DE4335004C2 - Sensor, Meßsystem mit einem Sensor, Verfahren zur Erfassung des Abstands der Zusammendrückpunkte oder des Abstands der Ränder einer Zusammendrückzone eines Sensors und Verwendung von Sensor und Meßsystem - Google Patents
Sensor, Meßsystem mit einem Sensor, Verfahren zur Erfassung des Abstands der Zusammendrückpunkte oder des Abstands der Ränder einer Zusammendrückzone eines Sensors und Verwendung von Sensor und MeßsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft unter anderen einen Sensor mit einem ersten Träger,
auf den in wohldefinierter Bahn eine elektrische Widerstands
strecke aufgebracht ist, mit einem zweiten Träger, auf den eine
dem Bahnverlauf der Widerstandsstrecke folgende Kontaktelektrode
aufgebracht ist, die der Widerstandsstrecke in elektrischem
Isolierabstand gegenüberliegt und durch Zusammendrücken der
Träger mit der Widerstandsstrecke in elektrische Verbindung
bringbar ist, mit elektrischen Anschlußpolen an den Enden der
Widerstandsstrecke und an der Kontaktelektrode und mit einer
Auswerteelektronik, die anhand des sich beim Zusammendrücken
der Träger ändernden elektrischen Widerstands den Ort eines
Zusammendrückpunkts zu erfassen geeignet ist.
Ein solcher Sensor ist aus der WO 91/15 006 A1 bekannt. Er hat
zwischen der Widerstandsstrecke und der Kontaktelektrode eine
Widerstandsschicht, deren elektrischer Widerstand sich druck
beaufschlagungsabhängig ändert. Der Sensor dient zur Positions
erkennung eines Zusammendrückpunkts von Widerstandsstrecke und
Kontaktelektrode und zur Erfassung des hier wirkenden Drucks.
Aus der WO 92/07 345 A1 ist die Positionserkennung und Größenbe
stimmung eines Druckbereichs auf einem Digitalisiertablett be
kannt, das zwei zueinander senkrechte Widerstandsstrecken mit
quer davon abgehenden Kontaktelektroden hat. Das Digitalisier
tablett ist in der Herstellung sehr aufwendig. Es stößt in sei
ner geometrischen Auflösung und Genauigkeit an die Grenze der
in Siebdrucktechnik erreichbaren Strukturfeinheit. Für den Auf
bau des Digitalisiertabletts sind Elektroden aus unterschiedlich
elektrisch leitenden Materialien notwendig. Für die Auswertung
werden vier Elektrodenanschlüsse benötigt, die von einem eigens
für diesen Zweck programmierten Mikroprozessorsystem ausgelesen
werden.
Ziel der Erfindung ist es, einen Sensor der eingangs genannten
Art, ein Meßsystem mit einem solchen Sensor, ein Verfahren zur
Erfassung des Abstands der Zusammendrückpunkte oder des Abstands
der Ränder einer Zusammendrückzone eines Sensors und eine Verwen
dung von Sensor und Meßsystem zu schaffen, die bei geringem Her
stellungs- und Auswerteaufwand vielfältige Maßverkörperungen zu
realisieren ermöglichen.
Dieses Ziel wird apparativ mit einem derartigen Sensor dadurch erreicht,
daß die Auswerteelektronik den Abstand zwischen zwei Zusammen
drückpunkten und vorzugsweise deren Ort anhand einer Wider
standsänderung zwischen den Anschlußpolen zu erfassen geeignet
ist.
Zur Erfassung der Widerstandsänderung kommt der erfindungsgemäße
Sensor mit nur drei Elektrodenanschlüssen aus. Der Sensor kann
vollständig unter Verwendung nur eines elektrisch leitenden
Materials gefertigt werden. Zur Auswertung und Umsetzung des
Meßergebnisses in EDV-gerechte Signale wird lediglich ein her
kömmlicher Analog-Digital-Wandler benötigt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteelektronik
geeignet, den Abstand der Ränder einer Zusammendrückzone der
Träger und vorzugsweise deren Ort anhand einer Widerstandsän
derung zwischen den Anschlußpolen zu erfassen.
