DE4331058A1 - Vorrichtung zur Aufbringung von Antibeschlagmittel auf Frontlinsen von medizinischen Optiken - Google Patents
Vorrichtung zur Aufbringung von Antibeschlagmittel auf Frontlinsen von medizinischen OptikenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbringung von
Antibeschlagmittel auf Frontlinsen von medizinischen
Optiken.
Die Frontlinsen von in Form von Staboptiken oder flexiblen
Optiken ausgeführten medizinischen Untersuchungsgeräten, wie
sie vor allem im HNO-Bereich verwendet werden, müssen mit
einem Antibeschlagmittel versehen werden. In der Praxis
kommt es häufig vor, daß derartige Optiken aufgrund von auf
tretenden Beschlag- oder Verschmutzungseffekten aus der
jeweiligen Körperöffnung herausgenommen werden müssen und
dann nach erneutem Aufbringen von Antibeschlagmittel und
gegebenenfalls auch nach Abwischen der Frontlinse und dann
erfolgendem Aufbringen von Antibeschlagmittel erneut einge
führt werden.
Problematisch ist dabei vor allem, daß das Aufbringen von
Antibeschlagmittel umständlich und zeitraubend ist, die Hand
habung und Betätigung eines Applikators erfordert und vor
allem die Gefahr in sich birgt, daß der Applikator durch die
kontaminierte Optik verschmutzt und damit ebenfalls konta
miniert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen
und insbesondere eine für beliebige flexible und starre
Optiken verschiedenster Durchmesser verwendbare Vorrichtung
zu schaffen, die freihändig und äußerst einfach bedienbar
ist und auch unter sterilen Bedingungen im Operationssaal
eingesetzt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen durch eine mit
einem Vorratsbehälter verbundene, stationär gehalterte Sprüh
düse, eine zur Erzeugung eines Sprühstoßes dienende Förder
vorrichtung und eine der Fördervorrichtung zugeordnete, ins
besondere berührungslos betätigbare Steuereinrichtung für
ein Kurzzeitbetätigung der Fördervorrichtung.
Wesentlich für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist demge
mäß, daß anstelle der bisher verwendeten Auftropfmethode,
die eine definierte Relativlage zwischen Applikator und
Optik und somit eine sorgfältige und genaue Handhabung des
Applikators erforderte, nunmehr mit einem Sprühstoß gearbei
tet wird, der bei Annäherung an die entsprechende Düse auto
matisch ausgelöst werden kann und sicherstellt, daß das Anti
beschlagmittel in der geforderten Weise auf die Optik aufge
bracht wird, wenn sich die Optik im Bereich des Sprühkegels
befindet. Da die Auslösung des Sprühstoßes so mit der Posi
tionierung der Optik relativ zur Düse gekoppelt werden kann,
daß eine Sprühstoßerzeugung nur bei sich im Sprühkegelbe
reich befindender Optik ausgelöst wird, ergibt sich eine
sehr hohe Funktions- und Betriebssicherheit, welche sich in
der Praxis äußerst vorteilhaft auswirkt und den Vorgang des
Aufbringens von Antibeschlagmittel entscheidend vereinfacht
und erleichtert sowie Kontaminationsgefahren beseitigt.
Zweckmäßigerweise wird der eigentliche Antibeschlagsapplika
tor im Rahmen der gleichen Vorrichtung mit einer Grobreini
gungseinrichtung kombiniert, deren Aufgabe es nicht ist, die
Optik zu desinfizieren, sondern die dazu dient, lediglich
die Frontlinse, wenn sie durch Blut oder Sekrete verschmutzt
ist, wieder freizumachen.
Dazu wird vorzugsweise eine mit einem innerhalb des Gehäuses
angeordneten Antriebsmotor über eine Schnellkupplung verbind
bare, rotierende Bürste verwendet, die nach jeder Benutzung
auswechselbar ist. Die Tatsache der erfolgten Benutzung kann
dabei durch eine Leuchte oder dergleichen signalisiert wer
den, so daß eine Doppelbenutzung leicht verhindert werden
kann. Wesentlich ist, daß auch diese Grobreinigungsein
richtung praktisch freihändig benutzt werden kann, da die
Inbetriebnahme der Rotationsbürste wiederum durch einen An
näherungsschalter, eine Lichtschranke oder dergleichen ge
steuert werden kann, d. h. es ist nicht erforderlich, irgend
welche Schalter und dergleichen zu betätigen, sondern die
Bürste setzt sich dann in Bewegung, wenn die zu reinigende
Optik in ihre Nähe gebracht wird, und nach Entfernung der
Optik erfolgt auch sofort wieder eine entsprechende Still
setzung der Reinigungsvorrichtung.
Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert; die einzige Figur der Zeichnung
zeigt eine schematische Darstellung einer als Antibeschlags
applikator und Reinigungseinheit dienenden Vorrichtung nach
der Erfindung.
Die Zeichnung zeigt ein Gehäuse 1, das in der Praxis bei
spielsweise eine allseitige Kantenlänge von etwa 10 Zenti
metern besitzen kann.
Dieses Gehäuse 1 dient zur Aufnahme eines Vorratsbehälters 2
für ein Antibeschlagmittel. Vorzugsweise eine Seitenwand die
ses Gehäuses 1 stellt eine Haltefläche für eine Sprühdüse 5
dar, die mit dem Vorratsbehälter 2 über eine Leitung 4 mit
zwischengeschalteter Pumpe 3 verbunden ist.
Insbesondere benachbart der Sprühdüse 4 ist ein Näherungs
detektor 7 oder eine entsprechend arbeitende Vorrichtung
angebracht, die die Pumpe 3 steuert.
Wird eine starre oder flexible Optik in die Nähe des De
tektors 7 und damit in den Bereich der Sprühdüse 5, bzw. in
den Sprühkegelbereich gebracht, dann spricht der Detektor 7
an und setzt die Pumpe in Betrieb, worauf ein Sprühstoß er
zeugt und dadurch auf die Optik das Antibeschlagmittel aufge
bracht wird.
Die Anordnung kann so gesteuert werden, daß entweder bei je
dem Ansprechen des Detektors 7 ein Sprühstoß bestimmter
Dauer erzeugt wird, oder die Pumpe 3 so lange zur Erzeugung
eines Sprühstoßes in Betrieb bleibt, so lange sich die Optik
6 im Detektorbereich befindet.
Es ist somit möglich, ohne Betätigung irgendwelcher Schalter
und ohne Handhabung von Vorratsbehältern für das Antibe
schlagmittel, d. h. praktisch freihändig Antibeschlagmittel
auf die Optik aufzubringen.
Da es in der Praxis auch immer wieder erforderlich ist, vor
erneutem Aufbringen eines Antibeschlagmittels die Optik von
Verunreinigungen zu befreien, wird in das Gehäuse 1 vorzugs
weise noch eine Reinigungsstation integriert. Diese besteht
aus einem sich im Gehäuse 1 befindenden elektrischen An
triebsmotor 9, mit dem über eine Schnellkupplung 11 rotieren
de Bürsten 8 verbunden werden können. Die Inbetriebnahme des
Motors 9 erfolgt wiederum in Abhängigkeit von einem
Näherungsdetektor 10, wobei die Ansteuerung des Motors 9
analog zu den bereits geschilderten Ansteuerungsmöglichkei
ten für die Pumpe 3 ausgeführt sein können.
Diese Reinigungsvorrichtung mit der Bürste 8 dient nicht
dazu, die Optik zu desinfizieren, sondern lediglich dazu,
die Frontlinse, wenn sie z. B. durch Blut oder Sekrete ver
schmutzt ist, wieder freizumachen. Die Desinfektion erfolgt
in herkömmlicher Weise nach Abschluß des Gebrauchs an einem
Patienten durch Einbringen in einen mit Desinfektionsmittel
gefüllten Köcher.
Die Bürste 8 wird nach jedem Gebrauch ausgetauscht, und um
diesen Austausch sicherzustellen, wird bevorzugt eine Sig
nalisierungseinrichtung verwendet, die bei jedem Gebrauch
der Bürste in Betrieb gesetzt und im Signalisierzustand be
lassen wird bis die Bürste 8 ausgewechselt ist. Auf diese
Weise ist für jede Bedienungsperson sofort ersichtlich, ob
die Bürste 8 benutzt werden kann oder ob vor einem durchzu
führenden Reinigungsvorgang zunächst eine Auswechslung der
Bürste durchzuführen ist.
Die benutzten Bürstenköpfe können mit anderen HNO-Unter
suchungsinstrumenten, die etwa halbtagsweise angesammelt
werden, in geeigneten Einrichtungen desinfiziert werden.
Für die Verwendung unter sterilen Bedingungen ist es mög
lich, die gesamte Einheit, d. h. das gesamte Gehäuse 1 in
eine sterile Einmalfolie einzuschließen. Dabei kann der
Düsenaufsatz in die Einmalfolie eingeschweißt sein.
