DE4335485A1 - Einrichtung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem zementierten Fundament - Google Patents
Einrichtung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem zementierten FundamentInfo
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- F01D25/28—Supporting or mounting arrangements, e.g. for turbine casing
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- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Befestigung
eines Großmaschinenteils auf einem zementierten Fundament.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Befesti
gung eines Lagers einer Dampfturbine, insbesondere einer
Großdampfturbine nach Art eines Niederdruckteils eines
mehrstufigen Turbosatzes zur Bereitstellung einer mechani
schen Leistung von mehreren Hundert Megawatt. Ein Lager
für eine derartige Dampfturbine wird üblicherweise be
festigt auf einem Fundament aus Beton.
Bisher erfolgte die Befestigung eines Dampfturbinenteils
auf einem zementierten Fundament mit zumindest einem
metallischen Spannanker, der das gesamte Fundament durch
quert, ohne mit diesem formschlüssig verbunden zu sein,
und sich an einer Unterseite des Fundamentes abstützt. Zur
Befestigung des Dampfturbinenteils werden dieses und das
gesamte Fundament mittels des Spannankers gegeneinanderge
preßt. Dabei kommt es insbesondere zu einer Druckbelastung
des Fundamentes, auf die das Fundament mit einer Kriech
deformation reagiert. Eine solche Kriechdeformation führt
zu Lageänderungen des Dampfturbinenteils, die, obwohl sie
in der Regel über Monate hinweg nur in der Größenordnung
von Millimetern liegen, die Funktion der Dampfturbine er
heblich beeinträchtigen können. Eine Lageänderung eines
Lagers für die Welle einer Dampfturbine, die gemäß üb
licher Praxis in einem unabhängig gelagerten Gehäuse ange
ordnet ist, bewirkt nämlich eine Änderung des radialen
Spiels des Läufers der Dampfturbine. Eine Lageänderung des
Läufers der Dampfturbine verändert somit unmittelbar die
Dichtung, die zwischen dem Läufer und den feststehenden
Teilen der Dampfturbine erforderlich ist, und kann den
Wirkungsgrad der Dampfturbine erheblich beeinträchtigen.
Lageänderungen des Läufers von wenigen Millimetern können
durchaus zu einer Verringerung der abgegebenen mechani
schen Leistung in der Größenordnung von Prozenten führen.
Kriechdeformationen des Fundamentes beeinträchtigen darü
berhinaus auch unmittelbar die Funktion des Spannankers,
da sie zu einer Verringerung seiner Spannung führen und
damit die Steifigkeit der Anordnung aus Dampfturbinenteil,
Fundament und Spannanker beeinträchtigen. Hieraus können
sich unter Umständen nachteilige Änderungen des Schwin
gungsverhaltens dieser Anordnung ergeben.
Dementsprechend ist es erforderlich, die Spannung eines
Spannankers und die Ausrichtung eines Dampfturbinenteils
auf einem Fundament in regelmäßigen und nicht zu großen
zeitlichen Abständen zu überprüfen und ggf. zu korrigie
ren, was allerdings mit sehr aufwendigen Messungen und
entsprechendem zeitlichen Aufwand erforderlich ist. Bei
derartigen Messungen muß auch die betroffene Dampfturbine
ruhen, was einen erheblichen Umsatzausfall nach sich
zieht.
Mithin beruht die Erfindung auf der Aufgabe, eine Einrich
tung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem
zementierten Fundament anzugeben, bei der eine Beeinträch
tigung durch eine Kriechdeformation des Fundamentes weit
gehend vermieden wird.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Befestigung eines
Großmaschinenteils auf einem zementierten Fundament ist
gekennzeichnet durch zumindest einen metallischen und in
das Fundament kraft schlüssig einzementierten Anker, an dem
das Großmaschinenteil befestigbar ist.
Erfindungsgemäß kann zur Befestigung eines Großmaschinen
teils auf einem zementierten Fundament weitgehend von dem
Aufbringen hoher Druckspannungen auf das Fundament abge
sehen werden, so daß Kriechdeformationen im wesentlichen
vermieden werden. Die Kräfte, die von dem Großmaschinen
teil auf das Fundament ausgeübt werden, werden nicht mehr
von den das gesamte Fundament verspannenden Spannankern,
sondern von spannungslos in das Fundament einzementierten
metallischen Einbauteilen übernommen.
Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung erstreckt sich
der Anker nur über einen Teil einer Höhe des Fundamentes
und stellt damit ein kompaktes, leicht zu fertigendes und
weitgehend problemlos zu transportierendes Bauteil dar.
Mit weiterem Vorteil ist der Anker aus mehreren winklig,
vorzugsweise etwa senkrecht, zueinander angeordneten
Trägern zusammengebaut und hat somit eine Gestalt, die für
eine feste Verankerung in dem Fundament besonders günstig
ist.
Die Träger sind vorteilhafterweise miteinander ver
schweißt.
Besonders vorteilhaft ist es, daß der Anker einen senk
rechten Träger und mehrere daran befestigte waagrechte
Träger aufweist. Um die Verankerung dieses Trägers weiter
zu verbessern, kann jeder waagrechte Träger von zumindest
einem in das Fundament einzementierten, metallischen Ver
stärkungsbogen überspannt sein. Ein solcher Verstärkungs
bogen, der mit dem eigentlichen Anker keine metallische
Verbindung aufweisen muß und von dem Anker beabstandet
sein kann, verbessert die Krafteinleitung von dem Anker
in das Fundament und trägt somit bei zu der Stabilität der
Einrichtung.
Ebenso vorteilhaft ist es, daß der Anker Rippen aufweist,
die sich in das Fundament hinein erstrecken und den Kraft
schluß zwischen dem Anker und dem Fundament weiter ver
bessern. Die Rippen werden günstigerweise realisiert durch
den Einbau zumindest eines Trägers mit H-förmigem Quer
schnitt in den Anker.
Das zementierte Fundament besteht mit besonderem Vorteil
aus Beton, vorzugsweise mit einer metallischen Armierung,
insbesondere aus Stahlbeton.
Wie bereits angedeutet, kann bei der Befestigung eines
Großmaschinenteils an der Einrichtung jedweder Ausgestal
tung davon abgesehen werden, das Fundament zwischen dem
Anker und dem Großmaschinenteil, selbstverständlich abge
sehen von der Schwerkraft als solche, mit Druckspannungen
zu belasten. Auf diese Weise werden Kriechdeformationen
des Fundamentes in besonderem Maße vermieden. Insbesondere
wird dies dadurch realisiert, daß das Großmaschinenteil
und der Anker ohne Einspannung des Fundamentes gegenein
ander verspannt sind.
Die Einrichtung jedweder Ausgestaltung ist besonders ge
eignet zur Befestigung eines Dampfturbinenteils, insbe
sondere eines Lagers für eine Welle einer Dampfturbine.
Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der Zeichnung
hervor. Dort zeigen:
Fig. 1 ein Großmaschinenteil in Form eines Lagers, welches
an einer Einrichtung der vorstehend beschriebenen Art auf
einem Fundament befestigt ist;
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel dieser Einrichtung;
Fig. 3 und Fig. 4 zwei Ansichten einer speziellen Ausfüh
rungsform ein es Ankers für eine solche Einrichtung.
Einleitend sei darauf hingewiesen, daß mit keiner der
Zeichnungen eine maßstabsgetreue Wiedergabe einer Einrich
tung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem
zementierten Fundament oder bestimmter Bestandteile einer
solchen Einrichtung beabsichtigt ist. Die Wahl der Ab
messungen einer derartigen Einrichtung sowie aller ihrer
Bestandteile obliegt entsprechend den Anforderungen des
jeweiligen Einzelfalls dem dazu tätigen Fachmann.
Fig. 1 zeigt ein Großmaschinenteil 1 in Form eines Lagers
1, in dem eine Welle 9 einer schematisch angedeuteten
Dampfturbine 10 gelagert ist. Hierbei ist davon auszu
gehen, daß die Dampfturbine 10 unabhängig von dem Lager 1
auf einem besonderen Fundament gelagert ist. Bei Dampftur
binen 10 in Kraftwerken ist dies in der Regel der Fall, da
eine solche Anordnung in relativ einfacher Weise die Be
rücksichtigung von Wärmedehnungen, die sich beim Betrieb
der Dampfturbine 10 ergeben, erlaubt.
