwischen Biegewerkzeug und
Werkstück unvermeidbar. Dabei können Schleifspuren auf
der Materialoberfläche entstehen, die bei empfindlichen
Werkstücken nicht hinnehmbar sind, wie das beispielsweise
bei Sichtflächen von Gebrauchsgegenständen der Fall ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen,
mit dem es möglich ist, empfindliche Gegenstände auch mit
sehr kleinem Radius zu biegen, ohne die Materialoberfläche
durch das Biegewerkzeug zu beschädigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Biegewerkzeug auf einer von der Kontur des Biegekerns ab
hängigen Bahn derart zwangsgeführt wird, daß eine Biege
fläche des Biegewerkzeuges, die zu ihm relativ unbeweglich
ist, wenigstens angenähert einen wandernden Kontakt mit
dem Werkstück hat und sich im wesentlichen ohne zu glei
ten abwälzend längs des Werkstückes bewegt.
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen
darin, daß die Zwangsführungsbahn des Biegewerkzeuges Teil
einer Evolvente zur Außenkontur des über den Biegekern
gebogenen Werkstückes ist. Bei dünnwandigen Metallbändern
von z. B. 0,2 mm Dicke errechnet sich die Evolvente angenä
hert aus der Kontur des Biegekerns. Viele Anwendungen ver
langen nach einer Kreisbogenwölbung des Werkstückes. Wenn
man gemäß einer Ausgestaltung die Zwangsführungsbahn in
Form einer Kreisevolvente ausführt, erhält man am Biege
werkzeug eine ebene Biegefläche.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß das Biegewerkzeug während des Biegevor
ganges von einer ersten, vom Hub einer Betätigungsvor
richtung abhängigen Kraft auf einer Seite der Biegezone
und von einer davon unabhängigen zweiten Kraft auf der
anderen Seite der Biegezone beaufschlagt wird. Vorzugs
weise nimmt die zweite Kraft während des Biegevorganges
ständig zu.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Biegevorrichtung
mit einer Antriebseinrichtung nach Art einer Presse, des
sen Pressenbär mit einem Biegewerkzeug antriebsmäßig ge
kuppelt ist sowie mit einem im Pressenunterteil gelager
ten Biegekern und einem zwischen Biegekern und Biegewerk
zeug gebildeten Einführungsspalt für ein dünnwandiges
Werkstück.
Die Biegevorrichtung unterscheidet sich vom Stand der
Technik dadurch, daß das Biegewerkzeug an einer Wippe be
festigt ist, die auf einer Seite des Biegewerkzeuges mit
tels einer Kurvenbahn geführt und mit einer Antriebsvor
richtung derart mit der Presse verbunden ist, daß beim Ab
wärtsgang des Pressenbärs die Wippe durch die Kurvenbahn
verlagert wird, daß an der Wippe im Abstand von ihrer
Kupplung mit der Kurvenbahn ein Spannmittel angreift, mit
dem ihr Biegewerkzeug das Werkstück gegen den Biegekern spannt und daß die Kurvenbahn eine solche Form aufweist, daß eine Biegefläche des Biegewerkzeuges während des Bie gevorganges am Werkstück eine wenigstens angenähert reine Abwälzbewegung ausführt.
dem ihr Biegewerkzeug das Werkstück gegen den Biegekern spannt und daß die Kurvenbahn eine solche Form aufweist, daß eine Biegefläche des Biegewerkzeuges während des Bie gevorganges am Werkstück eine wenigstens angenähert reine Abwälzbewegung ausführt.
Denkbar wäre die Ausrüstung des Biegewerkzeuges mit einer
drehbaren Biegewalze, jedoch können mit einer solche Aus
führung nicht alle Biegevorgänge durch reines Abwälzen
des Biegewerkzeuges realisiert werden. Vorzuziehen ist da
her ein Biegewerkzeug mit unbeweglicher Biegefläche. Die
Kurvenbahn ist dann als geometrische Evolvente zur Um
fangskontur des am Biegekern anliegenden gebogenen Werk
stückes ausgebildet. Im Sonderfall eines kreisförmig kon
turierten Biegekerns ist die Kurvenbahn eine Kreisevol
vente, die es ermöglicht, die Biegefläche eben auszubil
den.
Die erfindungsgemäße Biegevorrichtung ist weiterhin da
durch gekennzeichnet, daß die Wippe, die Kurvenbahn und
die Antriebsvorrichtung dem Pressenbär zugeordnet sind
und letztere einen Steuerhebel aufweist, dessen eines
Ende mindestens während der letzten Phase des Abwärtshu
bes, während dessen der Biegevorgang stattfindet, am Pres
senunterteil unbeweglich abgestützt ist.
