DE4334216A1 - Verfahren zur Überwachung von Funkeinrichtungen - Google Patents
Verfahren zur Überwachung von FunkeinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Einrichtungen zur Überwachung von
Funkeinrichtungen, insbesondere ortsfesten Funkeinrichtungen in
Funknetzen, die mit Zeitmultiplexverfahren und/oder individueller
Leistungsanpassung arbeiten.
Zur Überwachung von Sende- und/oder Empfangsanlagen - im folgenden
Funkeinrichtungen genannt - sind diverse Verfahren und Einrichtungen
bekannt, die in der Regel einzelne Baugruppen bzw. Module überwachen
und deren Fehler erkennen können. So werden beispielsweise bei Pilotton-
und Testloopverfahren Teilbereiche eines Empfangsweges überwacht. Das
Testloopverfahren dient insbesondere der Regelung der 3-TS-Verzögerung,
die gemäß der GSM-Spezifikation für Mobilfunknetze zwischen Sende- und
Empfangssignal liegen muß. Dabei bedeutet TS time slots = Zeitschlitze.
Zur Überwachung der Sendewege (Sender, HF-Verbindungskabel,
Kombinierer, Antennenzuleitung, Sendeantenne usw.) wird das Stehwellen-
Meßverfahren angewendet, wobei das reflektierte Signal ausgewertet wird,
das umso größer ist, je ungenauer die Anpassung ist. Dazu sind bei den
Basisstationen des bekannten Mobilfunknetzes Detektoren angebracht, die
das reflektierte Signal erfassen. Dieses wird dann mit dem Ausgangssignal
ins Verhältnis gesetzt. Eine Überschreitung des Sollwertes wird als Fehler
gemeldet. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß an vielen
Übergängen, wie beispielsweise Steckern, Filtern, Antennenkabelbiegungen,
Reflektionen entstehen, die aufgrund der Nähe dieser Elemente zu den
Detektoren wenig gedämpft erfaßt werden. Im Gegensatz dazu sind
Reflektionen an der Antenne oder in Antennennähe bis zu deren Empfang
am Detektor stark gedämpft. Eine Erkennung von Beschädigungen im
Antennenbereich ist daher nur selten möglich. Außerdem kann ein Fehler mit
dem Stehwellenverfahren nicht erkannt werden, wenn der Fehler einen
Nulldurchgang der Stehwelle am Detektor zur Folge hat.
Sind Antennenfelder über einen Koppelpunkt mit der Basisstation
verbunden, so können Beschädigungen hinter dem Koppelpunkt in der
Regel nicht erkannt werden, da die Anpassung bis zum Koppelpunkt nur
geringfügig schlechter wird. Außerdem kann im GSM-System nur der
Broadcast-Kanal (1 TX) überwacht werden. Bei allen anderen Kanälen ist,
bedingt durch Zeitmultiplex und individuelle Leistungsregelung, eine
Detektion äußerst aufwendig und zur Zeit nicht realisierbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und Einrichtungen
zur Überwachung von Funkeinrichtungen anzugeben, das die aufgeführten
Nachteile nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst,
daß ein über eine Sendeantenne der Funkeinrichtung ausgesandtes Signal
mit einer zur gleichen Funkeinrichtung gehörenden Empfangsantenne
empfangen und bezogen auf die Leistung des ausgesandten Signals
überprüft wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vorteilhafter Weise bei
Funknetzen angewendet werden, die mit Zeitmultiplexverfahren und/oder
adaptiver Leistungsanpassung arbeiten.
Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, daß
bei der Überprüfung die Übertragungscharakteristik des zwischen der
Erzeugung des ausgesandten Signals und einer Einrichtung zur Überprüfung
liegenden Gesamtvierpols berücksichtigt wird.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren in erster Linie für
Funkeinrichtungen gedacht ist, welche sowohl Sender als auch Empfänger
umfassen, ist eine vorteilhafte Anwendung des Verfahrens auch bei
separaten Sendern und Empfängern möglich. Es ist jeweils dann ein
entsprechender Empfänger oder Sender zusätzlich anzuordnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß das überprüfte
empfangene Signal den vollständigen Sende- bzw. Empfangsweg
durchlaufen hat. Damit ist eine baugruppenübergreifende Überwachung
sichergestellt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Betreiber
eines Funknetzes mit Sicherheit davon ausgehen, daß das gewünschte HF-
Signal abgestrahlt wird und die Funkzelle ordnungsgemäß versorgt wird,
wenn kein Fehler angezeigt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können der Pegel des empfangenen
ausgesandten Signals und/oder bei einem empfangenen ausgesandten
digitalen Signal die vom digitalen Signal dargestellten Daten überprüft
werden.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, daß das
ausgesandte Signal beim normalen Betrieb der Funkeinrichtung erzeugt
wird. Ein zusätzlicher Sender ist hier nicht erforderlich.
