DE4325031C1 - Verfahren zur Erfassung von durch Gradienten verursachten Wirbelstrom-Magnetfeldern in einem Kernspinresonanzgerät - Google Patents
Verfahren zur Erfassung von durch Gradienten verursachten Wirbelstrom-Magnetfeldern in einem KernspinresonanzgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von durch
Gradienten verursachten Wirbelstrom-Magnetfeldern in einem
Kernspinresonanzgerät, wobei auf eine räumlich ausgedehnte
Probe eine Pulssequenz eingestrahlt wird, die zwei Kernre
sonanzsignale als Echos erzeugt, wobei durch Auswertung
dieser Signale Werte gewonnen werden, die von Wirbelströmen
hervorgerufene Magnetfelder repräsentieren.
Bekanntlich erfolgt eine Ortsauflösung der Kernresonanzsigna
le in der Kernspintomographie dadurch, daß einem homogenen,
statischen Grundfeld in der Größenordnung von 1 T mindestens ein Magnet
feld-Gradient überlagert wird. Die Prinzipien der Bildgebung
sind beispielsweise in dem Artikel von Bottomley "NMR-Imaging
Techniques and Applications: A Review", in Review of Scienti
fic Instruments, 53 (9), 9/1982, Seiten 1319 bis 1337,
erläutert.
Zur Ortsauflösung in drei Dimensionen müssen Magnetfeldgra
dienten in drei, vorzugsweise senkrecht aufeinander stehenden
Richtungen erzeugt werden. In den Fig. 1 und 2 ist jeweils ein
Koordinatenkreuz (x, y, z) eingezeichnet, das die Richtung der
jeweiligen Gradienten darstellen soll. Fig. 1 zeigt schema
tisch eine herkömmliche Anordnung von Gradientenspulen für
die Erzeugung eines Magnetfeldgradienten Gy in y-Richtung.
Die Gradientenspulen 2 sind als Sattelspulen ausgeführt, die
auf einem Tragrohr 1 befestigt sind. Durch die Leiterab
schnitte 2a wird innerhalb eines kugelförmigen Untersuchungs
volumens 4 ein weitgehend konstanter Magnetfeldgradient Gy in
y-Richtung erzeugt. Die Rückleiter erzeugen aufgrund ihrer
größeren Entfernung vom Untersuchungsvolumen 4 dort lediglich
vernachlässigbare Magnetfeldkomponenten.
Die Gradientenspulen für die x-Magnetfeldgradienten sind
identisch mit den Gradientenspulen 2 für den y-Magnetfeldgra
dienten aufgebaut und lediglich auf dem Tragrohr 1 um 90° in
azimutaler Richtung verdreht. Der Übersichtlichkeit wegen
sind sie daher in Fig. 1 nicht dargestellt.
Die Gradientenspulen 3 für den Magnetfeldgradienten in z-
Richtung sind in Fig. 2 schematisch dargestellt. Die Spulen
sind ringförmig ausgeführt und symmetrisch zum Mittelpunkt
des Untersuchungsvolumens 4 angeordnet. Da die beiden Einzel
spulen 3a und 3b in der in Fig. 2 dargestellten Weise in ent
gegengesetzter Richtung stromdurchflossen sind, verursachen
sie einen Magnetfeldgradienten in z-Richtung.
Die erforderlichen Magnetfeldgradienten müssen steile An
stiegs- und Abfallflanken aufweisen und während der Ein
schaltdauer möglichst konstant sein. Durch die steilen An
stiegs- und Abfallflanken werden jedoch in metallischen
Teilen des Kernspintomographen, insbesondere im Innenrohr des
den Untersuchungsraum umgebenden Kryostaten, Wirbelströme
induziert, die wiederum Magnetfelder erzeugen, die den Ma
gnetfeldgradienten entgegengerichtet sind. Dies führt zu
einer Abrundung der Ecken der gewünschten Rechteckpulse und
zu einem nach Abschalten der Magnetfeldgradienten abklingen
den parasitären Magnetfeld. Dies wird in Fig. 3 deutlich, wo
der gewünschte rechteckförmige Magnetfeldgradient mit GS
bezeichnet ist. Der tatsächlich bei Ausschalten eines nähe
rungsweise rechteckförmigen Strompulses erzielte Gradienten
verlauf ist mit GI bezeichnet.
