DE4332130A1 - Doppelerreger für Winkeldiversity zur Ausleuchtung des parabolischen Reflektors einer Antenne - Google Patents
Doppelerreger für Winkeldiversity zur Ausleuchtung des parabolischen Reflektors einer AntenneInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Doppelerreger für
Winkeldiversity zur Ausleuchtung des parabolischen Reflektors
einer Antenne, bestehend aus zwei dicht nebeneinander und
parallel zueinander angeordneten rohrförmigen Bauteilen, deren
Achsen parallel zur Mittelachse des Reflektors verlaufen, an
welche jeweils mindestens ein Hohlleiter zur Führung einer
linear polarisierten elektromagnetischen Welle angeschlossen
ist und deren dem Reflektor zugewandte Stirnseiten offen sind,
während ihre dem Reflektor abgewandten Stirnseiten
verschlossen sind (DE-OS 38 29 370).
Derartige Anordnungen werden in Richtfunknetzen eingesetzt.
Bei den entsprechenden Übertragungsstrecken werden die in
analoger oder digitaler Form vorliegenden Nachrichtensignale
einer Trägerfrequenz aufmoduliert und als Funkwellen zwischen
zwei Antennen über eine Richtstrecke übertragen. Die
Übertragung der Nachrichtensignale muß möglichst störungsfrei,
wirtschaftlich und zuverlässig sein. Diese Forderungen werden
mit bekannten Anordnungen nicht immer erfüllt.
Trotz ungehinderter Ausbreitung in der Troposphäre werden die
Funkwellen gedämpft. Das bedeutet, daß nur ein Teil der
abgestrahlten Sendeenergie von der Empfangsantenne wieder
aufgenommen werden kann. Diese sogenannte
Grundübertragungsdämpfung ist abhängig von der Frequenz und
von der Länge der benutzten Übertragungsstrecke. Neben der
Grundübertragungsdämpfung gibt es weitere zeitlich
veränderliche Zusatzdämpfungen, welche die Zuverlässigkeit der
Übertragungssysteme beeinträchtigen. Zu diesen im allgemeinen
als "Schwund" bezeichneten Zusatzdämpfungen gehören der durch
Beugung an Hindernissen wegen Behinderung der freien
Wellenausbreitung entstehende Signalschwund, der durch
Mehrwegeausbreitung bei Reflexionen an atmosphärischen
Schichten, an der Erdoberfläche sowie an Gebäuden entstehende
Schwund und die durch Niederschlag oder durch atmosphärische
Störungen hervorgerufene Dämpfung.
Bei der Mehrwegeausbreitung überlagern sich mehrere
Einzelsignale in der Empfangsantenne. Es sind dies der
"Direktstrahl" einerseits und "Umwegstrahlen" andererseits,
die durch Brechung und Reflexionen an Bodenhindernissen oder
an Schichtungen der Troposphäre entstehen. Je nach Phasenlage
dieser unterschiedlichen Strahlen ergibt sich eine mehr oder
weniger starke Veränderung des Signal/Geräuschabstandes bzw.
des Störabstandes. Es kann dadurch zu frequenzselektiven
Pegeleinbrüchen innerhalb der Kanalbandbreite der
Empfangsantenne kommen. Bei Digitalfunkstrecken sind bei
verringertem Störabstand ab einer bestimmten Schwelle
Bitfehler die Folge.
Es sind Verfahren bekannt, um diese Auswirkungen der
Mehrwegeausbreitung zu verkleinern. Diese Verfahren sind als
Raumdiversity, Frequenzdiversity und Winkeldiversity bekannt
geworden. Bei der Winkeldiversity wird die Antenne mit einer
in einem kleinen Winkelbereich schwenkbaren Strahlrichtung
versehen. Der Winkel der ausgelenkten Strahlungskeulen ist
frequenzunabhängig.
Der Doppelerreger nach der eingangs erwähnten DE-OS 38 29 370
ist für die Winkeldiversity vorgesehen. Er ist aus zwei
abgefrästen axialen Rillenhörnern als Erregern
zusammengesetzt. Die für eine Frequenz von 9 GHz konzipierten,
als Polarisationsweichen dienenden rohrförmigen Bauteile sind
jeweils zur Führung von zwei orthogonal zueinander liegenden,
linear polarisierten Wellen geeignet. Sie liegen mit relativ
geringem Abstand direkt nebeneinander. In Abhängigkeit vom
Pegel des Empfangssignals wird von einem der beiden Erreger
immer ein ausreichend starkes Signal empfangen. Dieser
Doppelerreger ist besonders für höhere Frequenzen einsetzbar,
da die Aperturdurchmesser der Erreger mit wachsender Frequenz
abnehmen. Bei niedrigeren Frequenzen um etwa 6 GHz ist dieses
Prinzip nicht mehr anwendbar, da die beiden Strahlungskeulen
zu weit auseinanderwandern. Der Leistungsabfall am
Überschneidungspunkt der beiden Strahlungskeulen ist dadurch
hoch. Außerdem ergibt sich eine gegenseitige Beeinflussung der
beiden Erreger in ihrer Strahlungscharakteristik. Eine
optimale Ausleuchtung des Reflektors einer Antenne ist nicht
mehr gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs
geschilderten Doppelerreger so zu gestalten, daß er mit nur
geringem Leistungsabfall auch bei niedrigeren Frequenzen
einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß an die beiden rohrförmigen Bauteile auf der dem Reflektor zugewandten Seite jeweils ein Rohrstück mit gleicher Querschnittsform aber kleineren lichten Abmessungen als die Bauteile unter Zwischenschaltung eines kontinuierlichen Übergangs einstückig angeformt ist,
- - daß die beiden Rohrstücke jeweils mit gleicher Achsrichtung wie die Bauteile, aber derart exzentrisch zu denselben angeordnet sind, daß sie in einer Ebene direkt nebeneinander liegen und
- - daß in den beiden Rohrstücken dielektrisches Material angeordnet ist.
