DE4331846A1 - Verfahren zum Anziehen einer Schraubverbindung - Google Patents
Verfahren zum Anziehen einer SchraubverbindungInfo
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- B23P19/06—Screw or nut setting or loosening machines
- B23P19/065—Arrangements for torque limiters or torque indicators in screw or nut setting machines
- B23P19/066—Arrangements for torque limiters or torque indicators in screw or nut setting machines by electrical means
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anziehen einer Schraub
verbindung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 25 58 251 in der Weise
bekannt, daß als Kriterium für das Vorliegen des Fügepunktes ein
bestimmter Wert der Drehkraft des Schraubers, also des Anzugs
moments, herangezogen wird. Dies ist jedoch insofern nachteilig,
als das zum Fügen erforderliche Anzugsmoment schon aufgrund von
Toleranzen der Bestandteile der Schraubverbindung relativ großen
Schwankungen unterliegt. Das bekannte Verfahren arbeitet also
nur dann zuverlässig, wenn man große Toleranzen bei dem endgül
tigen Anzugsmoment zuläßt. Dies ist aber häufig nicht möglich.
Betrachtet man den Fall einer Achszapfenverschraubung mit ver
prägter Radnabe, die ein Radlager trägt, so können zu große
Anzugsmomente zu einer Beschädigung oder Zerstörung des Rad
lagers führen.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein gattungs
gemäßes Verfahren zu schaffen, das das Erreichen des Fügepunktes
auch bei Schraubverbindungen, deren Einzelteilabmessungen in
relativ großen Toleranzbereichen schwanken können, mit hoher
Genauigkeit erfaßt. Der Fügepunkt bildet dann den Ausgang für
den zweiten Verfahrensschritt, in dem ein Verspannen um einen
vorgegebenen, zuvor beispielsweise durch Versuche ermittelten
Drehwinkel erfolgt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, eine vorteilhafte Aus
bildung des Verfahrens beschreibt der Unteranspruch.
Bei der Erfindung wird also nicht das Erreichen eines bestimmten
Absolutwerts des Anzugsmoments als Kriterium für das Vorliegen
des Fügepunktes ausgenutzt, sondern ein signifikanter Knick im
Verlauf des Anzugsmoments über dem Drehwinkel; dieser Knick wird
in Gestalt eines Sprunges im Gradientenverlauf erfaßt.
Der Verlauf des Gradienten des Anzugsmoments kann in bekannter
Weise durch Differentiation des Momentenverlaufs selbst erfol
gen, der durch Signale an einer Meßwelle des Schraubers oder -
bei einem elektrischen Schrauber - durch Differentiation des
Verlaufs des Schrauberstroms gewonnen werden kann.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Her
stellung einer Achszapfenverschraubung für ein Kraftfahrzeug
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, deren Fig. 1
einen Längsschnitt durch die Achszapfenverschraubung und deren
Fig. 2, 3 und 4 den Verlauf von Anzugsmoment, Anzugsmomenten
gradient und nach Erreichen des Fügepunkts aufgebrachter Kraft
zeigen.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so erkennt man, daß das einen
bekannten und daher im Einzelnen nicht zu beschreibende Radlager
1 von der Radnabe 2 getragen ist, die über ihre Innenverzahnung
3, die mit einer Außenverzahnung des Achszapfens 4 zusammen
wirkt, drehfest mit diesem verbunden ist. Dabei sind die Abmes
sungen der zusammenwirkenden Verzahnungen so gewählt, daß bei
der Montage durch Aufbringen eines Anzugsmoments auf die Mutter
5 der Achszapfen 4 unter Überdeckung der definierten Verzah
nungen durch die Radnabe 2 gezogen wird, wobei nach sattem
Aufliegen der verschiedenen Bestandteile dieser Schraubverbin
dung an den Stellen 6 und 7, d. h. nach dem Fügen, das endgül
tige Anzugsmoment durch Verdrehen der Mutter 5 auf dem Gewinde
stutzen des Achszapfens 4 um einen vorgegebenen Drehwinkel α
eingestellt wird.
Betrachtet man nun den Verlauf des Anzugsmoments M über dem
Drehwinkel α gemäß Fig. 2, so ergibt sich, ausgehend von einem
Anfangsmoment M1, bis zum Fügepunkt (Drehwinkel α1) ein Momen
tenanstieg bis zu einem Wert M2, der aber in seiner Größe in
starkem Maße von den Toleranzen der einzelnen Bestandteile der
Schraubverbindung abhängig ist. Der Momentenverlauf zwischen den
Drehwinkeln 0 und α1 kann daher auch oberhalb oder unterhalb der
in Fig. 2 gezeichneten Linie liegen, so daß der Momentenwert am
Fügepunkt α1 höher oder tiefer als dargestellt liegen kann.