Aus der europäischen Patentanmeldung EP-A2-0 228 056 ist es
bekannt, durch ein Filter den Gradienten-Strompuls so zu
verformen, daß der Magnetfeldgradient letztlich der gewünsch
ten Rechteckform weitgehend angenähert ist. Je ein solches
Filter 7, 10 ist, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, zwi
schen der Ansteuerschaltung 6, 9 und der jeweiligen Gradien
tenspule 2, 3 eingefügt. Diese Filter sind als Hochpaßfilter
ausgeführt. Zur Bestimmung der für das Filter erforderlichen
Parameter müssen zunächst die durch Wirbelströme verursachten
Magnetfelder gemessen werden. Dies kann zum Beispiel durch
eine Magnetfeldsonde erfolgen, mit der das tatsächlich er
zeugte Magnetfeld an verschiedenen Punkten im Untersuchungs
raum ausgemessen wird. Dazu ist allerdings eine gesonderte
Meßeinrichtung und ein recht zeitraubendes Meßverfahren
erforderlich.
In der oben bereits genannten EP-A2-0 228 056 ist ein Verfah
ren beschrieben, den Magnetfeldverlauf durch die in einer
Probe induzierten Kernresonanzsignale zu messen. Da die
Messung des Magnetfeldes an mindestens zwei Stellen des
Untersuchungsraums erforderlich ist, muß für jeden Meßzyklus
die Probe zwischen zwei Meßpositionen hin- und hergewechselt
werden.
Es ist in vielen Fällen erforderlich, bei MR-Anlagen die
vorhandenen Wirbelströme in einem möglichst großen Bereich
des Untersuchungsvolumens zu erfassen, zum Beispiel um die
Qualität der obengenannten Wirbelstromkompensation mit Fil
tern zu überprüfen. Eine Messung mit Magnetfeldsonden oder
mit Proben nach der obengenannten EP-A2-0 228 056 wäre hier
für extrem aufwendig, da zur vollständigen Erfassung der
Wirbelströme der gesamte Untersuchungsraum abgetastet werden
müßte. Dies gilt insbesondere dann, wenn man auch Wirbel
ströme höherer Ordnung erfassen will.
Ein wesentlich schnelleres Verfahren zum qualitativen Abbil
den von Wirbelstrom-Magnetfeldern wurde beim RSNA, November 1987
(RSNA Scientific Program, November 1987, Vol. 165 (P) Supple
ment pages 344, Nr. 1139) vorgestellt. Dabei wird einmal nach
einem positiven und einmal nach einem negativen Gradienten
puls eine Spinechosequenz durchgeführt. Die erhaltenen Meß
werte werden komplex subtrahiert, und aufgrund der Differenz
wird ein Bild erstellt. Aufgrund der Differenzbildung werden
im wesentlichen nur die von den Wirbelströmen herrührenden
Magnetfelder erfaßt, so daß die Wirbelstrom-Magnetfelder im
rekonstruierten Bild als Streifen sichtbar werden. Damit kann
man sich einen schnellen qualitativen Überblick über die
vorhandenen Wirbelstrom-Magnetfelder, also zum Beispiel die
Qualität der Wirbelstrom-Kompensation, verschaffen.
Dieses Verfahren hat jedoch zwei wesentliche Nachteile. Bei
der verwendeten Spinechosequenz wird durch die Phasenin
version mit einem 180°-Hf-Puls der Effekt eines zeitlich
konstanten Magnetfeldgradienten zwischen 90°-Anregepuls und
Auslesephase eliminiert. Das von Wirbelströmen mit langer
Zeitkonstanten hervorgerufene Magnetfeld ändert sich jedoch
zwischen 90°-Hochfrequenzpuls und Auslesephase nur wenig, so
daß solche Wirbelstromkomponenten im Bild kaum dargestellt
werden.
