DE4332806A1 - Terpen-Copolymere - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Terpen-Copolymere, ihre Herstellung durch
radikalische Polymerisation sowie ihre Verwendung.
Terpene werden üblicherweise kationisch homo- und copolymerisiert.
Typische Katalysatoren für diese Polymerisationen sind:
Aluminiumtrichlorid,
Aluminiumtrichlorid/Antimontrichlorid-Gemische,
Ethylaluminiumdichlorid/Wasser-Gemische, Kaolinit oder feste Su persäuren.
Aluminiumtrichlorid,
Aluminiumtrichlorid/Antimontrichlorid-Gemische,
Ethylaluminiumdichlorid/Wasser-Gemische, Kaolinit oder feste Su persäuren.
Kationische Polymerisationen haben jedoch den großen Nachteil, daß
sie bei niedrigen Temperaturen, in der Regel unter Kühlung, durch
geführt werden müssen. Diese Verfahrensweise ist in der Technik
sehr aufwendig und kostenintensiv.
Radikalische Homo- und Copolymerisationen mit Terpenen sind eben
falls beschrieben: Eur. Polym. J. 24 (5), 453-6, 1988.
Diese Reaktionen werden ausschließlich als Lösungspolymerisationen,
z. B. in Tetrahydrofuran, Benzol, Dioxan oder Toluol, durchgeführt.
Diese teilweise giftigen und cancerogenen Lösemittel müssen an
schließend mit hohem technischen Aufwand entfernt werden. Eine
Massepolymerisation wird nicht beschrieben. Es wird sogar aus
drücklich darauf hingewiesen (Eur. Polym. J., 24 (5), 453-6,
1988), daß eine Polymerisation ohne Lösemittel unvorteilhafterweise
unter Explosionen abläuft und zu unlöslichen und damit nicht ver
wertbaren Polymeren führt. Wenn Hinweise auf eine Copolymerisation
in Masse da sind, so betreffen sie Monomere, die leicht radikalisch
homopolymerisierbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu finden, das die ge
nannten Nachteile der kationischen Polymerisation und der
radikalischen Lösungspolymerisation nicht aufweist und zu brauch
baren Produkten führt.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht in der Bereitstellung von
Terpen-Copolymeren aus A) Terpenen ohne konjugierte Doppelbindung
und B) Vinyl-Verbindungen und/oder Dicarbonsäuren mit einer
C-C-Doppelbindung als Comonomere.
Als Terpene werden beispielhaft eingesetzt: α-Pinen, β-Pinen,
Terpinolen, Limonen (Dipenten), β-Terpinen, γ-Terpinen, α-Thu
jen, Sabinen, Δ³-Caren, Camphen, β-Cadinen, β-Caryophyllen,
Cedren, α-Bisalbon, β-Bisalbon, γ-Bisalbon, Zingiberen,
Humulen, (α-Caryophyllen), α-Citronellol, Linalool, Geraniol,
Nerol, Ipsenol, α-Terpineol, D-Terpinenol-(4), Dihydrocarveol,
Nerolidol, Farnesol, α-Eudesmol, β-Eudesmol, Citral, D-Citronellal,
Carvon, D-Pulegon, Piperiton, Carvenon, Bisabolen, β-Selinen,
α-Santalen, Vitamin A, Abietinsäure und Gemische dieser Verbindungen.
Bevorzugt sind Terpene mit internen Doppelbindungen, insbesondere
α-Pinen, Geraniol, Nerol, Citral und Citronellal. Von den Terpenen
mit endständiger Doppelbindung seien Limonen/Dipenten, β-Pinen,
Camphen und Linalool hervorgehoben.
Als Comonomere werden Vinylmonomere und/oder Dicarbonsäuren mit
einer C-C-Doppelbindung sowie deren Derivate eingesetzt, wobei die
Dicarbonsäuren und deren Derivate bevorzugt sind. Als konkrete
Beispiele seien genannt:
Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure und ihre Salze, Maleinsäurehalbester und Diester, Fumarsäure sowie ihre Salze, Halbester und Diester, Acrylsäure und ihre Salze, Acrylsäureester, Methacrylsäure und ihre Salze, Itaconsäure und ihre Salze, Itaconsäureester, Crotonsäure und ihre Salze, Crotonsäureester, Acrolein, Acrylnitril, Vinylacetat, Vinylether, Styrol, Vinylchlo rid, Vinylidenchlorid sowie Gemische dieser Verbindungen. Bei den Derivaten handelt es sich also vornehmlich um Anhydride, Ester und Salze. Die Alkoholreste der genannten Ester können sowohl kurzkettig (Methyl, Ethyl etc.) als auch langkettig (C₁₂-, C₁₆-, C₁₈-fettester) aufgebaut sein. Bei den Salzen handelt es sich um Ammonium- und Alkali-Salze.
Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure und ihre Salze, Maleinsäurehalbester und Diester, Fumarsäure sowie ihre Salze, Halbester und Diester, Acrylsäure und ihre Salze, Acrylsäureester, Methacrylsäure und ihre Salze, Itaconsäure und ihre Salze, Itaconsäureester, Crotonsäure und ihre Salze, Crotonsäureester, Acrolein, Acrylnitril, Vinylacetat, Vinylether, Styrol, Vinylchlo rid, Vinylidenchlorid sowie Gemische dieser Verbindungen. Bei den Derivaten handelt es sich also vornehmlich um Anhydride, Ester und Salze. Die Alkoholreste der genannten Ester können sowohl kurzkettig (Methyl, Ethyl etc.) als auch langkettig (C₁₂-, C₁₆-, C₁₈-fettester) aufgebaut sein. Bei den Salzen handelt es sich um Ammonium- und Alkali-Salze.
Vorzugsweise werden Dicarbonsäuren mit einer C-C-Doppelbindung und
deren Derivate eingesetzt, insbesondere Maleinsäure sowie deren
Derivate.
Das molare Verhältnis von Terpen und Comonomeren kann in weiten
Bereichen variieren. Im allgemeinen liegt es im Bereich von
100 : 10 bis 100 : 900, insbesondere von 100 : 80 bis 100 : 120.
Die Polymerisation erfolgt radikalisch, vorzugsweise ohne Lösungs
mittel, also in Masse. Unter Lösungsmittel sind organische Flüs
sigkeiten zu verstehen, die das Terpen-Copolymere oder die
Comonomeren bzw. Monomeren bei Raumtemperatur zu lösen vermögen.
Als Radikalinitiatoren werden Azoverbindungen und vor allem orga
nische Peroxide eingesetzt. Konkrete Stoffklassen und Verbindungen
sind: Diacylperoxide, z. B. Dibenzoylperoxid und Laurylperoxid,
Peroxidcarbonate, z. B. Di-n-butyl-peroxydicarbonat, Alkylperester,
z. B. Butylperbenzoat und Tertiär-butyl-per-2-ethylhexanoat,
Dialkylperoxide, z. B. Di-t-butylperoxid, Alkylhydroperoxide, z. B.
Cumolhydroperoxid und t-Butylhydroperoxid, Azoverbindungen, z. B.
Azobis(isobutyronitril) und Azobis(ethylisobutyrat) sowie Gemische
dieser Verbindungen.
Das Polymerisationsverfahren kann z. B. nach folgenden Varianten
durchgeführt werden:
- a) Das/Die Terpen(e) sowie gegebenenfalls ein Teil des/der Comonomeren werden im Reaktionsgefäß vorgelegt und das/die Comonomere(n) bzw. der restliche Anteil des/der Comonomeren sowie der/die Radikalinitiator(en) zudosiert.
- b) Das/Die Comonomer(e) wird/werden vorgelegt und das/die Terpen(e) und der/die Radikalinitiator(en) zudosiert.
- c) Das/Die Terpen(e) und das/die Comonomer(e) werden gemeinsam vorgelegt und der/die Radikalinitiator(en) zudosiert.
Das Verfahren a) wird bevorzugt, wobei das Comonomere mit dem
Initiator in dem Maße zu dem Terpen zugegeben wird, wie es in dem
Copolymeren löslich ist.
Die Reaktionszeit (= Zudosierzeit) liegt im Bereich von 1 bis 10
Stunden; gegebenenfalls kann noch 1 bis 20 Stunden eine Nachreak
tion durchgeführt werden.
Die Reaktionstemperatur liegt im Bereich von 100 bis 200°C, be
vorzugt bei 120 bis 170°C.
Das Reaktionsgefäß ist in der einfachsten Ausführung ein Glaskolben
mit Rückflußbehälter und Tropftrichter; je nach Monomer kann eine
Durchführung im Druckautoklaven erforderlich sein.
Die Konzentration der Terpene, Comonomeren und des
Radikalinitiators können in breitem Umfang variiert werden. Die
Initiatorkonzentration liegt bevorzugt im Bereich von 1 bis 10 Gew.-%,
besonders bevorzugt bei 2 bis 5 Gew.-%.