Die Träger der Widerstandsstrecke und Kontaktelektrode sind
vorzugsweise dünne Folien, insbesondere Polyesterfolien. Dadurch
ist ein niedriger Aufbau des erfindungsgemäßen Sensors mit einer
Bauhöhe von insbesondere weniger als 1 mm gewährleistet. Der
Sensor läßt sich so vorteilhaft in flachen Baugruppen u. a.
Applikationen einsetzen. Die Flexibilität des Folienmaterials
ermöglicht eine Anpassung der Maßverkörperung gleichermaßen
an ebene und räumliche Strukturen wie z. B. Tischplatten,
Schienen, Schneiderbüsten u. a. Andere mit der Folientechnik
einhergehende Vorteile sind die Wasserdichtigkeit, hygienische
Unbedenklichkeit und Maßhaltigkeit des erfindungsgemäßen Sensors
über einen weiten Temperaturbereich. Der Sensor läßt sich vor
teilhaft mit Folientastaturen u. ä. Flacheingabesystemen kombi
nieren. Letztere werden aus vergleichbaren Folienanordnungen
hergestellt. Sensor und Folientastatur sind sowohl auf einer
gemeinsamen Basisfolie, als auch unter einer gemeinsamen Deck
folie problemlos miteinander kombinierbar. Je nach Anwendungs
fall ist sogar eine gemeinsame Auswertung von Sensor und Folien
tastatur mit nur einer Auswerteelektronik möglich.
Es besteht die Möglichkeit, eine oder auch beide Folien des
erfindungsgemäßen Sensors ohne jede Funktionsbeeinträchtigung
selbstklebend zu beschichten. Der Sensor kann so auf eine be
liebige Fläche, z. B. eine Tischplatte, Schiene, Schneiderbüste
u. a. aufgeklebt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
an der Oberseite des Sensors eine Dekorfolie aufzukleben.
Die Widerstandsstrecke und die Kontaktelektrode sind vorzugs
weise in Siebdrucktechnik auf die Folien aufgebracht. In Sieb
drucktechnik werden flache Leiterstrukturen erzeugt, was zu
der niedrigen Bauhöhe des erfindungsgemäßen Sensors beiträgt.
Auch ermöglicht es die Siebdrucktechnik, Maßverkörperungen an
nähernd beliebigen Verlaufs mit vergleichsweise geringem Aufwand
und hoher Genauigkeit zu realisieren. Geeignete Masken für den
Auftrag einer elektrisch leitfähigen Siebdruckpaste lassen sich
u. a. mit einem CAD-System erzeugen. Die Ortsauflösung beträgt
Bruchteile eines mm, insbesondere ca. 0,5 mm. Geradlinige Maß
verkörperungen können ebenso realisiert werden wie gekrümmte
Maßverkörperungen insbesondere mit an die Krümmung eines zu
vermessenden Objekts angepaßter Krümmung. Mit kreisförmigen
Maßverkörperungen ist eine Messung von Bogenmaßen, Winkeln,
Drehwinkeln und Drehzahlen mit oder ohne gleichzeitiger Dreh
richtungserkennung möglich. Letztlich können so beliebige Meß
größen erfaßt werden, die sich mit geeigneten Stellgebern in
Längen- oder Winkelgrößen umsetzen lassen.
Im Interesse einer einfachen Auswertung sind die elektrischen
Widerstände der Widerstandsstrecke und Kontaktelektrode vorzugs
weise linear, d. h. proportional zu ihrer Länge. Die elektri
schen Widerstände pro Längeneinheit der Widerstandsstrecke und
Kontaktelektrode sollten voneinander verschieden sein, was bei
gleichem elektrischen Leitermaterial dadurch realisiert werden
kann, daß man die Streifenbreite der Widerstandsstrecke kleiner
wählt als die der Kontaktelektrode und/oder den Widerstands
streifen in einer Wellen- und/oder Zickzackbahn verlaufen läßt.
Durch ein gleiches elektrisches Leitermaterial für Widerstands
strecke und Kontaktelektrode wird die Herstellung des erfin
dungsgemäßen Sensors vereinfacht.