Ferner ist auch die bei dem bekannten Verfahren durchgeführte
komplexe Subtraktion problematisch. Nur wenn die mit positi
vem und negativem Gradienten gewonnenen Bilder die gleiche
Intensität A haben, ist das Betragsbild proportional zu:
|A (x, y)|* |sin ϕ (x, y)|
Dabei ist ϕ die Phasenverschiebung aufgrund von Wirbelströ
men. Die quantitative Auswertung der Wirbelströme, also die
Berechnung von ϕ, wird dadurch erschwert, daß diese Funktion
mehrdeutig und nicht linear ist und von der Intensität A ab
hängt. Ferner wird der Ausdruck wesentlich komplexer, wenn
die beiden Bilder unter positiven und negativen Gradienten
unterschiedliche Intensitäten haben. Da nicht nur die zur
Wirbelstrommessung geschalteten Gradienten, sondern auch die
nachfolgenden Schichtselektionsgradienten Wirbelströme her
vorrufen, ergeben sich die unterschiedlichen Intensitäten der
Bilder zwangsläufig.
Ein weiteres Verfahren zur Erfassung von Wirbelströmen ist
aus der US-A-4 910 460 bekannt. Dabei wird einer Probe in
einer ersten Pulssequenz ein erster Test-Gradient zugeführt,
ein erster Hochfrequenzpuls einer ersten Polarität aufge
schaltet und dann ein erster Bildgebungsgradient eingeschal
tet. Das entstehende Kernresonanzsignal wird gemessen. In ei
ner zweiten Pulssequenz wird dieser Ablauf mit einem zweiten
Test-Gradienten einer entgegengesetzten Polarität wiederholt.
Eine Information über die Wirbelströme wird dabei durch Vek
toraddition der in beiden Pulssequenzen erhaltenen Kernreso
nanzsignale gewonnen. Auch dabei treten jedoch die vorange
hend erläuterten Probleme bei der Auswertung auf.
Aus dem US-Patent 4 647 858 ist ein Korrekturverfahren für
transiente magnetische Feldinhomogenitäten bekannt. Dabei
werden die durch gepulste Magnetfeldgradienten verursachten
Inhomogenitäten durch einen Korrekturpuls während oder nach
den Magnetfeldgradienten kompensiert. Der Korrekturpuls ist
bezüglich mindestens einer Charakteristik so ausgeführt, daß
er einer fehlerproduzierenden Komponente des Magnetfeldgra
dienten entgegengerichtet ist und diese auslöscht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Erfassung von
durch Gradienten verursachten Wirbelstrommagnetfeldern derart
auszugestalten, daß eine einfache und präzise Auswertung mög
lich ist, wobei auch Wirbelströme mit langer Zeitkonstante
erfaßt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Durch die Verwendung eines Gradienten
echos wirken auch Wirbelströme mit langer Zeitkonstante, die
sich also im Zeitraum zwischen Anregung und Signalgewinnung
nur wenig ändern, auf die Phase der Kernspins und damit auf
das erzeugte Bild stark aus. Durch die Korrektur der Phasen
information anstelle der Subtraktion werden die gewonnenen
Werte von der jeweiligen Intensität der Einzelsignale unab
hängig, so daß auch eine quantitative Weiterverwertung ohne
weiteres möglich ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Fig. 4 bis 9 näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 4 Hochfrequenzanregepulse RF
Fig. 5 den Verlauf von Gradienten GZ in Z-Richtung
Fig. 6 den Verlauf von Gradienten Gx in x-Richtung
Fig. 7 den Verlauf von Gradienten Gy in y-Richtung
Fig. 8 die gewonnenen Kernresonanzsignale S und
Fig. 9 den Verlauf von Gradienten Gz in z-Richtung bei
dreidimensionaler Darstellung.
Gemäß Fig. 7 werden durch Meßgradienten GM in y-Richtung
Wirbelströme induziert, und zwar einmal in negativer Richtung
(Meßgradient GM -) und einmal in positiver Richtung (Meßgra
dient GM⁺). Die Wirbelströme erzeugen Wirbelstrom-Magnetfel
der (in Fig. 7 mit Bw⁻ bzw. Bw⁺ bezeichnet), die nach dem
jeweiligen Gradienten GM abfallen. Zur Erfassung dieser
Wirbelstrom-Magnetfelder wird in den Untersuchungsraum ein
räumlich ausgedehntes Phantom gebracht, wie es bei Kern
spintomographen auch für andere Test- und Einstellzwecke ver
wendet wird. Ein solches Phantom ist in den Fig. 1 und 2
mit P bezeichnet. Dann wird ein erster Hochfrequenzpuls RF1
gemäß Fig. 4 mit einem Flipwinkel von vorzugsweise 90° auf
das Phantom eingestrahlt. Durch gleichzeitige Anwendung eines
Schichtselektionsgradienten GS1⁺ in Z-Richtung gemäß Fig. 5
wird die Anregung auf eine Schicht des Phantoms beschränkt.
