DE4327844A1 - Löschkammer für Schalter, insbesodere für Lasttrennschalter - Google Patents
Löschkammer für Schalter, insbesodere für LasttrennschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Löschkammer für Schalter,
insbesondere für Lasttrennschalter in mit Löschgas ge
füllten Mittelspannungsschaltanlagen.
Derartige Löschkammern sind in den verschiedensten Aus
führungen bekannt, wobei grundsätzlich in offene und ge
schlossene Löschkammern unterschieden werden kann. Die
geschlossenen Löschkammern sind gegenüber der sie umge
benden Atmosphäre, sei es Luft oder ein anderes Gas, des
Schaltergehäuses hermetisch abgeschlossen, während das
Innere der offenen Löschkammern im Gasaustausch mit der
Atmosphäre des Schaltergehäuses steht. Die letztgenannte
Art zeichnet sich vor allem durch eine kostengünstige
Bauweise aus, was häufig zu Lasten der Löscheffektivität
geht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine offene Löschkammer zu
schaffen, die bei einfachem und damit kostengünstigem
Aufbau gleichwohl eine den geschlossenen Löschkammern
vergleichbare Effizienz besitzt.
Zur Lösung macht sich die Erfindung die bekannte Tatsache
zunutze, daß mit Abstand zueinander angeordnete, gegen
einander isolierte Metallbleche einen sich während des
Ausschaltvorganges zwischen den sich öffnenden Kontakt
stücken bildenden Lichtbogen quasi an ihre Stirnkanten
saugen und dort zerteilen und deionisieren und damit lö
schen, und schlägt die im Hauptanspruch angegebenen Merk
male vor.
Dadurch, daß die Deion- bzw. Löschbleche den beweglichen
Kontakt zumindest auf einem Teil seines Weges umschlie
ßen, wird der beim Öffnen des Kontaktes entstehende
Lichtbogen in äußerst effektiver Weise unter Ausnutzung
seiner Labilität und Ausweicheigenschaft in jeder Rich
tung erfaßt, zwischen die Platten gedrückt, zerteilt, da
bei auch abgekühlt und schließlich zum Erlöschen ge
bracht, ohne daß er ausweichen kann. Mit der Erfindung
wird der Lichtbogen also während seiner Existenz gezielt
kontrolliert.
Eine besonders kompakte und effektive Bauweise ergibt
sich dann, wenn nach einem Vorzugsmerkmal der Erfindung
der Festkontakt ein Einschlagkontakt und der bewegliche
Kontakt ein Kontaktstift ist. In diesem Fall können dann
die Löschbleche in ihrer Hauptebene im wesentlichen senk
recht zur Bewegungsrichtung des beweglichen Kontakts als
Radialbleche ausgerichtet sein, die vorzugsweise durch
isolierende Distanzstücke parallel zueinander gehalten
werden.
Die Löschwirkung der Deion-Bleche kann durch ihre Bega
sung noch erhöht werden, was in besonders einfacher Weise
im Rahmen der Erfindung dadurch erreicht wird, daß das
Löschkammergehäuse an einer Stirnseite offen und in den
Seitenwänden mit Öffnungen versehen ist. Dadurch entsteht
bei einem vorzugsweise im wesentlichen zylinderförmigen
Gehäuse eine Art Glocke mit seitlichen Öffnungen, bei der
die "Klöppelseite", durch die der bewegliche Kontaktstift
ragt, komplett offen ist, während der Festkontakt an der
geschlossenen Seite des Löschkammergehäuses befestigt
ist, wobei die Ausrichtung der Löschkammer innerhalb des
Schaltergehäuses je nach den Forderungen und konstrukti
ven Zweckmäßigkeiten jede Lage einnehmen kann und hier
nur der Einfachheit halber eine Lage beschrieben wird,
bei der der Festkontakt oben angeordnet ist.