Obwohl es denkbar wäre, die Wippe an beiden Wippenenden in
Kurvenbahnen zu führen, die Abschnitte derselben Evolvente
darstellen, wird bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
vorgezogen, das Spannmittel als Federanordnung auszubilden.
Dabei greift das Spannmittel vorzugsweise an derjenigen
Seite der Wippe an, die, bezogen auf die Biegezone des Bie
gewerkzeuges von der Seite, wo die Kupplung mit der Kurven
bahn stattfindet, abgewandt ist. Die Federanordnung hält
somit das Biegewerkzeug in Anlage am Werkstück und wird
bei Beginn des Biegevorganges, der durch die Kurvenbahn
der Wippe gesteuert wird, zunehmend gespannt, so daß die
Biegekraft bis zum Ende des Biegevorganges anwächst.
Noch eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Biegevor
richtung besteht darin, daß die Federanordnung als Druck
feder ausgebildet und dem Unterteil zugeordnet ist und
mittels eines Hebels auf einen Ansatz der Wippel drückt.
Die Federanordnung erhält damit eine Doppelfunktion, denn
sie stellt einmal einen Teil der Biegekraft zur Verfügung
und zieht zum anderen beim Rückwärtshub des Pressenbärs
das Biegewerkzeug mit seinen Betätigungsorganen nach un
ten. Die Federanordnung wird dabei während eines Arbeits
zyklus zweimal gespannt.
Insbesondere wenn breite Bänder zu biegen sind, empfiehlt
es sich, an beiden Enden des balkenartig auszubildenden
Biegewerkzeuges jeweils eine Wippe anzuordnen und die
beiden Wippen sowie deren Betätigungsorgane spiegelbild
lich gleich auszubilden bzw. anzuordnen.
Die Erfindung bringt den Vorteil, daß Werkstücke auch auf
kleinstem Radius schleifmarkenfrei gebogen werden können,
so daß die Oberfläche keine Beschädigungen aufweist. Damit
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren und die darauf
basierende Biegevorrichtung zum Biegen von edelmetall-pla
tierten Bändern wie sie beispielsweise als Bauelement in
der Elektrotechnik Verwendung finden, weiterhin zum Bie
gen von lackisolierten Bändern, Drähten und ganz allge
mein für alle Werkstücke mit lackierten Oberflächen.
Es können Platinen aus CrNi-Stahl genauso schonend ge
bogen werden, wie leicht deformierbare Bauteile z. B. aus
Aluminium.
Obwohl das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung das Biegen
eines Werkstückes sein wird, so ermöglicht das erfindungs
gemäße Verfahren auch ein absolut formgetreues Prägen,
z. B. das Einbringen von Logo-Prägungen für Signaturen und
Musterungen. Solche Prägungen können unabhängig von Biege
vorgängen aber auch gleichzeitig mit diesen erzeugt werden.
Schließlich hat sich herausgestellt, daß das schonende
Verfahren gemäß der Erfindung auch das Biegen von empfind
lichen Werkstücken, beispielsweise CuBe-legierten Bändern
ermöglicht.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel zeigt,
wird die Erfindung nachfolgend näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 Die beiden Teile eines Biegewerkzeuges, wobei
das Werkzeugoberteil auf den Kopf gestellt ist,
Fig. 2 eine Unteransicht des Werkzeugoberteils im Detail,
Fig. 3 eine Querschnittansicht längs der Linie A-A der
Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils B der
Fig. 1,
Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Detail des Biegewerkzeuges
in Richtung des Pfeiles C der Fig. 1,
Fig. 6 eine Seitenansicht auf Höhe des Pfeiles D der
Fig. 1,
Fig. 7 die Ansicht einer in der Biegevorrichtung verwen
deten Wippe in ihren verschiedenen Positionen
während des Biegevorganges, und
Fig. 8 eine Ansicht des Werkstückbandes während der
taktweisen Bearbeitung der Werkstücke.
Eine Biegevorrichtung besteht aus einem Unterteil 12 und
einem Oberteil 14, das in Fig. 1 auf dem Kopf stehend dar
gestellt ist. Beide Vorrichtungsteile 12, 14 sind mittels
üblicher Säulenführungen miteinander verbunden. Das Ober
teil 14 ist beispielsweise an einem Pressenbär einer Pres
se befestigt und das Unterteil 12 ist dem Pressentisch zu
geordnet. In Fig. 1 sind nur die, für das Biegen eines
Werkstückes notwendigen Bauteile gezeigt. Es versteht
sich, daß der Biegeoperation Stanzeinrichtungen vorge
schaltet sind.
