DE4327551A1 - Metallteil mit Kaschierung und Verfahren zur Herstellung eines solchen - Google Patents

Metallteil mit Kaschierung und Verfahren zur Herstellung eines solchen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Metallteil mit einer Kaschierung mittels einer Textil- oder Kunststoff-Folie nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen nach dem Ober­ begriff des Patentanspruches 2.
Derartige Kaschierungen von Metallteilen werden insbesondere in der Kraftfahrzeug-Industrie für die Innenausstattung von Fahrgasträumen verwendet. Beispielsweise müssen Türen, die aus einem Stahlblech bestehen, an der Innenseite eine Platte tragen, die ihrerseits mit einem Kunstlederbezug und/oder Stoff­ bezug bezogen ist.
Ebenso besteht dieses Problem bei der Anbringung von Kunstleder und Stoffbezügen am Himmel eines Kraft­ fahrzeuges oder an anderen Flächen, die sichtbar sind.
Bisher war es nicht möglich und bekannt, daß man unmittelbar auf einer verformten Metallplatte einen Bezug durch Kaschieren oder Aufkleben anbringen konnte, weil dies aus technischen Gründen wegen der verformten Flächen nicht möglich war. Insbesondere besteht bei Tiefzieh-Metallteilen der Nachteil, daß diese noch ölbeschichtet aus dem Tiefziehprozeß sind und daß daher ein Ankleben eines entsprechenden Bezuges nicht möglich ist.
Man hat sich bisher so beholfen, daß man immer noch ein zusätzliches Formteil verwendete und auf dieses Formteil den Bezug aufklebte, um dann dieses Formteil mit dem verformten Metallblech zu verbinden.
Damit besteht allerdings der Nachteil eines erhöhten Herstellungsaufwandes und erhöhter Kosten, außerdem ist die Wiederverwertung eines derartigen Mischwerk­ stoffes außerordentlich erschwert.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das Kaschieren eines Metallteiles mit einem Bezug aus Kunst­ leder, Stoff oder dergleichen so weiterzubilden, daß es auf wesentlich einfachere und kostengünstigere Weise herstellbar ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung vorrichtungsmäßig durch die technische Lehre des Anspruches 1 und verfahrensmäßig durch die technische Lehre des Anspruches 2 gekennzeichnet.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß auf einem glatten Metallteil, z. B. einer Platte oder dgl. der Bezug unmittelbar durch Verkleben aufgebracht wird.
In einem zweiten Arbeitsschritt wird dann die Platte zusammen mit dem aufgebrachten Bezug im Tiefzieh­ verfahren verformt, wobei entscheidend wichtig ist, daß an der Nahtstelle, zwischen unterschiedlichen Oberflächenbeschichtungen (Bezügen) im Tiefziehvorgang in das Metallblech eine Sicke eingeformt wird, in welche die Randbereiche der Bezüge mit hineingezogen werden.
Das heißt also, es werden die zu verklebenden Bezüge an ihren Überlappungsbereichen übereinanderliegend verklebt und in diesem Überlappungsbereich wird nun eine Sicke in das Metallblech eingeformt, welche Sicke dann dafür sorgt, daß die Randbereiche in diese Sicke mit aufgenommen werden und dort festliegen. Damit wird der wesentliche Vorteil erreicht, daß die Ungenauigkeiten der Bezüge in den Randbereichen und des Materials mit in die Sicke hineingezogen werden hineingezogen werden und so ein einwandfreier glatter Übergang des Randbereiches des jeweiligen Bezuges in die Sicke gegeben ist.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird dann diese Sicke mit einer Quetschstelle versehen, wodurch die Randbereiche der Bezüge zusammengequetscht werden und klemmend in der Sicke gehalten werden, wodurch nun der Stoffbezug bzw. der Kunstlederbezug einwandfrei auf diesem Metallteil gehalten wird.
Es ergibt sich damit ein optisch schöner Übergang, weil man keine ausgefransten Ränder oder dgl. sieht, weil diese Ränder in den Sicken mit aufgenommen sind.
Es bedarf demzufolge auch keine Verschweißungen von überlappenden Randbereichen, wie sie an sich bekannt sind, wo in an sich bekannter Weise derartige Rand­ bereiche mit Ultraschall-Schweißung miteinander verbunden werden. Diese Ultraschall-Schweißung hat den Nachteil, daß der Rand aufträgt, sichtbar ist und daß diese Verschweißung nicht immer optimal durch­ geführt werden kann, wodurch die Gefahr besteht, daß die Randbereiche nachträglich ausfransen.
Eine derartige Beschichtung einer Metallplatte un­ mittelbar mit einem Bezug war - wie vorhin angegeben - noch überhaupt nicht bekannt. Es besteht mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung daher der wesentliche Vorteil, daß eine derart beschichtete Metallplatte sehr gut wieder recyclingfähig ist. Bezieht man beispielsweise eine Alu-Platte mit einem derartigen Bezug, dann kann man zu Verwertungszwecken des Aluminiums den Bezug leicht wieder von der Platte herunterreißen, indem die Verklebung wieder gelöst wird, und das Alu liegt dann als Reinstoff vor und kann ohne weiteres wieder verwertet werden.
Als Metallmaterial, welches mit dem Bezug kaschiert wird, kommt daher neben Aluminium auch Stahlblech in Frage oder beliebige andere Metallmaterialien, die derart verformbar sind, daß es möglich ist, dort im Randbereich zwischen sich überlappenden Bezügen eine Sicke anzuordnen.
Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auf sämtliche Materialien wo es möglich ist, eine Sicke in dem Material anzubringen, welche in der Lage ist, die Randbereiche der auf dem Material zu verklebenden Bezüge aufzunehmen.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentan­ sprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von einer lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere wesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisiert in Draufsicht ein fertiggestelltes Türblech von der Innenseite her;
Fig. 2 ein Ausschnitt aus dem Türblech nach Figur l in unverformtem Zustand;
Fig. 3 ein Schnitt durch eine Sicke gemäß der Linie III-III in Fig. 2;
Fig. 4 Schnitt durch die gleiche Sicke im endgültigen, verformten Zustand.
Ein fertiges Türblech nach der Neuerung besteht im wesentlichen aus einer Metallplatte, die bereits schon fertig sphärisch verformt ist. Dieses Türblech 1 trägt eine Reihe von unterschiedlichen Bezügen an der Innen­ seite, wobei der obere Bereich beispielsweise mit einem Kunstlederbezug 2 versehen ist, der sich in Richtung am Türeinstieg nach unten erstreckt und der unten sich wiederum im Richtung des Unterteils am Türblech 1 angeordnet ist.
Im Mittenbereich des Türbleches ist hingegen ein Stoffbezug 3 angeordnet, wobei dieser Stoffbezug 3 noch sich über eine Vertiefung 5 erstrecken kann, die als Vertiefung für das Hineinlegen des Armes geeignet ist. Der mittige Teil des Türbleches 1 weist eine Ausnehmung 4 auf, die unbeschichtet ist, und in welcher der Türgriff und entsprechende Verriegelungs- oder Öffnungseinrichtungen zu liegen kommen.
Problem ist nun, daß die verschiedenen Bezüge 2, 3 nahtlos und glatt sowie faltenfrei ineinander übergehen sollen.
Hierbei war es bisher lediglich bekannt, die Innenseite des Türbleches mit einem Kunststoff-Formteil oder einem Holzteil zu versehen und die verschiedenen Bezüge 2, 3 auf diesem Holzteil anzubringen.
Die Erfindung hingegen sieht vor, daß gemäß Fig. 2 auf dem unverformten, glatten Türblech 1 die Bezüge 2, 3 aufgeklebt werden, wobei sich die Randbereiche 12, 13 gegenseitig überlappen.
In einem weiteren Arbeitsgang werden dann die sich überlappenden Randbereiche 12, 13 mit Sicken 6, 10 versehen, so daß gemäß Fig. 3 diese Randbereiche 12, 13 in den Bereich der jeweiligen Sicke 6, 10 eingezogen werden.
Nach dem Einziehen der Randbereiche 12, 13 in die jeweilige Sicke 6, 10 wird dann am Hals der Sicke eine durchgehende Quetschstelle 14 ausgebildet, so daß die Randbereiche 12, 13 eingequetscht werden und sich nicht mehr lösen können. Von der Sichtseite 15 her ergibt dieses mit den Bezügen 2, 3 versehene Türblech ein optisch einwandfreies Aussehen, weil die möglicherweise ausgefransten Randbereiche nicht mehr sichtbar sind, weil sie von der Rille 11, die durch die Sicke 6, 10 gebildet ist, aufgenommen sind.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 erstreckt sich dann beispielsweise die Sicke 6 von Pos. 8 bis Pos. 7 und setzt sich dann von Pos. 9 bis Pos. 16 fort.
Bezugszeichenliste
1 Türblech
2 Kunstlederbezug
3 Stoffbezug
4 Ausnehmung
5 Vertiefung
6, 6′ Sicke
7 Position
8 Position
9 Position
10, 10′ Sicke
11 Rille
12 Randbereich
13 Randbereich
14 Quetschstelle
15 Sichtseite
16 Position.

