DE4329594A1 - Orthopädischer Sportschuh - Google Patents
Orthopädischer SportschuhInfo
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Classifications
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-
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen orthopädischen
Sportschuh, insbesondere Fußball- oder Laufschuh
mit einer Fersenkappe.
Insbesondere beim Sport ist die menschliche
Achillessehne vielfältigen Belastungen ausgesetzt,
die unterstützt und verstärkt durch konventionelle
Sportschuhe an unterschiedlichen Stellen in Abhän
gigkeit von der jeweiligen Belastungsart zu Beein
trächtigungen, Verletzungen oder unangenehmen,
schmerzhaften Reizungen führen.
Als typische, häufig auftretende Erkrankung der
Achillessehne ist die unter der Bezeichnung Hag
lund-Ferse bekannte Exostose zu nennen, bei der auf
den Achillessehnenansatz wirkende Überbelastungen,
wie Druck und Schlag, eine Knochenhautüberreaktion
und dadurch verursachte Verwachsungen des Achilles
sehnenansatzes am Fersenbein bedingen. Die relativ
feste Fersenkappe üblicher Sportschuhe, deren Punkt
maximaler Druckbeaufschlagung auf den höchsten,
d. h. am weitesten überstehenden Punkt der Haglund-
Ferse einwirkt, begünstigt zum einen die Entstehung
von Exostosen und hat zum anderen weitere Irrita
tionen und Verwachsungen einer bereits bestehenden
Haglund-Ferse zum Ergebnis.
Auch im Bereich oberhalb ihres Ansatzes am Fersen
bein kann die Achillessehne bei Schuhen mit einem
als Sicherung gegen rückwärtige Krafteinwirkungen
dienenden Achillessehnenschutz durch starkes Ab
knicken des Fußes, wie es sich beispielsweise beim
Schießen eines Fußballes, beim Grätschen oder bei
einem Sprung als notwendig erweist, aufgrund des -
durch die Kante des Achillessehnenschutzes - ent
stehenden Druckes gereizt werden und sich entzün
den.
Bei den bekannten Sportschuhen ist somit als nach
teilig anzusehen, daß sie relativ schwer heilende
und schmerzhafte Erkrankungen der Achillessehne
verursachen oder verstärken können.
Ausgehend vom Stande der Technik liegt der Erfin
dung das Problem zugrunde, einen insbesondere zum
Fußballspiel oder zum Laufen geeigneten Sportschuh
zu schaffen, der sich durch minimierte negative
Einflüsse auf die Achillessehne auszeichnet.
Im folgenden werden zwei Lösungen des Problems vor
geschlagen, von denen eine die Fersenkappe und die
andere den hochgezogenen Achillessehnenschutz be
trifft.
Erfindungsgemäß wird das Problem dadurch gelöst,
daß die Fersenkappe im Bereich des Achillessehnen
ansatzes am Fersenbein eine vorzugsweise kreisför
mige Aussparung aufweist, die Aussparung in hori
zontaler Richtung näherungsweise symmetrisch zur
Längsachse des Unterschenkels ist und die Ausspa
rung durch flexibles Material verschlossen ist.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, im
rückwärtigen Bereich der Fersenkappe, der mit dem
Achillessehnenansatz am Fersenbein in Berührung
steht, eine durch flexibles Material verschlossene
Aussparung vorzusehen, um die auf den Achillesseh
nenansatz wirkenden Kräfte stark zu reduzieren. Die
Aussparung deckt den gesamten Achillessehnenansatz
ab und ist somit in horizontaler Richtung, bezogen
auf die rückwärtige Ansicht des Schuhs, näherungs
weise symmetrisch zu seiner Längsachse. Ihre Form
wird derart bemessen, daß ein möglichst geringer
Druck auf den gewöhnlich von einer Exostose betrof
fenen Bereich entsteht und ist in der Regel kreis
förmig. Falls es sich aus orthopädischen oder äs
thetischen Gründen als zweckmäßig erweist, kann je
doch von der Kreisform abgewichen und ein bei
spielsweise ovaler oder elliptischer Umriß gewählt
werden. Um zu verhindern, daß Schmutz oder Feuch
tigkeit durch die Aussparung in den Innenraum des
Schuhs gelangen und die Socken bzw. die Füße verun
reinigen, ist die Aussparung durch flexibles Mate
rial verschlossen, das nur geringe Kräfte auf den
Fuß ausübt. Weiterhin dient es dazu, die Folgen ei
ner Krafteinwirkung, die beispielsweise durch einen
Stoß oder Tritt verursacht sein kann, zu mildern;
aufgrund seiner elastischen Eigenschaften absor
biert es die einwirkende Energie fast vollständig.