Anschließend wird durch einen Rephasiergradienten GS⁻ in ne
gativer Z-Richtung die vom Schichtselektionsgradienten GS1⁺
verursachte Dephasierung der Kernspins rückgängig gemacht,
ein Dephasiergradient Gd in negativer x-Richtung gemäß Fig.
6 wird eingeschaltet und den Kernspins durch einen ersten
Phasencodiergradienten Gph1 in y-Richtung eine von der y-
Position abhängige Phase aufgeprägt.
Schließlich wird in positiver x-Richtung ein erster Auslese
gradient Gr1 eingeschaltet, wodurch die vorher unter dem
Dephasiergradienten Gd dephasierten Spins wieder rephasiert
werden und damit ein Kernresonanzsignal S1 gemäß Fig. 8
entsteht. Dieses Kernresonanzsignal S1 weist in bekannter
Weise eine in Frequenz und Phase codierte Ortsinformation
auf. Zusätzlich wird in diesem Fall durch das Wirbelstrom-
Magnetfeld Bw⁻ dem Signal eine Phase aufgeprägt, die dem
Zeitintegral des Wirbelstrom-Magnetfeldes Bw⁻ von der Anre
gung durch den Hochfrequenzpuls RF1 bis zum Auslesen des
Signals S1 proportional ist.
Das Signal S1 wird phasenempfindlich abgetastet und und als
komplexe Größe in eine Zeile einer Rohdatenmatrix geschrie
ben. Die dargestellte Sequenz wird n-mal mit unterschiedli
chen Werten des Phasencodiergradienten Gph1 wiederholt, so
daß man eine Rohdatenmatrix mit n Zeilen erhält. Aus dieser
Rohdatenmatrix kann man durch zweidimensionale Fouriertrans
formation ein nach x- und y-Koordinaten aufgelöstes komplexes
Bild der angeregten Schicht erhalten. Dieses Bild erhält eine
Betrags- und eine Phaseninformation. Zur Bildgewinnung kann
man herkömmliche Verfahren einsetzen, wie sie beispielsweise
in der eingangs genannten Schrift von Bottomley beschrieben
sind.
Die Phase der Signale S1 wird aber nicht nur durch Wirbel
strom-Magnetfelder des Meßgradienten GM⁻ bestimmt, sondern
auch durch Wirbelstrom-Magnetfelder der übrigen Gradienten
und durch Grundfeldinhomogenitäten beeinflußt. Um den Beitrag
der Wirbelstrom-Magnetfelder des Meßgradienten GM⁻ separat zu
erfassen, wird in jeder Sequenz eine zweite Messung durchge
führt, die sich von der ersten Messung lediglich dadurch un
terscheidet, daß der Meßgradient GM⁺ hier nicht in negativer
y-Richtung, sondern in positiver y-Richtung geschaltet wird,
so daß die Wirbelstrom-Magnetfelder Bw⁺ entgegengesetzt zu
denen bei der ersten Messung liegen. Das dabei entstehende
Signal S2 wird ebenfalls phasenempfindlich abgetastet und die
Messung n-mal mit n verschiedenen Schritten des Phasencodier
gradienten Gph2 durchgeführt. Auch hierbei erhält man einen
Rohdatensatz, durch dessen zweidimensionale Fouriertransfor
mation ein zweites komplexes Bild gewonnen wird. Durch Sub
traktion der Phasenbilder der ersten und der zweiten Messung
würde theoretisch die durch die Wirbelstrom-Magnetfelder der
Meßgradienten GM⁻ und GM⁺ verursachte Phasencodierung übrig
bleiben. Dabei würden sich allerdings Probleme mit Phasen
sprüngen ergeben.
Wesentlich günstiger ist es, eines der beiden Bilder durch
die Phaseninformation aus dem zweiten Bild zu korrigieren.