Die seitlichen Öffnungen im Löschkammergehäuse ermögli
chen insofern eine optimal arbeitende Bauweise, als die
radial ausgerichteten Deion-Bleche in Höhe der seitlichen
Löschkammergehäuseöffnungen angeordnet werden können, so
daß sie von außen vom Gas des Schaltergehäuses umspült
werden, das bei dieser Bauweise quasi umlenkungsfrei zwi
schen die Bleche von deren äußeren Stirnseiten her gelan
gen kann.
Dieser Effekt kann noch erheblich dadurch erhöht werden,
daß der Schaft des beweglichen Kontaktes eine radial
ausgerichtete Saugscheibe trägt, die dessen Bewegungen
mitmacht; dabei ist die Saugscheibe vorzugsweise mit ei
nem derartigen Abstand von der Kontaktstiftspitze ent
fernt angeordnet, daß sie sich im eingeschalteten Zustand
unterhalb des Löschplattenpaketes im wesentlichen paral
lel zu den Löschplatten befindet, während sie im ausge
schalteten Zustand Abstand vom unteren Löschkammer
gehäuserand aufweist. Damit wird sichergestellt, daß auch
nicht die geringste Gefahr einer Kunststoffbrückenbildung
zwischen Saugscheibe und damit Kontaktstift einerseits
und Löschkammergehäuse andererseits im ausgeschalteten
Zustand besteht.
Im übrigen kann die Saugscheibe in vorteilhafter Weise
für die Führung des Kontaktstiftes genutzt werden, wenn
sie einen dem Innendurchmesser des Löschkammergehäuses
entsprechenden Außendurchmesser besitzt, so daß sie sich
rundum an der Gehäuseinnenwand abstützen kann. Um den zu
vor erwähnten Abstand vom unteren Löschkammergehäuserand
zu wahren, findet die Stiftabstützung über die Saug
scheibe während des größten Teils des Ausschaltvorganges
statt, und nur auf dem letzten Stück, auf dem die Saug
scheibe das Löschkammergehäuse verläßt, muß möglichst für
eine weitere Abstützung des Stiftes gesorgt werden, was
beispielsweise dadurch geschehen kann, daß unterhalb der
Saugscheibe der Schaft mit seitlich hervorragenden Füh
rungsstiften versehen ist, die zumindest zeit- und
teilweise in einer unterhalb des Löschkammergehäuses an
geordneten Führung gleiten.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiels wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Querschnitt einer Löschkammer; und
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Löschkammer mit einer
Möglichkeit einer Kontaktstiftführung.
Eine insgesamt mit 1 bezeichnete Löschkammer, die in be
kannter Weise innerhalb eines Schaltgehäuses od. dgl. un
tergebracht sein kann, besteht im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel im wesentlichen aus einem Gehäuse 2, das
Glockenform besitzt, d. h. die Seitenwände sind nach zum
unten hin offenen Ende leicht nach außen divergierend ge
neigt. Wie bereits erwähnt, ist es für die Erfindung
nicht unbedingt notwendig, daß das Löschkammergehäuse 2
in der dargestellten Ausrichtung eingebaut wird, vielmehr
ist jede andere Winkellage, einschließlich der um 180°
gedrehten möglich. Zur Vereinfachung der Erläuterung wird
nachfolgend am dargestellten Beispiel vom unteren, offe
nen Ende und oberen, geschlossenen Ende der Löschkammer 1
gesprochen.
Am oberen, geschlossenen Ende des Löschkammergehäuses 2
ist ein als solcher bekannter Einschlagkontakt 3
(Festkontakt) befestigt, der mit einem von unten durch
das offene Löschkammergehäuse 2 ragenden Gegenkontakt 4
zusammenwirkt, der sich in der durchgezogen dargestellten
Position in der Ausschaltstellung befindet, während die
gestrichelte Darstellung seine Einschaltposition zeigt.