Im Bereich der Querschnittslinie A-A der Fig. 1 weist
das Oberteil 14 zwei quer ausgefluchtete vom Oberteil
nach unten weisende Halteplatten 16 auf, an denen jeweils
innenseitig Führungsplatten 18 mit einer Kurvenbahn 20 be
festigt sind. Zwischen den beiden Halteplatten 16 ist ei
ne Biegeanordnung aufgehängt, die ein balkenförmiges Bie
gewerkzeug 22 und zwei an ihren Enden befestigten Wippen
24 aufweist. Jede Wippe 24 hat zwei nach außen weisende
Bolzen 26, 28. Der Bolzen 26 trägt eine Buchse 30, die in
der Kurvenbahn 20 der Führungsplatte 18 geführt ist. Der
andere Bolzen 28 ist einem Ausschnitt 32 in den Platten
16, 18 zugeordnet. Der Bolzen 26 lagert eine Gelenkstange
34, an deren oberem Ende ein Steuerhebel 36 angelenkt ist,
der seinerseits um eine Achse 38 im Oberteil 14 schwenk
bar gelagert ist. Der Steuerhebel 36 erstreckt sich über
seine Lagerung 38 geringfügig hinaus und weist am Ende
einen Kopf 40 auf. Auf den Kopf 40 drückt von oben ein
gefederter Stempel 42.
Im Ausführungsbeispiel beträgt der Hub der Presse etwa
40 mm. Kurz vor Erreichen des unteren Totpunktes des
Pressenantriebes, und zwar im Ausführungsbeispiel 7 mm
vor Erreichen der tiefsten Position des Oberteils 14
(Fig. 6) setzt der Kopf 40 des Steuerhebels 36 auf eine
Anschlagstange 44 des Unterteils 12 auf und beim weite
ren Abwärtsfahren des Oberteils 14 verschwenkt der Steuer
hebel 36 die Wippe 24 aus der gestrichelten Stellung in
die mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung.
Letztere entspricht der unteren Totpunktlage des Pressen
antriebs.
Das Unterteil 12 weist einen Biegekern 46 auf, der sich
unterhalb des Biegewerkzeuges 22 in Querrichtung erstreckt.
Zwischen Biegewerkzeug 22 und Biegekern 46 wird in hochge
fahrener Stellung des Pressenbärs ein Einführungsspalt
für ein Werkstück 48 eines vorgestanzten Bandes 50 (Fig. 8)
gebildet. Fig. 4 und Fig. 6 in der gestrichelten Darstel
lung zeigen die Position, in welcher das Biegewerkzeug 22
auf das Werkstück 48 gerade aufgesetzt hat, bevor also
der Biegevorgang beginnt.
Bezogen auf das Biegewerkzeug 22 liegen die beiden Bolzen
26, 28 der Wippe 24 auf unterschiedlichen Seiten und der
Bolzen 28 wird mit einer abwärtsgerichteten Federkraft
belastet. Die Federkraft wird von einer am Unterteil 12
vorgesehenen Druckfeder 52 bereitgestellt, die auf den
kurzen Arm eines Hebels 54 drückt, der seinerseits durch
den Ausschnitt 32 der Platten 16, 18 hindurchgreift und
auf den Bolzen 28 der Wippe 24 drückt.
Fig. 3 zeigt in der linken Hälfte die Position 7 mm vor
der unteren Totpunktlage, während die rechte Hälfte die
untere Totpunktlage kennzeichnet. Beim Aufsetzen des Bie
gewerkzeuges 22 auf das Werkstück 48 spannt die starke Fe
der 52 die Wippe 24 in die in Fig. 4 gestrichelt dargestell
te Stellung vor, in welcher der Stift 26 die oberste Posi
tion in der Kurvenbahn 20 einnimmt. Im Verlauf des an
schließenden Biegevorganges wird die Feder 52 zunehmend
komprimiert, wobei die Wippe 24 gegen die Wirkung der Feder
52 verschwenkt wird, wobei die Biegekraft am Biegewerkzeug
zunimmt.
Nach Überfahren des unteren Totpunktes wird die Feder 52
wieder entlastet, wobei der Bolzen 28 wieder in seine
obere Position in der Kurvenbahn 20 gelangt. Nach dem Ab
heben des Biegewerkzeuges 22 vom Werkstück 48 wird nun die
Feder 52 erneut komprimiert und zwar bis zur oberen Tot
punktlage des Antriebes des Pressenbärs.