Das erste komplexe Bild ist gegeben durch:
A1 (x, y)*exp (i·ϕ1 (x, y))
wobei A1 (x, y) die Intensität des Bildes, ϕ1 (x, y) die Pha
senverschiebung ist.
Die Phaseninformation aus Bild 2 ist gegeben durch:
exp (i*ϕ2 (x, y))
Wenn man nun das komplexe Bild 1 durch die Phaseninformation
aus Bild 2 dividiert, so erhält man:
A1 (x, y)*exp (i*(ϕ1-ϕ2))
Wenn man aus diesem Datensatz ein reines Phasenbild berech
net, so erhält man direkt die Phasendifferenz:
ϕ (x, y) = ϕ1 (x, y)-(ϕ2 (x, y)
Diese Phasenverschiebung ϕ (x, y) stellt die Phasen
verschiebung alleine aufgrund der durch den Meßgradienten GM verur
sachten Wirbelströme dar. Diese Größe wird unabhängig
von den Intensitäten der beiden komplexen Bilder und erlaubt
damit auch eine quantitative Weiterverarbeitung.
Zur beschriebenen Phasenkorrektur ist es nicht erforderlich,
daß der zweite Meßgradient GM⁺ den gleichen Betrag wie der
erste Meßgradient GM⁻ hat. Die Phasenkorrektur könnte bei
spielsweise auch durchgeführt werden, wenn der zweite Meßgra
dient GM⁺ Null ist. Wenn allerdings, wie im Ausführungsbei
spiel, GM⁺ entgegengesetzt gleich GM⁻ ist, wird die erhaltene
Phasendifferenz am größten und damit die Meßgenauigkeit
verbessert.
Wenn man den so gewonnenen Datensatz der vom Ort x, y inner
halb einer selektierten Schicht abhängigen Phasenverschiebung
in eine Bildinformation umsetzt, so besteht ein charakteri
stischer Zusammenhang zwischen einem dann erhaltenen Strei
fenmuster und den im Kernspinresonanzgerät vorhandenen Wir
belströmen. Dabei werden auch Terme höherer Ordnung erfaßt.
Das Verfahren eignet sich daher sehr gut zur Beurteilung der
störenden Wirbelstrom-Magnetfelder bzw. zur Prüfung der Wir
belstromkompensation. Das Verfahren ist auch empfindlich auf
Wirbelströme mit sehr langen Zeitkonstanten, die sich also
zwischen Anrege-Hochfrequenzpuls RF1 bzw. RF2 und der jewei
ligen Auslesephase nur wenig ändern. Für die Phasenverschie
bung ist nämlich das Integral des Wirbelstrom-Magnetfeldes
über die Zeitspanne zwischen Anregung und Auslesephase maß
geblich.
Durch das Verfahren nach den Fig. 4 bis 7 werden die Wir
belströme in einer selektierten Schicht erfaßt. Eine Erfas
sung über das gesamte Meßvolumen hinweg ist möglich, indem
man mehrere Schichten nacheinander selektiert. Alternativ
könnte man aber auch ein aus der Bildgebung bekanntes drei
dimensionales Verfahren einsetzen. In diesem Fall wird der
Gradient in z-Richtung entsprechend Fig. 9 geschaltet. Ge
genüber dem Gradienten in z-Richtung kommt nach jeder Anre
gung ein weiterer Phasencodiergradient Gph3 bzw. Gph4 in z-
Richtung hinzu. Angeregt wird in diesem Fall durch einen
entsprechend breitbandigeren Hochfrequenzpuls RF1 und RF2
eine dicke Schicht bzw. Scheibe innerhalb des Phantoms. Die
Ortsauflösung in z-Richtung erfolgt dann durch den weiteren
Phasencodiergradienten Gph3 bzw. Gph4. Die gesamte Pulsse
quenz nach den Fig. 4 und 6 bis 9 wird dann m-mal durchge
führt, die entstehenden Signale S1 und S2 werden abgetastet
und in eine dreidimensionale Rohdatenmatrix eingetragen. Daraus
kann dann ebenfalls durch dreidimensionale Fourier
transformation und die oben beschriebene Phasenkorrektur ein
dreidimensionales Phasenbild berechnet werden, das Aufschluß
über die Wirbelstrom-Magnetfeld-Verteilung in allen drei
Raumrichtungen gibt.