Ein zusätzlicher Sender ist ebenfalls nicht bei einer Weiterbildung des
Verfahrens notwendig, die darin besteht, daß das ausgesandte Signal
während einer mindestens kurzzeitig vorhandenen Pause des Nutzsignals
ausgesendet wird und daß das dann ausgesandte Signal ein Testsignal mit
vorgegebener Ausgangsleistung und vorgegebenem Informationsinhalt ist.
Durch die in weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Einrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer
Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für eine Signalauskopplung des
empfangenen ausgesandten Signals im Empfangsweg,
Fig. 2 Blockschaltbilder der Radio-Komponenten einer Basisstation eines
Mobilfunknetzes.
Eine bekannte Sendeeinrichtung (Fig. 2) einer Basisstation enthält für jede
der verschiedenen, dieser Basisstation zugeteilten Frequenzen einen
Sender 1, 2, . . . n. Diesen Sendern werden in nicht dargestellter Weise die
entsprechenden Modulationssignale zugeführt, die Nachrichten- und
Dienstkanäle enthalten. Die Ausgangssignale der Sender 1 bis n werden in
einem Kombinierer 11 zusammengefaßt und einer Sendeantenne 12
zugeführt, von der sie abgestrahlt werden und von Mobilstationen
empfangen werden können.
Eine Empfangsantenne 13 an der gleichen Basisstation empfängt
üblicherweise die von den Mobilstationen ausgesandten Signale, die
normalerweise eine andere Frequenzlage als die von der Basisstation
ausgesandten Signale besitzen. Zusätzlich empfängt diese Antenne auch
die von der eigenen Basisstation ausgesandten Signale.
Alle von der Empfangsantenne aufgenommenen Signale werden in einem
rauscharmen Vorverstärker 14 verstärkt und einem Multikoppler 15
zugeführt. Von diesem gelangen die empfangenen Signale verschiedener
Frequenzen zu Empfängern 21, 22, . . . 2n. Hier werden die von den
Mobilstationen ausgesandten Signale entsprechend ihrer Frequenz selektiert
und demoduliert. Die dadurch wiedergewonnenen Modulationssignale
werden in nicht dargestellter Weise weiterverarbeitet.
Zur Überprüfung des empfangenen, zuvor von der gleichen Basisstation
ausgesandten Signals werden im folgenden zwei Ausführungsbeispiele
beschrieben. Bei dem ersten Ausführungsbeispiel sollen folgende
Randbedingungen berücksichtigt werden: Die herkömmliche Installation soll
beibehalten werden, soweit wie möglich sollen alle Hochfrequenz-Wege in
die Überwachung einbezogen werden. Die Eingriffe in die vorhandene
Technik sollen möglichst geringfügig sein.
Diese Bedingungen sind im ersten Ausführungsbeispiel erfüllt. Die
Basisstation sendet im normalen Betrieb. Die Ausgangsleistung und die
Nutzmodulation sind bekannt. Das empfangene ausgesandte Signal wird im
Empfangsweg der Basisstation hinter dem Multikoppler 15 abgegriffen, was
in Fig. 1a schematisch dargestellt ist. Dabei ist mit 16 die ohnehin
vorhandene Weiterverarbeitung der von den Mobilstationen herrührenden
Signale angedeutet, beispielsweise durch die Empfänger 21 bis 2n gemäß
Fig. 2b, während der Block 17 die Überprüfung des empfangenen
ausgesandten Signals darstellt.