Wie aus den Zeichnungen ohne weiters ersichtlich ist,
erkennt man, daß sowohl das Unterteil 12 als auch das
Oberteil 14 spiegelsymmetrisch zur mittleren vertikalen
Längsebene ausgebildet ist, so daß die auf das Biegewerk
zeug 22 wirkenden Biegekräfte gleichmäßig von beiden
seitlichen Enden her aufgebracht werden.
In den Figuren sind zwei Biegewerkzeuge 22 in Bandvorschub
richtung hintereinander angeordnet. Mit dem ersten Biege
werkzeug 22 wird das Werkstück 48 vorgebogen. Das zweite
Biegewerkzeug 22 komplettiert dann die Biegung im nächsten
Arbeitstakt.
Zur Vervollständigung der bisher beschriebenen Biegevor
richtung wäre noch nachzutragen, daß am Oberteil 14 dicht
benachbart des in Fig. 4 aufwärtsweisenden Schenkels des
Biegewerkzeuges 22 ein Niederhalter vorgesehen ist,
der das Biegewerkzeug 22 untergreift und auf das Werkstück
48 unmittelbar benachbart des Biegekerns drückt. Dieser
Niederhalter ist aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
Wie sich beispielsweise aus Fig. 4 ergibt, hat das Biege
werkzeug 22 einen winkelförmigen Querschnitt und die Un
terseite des Biegewerkzeuges 22 bildet eine ebene Biege
fläche 56. Das Biegewerkzeug 22 ist an der Wippe 24 so
befestigt, daß das Biegewerkzeug 22 an der Hinterkante
seiner Biegefläche 56 auf das Werkstück 48 aufsetzt. Nach
dem Aufsetzen des Biegewerkzeuges 22 verlagert sich die
Wippe 24, und exakt gesteuert durch die Kurven
bahn 20 wälzt sich die Biegefläche 56 am Werkstück 48 ab
wie dies schematisch in Fig. 7 veranschaulicht ist. Die
beiden Endstellungen des Biegewerkzeuges 22 und der Wippe
24 sind mit ausgezogenen Linien und die Zwischenstellungen
gestrichelt dargestellt. Die Mittellinie der Kurvenbahn
20 ist eine Evolvente zur Kreiskontur des Biegekerns 46
d. h. genaugenommen zur Außenfläche des am Biegekern 46
anliegenden gebogenen Werkstückes 48. Da der Biegekern
im Ausführungsbeispiel kreisförmig konturiert ist, wird
die Mittellinie der Kurvenbahn 20 als Abschnitt einer
Kreisevolvente konstruiert, was ermöglicht, die Biege
fläche 56 eben zu gestalten. Dank dieser Ausbildung der
auf die Kontur des Biegekerns abgestellten Kurvenbahn wird
jedes Gleiten zwischen der Biegefläche 56 des Biegewerk
zeuges 22 am Werkstück 48 vermieden. Der Biegevorgang
wird vielmehr durch reines Abwälzen erreicht, so daß die
Materialoberfläche des Werkstückes 48 nicht verletzt wer
den kann.
Claims (14)
1. Verfahren zum Biegen eines dünnwandigen
Werkstückes über einen stationären Biegekern mit
tels eines bewegten Biegewerkzeuges, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Biegewerkzeug (22) auf einer
von der Kontur des Biegekerns (46) abhängigen Bahn
derart zwangsgeführt wird, daß eine Biegefläche (56)
des Biegewerkzeuges (22), die zu ihm relativ unbeweg
lich ist, wenigstens angenähert einen wandernden Kon
takt mit dem Werkstück (48) hat und sich, im wesentli
chen ohne zu gleiten, abwälzend längs des Werkstückes
(48) bewegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zwangsführungsbahn (20) des Biege
werkzeuges (22) Teil einer Evolvente zur Außenkontur
des über den Biegekern (46) gebogenen Werkstückes (48)
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biegefläche (56) des Biegewerk
zeuges (22) eben ausgebildet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur des Biegewerk
zeuges (22) wenigstens zum Teil kreisbogenförmig aus
gebildet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Biegewerkzeug (22)
während des Biegevorganges von einer ersten, vom Hub
einer Betätigungsvorrichtung abhängigen Kraft auf ei
ner Seite der Biegezone und von einer davon unabhängi
gen zweiten Kraft auf der anderen Seite der Biegezone
beaufschlagt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Kraft während des Biegevor
ganges ständig zunimmt.