Zwischen den die Widerstandsstrecke und Kontaktelektrode tragen
den Folien des Sensors kann als Abstandshalter eine dritte Folie
angeordnet sein, die am Ort der Widerstandsstrecke und Kontakt
elektrode eine Öffnung oder Lücke hat. Zur einfachen, exakten
Ausrichtung können die Folien mit Paßmarken versehen sein. Ihre
Verbindung erfolgt vorzugsweise in Kaltklebetechnik.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Widerstandsstrecke
des erfindungsgemäßen Sensors an und/oder zwischen ihren Enden
mit einem oder mehreren Kalibrierpol(en) versehen. Durch Einfü
gung des/der Kalibrierpole(s) kann eine automatische Kalibrie
rung in jeder gewünschten Skalierung erfolgen, und es ist auch
während des Meßbetriebs ein ständiges Nacheichen der Maßverkör
perung möglich. Dadurch lassen sich unter anderem Temperatur
effekte kompensieren. Desweiteren können durch die Kalibrierpole
eventuelle Linearitätsfehler der Maßverkörperung bei der Auswer
tung berücksichtigt und rechnerisch ausgeglichen werden. Her
stellungstoleranzbedingte Maßungenauigkeiten werden so mini
miert, und es wird eine hohe Meßgenauigkeit über die volle Länge
der Maßverkörperung erreicht.
Neben Widerstandsstrecke und Kontaktelektrode können deren Trä
ger weitere elektrische Kontakte aufweisen, anhand derer sich
ein Zusammendrücken der Träger an einem oder mehreren weiteren,
bezüglich der Maßverkörperung wohllokalisierten Punkt(en) erfas
sen läßt. Insbesondere können so an geeigneten Offsetpunkten
eine Anzahl Tastschalter realisiert sein, die bei Betätigung
elektrisch identifiziert und deren Abstand von der Maßverkörpe
rung zu dem an letzterer erhaltenen Meßergebnis hinzuaddiert
wird. Durch diese Offsetmessung erreicht man eine Verlängerung
der Meßstrecke ohne Verlängerung der Maßverkörperung.
Auf die Träger können mehrere Widerstandsstrecken und/oder Kon
taktelektroden aufgebracht und so mehrere Maßverkörperungen
gleichen oder verschiedenen Verlaufs, insbesondere Kombinationen
mehrerer geradliniger, geradliniger und gekrümmter oder mehrerer
gekrümmter Maßverkörperungen ausgebildet sein, weiter insbeson
dere mehrere geradlinige Maßverkörperungen nebeneinander und/
oder hintereinander oder einen Winkel von z. B. 90° ein
schließend. Durch Hintereinanderanordnung - Kaskadierung - von
Maßverkörperungen ist eine Verlängerung der Meßstrecke möglich.
Auch kann durch Hintereinanderanordnung zweier gleichartiger
Maßverkörperungen mit entgegengesetzter Skalierungsbewertung
eine Meßstrecke ohne festen Nullpunkt geschaffen werden. Diese
Anordnung ermöglicht eine einfache Differenzmaßermittlung durch
Auswertung der bei gleichzeitiger Betätigung von den beiden
Maßverkörperungen erhaltenen Meßwerte. Durch geeignete Dimensio
nierung der spezifischen Widerstandsverhältnisse zwischen Wider
standsstrecke und Kontaktelektrode läßt sich erkennen, an wel
cher Position und auf welcher Breite und ob an einer weiteren
Stelle Druck auf die Maßverkörperungen ausgeübt wird.
Zur Verlängerung der Meßstrecke besteht auch die Möglichkeit
einer teilweise überlappenden parallel Neben- und Hintereinan
deranordnung von Maßverkörperungen. Damit wird eine hohe Meßge
nauigkeit über die ganze Meßstrecke erreicht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind auf die Träger einan
der gegenüberliegende Kondensatorplatten aufgebracht, die sich
vorzugsweise parallel zu einer Maßverkörperung erstrecken und
zwischen denen sich ein Dielektrikum befindet. Bei gleichzeiti
ger Druckbeaufschlagung der Maßverkörperung und der Kondensator
strecke kann anhand von deren Kapazitätsänderung diskriminiert
werden, ob eine punktuelle oder flächige Druckbeaufschlagung
vorliegt. Zusätzlich zu der anhand der Widerstandsänderung der
Maßverkörperung gemessenen genauen Position von Anfang und Ende
der Druckbeaufschlagungszone kann so kapazitiv deren tatsächli
che Fläche gemessen werden.