Da das Terpen bei der Polymerisation praktisch vollständig umge
setzt wird, zeichnen sich die erfindungsgemäßen Copolymerisate da
durch aus, daß sie unmittelbar nach der Copolymerisation weniger
als 20 Gew.-%, insbesondere weniger als 10 Gew.-% an nicht umge
setztem Terpen enthalten. Der Gehalt an nicht umgesetztem Terpen
wird gaschromatographisch bestimmt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate können als
Tackifier in Klebstoffen (z. B. als Dispergierhilfsmittel), in
Lacken sowie als Druckfarbenbindemittel, Textilschlichtemittel,
Builder und Härter Verwendung finden. Copolymere mit Estern, die
einen längerkettigen Alkoholrest gebunden haben, sind zur
Hydrophobierung, z. B. von Schuh- und Bekleidungsleder, geeignet.
Die Erfindung wird anhand folgender Beispiele erläutert:
136 g (= 1,0 Mol) α-Pinen und 19,6 g (= 0,2 Mol)
Maleinsäureanhydrid werden in einem Reaktionskolben (mit Rührer,
Rückflußkühler und zwei Tropftrichtern) vorgelegt. Der Inhalt des
Kolbens wird auf 150°C erhitzt und über 4 Stunden parallel weitere
78,4 g (= 0,8 Mol) Maleinsäureanhydrid und 11,7 g
Tertiärbutylperbenzoat und Rühren zugetropft. Aufgrund der exo
thermen Reaktion stellt sich eine Innentemperatur von 168°C ein.
Die freigesetzte Wärmemenge wird durch Siedekühlung des α-Pinens
abgeführt. Schon nach ca. 30 min Reaktionszeit ist die
Copolymerbildung zu beobachten; nach 4 Stunden enthält der Kolben
ein hochviskoses Copolymer, das nur noch geringe Mengen nicht um
gesetztes α-Pinen enthält. Zur Nachreaktion wird noch für weitere 2
Stunden erhitzt. Das Produkt ist rotgelb gefärbt und in Aceton und
in Tetrahydrofuran löslich. Eine gelpermeationschromatographische
Analyse (GPC) ergibt einen α-Pinen-Restgehalt von 12,5% und ein
unimodales Copolymer mit mittleren Molmassen von 600 (Zahlenmittel)
und 1400 (Gewichtsmittel). Das Festprodukt hat einen Sinterbereich
von 172 bis 180°C und einen Schmelzpunkt von 192°C (Bestimmung
auf der Kofler-Bank).
Der Versuch in Beispiel 1 wurde in einem vergrößerten
Reaktionsansatz wiederholt. Insgesamt werden 612 g (= 4,5 Mol)
α-Pinen und 441 g (= 4,5 Mol) Maleinsäureanhydrid mit 52,6
Radikalinitiator Tertiärbutylperbenzoat umgesetzt. Das Produkt hat
laut GPC Molmassen von 600 (Zahlenmittel) und 1100 (Gewichtsmit
tel). Der Restmonomergehalt beträgt 7%. Durch Anlegen von Vakuum
(12 mbar) und durch Erhitzen auf 200°C kann der Restmonomergehalt
auf 3% gesenkt werden. Die Sinter- und Schmelzpunkte sind iden
tisch mit Beispiel 1.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber eine ge
ringere Menge an Maleinsäureanhydrid angeboten: 136 g (= 1,0 Mol)
α-Pinen werden mit 49 g (= 0,5 Mol) Maleinsäureanhydrid zur
Reaktion gebracht. Nach der Gesamtreaktionszeit von 6 Stunden
verbleiben 73,4 g nicht abreagiertes α-Pinen. Es bilden sich 112 g
Copolymer mit einem α-Pinen/Maleinsäureanhydrid-Verhältnis von
1 : 1,09. Das Produkt hat laut GPC Molmassen von 600 (Zahlenmittel) und
1500 (Gewichtsmittel). Der Sinterbereich liegt bei 140 bis 155°C,
der Schmelzpunkt bei 190°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber eine größere
Menge an Maleinsäureanhydrid angeboten: 136 g (= 1,0 Mol) α-Pinen
werden mit 147 g (= 1,5 Mol) Maleinsäureanhydrid zur Reaktion ge
bracht. Nach der Gesamtreaktionszeit von 6 Stunden hat sich ein
hartes, brüchiges Copolymerisat gebildet. Das Produkt hat laut GPC
Molmassen von 650 (Zahlenmittel) und 1400 (Gewichtsmittel). Der
Sinterbereich liegt bei 150 bis 160°C, der Schmelzpunkt bei
180°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit verän
derten Reaktionszeiten. 136 g (= 1,0 Mol) α-Pinen werden mit 49 g
(= 0,5 Mol) Maleinsäureanhydrid zur Reaktion gebracht. Die Zu
tropfzeit wurde auf 7 Stunden verlängert, die Nachreaktionszeit auf
16 Stunden. 66,5 g α-Pinen reagieren nicht ab und werden nach der
Reaktion wieder zurückgewonnen. Es bilden sich 118 g Copolymer mit
dem Verhältnis α-Pinen/Maleinsäureanhydrid von 1 : 0,98. Die
Molmassen betragen 650 (Zahlenmittel) und 1200 (Gewichtsmittel).