Würde man daher entsprechend dem Stand der Technik den Absolut
wert des Anzugsmoments als Kriterium für das Erreichen des Füge
punkts α1 ansehen, käme man zu großen, in vielen Fällen nicht
tragbaren Streuungen.
Betrachtet man nochmals die in Fig. 1 dargestellte Achszapfen
verschraubung, so stützen sich die Hauptbestandteile 2 und 4 in
axialer Richtung aneinander unter Einspannung des Radlagers 1
ab. Die Verspannung des Radlagers 1 darf nicht mit beliebiger
Kraft erfolgen, da sonst die Gefahr einer Beschädigung oder Zer
störung des Radlagers gegeben wäre. Das bedeutet, daß das Er
reichen des Fügepunkts α1 mit großer Genauigkeit detektiert
werden muß.
Erfindungsgemäß geschieht dies durch Erfassen des Knicks im
Momentenverlauf beim Erreichen des Fügepunkts α1; dieser Knick
ist unabhängig von der absoluten Größe des Moments M2 und kann
gemäß Fig. 3 durch den Sprung im Verlauf des Gradienten über
dem Drehwinkel α leicht und sicher erfaßt werden.
Sobald in dieser Weise das Erreichen des Fügepunktes α1
detekiert ist, erfolgt gemäß Fig. 4 ein Anziehen der Schraub
verbindung um einen vorgegebenen Winkelwert bis zum Erreichen
des Winkels α2, wodurch die endgültige Verspannkraft Fv ein
gestellt wird.
Verständlicherweise gibt es eine Vielzahl von Anwendungsfällen
für das erfindungsgemäße Verfahren. So eignet sich das Verfahren
für die automatische Montage bei Verschraubungen im elastischen
Bereich, bei denen in Abhängigkeit von Fertigungstoleranzen die
zu verspannenden Teile mit einer vorgegebenen Kraft gefügt
werden müssen, ehe der eigentliche Verschraubvorgang (Aufbringen
der Klemmkraft) beginnt. In diesem Zusammenhang sei nur das
Verspannen mehrerer welliger Bleche oder Schrauben mit selbst
schneidenden Gewinden angeführt.
In allen Fällen bietet die Erfindung den Vorteil des Erzielens
einer von den jeweiligen Teiletoleranzen weitgehend unabhängigen
Spannkraft.
Sollte in Einzelfällen die Gefahr bestehen, daß beispielsweise
durch Fremdkörper oder die Art der zusammenwirkenden Oberflächen
von Bestandteilen der betreffenden Schraubverbindung bereits vor
dem Erreichen des Fügepunkts Sprünge in dem Verlauf des Gradien
ten des Anzugsmoments auftreten, kann man in einer Auswerteein
heit ein Fenster vorsehen, das nur in einem gewissen Bereich um
den theoretisch zu erwartenden Fügepunkt herum auftretende
Sprünge im Gradientenverlauf zur Auswertung gelangen läßt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Anziehen einer Schraubverbindung, bei dem in
einem ersten Verfahrensschritt ein Anziehen bis zur Auflage
der Bestandteile der Schraubverbindung aufeinander (Füge
punkt) und in einem zweiten Verfahrensschritt ein Verspannen
um einen vorgegebenen Drehwinkel erfolgt, und bei dem zur
Feststellung des Fügepunktes ein Signal aus dem Verlauf des
Anzugsmoments gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gradient () des Verlaufs des Anzugsmoments (M) gebildet und
als Kriterium für das Erreichen des Fügepunktes (α1) ein
positiver Sprung im Gradientenverlauf () herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur
ein in ein Fenster fallender Sprung im Gradientenverlauf ()
herangezogen wird, das auf einen Soll-Fügepunkt nebst zuläs
sigen Abweichungen begrenzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4331846A DE4331846C2 (de) | 1992-09-30 | 1993-09-20 | Verfahren zum Anziehen einer Schraubverbindung |
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DE4331846A DE4331846C2 (de) | 1992-09-30 | 1993-09-20 | Verfahren zum Anziehen einer Schraubverbindung |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE4331846C2 (de) |
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- 1993-09-20 DE DE4331846A patent/DE4331846C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4331846C2 (de) | 2003-02-20 |
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Legal Events
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