Das Dielektrikum besteht vorzugsweise aus einem Luftspalt und
einer elektrischen Isolierschicht zwischen den Kondensatorplat
ten. Die Kapazitätsänderung des Kondensators beruht darauf,
daß sich die Kondensatorplatten unter Verkleinerung des Luft
spalts zusammendrücken lassen. Die Isolierschicht verhindert,
daß sich die Kondensatorplatten beim Zusammendrücken berühren
und einen elektrischen Kurzschluß verursachen.
Zur Bildung des Luftspalts hat vorzugsweise die als Abstandshal
ter dienende dritte Folie am Ort der Kondensatorplatten eine
Öffnung oder Lücke. Die Isolierschicht ist vorzugsweise eine
Kondensatorplatte überdeckend auf eine diese tragende Folie
aufgebracht. Sowohl die Kondensatorplatten, als auch die Isolier
schicht können in Siebdrucktechnik auf die Folie aufgebracht
sein.
Der erfindungsgemäße Sensor zeichnet sich durch einen geringen
elektrischen Energiebedarf aus. Er wird vorzugsweise zusammen
mit der Auswerteelektronik oder Teilen davon mit Gleichstrom
insbesondere aus einer elektrischen Konstantstromquelle ge
speist, weiter insbesondere einer Standard-Computerschnitt
stelle, insbesondere der genormten Schnittstelle RS 232 C/
V.24. Einer weiteren elektrischen Energiequelle bedarf es nicht.
Die vorerwähnten Tastschalter zur Offsetmessung müssen nicht
unbedingt auf gleicher Folie mit dem erfindungsgemäßen Sensor
realisiert sein. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Meßsystem
mit wenigstens einem eigenständigen Tastschalter an einem Off
setpunkt und wenigstens einem diesbezüglich wohllokalisierten
Sensor der erwähnten Art. Auch besteht die Möglichkeit, Meßsy
steme mit mehreren eigenständigen Sensoren dieser Art zu reali
sieren.
Gegenstand der Erfindung ist auch das Verfahren zur Erfassung
des Abstands und vorzugsweise Orts der Zusammendrückpunkte oder
des Abstands und vorzugsweise Orts der Zusammendrückzone eines
Sensors der genannten Art anhand einer Widerstandsänderung zwi
schen dessen Anschlußpolen. Sensor, Meßsysteme und Verfahren
haben eine bevorzugte Anwendung beim Vermessen von Textilien.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Explosionszeichnung eines Sensors
mit einer geradlinigen Maßverkörperung;
Fig. 2 die perspektivische Explosionszeichnung eines Sensors
mit einer kreisrunden Maßverkörperung;
Fig. 3 die perspektivische Explosionszeichnung eines Sensors
mit einer geradlinigen Maßverkörperung und einer pa
rallel dazu angeordneten kapazitiven Meßstrecke;
Fig. 4 schematisch die Erfassung des Orts eines Druckbeauf
schlagungspunkts am Sensor;
Fig. 5 schematisch die Erfassung des Abstands oder Orts zweier
Druckbeaufschlagungspunkte am Sensor;
Fig. 6 schematisch die Erfassung des Abstands oder Orts der
Ränder einer Druckbeaufschlagungszone am Sensor;
Fig. 7 schematisch die Erfassung des Abstands oder Orts der
Ränder und der Fläche einer Druckbeaufschlagungszone
am Sensor;
Fig. 8 schematisch die Kaskadierung zweier Sensoren zur Ver
längerung der Meßstrecke;
Fig. 9 schematisch eine Offsetmessung mit einer in wohldefi
niertem Abstand von drei Tastschaltern angeordneten
Maßverkörperung;
Fig. 10 schematisch die Kaskadierung zweier Sensoren mit entge
gengesetzter Skalierungsbewertung zur komplementären
Differenzmaßermittlung; und
Fig. 11 schematisch einen Sensor mit Kalibrierpolen.
Der in Fig. 1 gezeigte Sensor besteht aus drei Polyesterfolien
10, 12, 14, die in Anlage miteinander verklebt sind.