Die Vorteile der Erfindung bestehen vornehmlich
darin, daß nur noch minimale Kräfte auf den
Achillessehnenansatz am Fersenbein wirken, so daß
die Entstehung einer Exostose unterbunden ist, bzw.
eine Vergrößerung der Verwachsungen, falls bereits
vorhanden sind, nicht zu befürchten ist. Die ver
bleibende Fläche der Fersenkappe reicht aus, dem
Fuß eine optimale Anlagefläche zu verschaffen; der
Tragekomfort sowie die erreichbare Kraftübertragung
und Geschwindigkeit sind somit konventionellen
Sportschuhen zumindest gleichwertig.
Alternativ zur Lehre des Anspruchs 1 läßt sich das
der Erfindung zugrundeliegende Problem bei einem
Sportschuh, der mit einem hochgezogenen Achilles
sehnenschutz versehen ist, dadurch lösen, daß der
Achillessehnenschutz im rückwärtigen Bereich eine
bogenförmige, vorzugsweise U-förmige Aussparung
aufweist, die Spitze des Bogens vertikal nach unten
weist, die obere Berandung der Aussparung der des
Achillessehnenschutzes entspricht, die Aussparung
in horizontaler Richtung näherungsweise symmetrisch
zur Längsachse des Unterschenkels ist und die Aus
sparung durch flexibles Material verschlossen ist.
Der Kerngedanke besteht darin, den rückwärtigen Be
reich des hochgezogenen Schutzes, an dem die
Achillessehne zur Anlage kommt, mit einer zwickel
artigen, bogenförmigen Aussparung zu versehen und
durch flexibles Material zu verschließen. Als opti
male Form der Aussparung hat sich ein U erwiesen,
dessen Spitze nach unten weist und dessen obere Be
randung der des Achillessehnenschutzes entspricht,
wobei die Breite und Höhe der Aussparung dahinge
hend optimiert werden können, daß die Anlagefläche
des Achillessehnenschutzes an der Achillessehne und
die verbleibenden, auf sie einwirkenden Kräfte
minimiert sind. Denkbar wäre weiterhin, die Ausspa
rung parabelfömrig zu gestalten; der Scheitelpunkt
entspricht der Spitze des U. Die Aufgabe des flexi
blen Materials besteht primär darin, das Eindringen
von Feuchtigkeit oder Verunreinigungen wie Gras zu
unterbinden.
Als vorteilhaft ist anzusehen, daß der Achillesseh
nenschutz auch beim starken Abknicken des Fußes,
wie z. B. beim Springen, nur eine minimale Kraftein
wirkung auf die Achillessehne ausübt, und daß somit
die Entstehung von Entzündungen unterbunden ist,
bzw. das Abheilen derartiger Irritationen, obwohl
ein Schuh mit Achillessehnenschutz getragen wird,
nicht verzögert. Die Schutzwirkung ist, da die Aus
sparung mit elastischem, eine Krafteinwirkung dämp
fendem Material versehen ist, nicht wesentlich be
einträchtigt; der Schutz vor durch Tritte, Stöße
oder dgl. bedingter Verletzungen der Achillessehne
bleibt erhalten.
Neben dem Schutz des Schuhinnenraumes vor Verunrei
nigungen besteht die Aufgabe des flexiblen Materi
als darin, die Achillessehne vor aus dem rückwärti
gen Bereich stammenden Krafteinwirkungen zu schüt
zen. Im speziellen ist stark dämpfendes Material
bevorzugt, das die Energie eines Stoßes, Trittes
usw. nahezu vollständig absorbiert. Als geeignetes
Material bietet sich Gummi an.
Falls das flexible Material durch eine Klebe- und/oder
Näh- und/oder Schweißverbindung an der Be
randung der Aussparung befestigt wird, ist als Vor
zug anzusehen, daß es dauerhaft fixiert und die
Verbindung schnell und preiswert herstellbar ist.
Schließlich bietet sich an, die Schuhinnenseite
derart zu gestalten, daß das flexible Material mit
der Berandung der Aussparung eine plane Fläche bil
det. Ein durch den Übergang zwischen dem flexiblen
Material und dem eigentlichen Schuh bedingter, ver
stärkter Verschleiß, d. h. ein Aufrauhen der
Strümpfe oder ein Wundreiben des Fersenbereiches
ist somit unterbunden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnungen
Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 die rückwärtige Ansicht eines Sport
schuhs mit einer Aussparung in der
Fersenkappe,
Fig. 2 die rückwärtige Ansicht eines Sport
schuhs mit einer Aussparung im
Achillessehnenschutz.