Unterhalb des Festkontaktes 3 ist ein Paket aus mit Ab
stand zueinander parallel angeordneten, radial zum beweg
lichen Kontakt 4 ausgerichteten Metallblechen 5
(Deionbleche) im Gehäuse 2 befestigt, die über isolie
rende Distanzscheiben 6 auf gegenseitigen Abstand gehal
ten werden. Die Deion- bzw. Löschbleche 5 haben jeweils
eine konzentrische Ausnehmung, so daß insgesamt ein
Durchtrittsweg für den beweglichen Gegenkontakt 4
offenbleibt und die Bleche 5 den Kontakt 4 im
eingeschalteten Zustand möglichst eng umgeben. Die Höhe
des Paketes ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
etwas geringer als der Hub a des beweglichen Gegenkon
takts 4 des Lasttrennschalters, und zwar aus sich aus den
nachfolgenden Ausführungen ergebenden Gründen.
Der bewegliche Kontakt 4 trägt nämlich eine kragenförmig
radial ausgerichtete Saugscheibe 7, die am Schaft des
Kontaktes 4 mit gewissem Abstand unterhalb der Kontakt
spitze 8 formschlüssig befestigt ist. Da in den
beigefügten Figuren der bewegliche Gegenkontakt 4 in
durchgezogenen Linien in seiner Ausschaltposition darge
stellt ist, ergibt sich der Hub a als der Abstand zwi
schen der gestrichelten (Kontakt-) und der durchgezogenen
(Ausschalt-)Position. Die Darstellungen machen auch deut
lich, daß der Abstand der Saugscheibe 7 von der Kontakt
spitze 8 so gewählt ist, daß die Saugscheibe in Ein
schaltposition mit geringem Abstand unterhalb des Lösch
blechpaketes positioniert ist, d. h. der oberhalb der
Saugscheibe 7 sich befindende Teil des Kontaktes 4 durch
ragt die Löschbleche 5 komplett.
Andererseits zeigen die Darstellungen auch, daß die ge
genseitigen Abmessungen und der Hub vorzugsweise so ge
wählt werden, daß in der Ausschaltstellung die Kontakt
spitze 8 geringfügig unterhalb des Löschblechpaketes ver
harrt. Gleichzeitig befindet sich dann die Saugscheibe 7
zu dem oben angegebenen Zweck der Brückenunterbrechung im
Abstand b zur Innenwand 9 des Löschkammergehäuses 2, das
an seinem unteren Ende konisch nach außen sich öffnend
ausgebildet ist.
Diese Form des unteren Gehäuserandes hat sowohl strö
mungstechnische Vorteile für das die Löschkammer 1 durch
strömende Gas als auch Einführungseigenschaften für die
Saugscheibe 7 in das Innere des Gehäuses
(Trichtereffekt), denn die Saugscheibe ist mit ihrem
Außendurchinesser dem Innendurchmesser des Gehäuses 2 an
gepaßt, so daß sie über den größten Teil des Weges des
beweglichen Kontaktes 4 der Innenwand des Gehäuses 2 an
liegt und damit den Stift sicher führt.
Der Hauptzweck dieser Saugscheibe 7 ist jedoch die Unter
stützung der Löschfunktion der Deionbleche, auf deren
Höhe im Gehäuse 2 rundum Öffnungen 11 vorgesehen sind,
durch die bei einer Abwärtsbewegung des Kontaktes 4, also
im Falle des Ausschaltens aufgrund der Umfangsanlage der
Saugscheibe 7 an der Gehäuseinnenwand Gas aus der Umge
bung - im dargestellten Ausführungsbeispiel das SF₆-Gas,
mit dem das Schaltgehäuse gefüllt ist, in dem die Lösch
kammer untergebracht ist - von außen zwischen die Lösch
bleche 5 gesaugt wird, sich dort verwirbelt und die
Löschfunktion der Löschbleche 5 ganz erheblich unter
stützt. Mit dieser Konstruktion wird der ansonsten unkon
trollierbare Lichtbogen kontrolliert umfaßt, zerteilt, in
die Zwischenräume zwischen den Löschblechen gedrückt bzw.
gesogen und dann gelöscht.