Das Lager 1 ist auf einem im dargestellten Fall zweiteili
gen Fundament 2 befestigt. Das Fundament 2 ist ein zemen
tiertes Fundament und besteht aus Stahlbeton, also Beton
mit einer eingelagerten stählernen Armierung 8. Diese
Armierung 8 ist teilweise dargestellt; sie erstreckt sich
entsprechend üblicher Praxis durch das gesamte Fundament
2. In das Fundament 2 einzementiert, nämlich eingegossen,
sind zwei Anker 3 mit jeweils einem senkrechten metal
lischen Träger 4 und einem unten an diesem angeschweißten
waagrechten Träger 5. Jeder senkrechte Träger 4 weist
Rippen 7 auf, welche vorzugsweise dadurch realisiert sind,
daß der Träger 4 ein Profil mit H-förmigem Querschnitt
hat, um so den Kraftschluß zwischen dem Anker 3 und dem
Fundament 2 zu verbessern. Am oberen Ende jedes Ankers 3
ist ein Kasten 16 gebildet, der oben mit einer Oberplatte
17 abgeschlossen ist. In jedem Kasten 16 reicht jeweils
ein Spannanker 11 hinab. Jeder Spannanker 11 ist mit zwei
Muttern 14 gegen die Oberplatte 17 bzw. das Lager 1 ver
schraubt. Eine feste Verbindung des Lagers 1 mit dem Fun
dament 2 wird erreicht durch die Verspannung des Lagers 1
gegen die Anker 3 und den Kraftschluß, den die Anker 3
mit dem Fundament 2 bilden. Im dargestellten Fall liegt
das Lager 1 über eine Zwischenplatte 15 auf dem Fundament
auf. Eine solche Zwischenplatte 15 wird vielfach für ver
schiedene Funktionen vorgesehen; im dargestellten Beispiel
ist sie für die Befestigung des Lagers 1 von untergeord
neter Bedeutung.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den oberen Teil
eines Ankers 3. Zu sehen ist ein senkrechter Träger 4 mit
Rippen 7. Die Rippen 7 sind zur Bildung des Kastens 16
über das obere Ende des senkrechten Trägers 4 hinweg fort
gesetzt und tragen die Oberplatte 17. Auf der Oberplatte
17 liegt das Lager 1 auf und ist mittels eines Spannankers
11 mit dem Anker 3 verspannt. Der Spannanker 11 ist wieder
um mit zwei Muttern 14, 12 fixiert, nämlich mit einer nor
malen Mutter 14 am oberen Ende und einer Kugelmutter 12 am
unteren Ende. Die Kugelmutter 12 liegt mit einer Kugel
fläche an einer Kugelfläche eines Kugelsitzes 13, welcher
gegen die Oberplatte 17 gepreßt wird, an und erlaubt somit
in gewissem Umfang, daß der Spannanker 11 mit einer Neigung
gegen die senkrechte eingebaut wird. Hierdurch können ggf.