Der getrennt sterilisierte Bürstenkopf kann entweder an der
Stelle des Schnellverschlusses 11 durch die Folie gestochen
werden, oder es kann in diesem Bereich die Folie schon in
spezieller, die Ankopplung des Bürstenkopfes ermöglichenden
Weise ausgebildet sein.
Um die Funktionstüchtigkeit der Bewegungsmelder 7, 10 zu
gewährleisten, können in deren Bereich eventuell spezielle
Folienteile vorgesehen und in die Gesamtfolie eingeschweißt
sein.
Es ist ferner darauf hinzuweisen, daß die beschriebene
Vorrichtung ganz oder teilweise in eine HNO-Behandlungsein
richtung integriert sein kann, ohne daß dazu ein separates
Gehäuse benötigt wird.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Aufbringung von Antibeschlagmittel auf
Frontlinsen von medizinischen Optiken,
gekennzeichnet durch eine mit einem Vor
ratsbehälter (2) verbundene stationär gehalterte Sprüh
düse (5), eine zur Erzeugung eines Sprühstoßes dienende
Fördervorrichtung und eine der Fördervorrichtung zugeord
nete, insbesondere berührungslos betätigbare Steuerein
richtung für eine Kurzzeitbetätigung der Fördervorrich
tung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung aus einer elektrischen Pumpe
(3) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung aus einem Bewegungsmelder
geringer Reichweite, einer Lichtschrankenanordnung oder
dergleichen besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (2) und die Pumpe (3) in einem
Gehäuse (1) angeordnet sind, und daß die Sprühdüse (4)
in einer Seitenwandung des Gehäuses (1) gehaltert ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bewegungsmelder (7) der Düse benachbart in der
Gehäusewandung gehaltert ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer des Sprühstoßes einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse ein Antrieb (9) für eine rotierend an
treibbare Reinigungseinheit (8) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungseinheit (8) aus einer mit der Antriebs
einheit (9) kuppelbaren Bürste (8) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit aus einem Elektromotor besteht
und die Bürste (8) über eine Schnellkupplung (11) an
kuppelbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (9) der Reinigungseinheit berührungslos
ansteuerbar und für vorgebbare Zeit zuschaltbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung des Antriebsmotors (9) für die Reini
gungseinheit über einen Bewegungsmelder geringer Reich
weite, eine Lichtschrankenanordnung oder dergleichen er
folgt.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungseinheit (8) im Bereich der der Sprühdü
se (5) gegenüberliegenden Wandung des Gehäuses (1) ange
ordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungseinheit (8) ein Signalisierungsele
ment, insbesondere ein optisches Signalisierungselement
zugeordnet ist, das nach jeder Benutzung der Reinigungs
einheit die erfolgte Benutzung bis zur Auswechslung der
Bürsteneinheit (8) signalisiert.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gesamte Gehäuse (1) vor einer sterilen Einmalfo
lie umschlossen ist, in die ein Düsenaufsatz einge
schweißt ist und die im Bereich der Ankupplungsstelle
der Reinigungseinheit mit einem geeigneten Durchlaß
versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühdüsenanordnung sowie die zugehörigen För
der- und Steuermittel sowie gegebenenfalls die Reini
gungseinrichtung in ein Behandlungssystem, insbesondere
in eine HNO-Behandlungseinrichtung integriert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331058A DE4331058A1 (de) | 1993-09-13 | 1993-09-13 | Vorrichtung zur Aufbringung von Antibeschlagmittel auf Frontlinsen von medizinischen Optiken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331058A DE4331058A1 (de) | 1993-09-13 | 1993-09-13 | Vorrichtung zur Aufbringung von Antibeschlagmittel auf Frontlinsen von medizinischen Optiken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4331058A1 true DE4331058A1 (de) | 1995-03-16 |
Family
ID=6497602
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4331058A Withdrawn DE4331058A1 (de) | 1993-09-13 | 1993-09-13 | Vorrichtung zur Aufbringung von Antibeschlagmittel auf Frontlinsen von medizinischen Optiken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4331058A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104688171A (zh) * | 2015-02-13 | 2015-06-10 | 浙江省人民医院 | 一种腔镜手术专用镜面防雾装置 |
-
1993
- 1993-09-13 DE DE4331058A patent/DE4331058A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104688171A (zh) * | 2015-02-13 | 2015-06-10 | 浙江省人民医院 | 一种腔镜手术专用镜面防雾装置 |
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