Fig. 2 zeigt den unteren Führungsbereich für den bewegli
chen Gegenkontakt 4, und zwar vorzugsweise in Form eines
oder mehrerer Führungsbleche 12, das bzw. die mit je ei
nem Langloch 13 versehen ist bzw. sind, die sich nach
oben, d. h. zur Löschkammer 1 hin konisch leicht öffnen
und in denen mindestens ein seitlich hervorragender Stift
14a geführt ist, oberhalb dessen im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ein weiterer Führungsstift 14b form
schlüssig mit dem Kontaktstift 4 verbunden ist. Der Ab
stand des Stiftes 14b von der Saugscheibe ist so gewählt,
daß der Stift 14b in dem Moment geführt in das Langloch
13 greift, zu dem die Saugscheibe 7 den sie führenden
Teil der Innenwand des Gehäuses 2 verläßt. Damit ist eine
sichere Kontaktstiftführung gewährleistet.
Die Erfindung schafft eine wenig Aufwand erfordernde und
trotzdem wirkungsvolle Löschkammer der offenen Bauart,
die zudem äußerst wartungsfreundlich ist.
Claims (14)
1. Löschkammer für Schalter, insbesondere für Lasttrenn
schalter in mit Löschgas gefüllten Mittelspannungs
schaltanlagen, mit
- - einem feststehenden Kontakt (Festkontakt) 3 in einem offenen Löschkammergehäuse (1)
- - einem beweglichen (Gegen)kontakt (4) und
- - mindestens zwei parallel zueinander angeordneten, den Weg des beweglichen Kontaktes (4) zumindest auf einem Teil seiner Länge umschließenden Lösch blechen (5).
2. Löschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß der Festkontakt (3) ein Einschlagkontakt und der
bewegliche Kontakt (4) ein Kontaktstift ist.
3. Löschkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Löschkammergehäuse (2) an einer
Stirnseite offen und in den Seitenwänden mit Öffnun
gen (11) versehen ist.
4. Löschkammer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet daß der Festkontakt
(3) an der geschlossenen Seite des Löschkammergehäu
ses (2) befestigt ist.
5. Löschkammer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Löschbleche
(5) mit ihrer Hauptebene im wesentlichen senkrecht
zur Bewegungsrichtung des beweglichen Kontakts ausge
richtet sind (Radialbleche).
6. Löschkammer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet
daß die Löschbleche (5) in Höhe der seitlichen Lösch
kammergehäuseöffnungen (11) angeordnet sind.
7. Löschkammer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, gekennzeichnet durch isolierende Distanzstücke
(6) zwischen den Löschblechen (5).
8. Löschkammer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, gekennzeichnet durch eine außerhalb des Lösch
kammergehäuses (2) angeordnete Führung (12) für den
Kontaktstift.
9. Löschkammer nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch
einen Führungsschaft des Kontaktstifts (4) mit
mindestens zwei vertikal zur Stiftlängsachse sich er
streckenden Führungsstiften (14a, b).
10. Löschkammer nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch
eine unterhalb des Löschkammergehäuses (2) angeord
nete Führung für den Schaft des beweglichen Kontak
tes.
11. Löschkammer nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch
mindestens ein Führungsblech (12) mit Langloch (13).
12. Löschkammer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 11, gekennzeichnet durch eine am Schaft befe
stigte, dessen Bewegungen mitmachende Saugscheibe
(7).
13. Löschkammer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet
daß der Außendurchmesser der radial ausgerichteten
Saugscheibe (7) unter Gleitpassung dem Innendurchmes
ser des Löschkammergehäuses (2) entspricht.
14. Löschkammer nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Saugscheibe (7) mit einem derarti
gen Abstand von der Kontaktstiftspitze (8) angeordnet
ist, daß sie in ausgeschaltetem Zustand Abstand vom
unteren Gehäuserand (9) hält.
Priority Applications (6)
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