Der Sinterbereich liegt bei 140 bis 150°C, der Schmelzpunkt bei
180°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit der
Terpenverbindung β-Pinen. Bei der 1 : 1-Copolymerisation mit
Maleinsäureanhydrid entsteht ein brüchiges Festprodukt mit den
Molmassen 1000 (Mn) und 3800 (MG). Der Sinterbereich liegt bei 140
bis 150°C, der Schmelzpunkt bei 190°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 6 durchgeführt, aber mit einem
Verhältnis von β-Pinen zu Maleinsäureanhydrid von 1 : 1,5. Es ent
steht ein Copolymer mit den Molmassen 950 (Mn) und 3300 (MG). Der
Sinterbereich liegt bei 140 bis 160°C, der Schmelzpunkt bei
170°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit der
Terpenverbindung Myrcen. Es entsteht ein Copolymer mit den Molmas
sen 850 (Mn) und 9300 (MG).
Der Versuch entspricht dem Ansatz von Beispiel 8, aber eine andere
Verfahrensvariante wurde erprobt. 136 g (= 1,0 Mol) Myrcen und 98 g
(= 1,0 Mol) Maleinsäureanhydrid wurden vorgelegt, auf 160°C er
hitzt und der Radikalinitiator Tertiärbutylperbenzoat (11,8 g)
während 4 Stunden zugetropft. Anschließend wurde 2 Stunden nach
reagiert. Es entsteht ein Copolymer mit den Molmassen 600 (Mn) und
2300 (MG). Der Sinterbereich liegt bei 40 bis 50°C, der Schmelz
punkt bei 80°C.
Der Versuch entspricht dem Ansatz von Beispiel 8, aber eine weitere
Verfahrensvariante wurde erprobt. 98 g (= 1,0 Mol)
Maleinsäureanhydrid wurden bei ca. 160°C vorgelegt und ein Gemisch
aus 136 g (= 1,0 Mol) Myrcen und 11,8 g Tertiärbutylperbenzoat zu
getropft. Das Copolymer hat Molmassen von 600 (Mn) und 2600 (MG).
Der Sinterbereich liegt bei 30 bis 50°C, der Schmelzpunkt bei ca.
60°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber als
Comonomer Acrylsäure eingesetzt. 136 g (= 1,0 Mol) und 72 g (= 1,0 Mol)
Acrylsäure wurden bei 140°C mit dem Radikalinitiator
Tertiärbutylper-2-ethylhexanoat zur Reaktion gebracht. Nach der
Reaktion verbleiben 50,2 g nicht abreagiertes α-Pinen. Das Molver
hältnis von α-Pinen zu Acrylsäure im Copolymeren beträgt 1 : 1,6.
Das Copolymer hat Molmassen von 800 (Mn) und 3400 (MG). Der Sin
terbereich liegt bei 120 bis 130°C, der Schmelzpunkt bei 180°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 11 durchgeführt, aber eine grö
ßere Menge α-Pinen angeboten: 272 g (= 2,0 Mol) α-Pinen wurden mit
72 g (= 1,0 Mol) Acrylsäure zur Reaktion gebracht. Nach der Reak
tion von 4 Stunden (+ 2 Stunden Nachreaktion) bei 140°C verblieben
205 g nicht abreagiertes α-Pinen. Das Molverhältnis von α-Pinen zu
Acrylsäure im Copolymeren beträgt 1 : 2,0. Das Copolymer hat Mol
massen von 1000 (Mn) und 3000 (MG). Der Sinterbereich liegt bei 120
bis 130°C, der Schmelzbereich bei 150 bis 160°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 11 durchgeführt, aber als
Initiator 5 Gew.-% Tertiärbutylperbenzoat eingesetzt. Es bildet
sich ein Copolymer mit Molmassen von 950 (Mn) und 3800 (MG). Der
Sinterbereich liegt bei 120 bis 130°C, der Schmelzpunkt bei 150
bis 160°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 11 durchgeführt, aber bei einer
verringerten Reaktionstemperatur von 130°C. Nach der Reaktion
verbleiben 116 g nicht reagiertes α-Pinen. Das Copolymer hat Mol
massen von 850 (Mn) und 2500 (MG). Der Sinterbereich liegt bei 120
bis 130°C, der Schmelzpunkt bei 150°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit der
Terpenverbindung Limonen. Es bildet sich ein Copolymer mit Molmas
sen von 750 (Mn) und 2300 (MG).