Dieses Signal durchläuft zunächst eine individuelle Pegelanpassung, um die
Dämpfungsverhältnisse den örtlichen Gegebenheiten - insbesondere die
Funkfelddämpfung, die Antennenkabeldämpfung, die Einfügedämpfung, die
RX-Anpaßdämpfung und eventuelle Verstärkungen - anzupassen. Diese
Einstellung kann bei der Inbetriebnahme oder bei Änderungen manuell oder
automatisch vorgenommen werden, damit ein fester Bezugspegel vorhanden
ist. Anschließend wird das somit beeinflußte Signal gefiltert und einem
Pegelvergleich mit dem ausgesandten Signal zugeführt. Ferner können auch
die empfangenen Daten mit den ausgesandten Daten verglichen werden.
Bei Abweichungen wird eine Fehlermeldung in geeigneter Form erzeugt.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 1b) werden die bereits im
Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel genannten
Randbedingungen ebenfalls erfüllt. Zusätzlich wird jedoch bei dem zweiten
Ausführungsbeispiel auf vorhandene Baugruppen zurückgegriffen.
Außerdem wird beim zweiten Ausführungsbeispiel vorausgesetzt, daß der
Vollastzustand nur kurzzeitig gegeben ist, so daß in den Pausen
Überwachungsprozeduren durchgeführt werden können.
In diesen Pausen wird die Basisstation in einen Testmodus geschaltet,
wobei ein spezielles Testsignal ausgesandt wird, dessen Ausgangsleistung
und dessen Informationsinhalt (Daten) bekannt sind. Das empfangene
ausgesandte Signal wird in der Basisstation vor dem Multikoppler 15
abgegriffen und durchläuft eine individuelle Pegelanpassung 31 an die
bereits oben erläuterten Dämpfungsverhältnisse. Wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel kann die Einstellung dieser Anpassung bei einer
Inbetriebnahme der Basisstation oder bei Änderungen manuell oder
automatisch vorgenommen werden, damit ein fester Bezugspegel vorhanden
ist. Anschließend wird das empfangene ausgesandte Signal bei 32 (Fig. 1b)
gefiltert und mittels einer Verzögerungsleitung 33 derart verzögert, daß sich
eine Gesamtlaufzeit von 3TS gemäß GSM-Spezifikation ergibt.
Das verzögerte Signal wird bei 34 mit einer bei 35 erzeugten Frequenz auf
die dem Sender entsprechende Empfangsfrequenz gemischt. Dieses Signal
wird dann wieder vor dem Multikoppler 15 in den Empfangsweg
eingekoppelt, so daß es dem für die Empfangsfrequenz vorgesehenen
Empfänger 2n zugeführt wird. Hier durchläuft das Signal den üblichen
Demodulator- und Decoderprozeß, wo unter anderem auch der
Empfangspegel gemessen wird. Der Pegel und die von dem Signal
dargestellten Daten werden dann je einem Vergleich mit einem Sollwert
unterzogen. Bei Abweichungen wird eine entsprechende Fehlermeldung
ausgelöst.
Claims (9)
1. Verfahren zur Überwachung von Funkeinrichtungen, insbesondere
ortsfesten Funkeinrichtungen in Funknetzen, dadurch gekennzeichnet, daß
ein über eine Sendeantenne der Funkeinrichtung ausgesandtes Signal mit
einer zur gleichen Funkeinrichtung gehörenden Empfangsantenne
empfangen und bezogen auf die Leistung des ausgesandten Signals
überprüft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren für Funknetze angewendet wird, die mit Zeitmultiplexverfahren
und/oder adaptiver Leistungsanpassung arbeiten.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Überprüfung die Übertragungscharakteristik des zwischen der
Erzeugung des ausgesandten Signals und einer Einrichtung zur Überprüfung
liegenden Gesamtvierpols berücksichtigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pegel des empfangenen ausgesandten Signals überprüft wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem empfangenen ausgesandten digitalen Signal
die vom digitalen Signal dargestellten Daten überprüft werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das ausgesandte Signal beim normalen Betrieb der
Funkeinrichtung erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das ausgesandte Signal während einer mindestens
kurzzeitig vorhandenen Funkpause ausgesendet wird und daß das
ausgesandte Signal ein Testsignal mit vorgegebener Ausgangsleistung und
vorgegebenem Informationsinhalt ist.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Empfangsantenne für das ausgesandte Signal eine Empfangsantenne für
betriebsmäßig von der Funkeinrichtung zu empfangende Signale dient.
9. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsantenne eine separate
Empfangsantenne ist.
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R071 | Expiry of right |