Der in Fig. 1 dargestellte Sportschuh besteht in
seinem grundsätzlichen Aufbau aus einer Sohle (2)
und einem im rückwärtigen Bereich mit einer Fersen
kappe (1) versehenen Oberteil, dessen Material ge
wöhnlich Leder oder Kunststoff ist; seine Form und
Abmessungen entsprechen bekannten, konventionellen
Sportschuhen. Erfindungsgemäß ist etwa in die Mitte
der Fersenkappe (1) eine Aussparung (3) einge
bracht, die dazu dient, die auf den Achillessehnen
ansatz am Fersenbein wirkenden Kräfte zu minimie
ren. Ihre Lage entspricht daher dem nach außen
überstehenden Teil des Fersenbeins: Wie in der Fi
gur erkennbar ist, ist sie in horizontaler Richtung
näherungsweise symmetrisch zur Längsachse des Fußes
und damit auch zu der des Schuhs angebracht. Ihr
Mittelpunkt ist etwa in halber Höhe der - nicht mit
einem hochgezogenen Achillessehnenschutz versehenen
- Fersenkappe (1) positioniert. Die kreisförmige
Aussparung (3) ist mit einem gegen Stöße und Verun
reinigungen schützenden flexiblen Material (4), das
randseitig durch eine Näh-, Klebe- oder Schweißver
bindung an der Fersenkappe (1) fixiert ist, ver
schlossen.
Der in Fig. 2 dargestellte Sportschuh weist neben
einer Sohle (2) und dem Oberteil, das im rückwärti
gen Bereich mit einer Fersenkappe (1) versehen ist,
einen hochgezogenen, den unteren Bereich des Unter
schenkels umlaufenden Achillessehnenschutz (5) auf
und entspricht in seinem grundsätzlichen Aufbau
konventionellen Sportschuhen. Um zu verhindern, daß
der Achillessehnenschutz (5) beim Abknicken des
Fußes gegen die Achillessehne drückt - was Anlaß zu
Entzündungen geben könnte - ist eine U-förmige Aus
sparung (3) in seinem rückwärtigen Bereich vorgese
hen, deren Spitze vertikal nach unten weist und de
ren obere Berandung der des Achillessehnenschutzes
(5) entspricht. Der Lage der Achillessehne entspre
chend ist sie in horizontaler Richtung näherungs
weise symmetrisch zur Längsachse des Unterschenkels
in der Mitte des rückwärtigen Bereichs des
Achillessehnenschutzes positioniert. Auch diese
Aussparung (3) ist zum Schutz gegen Stöße und, um
das Eindringen von Verunreinigungen und Feuchtig
keit in den Innenraum des Schuhs zu unterbinden,
durch flexibles Material (4) verschlossen.
Im Ergebnis erhält man einen orthopädischen Sport
schuh, der sich durch minimale auf die Achilles
sehne wirkende Belastungen auszeichnet.
Claims (6)
1. Orthopädischer Sportschuh, insbesondere Fußball- oder
Laufschuh mit einer Fersenkappe, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fersenkappe (i) im Bereich
des Achillessehnenansatzes am Fersenbein eine vor
zugsweise kreisförmige Aussparung (3) aufweist,
daß die Aussparung (3) in horizontaler Richtung nä
herungsweise symmetrisch zur Längsachse des Unter
schenkels ist und
daß die Aussparung (3) durch flexibles Material (4) verschlossen ist.
daß die Aussparung (3) durch flexibles Material (4) verschlossen ist.
2. orthopädischer Sportschuh, insbesondere Fußball- oder
Laufschuh, der mit einem hochgezogenen
Achillessehnenschutz versehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Achillessehnenschutz (5) im rück
wärtigen Bereich eine bogenförmige, vorzugsweise
U-förmige Aussparung (3) aufweist,
daß die Spitze des Bogens vertikal nach unten weist,
daß die obere Berandung der Aussparung (3) der des Achillessehnenschutzes (5) entspricht, daß die Aussparung (3) in horizontaler Richtung nä herungsweise symmetrisch zur Längsachse des Unter schenkels ist und
daß die Aussparung (3) durch flexibles Material (4) verschlossen ist.
daß die Spitze des Bogens vertikal nach unten weist,
daß die obere Berandung der Aussparung (3) der des Achillessehnenschutzes (5) entspricht, daß die Aussparung (3) in horizontaler Richtung nä herungsweise symmetrisch zur Längsachse des Unter schenkels ist und
daß die Aussparung (3) durch flexibles Material (4) verschlossen ist.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das flexible Material (4) stark dämp
fend ist.
4. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn
zeichnet durch Gummi als flexibles Material (4).
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das flexible Material (4) mit
der Berandung der Aussparung (3) verklebt und/oder
vernäht und/oder verschweißt ist.
6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das flexible Material (4) mit
der Schuhinnenseite eine plane Fläche bildet.
Priority Applications (1)
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DE4329594A DE4329594A1 (de) | 1993-09-02 | 1993-09-02 | Orthopädischer Sportschuh |
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Country | Link |
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