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit dem
Comonomeren Methacrylsäure (86,1 g = 1,0 Mol). Es verbleiben 38,7 g
nicht abreagiertes α-Pinen. Das Molverhältnis von α-Pinen zu
Methacrylsäure im Copolymeren beträgt 1 : 1,4. Das Copolymer hat
Molmassen von 750 (Mn) und 2000 (MG). Der Sinterbereich liegt bei
130 bis 150°C, der Schmelzpunkt bei 170°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit dem
Comonomeren Methylmethacrylat 136 g (= 1,0 Mol) α-Pinen werden mit
100 g (= 1,0 Mol) Methylmethacrylat umgesetzt; als Radikalinitiator
dienen 11,8 g Tertiärbutylper-2-ethylhexanoat. Nach 4 Stunden Re
aktionszeit und 2 Stunden Nachreaktionszeit bei 125°C verbleiben
87 g nicht umgesetztes Methylmethacrylat. Das Molverhältnis α-Pinen
zu Methylmethacrylat im Copolymeren beträgt 1 : 2,8. Das Copolymer
hat Molmassen von 700 (Mn) und 2400 (MG). Der Schmelzbereich liegt
bei 60 bis 70°C.
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit dem
Comonomeren Lorol-C8-18-Acrylat (256 g = 1,0 Mol). Es bildet sich
eine polymere Flüssigkeit. Das GPC zeigt einen Restmonomergehalt
von 24% an; die Molmassen betragen 700 (Mn) und 2800 (MG).
Der Versuch wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit dem
Comonomeren Lorol-C-18-Methacrylat (340 g = 1,0 Mol). Es bildet
sich eine polymere viskose Flüssigkeit. Das GPC zeigt einen Rest
monomergehalt von 19% an; die Molmassen betragen 700 (Mn) und
2000 (MG).
Claims (10)
1. Copolymere aus A) Terpenen ohne konjugierte Doppelbindungen und
B) Vinyl-Verbindungen und/oder Dicarbonsäuren mit einer
C-C-Doppelbindung sowie deren Derivate als Comonomere.
2. Copolymere nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Terpene mit
interner Doppelbindung.
3. Copolymere nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
Acrylsäure, Methacrylsäure und insbesondere Maleinsäure sowie
deren Derivate als Comonomere.
4. Copolymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, ge
kennzeichnet durch weniger als 20, insbesondere weniger als 10 Gew.-%,
an nicht umgesetztem Terpen unmittelbar nach der
Copolymerisation.
5. Copolymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, ge
kennzeichnet durch das molare Verhältnis von Terpenbaustein zu
Copolymerbaustein von 100 : 10 bis 100 : 900.
6. Verfahren zur Herstellung der Copolymeren nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 5 durch radikalische Polymerisation, ins
besondere mit organischen Peroxiden als Radikalbildner, und
zwar in einer Konzentration von 1 bis 10 Gew. -%, bezogen auf
das Monomeren-Gemisch.
7. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Reakti
onstemperatur von 100 bis 200°C.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch die Zu
gabe des Comonomeren mit dem Initiator zu dem Terpen, das einen
Teil des Comonomeren erhalten kann, in dem Maße, wie es in dem
Terpen-Copolymeren löslich ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerisation in Masse durchgeführt wird, also ohne
Zusatz eines Lösungsmittels während der Polymerisation.
10. Verwendung der Copolymeren nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5 als Tackifier.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332806A DE4332806A1 (de) | 1993-09-27 | 1993-09-27 | Terpen-Copolymere |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332806A DE4332806A1 (de) | 1993-09-27 | 1993-09-27 | Terpen-Copolymere |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4332806A1 true DE4332806A1 (de) | 1995-03-30 |
Family
ID=6498712
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4332806A Withdrawn DE4332806A1 (de) | 1993-09-27 | 1993-09-27 | Terpen-Copolymere |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4332806A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0754199A1 (de) * | 1994-04-02 | 1997-01-22 | Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien | Terpen-copolymere |
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DE10228628A1 (de) * | 2002-06-26 | 2004-01-22 | Stockhausen Gmbh & Co. Kg | Copolymerisate zur Vermeidung von Ablagerungen in wasserführenden Systemen, deren Herstellung und Verwendung |
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-
1993
- 1993-09-27 DE DE4332806A patent/DE4332806A1/de not_active Withdrawn
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