DE4328864A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung der Schmiergrenze beim Offsetdruck - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erkennung der Schmiergrenze beim Offsetdruck einer Druckmaschine.

Es ist bekannt, daß der Drucker vor dem Druck eine Offset-Druckmaschine derart einstellt, daß ein nach seiner Meinung "optimaler" Druck erreicht wird. Aufgrund sich ändernder Parameter und/oder bei Fehleinstellungen kann es während des Druckvorgangs zu einem Schmieren kommen, d. h., an sich farbfreie Bereiche des Sujets nehmen Farbe an. Dieses sogenannte "Tonen" wird jedoch erst auf dem Druckexemplar erkannt, was dazu führt, daß Makulatur anfällt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erkennung der Schmiergrenze beim Offsetdruck einer Druckmaschine zu schaffen, so daß bereits frühzeitig ein Tonen unabhängig von der manuellen Bedienerführung erkannt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außerhalb des Sujets einer Druckform eine an sich farbfreie Oberflächenzone auf der Druckform ausgebildet ist, die mittels mindestens eines optischen Sensors auf Farbführung überwacht wird. Aufgrund dieser Ausgestaltung läßt sich ein Tonen bereits frühzeitig erkennen, bevor es auf dem Druckexemplar in Erscheinung tritt. Hierzu wird die genannte Oberflächenzone in einem Bereich der Druckform angeordnet, die für das "Schmieren" begünstigt liegt und sich außerhalb des Sujets befindet. Ein "Zulaufen", d. h. das Anreichern mit Druckfarbe dieser Oberflächenzone, wird von dem optischen Sensor während des Fortdrucks erkannt, so daß geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Da ein optischer Sensor eingesetzt wird, ist ein Tonen automatisch, also unabhängig von dem Drucker, erfaßbar.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Druckform als Druckplatte ausgebildet ist. Auf der Druckplatte befindet sich außerhalb des Sujets die vom optischen Sensor überwachte Oberflächenzone.

Insbesondere ist vorgesehen, daß sich die Oberflächenzone im Druckanfangsbereich der Druckform befindet. Dies bedeutet, daß ausgehend vom Spannkanal des Plattenzylinders der Druckmaschine betrachtet und entgegen der Drehrichtung des Plattenzylinders in Umfangsrichtung gesehen zunächst die Oberflächenzone ausgebildet ist und erst dann vorzugsweise mit einem Abstand zur Oberflächenzone das Sujet folgt. Eine derartige Anordnung der Oberflächenzone auf der Druckform hat den Vorteil, daß dort zuerst Schmiererscheinungen auftreten und erkannt werden, bevor sie auf dem Sujet in Erscheinung treten. Hierdurch kann schon frühzeitig einem Tonen entgegengewirkt werden, bevor es auf dem Druckexemplar zu sehen ist.

Die Oberflächenzone ist vorzugsweise als Streifen, insbesondere einstückiger Streifen, ausgebildet, der quer, insbesondere senkrecht, zur Druckrichtung verläuft. Unter Druckrichtung ist die Umfangsrichtung des Plattenzylinders zu verstehen.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Oberflächenzone als Raster, insbesondere Feinraster, ausgebildet. Ein derartiges Raster ist hinsichtlich eines Schmierens sehr empfindlich, d. h., ein einsetzendes Tonen wird bereits sehr früh erkannt, vor allem früher als in den übrigen farbfreien Zonen.

Vorteilhaft ist es ferner, wenn der optische Sensor ortsfest am Maschinengestell der Druckmaschine befestigt ist und die sich in Drehbewegung befindliche, auf einem Plattenzylinder der Druckmaschine angeordnete Druckform überwacht. Die Überwachungsfunktion kann somit während des Druckvorgangs erfolgen.

Der Sensor ist vorzugsweise als Intensitätssensor ausgebildet, d. h., er ermittelt die Intensität des von der Oberflächenzone reflektierten Lichtes. Tritt ein Tonen auf, so ändert sich die Intensität des reflektierten Lichts. Dies wird vom Sensor erkannt und als Dateninformation an die Maschinensteuerung oder dergleichen weitergeleitet.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Erkennung der Schmiergrenze beim Offsetdruck einer Druckmaschine, wobei außerhalb des Sujets einer Druckform eine an sich farbfreie Oberflächenzone auf der Druckform ausgebildet wird, die mittels mindestens eines optischen Sensors auf Farbführung überwacht wird.

Insbesondere ist vorgesehen, daß die vom Sensor ermittelten Daten zur Steuerung und/oder Regelung der Feuchtmittel-/ oder Farbführung des Druckprozesses verwendet werden.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels, und zwar zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht auf einen Plattenzylinder einer Offset- Druckmaschine mit aufgespannter Druckplatte und

Fig. 2 eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 1.