Die untere Folie 10 hat eine rechteckige L-Form. Auf ihrer In
nenseite ist in Siebdrucktechnik eine elektrische Leiterkonfigu
ration aufgebracht, die eine elektrische Widerstandsstrecke
16 mit Zuleitungen 18 und Kalibrierelektroden 20 bildet. Die
Widerstandsstrecke 16 verläuft geradlinig in der Mitte des lan
gen L-Schenkels der Folie 10. Ihre Leiterbahn hat einen recht
eckigen Zickzackverlauf. Die Leiterbahn ist schmaler, als die
zu den Enden der Widerstandsstrecke 16 führenden Zuleitungen
18. Der elektrische Widerstand der Widerstandsstrecke 16 ist
linear, d. h. proportional zu ihrer Länge. Die Kalibrierelektro
den 20 gehen von den Enden und der Mitte der Widerstandsstrecke
16 ab. Sie sind ebenso wie die Zuleitungen 18 an dem kurzen
L-Schenkel der Folie 10 zur Seite herausgeführt.
Die mittlere Folie 12 ist rechteckig. Sie überdeckt den langen
L-Schenkel der unteren Folie 10 und hat über der Widerstands
strecke 16 eine dieser in Form und Größe entsprechende recht
eckige Öffnung 22.
Die obere Folie 14 hat dieselbe rechteckige L-Form wie die un
tere Folie 10. Auf ihrer Innenseite ist in Siebdrucktechnik
eine elektrische Leiterkonfiguration aufgebracht, die eine Kon
taktelektrode (Abgriffelektrode) 24 mit Anschlußleitung 26 bil
det. Die Kontaktelektrode 24 erstreckt sich in gerader Linie
mittig über die Widerstandsstrecke 16. Ihre Leiterbahn hat eine
Breite, die beträchtlich größer ist als die der die Widerstands
strecke bildenden Leiterbahn. Der elektrische Widerstand der
Kontaktelektrode 24 ist linear, d. h. proportional zu ihrer
Länge, und deutlich geringer als der elektrische Widerstand
der Widerstandsstrecke 16. Die Anschlußleitung 26 führt an ein
Ende der Kontaktelektrode 24 und ist an dem kurzen L-Schenkel
der Folie 14 den Zuleitungen 18 der Widerstandsstrecke 16 be
nachbart zur Seite herausgeführt.
Die Folien 10, 12, 14 sind in bündiger Anlage miteinander ver
klebt. Die Kontaktelektrode 24 kommt mit Isolierabstand oberhalb
der Widerstandsstrecke 16 zu liegen, wobei die mittlere Folie
12 als Abstandshalter dient. Durch Zusammendrücken der äußeren
Folien 10, 14 wird eine elektrische Kontaktverbindung zwischen
der Widerstandsstrecke 16 und der Kontaktelektrode 24 herge
stellt.
Fig. 2 zeigt einen Sensor ähnlichen Aufbaus in Kreisgeometrie.
Ein unterer Folienring 28 trägt an seiner Innenseite eine in
Siebdrucktechnik aufgebrachte Widerstandsstrecke 16, die sich
über annähernd einen Vollkreis erstreckt und an ihren eine klei
ne Kreislücke zwischen sich lassenden Enden mit Zuleitungen
18 kontaktiert ist, die zur Seite herausgeführt sind. Die Lei
terbahn der Widerstandsstrecke 16 hat eine Zickzackform, bei
der sich radial innere bzw. äußere Umfangsabschnitte mit Radial
abschnitten abwechseln.
Als Abstandshalter dienen bei dem Sensor zwei einander konzen
trisch umschließende mittlere Folienringe 30, zwischen denen
eine kreisringförmige, der Widerstandsstrecke 16 in Form und
Größe entsprechende Lücke 32 besteht.
Ein oberer Folienring 34 des Sensors trägt an seiner Innenseite
eine in Siebdrucktechnik aufgebrachte Kontaktelektrode 24, die
sich in radialer Mitte der Widerstandsstrecke 16 über annähernd
einen Vollkreis erstreckt und an einem ihrer eine kleine Kreis
lücke zwischen sich lassenden Enden mit einer Anschlußleitung
26 versehen ist, die den Zuleitungen 18 der Widerstandsstrecke
16 benachbart zur Seite herausgeführt ist. Hinsichtlich Leiter
breite und elektrischen Widerstands herrschen dieselben Verhält
nisse wie bei dem Sensor gemäß Fig. 1.