gewisse Unregelmäßigkeiten in der Abmessung des Fundamen
tes 2 oder des Ankers 3, die sich bei der Herstellung er
geben können, ausgeglichen werden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine besonders günstige Ausge
staltung eines Ankers 3. Nunmehr wird auf beide Figuren
gemeinsam Bezug genommen. Die Figuren zeigen zwei Ansich
ten eines Ankers 3 aus zueinander orthogonalen Richtungen;
in Fig. 3 ist die Ansicht, die in Fig. 4 dargestellt
ist, angedeutet durch die Linie IV-IV, in Fig. 4 die An
sicht gemäß Fig. 3 durch die Linie III-III. Der Anker 3
trägt wiederum am oberen Ende einen Kasten 16, in den ein
Spannanker oder dergleichen zur Befestigung des Großma
schinenteils hinabreichen kann. An den Kasten 16 schließt
sich ein senkrechter Träger 4 an, der in bekannter Weise
wiederum Rippen 7 aufweist. An diesen senkrechten Träger 4
ist ein waagrechter Träger 5 mit H-förmigem Querschnitt
angeschweißt; auch er trägt somit Rippen 7. An den waag
rechten Träger 5 schließen sich nach unten zwei weitere
senkrechte Träger 4 an, deren jeder ein L-förmiges Profil
hat, wie angedeutet in Fig. 3. An diese beiden senkrech
ten Träger schließt sich als unterstes Bauteil des Ankers
3 eine Unterplatte 18 an. Der waagrechte Träger 5 ist auf
jeder Seite überspannt von zwei Verstärkungsbogen 6, die
beide nicht unmittelbar metallisch mit dem Anker 3 ver
bunden sind - von einer eventuell möglichen metallischen
Verbindung über eine Armierung den Fundamentes, in das der
Anker 3 einzugießen ist, vergleiche Fig. 1, abgesehen.
Die Verstärkungsbogen 6 sind metallisch wie die Träger 4,
5, bestehen also insbesondere aus Stahl in entsprechender
Qualität. Sie verbessern den Kraftschluß zwischen dem
Anker 3 und dem Fundament und können somit einen wichtigen
Beitrag zur Stabilität der mit dem Anker gebildeten Ein
richtung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem
zementierten Fundament liefern.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Befestigung
eines Großmaschinenteils, insbesondere eines Lagers einer
Dampfturbine, auf einem zementierten Fundament. Erfin
dungsgemäß hat die Einrichtung zumindest einen metal
lischen und in das Fundament kraftschlüssig einzementier
ten Anker, an dem das Großmaschinenteil befestigbar ist.
Hierdurch wird bei der Befestigung des Großmaschinenteils
vermieden, daß das Fundament über die von der Schwerkraft
ausgehenden Belastungen hinaus mit Druckeigenspannungen,
welche Ursachen von Kriechdeformationen sein können, be
lastet wird.
Claims (11)
1. Einrichtung zur Befestigung eines Großmaschinenteils
(1) auf einem zementierten Fundament (2),
gekennzeichnet durch zumindest einen
metallischen und in das Fundament (2) kraft schlüssig
einzementierten Anker (3), an dem das Großmaschinenteil
(1) befestigbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der das Fundament (2)
eine Höhe hat und der Anker (3) sich nur über einen Teil
der Höhe erstreckt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Anker
(3) aus mehreren winklig, vorzugsweise etwa senkrecht,
zueinander angeordneten Trägern (4, 5) zusammengebaut ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, bei der die Träger (4, 5)
miteinander verschweißt sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei der der Anker
(3) einen senkrechten Träger (4) und mehrere waagrechte
Träger aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, bei der jeder waagrechte
Träger (5) von zumindest einem in das Fundament (2)
einzementierten, metallischen Verstärkungsbogen (6)
überspannt ist.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der der Anker (3) Rippen (7) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, bei der der Anker (3)
zumindest einen Träger (4, 5) mit H-förmigem Querschnitt
aufweist.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der das Fundament (2) aus Beton, vorzugsweise mit
einer metallischen Armierung (8), besteht.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der an dem Anker (3) ein Großmaschinenteil (1) be
festigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Großmaschinenteil (1) und der Anker (3) ohne
Einspannung des Fundamentes (2) gegeneinander verspannt
sind.
11. Verwendung einer Einrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche zur Befestigung eines
Dampfturbinenteils (1), insbesondere eines Lagers (1) für
eine Welle (9) einer Dampfturbine (10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335485 DE4335485A1 (de) | 1993-10-18 | 1993-10-18 | Einrichtung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem zementierten Fundament |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335485 DE4335485A1 (de) | 1993-10-18 | 1993-10-18 | Einrichtung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem zementierten Fundament |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4335485A1 true DE4335485A1 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6500427
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934335485 Withdrawn DE4335485A1 (de) | 1993-10-18 | 1993-10-18 | Einrichtung zur Befestigung eines Großmaschinenteils auf einem zementierten Fundament |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4335485A1 (de) |
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