Ferner kann man neben dem Wirbelstromverhalten des Gradien
tensystems in y-Richtung natürlich auch das Wirbelstromver
halten des Gradientenspulensystems für die x- und die z-
Richtung untersuchen, indem man die Meßgradienten GM⁻ und GM⁺
in diesen Richtungen einschaltet.
Claims (8)
1. Verfahren zur Erfassung von durch Gradienten verursachten
Wirbelstrom-Magnetfeldern in einem Kernspinresonanzgerät,
wobei auf eine räumlich ausgedehnte Probe (P) eine Pulsse
quenz eingestrahlt wird, die zwei Kernresonanzsignale (51, 52)
als Echos erzeugt, und durch Auswertung dieser Signale
(51, 52) Werte gewonnen werden, die von Wirbelströmen hervor
gerufene Magnetfelder repräsentieren, gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
- a) Ein erster Meßgradientenpuls (GM⁻) in einer ersten Rich tung wird eingeschaltet.
- b) Zumindest ein Teil der Probe (P) wird durch einen ersten Hf-Puls (RF1) angeregt und durch eine erste Gradienten echosequenz ein erstes komplexes Signal (51) gewonnen.
- c) Ohne vorheriges Einschalten des ersten Meßgradienten pulses (GM⁻) wird zumindest der Teil der Probe (P) erneut angeregt und durch eine zweite Gradientenechosequenz ein zweites komplexes Signal (52) gewonnen.
- d) Eines der Signale (51, 52) wird durch die Phaseninforma tion des anderen Signals phasenkorrigiert, so daß die verbleibende Phase nur noch das von Wirbelströmen hervorgerufene Magnetfeld repräsentiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor Schritt c) ein zweiter
Meßgradientenpuls (GM⁺) in einer zur ersten Richtung entge
gengesetzten Richtung eingeschaltet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Anregungen
nach den Schritten b) und c) je ein Schichtselektionsgradient
(Gs1⁺, Gs2⁺) eingeschaltet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die
Phasenkorrektur durch Division eines Signals (S1) durch die
Phaseninformation des anderen Signals (S2) durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die
Sequenz nach Anspruch 1 n-mal durchgeführt wird, wobei den
beiden Signalen (51, 52) jeweils von Sequenz zu Sequenz in
ihrer Zeit-Amplitudenfläche wechselnde erste Phasencodiergra
dienten (Gph1, Gph2) vorangestellt und die Signale (51, 52)
unter einem Auslesegradienten (Gr1, Gr2) in einer zu den
ersten Phasencodiergradienten (Gph1, Gph2) senkrechten Rich
tung ausgelesen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sequenz nach Anspruch 5
m-mal durchgeführt wird, wobei ein zusätzlicher, zum ersten
Phasencodiergradienten (Gph1, Gph2) und zum Auslesegradienten
(Gr1, Gr2) senkrechter zweiter Phasencodiergradient (Gph3,
Gph4) mit m unterschiedlichen Zeit-Amplitudenflächen durchge
führt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den gewonnenen
Signalen (51, 52) nach der Phasenkorrektur ein Phasenbild
berechnet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Erfassung von Wirbelströmen für unterschiedli
che Richtungen der Meßgradientenpulse (GM⁺, GM⁻) durchgeführt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325031 DE4325031C1 (de) | 1993-07-26 | 1993-07-26 | Verfahren zur Erfassung von durch Gradienten verursachten Wirbelstrom-Magnetfeldern in einem Kernspinresonanzgerät |
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DE19934325031 DE4325031C1 (de) | 1993-07-26 | 1993-07-26 | Verfahren zur Erfassung von durch Gradienten verursachten Wirbelstrom-Magnetfeldern in einem Kernspinresonanzgerät |
Publications (1)
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DE4325031C1 true DE4325031C1 (de) | 1994-11-03 |
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DE19934325031 Expired - Fee Related DE4325031C1 (de) | 1993-07-26 | 1993-07-26 | Verfahren zur Erfassung von durch Gradienten verursachten Wirbelstrom-Magnetfeldern in einem Kernspinresonanzgerät |
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