Der in Fig. 3 gezeigte Sensor entspricht in Farm und Aufbau
weitgehend dem Sensor gemäß Fig. 1. Seine Widerstandsstrecke
16 ist nicht mit Kalibrierelektroden versehen. Auf der Innen
seite der unteren Folie 10 ist neben der Widerstandsstrecke
16 in Siebdrucktechnik eine sich parallel dazu erstreckende
erste Kondensatorplatte 36 mit einer Zuleitung 38 aufgebracht.
Die Kondensatorplatte 36 hat die Form eines länglichen recht
eckigen Streifens. Sie ist mit einer in Siebdrucktechnik aufge
brachten Isolierschicht 40 überdeckt. Auf der Innenseite der
oberen Folie 14 ist in Siebdrucktechnik neben der Kontaktelek
trode 24 eine der ersten Kondensatorplatte 36 gegenüberliegende
zweite Kondensatorplatte 42 gleicher Form und Größe mit einer
Zuleitung 44 aufgebracht. Die mittlere Folie 12 hat über der
Widerstandsstrecke 16 und zwischen den Kondensatorplatten 36,
42 eine große rechteckige Öffnung 22.
Fig. 4 zeigt, wie mit dem erfindungsgemäßen Sensor der Ort eines
Druckbeaufschlagungspunkts erfaßt wird, an dem die Kontaktelek
trode 24 mit der Widerstandsstrecke 16 in elektrischer Kontakt
verbindung steht. An der Widerstandsstrecke 16 fällt eine Span
nung VMax linear gegen Masse Gnd ab. Am Anschluß Pos der Kon
taktelektrode 24 tritt eine Spannung auf, die mit dem Ort des
Druckbeaufschlagungspunkts linear korreliert. Das Meßprinzip
entspricht der Spannungsteilerschaltung eines linearen Potentio
meters mit ortsvariablem Abgriff. Vorzugsweise werden die Span
nungen an allen drei Anschlüssen 18, 26 des Sensors in die Aus
wertung einbezogen. Die Spannungen können mit einem Analog-Digi
tal-Wandler in ein computergerechtes Informationssignal umge
setzt werden.
Fig. 5 zeigt, wie mit dem erfindungsgemäßen Sensor der Abstand
zweier Punkte gleichzeitiger Druckbeaufschlagung erfaßt wird,
an denen die Kontaktelektrode 24 mit der Widerstandsstrecke
16 in elektrischer Kontaktverbindung steht. Die Widerstände
von Widerstandsstrecke 16 und Kontaktelektrode 24 zwischen die
sen Punkten sind elektrisch parallelgeschaltet. Daraus resul
tiert eine Änderung des Gesamtwiderstands, aus der der Abstand
der Druckbeaufschlagungspunkte abgeleitet werden kann. Vorteil
haft sind bei diesem Meßprinzip unterschiedliche Widerstands
werte pro Längeneinheit von Widerstandsstrecke 16 und Kontakt
elektrode 24. Diese sind auch bei Verwendung des gleichen elek
trischen Leitermaterials durch unterschiedliche Geometrie und/
oder Querschnittsausbildung der Druckbilder von Widerstands
strecke 16 und Kontaktelektrode 24 realisierbar. Für die Ab
standserfassung müssen nur zwei der Anschlüsse 18, 26 des Sen
sors in die Auswertung einbezogen werden.
Die Orte zweier Punkte gleichzeitiger Druckbeaufschlagung des
erfindungsgemäßen Sensors lassen sich in Kombination der vor
erwähnten Meßprinzipien anhand der Änderung des Gesamtwider
stands bestimmen. Für diese Messung werden alle drei Anschlüsse
18, 26 des Sensors in die Auswertung einbezogen.
Wird, wie in Fig. 6 illustriert, flächiger Druck auf den Sensor
ausgeübt, so kommt es zwischen den Rändern der Druckbeaufschla
gungszone ebenfalls zu einer elektrischen Parallelschaltung
von Widerstandsstrecke 16 und Kontaktelektrode 24. Es können
also nach denselben Meßprinzipien auch der Abstand dieser Rän
der, d. h. die Breite der Druckbeaufschlagungszone, und ihr
Ort ermittelt werden.