Claims (2)

1. Metallteil mit Kaschierung, wie z. B. das Innen­ seitenteil einer Kraftfahrzeugtür, welches mit einem Kunstleder- und/oder Textilbezug bezogen ist, bei dem die Kaschierung aus mindestens zwei Bezugsstücken besteht und aneinander grenzende Randbereiche der Bezugsstücke gegenseitig überlappend an dem Metallteil befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugsstücke (2, 3) unmittelbar auf das Metallteil (1) aufgeklebt sind, und daß die Randbereiche (12, 13) der Bezugsstücke (2, 3) in eine zu der mit der Kaschierung versehenen Seite des Metallteils (1) abgewandten Seite hin zurück­ springenden Sicke (6) des Metallteils (1) eingezogen sind und dort zumindest am Hals der Sicke (6′, 10′) mittels einer Quetschstelle (14) klemmend festgelegt sind.
2. Verfahren zur Herstellung eines Metallteils mit Kaschierung, nach Anspruch 1, insbesondere eines Innenteils einer Kraftfahrzeugtür, bei dem mindestens zwei Bezugsstücke, beispielsweise aus Kunstleder oder Textil, mit überlappend verbundenen Randbereichen an dem Metallteil befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zugeschnittenen Bezugsstücke (2, 3) unmittelbar auf das noch unverformte Metallblech (1) aufgeklebt werden;
daß dann das Metallteil mit dem aufgeklebten Bezug (2, 3) im Tiefziehverfahren umgeformt wird, wobei an der Nahtstelle zweier Bezugsstücke (2, 3) in das Metallblech eine Sicke (6, 10) eingeformt wird, in welche die Randbereiche (12, 13) der Bezüge (2, 3) mit hineinge­ zogen werden und dort festliegen; und
daß die Sicke (6, 10) in ihrer Breitenrichtung zumindest am Übergangsbereich zum Metallblech hin zusammengequetscht wird, wodurch zumindest am Hals der Sicke (6′, 10′) eine durchgehende Quetschstelle (14) über die gesamte Länge der Sicke (6′, 10′) ausge­ bildet wird, und die Randbereiche (12, 13) der Bezugs­ teile (2, 3) in der Sicke (6′, 10′) eingeklemmt gehalten werden.
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