Durch diesen Aufbau des Doppelerregers ist es möglich, den
Erregerabstand auf ein Maß zu reduzieren, das eine ungestörte
Übertragung auch bei niedrigeren Frequenzen zuläßt,
beispielsweise im Bereich 6 GHz. Der Leistungsabfall am
Überschneidungspunkt der beiden Strahlungskeulen wird dadurch
niedrig gehalten. Er liegt bei höchstens 3 dB. Das wird
einerseits durch die verkleinerten Abmessungen der Rohrstücke
und deren exentrische Anordnung erreicht, die zusammen mit den
rohrförmigen Bauteilen und den Übergängen einen rohrförmig
geschlossenen Erreger bilden. Das eine geeignete relative
Dielektrizitätszahl aufweisende dielektrische Material in den
Rohrstücken stellt andererseits sicher, daß das verwendete
niedrigere Frequenz band trotz der kleinen Abmessungen der
Rohrstücke ausbreitungsfähig ist. Durch den kontinuierlichen,
reflexionsangepaßten Übergang zwischen den Bauteilen und den
Rohrstücken ist eine störungsfreie Führung der Wellen in den
Erregern gewährleistet.
Beide Erreger haben in bevorzugter Ausführungsform einen
quadratischen Querschnitt.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den
Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen für den
Doppelerreger nach der Erfindung einsetzbaren Erreger.
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Doppelerreger.
Fig. 3 eine Einzelheit des Doppelerregers in vergrößerter
Darstellung.
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des Doppelerregers.
Fig. 5 ein Richtdiagramm.
In Fig. 1 ist schematisch ein Erreger zur Ausleuchtung des
parabolischen Reflektors einer Antenne dargestellt, der aus
einem rohrförmigen Bauteil 1, einem Übergang 2 und einem
Rohrstück 3 besteht. Diese drei Abschnitte des einteilig
ausgeführten Erregers sind durch strichpunktierte Linien
abgegrenzt. An der Stirnfläche 4 des Erregers befindet sich
eine in Arbeitsposition der Antenne zugewandte Öffnung. Am
anderen axialen Ende ist der Erreger verschlossen. Er hat in
bevorzugter Ausführungsform einen rechteckigen Querschnitt. Es
ist jedoch auch möglich, den Erreger kreisrund auszuführen.
Rohrförmiges Bauteil 1, Übergang 2 und Rohrstück 3 haben die
gleiche Querschnittsform. Das Rohrstück 3 hat kleinere
Abmessungen als das Bauteil 1. Es ist gegenüber dem Bauteil 1
exzentrisch angeordnet, so daß der Erreger eine über seine
ganze Länge geradlinig verlaufende Mantellinie bzw. Seitenwand
5 aufweist. Die Mittellinien von Bauteil 1 und Rohrstück 3
sind um die Entfernung E gegeneinander versetzt.
An das Bauteil 1 ist ein Hohlleiter 6 zur Führung der
empfangenen bzw. abzustrahlenden Welle angeschlossen. Wenn
zwei linear polarisierte, orthogonal zueinander stehende
Wellen übertragen werden sollen, ist an das Bauteil 1 ein
zweiter Hohlleiter 7 angeschlossen, der vorzugsweise an der
Stirnseite des Erregers angebracht ist. Zwischen den
Einspeisestellen der beiden Hohlleiter 6 und 7 ist mindestens
ein Kurzschlußelement im Bauteil 1 angebracht. Die Hohlleiter
6 und 7 haben vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt. Sie
können aber auch oval ausgeführt sein.
Die Länge des kontinuierlich ausgeführten Übergangs 2 zwischen
Bauteil 1 und Rohrstück 3 hängt von der zu übertragenden
Frequenz und von den Abmessungen dieser beiden Abschnitte des
Erregers ab. Der Übergang 2 ist auf jeden Fall so angepaßt,
daß möglichst geringe Reflexionen der im Erreger geführten
Wellen auftreten.