Soweit bis hier beschrieben, unterscheidet der erfindungsgemäße
Sensor nicht zwischen doppelt punktueller und flächiger Druck
beaufschlagung. Das zu ermöglichen und die Größe der Druckbeauf
schlagungsfläche zu bestimmen, ist gemäß Fig. 3 und Fig. 7 pa
rallel zu der aus Widerstandsstrecke 16 und Kontaktelektrode
24 bestehenden Maßverkörperung eine kapazitive Meßstrecke vor
gesehen, die zugleich mit der Maßverkörperung druckbeaufschlagt
wird. Die Meßstrecke besteht aus den einander gegenüberliegen
den, streifenförmigen Kondensatorplatten 42 und einem dazwischen
befindlichen Dielektrikum in Form der elektrischen Isolier
schicht 40 und des Luftspalts, der durch die Öffnung 22 in der
mittleren Folie 12 gebildet ist. Beim Zusammendrücken der Folien
10, 14 ändert sich die Kondensatorkapazität in für punktuelle
bzw. flächige Druckbeaufschlagung charakteristischer Weise.
Fig. 8 zeigt die Kaskadierung zweier baugleicher Sensoren. Die
Sensoren sind unter Bildung einer Meßstrecke doppelter Länge
räumlich hintereinander angeordnet und elektrisch in Reihe ge
schaltet. Die Spannung VMax fällt über die Gesamtlänge der
Meßstrecke gegen Masse Gnd ab. Die Kontaktelektrodenanschlüsse
Pos sind in der Mitte der Meßstrecke zusammengeführt.
Fig. 9 zeigt drei in Folientechnik realisierte Tastschalter,
die sich mit der aus Widerstandsstrecke 16 und Kontaktelektrode
24 bestehenden Maßverkörperung auf demselben Folienträger befin
den und von der Maßverkörperung einen wohldefinierten Abstand
Offset n, Offset 2n und Offset 3n haben. Bei Betätigung eines
Tastschalters wird der zugehörige Abstand zu dem Positionsmeß
ergebnis der Maßverkörperung hinzuaddiert.
Fig. 10 zeigt die Kaskadierung zweier baugleicher Sensoren mit
entgegengesetzter Skalierungsbewertung. An dem einen Sensor
fällt eine Spannung VMax+, und an dem anderen Sensor eine
Spannung VMax- zu dem gemeinsamen Massemittelpunkt Gnd ab.
Die Ausgänge Pos- und Pos+ der Kontaktelektroden 24 werden
einzeln ausgewertet.
Bei dem Sensor gemäß Fig. 11 ist die Widerstandsstrecke 16 mit
fünf äquidistanten Kalibrierelektroden 20 Ref 0, Ref n, Ref 2n,
Ref 3n, Ref 4n versehen. Die äußeren Kalibrierelektroden Ref 0
und Ref 4n befinden sich am Anfang bzw. Ende der Widerstands
strecke 16.
Claims (31)
1. Sensor mit einem ersten Träger, auf den in wohldefinierter Bahn ei
ne elektrische Widerstandsstrecke aufgebracht ist, mit einem zwei
ten Träger, auf den eine dem Bahnverlauf der Widerstandsstrecke
folgende Kontaktelektrode aufgebracht ist, die der Widerstands
strecke in elektrischem Isolierabstand gegenüberliegt und durch Zu
sammendrücken der Träger mit der Widerstandsstrecke in elektrische
Verbindung bringbar ist, mit elektrischen Anschlußpolen an den En
den der Widerstandsstrecke und an der Kontaktelektrode und mit ei
ner Auswerteelektronik, die anhand des sich beim Zusammendrücken
der Träger ändernden elektrischen Widerstands den Ort eines Zusam
mendrückpunkts zu erfassen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteelektronik den Abstand zwischen zwei Zusammendrück
punkten anhand einer Widerstandsänderung zwischen den Anschlußpolen
(18, 26) zu erfassen geeignet ist.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswer
teelektronik den Ort von zwei Zusammendrückpunkten anhand einer Wi
derstandsänderung zwischen den Anschlußpolen (18, 26) zu erfassen
geeignet ist.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
werteelektronik den Abstand der Ränder einer Zusammendrückzone der
Träger anhand einer Widerstandsänderung zwischen den Anschlußpolen
(18, 26) zu erfassen geeignet ist.
4. Sensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswer
teelektronik den Ort der Ränder einer Zusammendrückzone der Träger
anhand einer Widerstandsänderung zwischen den Anschlußpolen (18, 26)
zu erfassen geeignet ist.
5. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger dünne Folien (10, 14) sind.
6. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Folien (10, 14) selbstklebend beschichtet
ist.
7. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstandsstrecke (16) und Kontaktelektrode (24) in Sieb
drucktechnik auf die Folien (10, 14) aufgebracht sind.
8. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Widerstand der Widerstandsstrecke (16) linear,
d. h proportional zu ihrer Länge ist.
9. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Widerstand der Kontaktelektrode (24) linear,
d. h. proportional zu ihrer Länge ist.
10. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrischen Widerstände pro Längeneinheit von Widerstands
strecke (16) und Kontaktelektrode (24) verschieden sind.
11. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Leitermaterial von Widerstandsstrecke (16) und
Kontaktelektrode (24) gleich ist, und daß die Streifenbreite der
Widerstandsstrecke (16) kleiner ist als die der Kontaktelektrode
(24) und/oder der Widerstandsstreifen in einer Wellen- oder Zick
zackbahn verläuft.
12. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Folien (10, 14) ein Abstandshalter angeordnet ist,
der am Ort der Widerstandsstrecke (16) und Kontaktelektrode (24)
eine Öffnung (22) oder Lücke (32) hat.
13. Sensor nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen Abstandshalter
in Form einer dritten Folie (12, 30).
14. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstandsstrecke (16) an und/oder zwischen ihren Enden
mit einem oder mehreren Kalibrierpolen (24) versehen ist.
15. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger mit weiteren elektrischen Kontakten versehen sind,
anhand derer ein Zusammendrücken der Träger an wenigstens einem,
bezüglich der Maßverkörperung aus Widerstandsstrecke (16) und Kon
taktelektrode (24) wohllokalisierten Punkt erfaßbar ist.
16. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Träger mehrere Widerstandsstrecken (16) und/oder Kon
taktelektroden (24) aufgebracht und so mehrere Maßverkörperungen
gleichen oder verschiedenen Verlaufs ausgebildet sind.
17. Sensor nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch Kombinationen mehre
rer geradliniger, geradliniger und gekrümmter oder mehrerer ge
krümmter Maßverkörperungen.
18. Sensor nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch mehrere geradlinige
Maßverkörperungen nebeneinander und/oder hintereinander oder einen
Winkel von z. B. 90° einschließend.
19. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Träger parallel neben einer Maßverkörperung einander
gegenüberliegende Kondensatorplatten (36, 42) aufgebracht sind, zwi
schen denen sich ein Dielektrikum befindet.
20. Sensor nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Dielektri
kum aus einem Luftspalt und einer elektrischen Isolierschicht (40)
zwischen den Kondensatorplatten (36, 42) besteht.
21. Sensor nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
als Abstandshalter dienende dritte Folie (12, 30) am Ort der Kon
densatorplatten (36, 44) eine Öffnung (22) oder Lücke (32) hat.
22. Sensor nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierschicht (40) eine Kondensatorplatte (36) überdeckend
auf eine diese tragende Folie (10, 14) aufgebracht ist.
23. Sensor nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensatorplatten (36) und die Isolierschicht (40) in
Siebdrucktechnik auf die Folien (10, 14) aufgebracht sind.
24. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß er zusammen mit der Auswerteelektronik oder Teilen davon mit
Gleichstrom aus einer elektrischen Konstantstromquelle gespeist
ist.
25. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einer Standard-Computerschnittstelle gespeist ist.
26. Meßsystem mit wenigstens einem eigenständigen Tastschalter an einem
Offsetpunkt und wenigstens einem diesbezüglich wohllokalisierten
Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 25.
27. Meßsystem nach Anspruch 26 mit mehreren eigenständigen Sensoren
nach einem der Ansprüche 1 bis 25.
28. Verfahren zur Erfassung des Abstands der Zusammendrückpunkte oder
des Abstands der Ränder einer Zusammendrückzone eines Sensors nach
einem der Ansprüche 1 bis 25 anhand einer Widerstandsänderung zwi
schen dessen Anschlußpolen (18, 26).
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Ort der
Zusammendrückpunkte oder der Ort der Ränder der Zusammendrückzone
erfaßt wird.
30. Verwendung eines Sensors nach Anspruch 1 bis 25 oder Meßsystems nach Anspruch 26 oder 27
zum Vermessen von Textilien.
31. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29 zum Vermessen von Textilien.
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