Die Fig. 1 zeigt einen Plattenzylinder 1 einer Offset-Druckmaschine. Auf den Plattenzylinder 1 ist eine Druckplatte 2 mit geeigneten, nicht dargestellten Mitteln aufgespannt, die sich in einem Spannkanal 3 des Plattenzylinders 1 befinden.

Die Druckplatte 2 weist ein Sujet 4 (Druckbild) auf, das - in Fig. 4 der Deutlichkeit halber - erhaben dargestellt ist. In Umfangsrichtung - ausgehend vom Spannkanal 3 - betrachtet, besteht zwischen dem Rand 5 des Spannkanals 3 und dem zugeordneten Rand 6 des Sujets ein Abstand a, der einen Druckanfangsbereich 7 der als Druckplatte 2 ausgebildeten Druckform definiert. Es handelt sich um einen Druckanfangsbereich, weil - entsprechend der mit Pfeil 8 (Fig. 2) bezeichneten Drehrichtung des Plattenzylinders 1 - beim Druck bei jeder Umdrehung zunächst dieser Druckanfangsbereich mit den übrigen Einrichtungen der Offset-Druckmaschine in Wechselwirkung tritt. Innerhalb des Druckanfangsbereichs 7 ist - beabstandet zum Rand 6 des Sujets 4 - eine Oberflächenzone 9 auf der Druckplatte 2 ausgebildet. Sie wird von einem einstückigen Streifen 10 gebildet, der sich über die gesamte Breite der Druckplatte 2 erstreckt (Fig. 1). Dieser Streifen 10 ist auf der Druckplatte 2 als Raster 11, insbesondere Feinraster, ausgestaltet.

Am Maschinengestell der nicht näher dargestellten Offset-Druckmaschine sind mit Abstand zueinander zwei optische Sensoren 12 derart angeordnet, daß sie bei jeder Umdrehung des Plattenzylinders 1 den Streifen 10 optisch erfassen können. Die von den optischen Sensoren 12 ermittelten Daten werden der Maschinensteuerung der Offset-Druckmaschine zugeführt und können ferner einer Anzeigeeinrichtung (z. B. einem Display) zugeleitet werden.

Während des Druckprozesses wird mittels der optischen Sensoren 12 das Raster 11 auf ein "Zulaufen" überwacht. Das Raster 11 ist eine an sich farbfreie Oberflächenzone 9, d. h., daß sie bei korrekter Druckprozeßführung keine Druckfarbe annimmt. Stimmen die Parameter des Druckprozesses nicht oder verändern sie sich während des laufenden Druckprozesses, so setzt ein Tonen, d. h., ein Annehmen von Farbe einer an sich farbfreien Fläche, im Bereich des Rasters 11 ein, bevor es bei farbfreien Bereichen des Sujets auftritt. Die Sensoren 12 erfassen den Schmiervorgang und geben entsprechende Befehle an die Maschinensteuerung, so daß dem Tonen automatisch entgegengewirkt wird. Ferner kann das einsetzende Tonen dem Drucker auf einem Display oder dergleichen mitgeteilt werden.

Claims (9)

1. Vorrichtung zur Erkennung der Schmiergrenze beim Offsetdruck einer Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Sujets (4) einer Druckform eine an sich farbfreie Oberflächenzone (9) auf der Druckform ausgebildet ist, die mittels mindestens eines optischen Sensors (12) auf Farbführung überwacht wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckform als Druckplatte (2) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Oberflächenzone (9) im Druckanfangsbereich (7) der Druckform befindet.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenzone (9) als vorzugsweise einstückiger Streifen (10) ausgebildet ist, der quer, insbesondere senkrecht, zur Druckrichtung verläuft.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenzone (9) als Raster (11), insbesondere Feinraster, ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der optische Sensor (12) ortsfest am Maschinengestell der Druckmaschine befestigt ist und die sich in Drehbewegung befindliche, auf einem Plattenzylinder (1) befestigte Druckform überwacht.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (12) als Intensitätssensor ausgebildet ist.

8. Verfahren zur Erkennung der Schmiergrenze beim Offsetdruck einer Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Sujets (4) einer Druckform eine an sich farbfreie Oberflächenzone (9) auf der Druckform ausgebildet wird, die mittels mindestens eines optischen Sensors (12) auf Farbführung überwacht wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß daß die vom Sensor (12) ermittelten Daten zur Steuerung und/oder Regelung der Farbmittel- und/oder Farbführung des Druckprozesses verwendet werden.