Durch die exzentrische Anordnung des Rohrstücks 3 und die
geradlinige Seitenwand 5 können zwei Erreger zu einem
Doppelerreger gemäß Fig. 2 so dicht zusammengefügt werden, daß
sich ein sehr kleiner Erregerabstand A ergibt. Die beiden
Rohrstücke 3 liegen dabei in einer Ebene direkt nebeneinander.
Der Doppelerreger ist dadurch beispielsweise auch im 6 GHz-
Bereich für ein Frequenzband von 5,925 GHz bis 6,425 GHz
einsetzbar. Damit die Frequenzen bei den kleinen Abmessungen
der Rohrstücke 3 und dem geringen Erregerabstand noch
ausbreitungsfähig sind, wird in den Rohrstücken 3 der beiden
Erreger dielektrisches Material 8 angeordnet.
Der Doppelerreger mit Hohlleitern 6 und 7 für die doppelt
polarisierte Ausführung geht aus Fig. 4 hervor. Die Hohlleiter
6 und 7 sind dabei entsprechend ihrer richtigen Position
eingezeichnet.
Die Erreger sind in bevorzugter Ausführungsform quadratisch
ausgeführt. Die rohrförmigen Bauteile 1 haben beispielsweise
eine Kantenlänge von 32,0 mm. Die Kantenlänge der Rohrstücke 3
liegt dann beispielsweise bei 21,1 mm. Für das dielektrische
Material 8 wird beispielsweise ein stabiles, leicht zu
verarbeitendes Polyethylen mit einer relativen
Dielektrizitätszahl von 2,3 und einem Verlustwinkel von 0,0002
eingesetzt. Der Erregerabstand A liegt dann bei 28 mm. Der so
aufgebaute Doppelerreger ist für den 6 GHz-Bereich einsetzbar.
Bei Verwendung von dielektrischem Material mit einer größeren
relativen Dielektrizitätszahl könnte der Erreger auch für noch
niedrigere Frequenzen eingesetzt werden.
Damit durch das dielektrische Material 8 im Innern der Erreger
keine Reflexionen hervorgerufen werden, müssen dessen in die
Erreger hineinragende Enden angepaßt werden. Als besonders
zweckmäßig hat sich ein kontinuierlicher Übergang (Taper)
herausgestellt, so wie er in Fig. 3 dargestellt ist.
Der aus den Fig. 2 und 4 ersichtliche Doppelerreger kann im
Verhältnis zum Reflektor der Antenne in unterschiedlichen
Positionen angeordnet werden. So kann einer der Erreger als
Haupterreger direkt auf der Antennenachse R (Fig. 5) liegen.
Der andere Erreger mit entsprechend niedrigerem Gewinn wird
dann nur für den Fall eingesetzt, daß über den Haupterreger
kein ausreichend starkes Signal mehr empfangen wird.
Die Antennenachse R ist im Richtdiagramm nach Fig. 5 mit
eingezeichnet, in welchem die relative Feldstärke in dB über
dem Elevationswinkel in Grad aufgetragen ist. Der
Doppelerreger kann auch so angeordnet werden, daß beide
Erreger symmetrisch zur Antennenachse R liegen. Die beiden
Strahlungskeulen sind dann gleich groß. Sie liegen symmetrisch
zur Antennenachse R. Der Doppelerreger ist so dimensioniert,
daß der Pegel der Feldstärke am Punkt P, an dem sich die
beiden Strahlungskeulen überschneiden, gegenüber dem
Maximalwert höchstens um 3 dB abfällt.
Claims (2)
1. Doppelerreger für Winkeldiversity zur Ausleuchtung des
parabolischen Reflektors einer Antenne, bestehend aus
zwei dicht nebeneinander und parallel zueinander
angeordneten rohrförmigen Bauteilen, deren Achsen
parallel zur Mittelachse des Reflektors verlaufen, an
welche jeweils mindestens ein Hohlleiter zur Führung
einer linear polarisierten elektromagnetischen Welle
angeschlossen ist und deren dem Reflektor zugewandte
Stirnseiten offen sind, während ihre dem Reflektor
abgewandten Stirnseiten verschlossen sind, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß an die beiden rohrförmigen Bauteile (1) auf der dem Reflektor zugewandten Seite jeweils ein Rohrstück (3) mit gleicher Querschnittsform aber kleineren lichten Abmessungen als die Bauteile (1) unter Zwischenschaltung eines kontinuierlichen Übergangs (2) einstückig angeformt ist,
- - daß die beiden Rohrstücke (3) jeweils mit gleicher Achsrichtung wie die Bauteile (1), aber derart exzentrisch zu denselben angeordnet sind, daß sie in einer Ebene direkt nebeneinander liegen und
- - daß in den beiden Rohrstücken (3) dielektrisches Material (8) angeordnet ist.
2. Doppelerreger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Bauteile (1), Rohrstücke (3) und Übergänge (2) einen
quadratischen Querschnitt haben.
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