7. Biegevorrichtung insbesondere nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, mit einer Antriebs
einrichtung nach Art einer Presse, dessen Pressenbär
mit einem Biegewerkzeug (22) antriebsmäßig gekuppelt
ist, weiterhin mit einem im Pressenunterteil (12) ge
lagerten Biegekern (46) und einem zwischen Biegekern
(46) und Biegewerkzeug (22) gebildeten Einführungs
spalt für ein dünnwandiges Werkstück (48) dadurch ge
kennzeichnet, daß das Biegewerkzeug (22) an einer Wippe
(24) befestigt ist, die auf einer Seite des Biegewerk
zeuges (22) mittels einer Kurvenbahn (20) geführt und
mit einer Antriebsvorrichtung (34-44) derart mit der
Presse verbunden ist, daß beim Abwärtsgang des Pressen
bärs die Wippe (24) durch die Kurvenbahn (20) verla
gert wird, daß an der Wippe (24) im Abstand von ihrer
Kupplung mit der Kurvenbahn (20) ein Spannmittel (52, 4)
angreift, mit dem ihr Biegewerkzeug (22) das Werkstück
(48) gegen den Biegekern (46) spannt und daß die Kur
venbahn (20) eine solche Form aufweist, daß eine Bie
gefläche (56) das Biegewerkzeug (22) während des Bie
gevorganges am Werkstück eine wenigstens angenähert
reine Abwälzbewegung ausführt.
8. Biegevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biegefläche (56) am Biegewerk
zeug (22) unbeweglich angeordnet ist.
9. Biegevorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahn (20) als
geometrische Evolvente zur Umfangskontur des am Biege
kern (46) anliegenden gebogenen Werkstückes (48) aus
gebildet ist.
10. Biegevorrichtung nach einem der Ansprüche
7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (24)
die Kurvenbahn (20) und die Antriebsvorrichtung (34-
44) dem mit dem Pressenbär verbundenen Oberteil (14)
der Biegevorrichtung zugeordnet sind und letztere
einen Steuerhebel (36) aufweist, dessen eines Ende
(40) mindestens während des Biegevorganges am Pres
senunterteil (12) unbeweglich abgestützt ist.
11. Biegevorrichtung nach einem der Ansprüche
7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel
(52, 54) eine Federanordnung (52) beinhaltet.
12. Biegevorrichtung nach einem der Ansprüche
7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel
(52, 54) an derjenigen Seite der Wippe (24) angreift,
die, bezogen auf die Biegezone des Biegewerkzeuges
(22), von der Seite, wo die Kupplung (26, 30) mit der
Kurvenbahn (20) stattfindet, abgewandt ist.
13. Biegevorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung (52)
als Druckfeder ausgebildet und dem Pressenunterteil
(12) zugeordnet ist und mittels eines Hebels (54)
auf einen Ansatz (28) der Wippe (24) drückt.
14. Biegevorrichtung nach einem der Ansprüche
7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden En
den des balkenartig ausgebildeten Biegewerkzeuges
(22) jeweils eine Wippe (24) angeordnet ist und bei
de Wippen (24) sowie deren Betätigungsorgane spie
gelbildlich gleich ausgebildet bzw. angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4335543A DE4335543A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Biegen eines dünnwandigen Werkstückes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4335543A DE4335543A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Biegen eines dünnwandigen Werkstückes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4335543A1 true DE4335543A1 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6500458
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4335543A Withdrawn DE4335543A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Biegen eines dünnwandigen Werkstückes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4335543A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002062502A2 (de) * | 2001-02-02 | 2002-08-15 | Jorns Ag | Einrichtung zum abbiegen bzw. abkanten von blechplatten |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2650965A1 (de) * | 1975-11-28 | 1977-06-08 | Ermeto La Verriere Sa | Biegewerkzeug und vorrichtung mit derartigen biegewerkzeugen |
EP0544190A1 (de) * | 1991-11-26 | 1993-06-02 | Tapco Products Company, Inc. | "Heavy duty" Blechabkantpresse |
-
1993
- 1993-10-19 DE DE4335543A patent/DE4335543A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2650965A1 (de) * | 1975-11-28 | 1977-06-08 | Ermeto La Verriere Sa | Biegewerkzeug und vorrichtung mit derartigen biegewerkzeugen |
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WO2002062502A3 (de) * | 2001-02-02 | 2002-12-05 | Jorns Ag | Einrichtung zum abbiegen bzw. abkanten von blechplatten |
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