DE19859501C1 - Verfahren zur Erfassung von Wirbelströmen, die durch geschaltete Magnetfeldgradienten eines Kernspinresonanzgerätes verursacht werden und die Kreuzterme enthalten - Google Patents
Verfahren zur Erfassung von Wirbelströmen, die durch geschaltete Magnetfeldgradienten eines Kernspinresonanzgerätes verursacht werden und die Kreuzterme enthaltenInfo
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Abstract
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erfassung von Wirbelströmen, die durch geschaltete Magnetfeldgradienten verursacht werden und die Kreuzterme enthalten, können aus der selektierten Schicht innerhalb kurzer Zeit zumindest die Kreuzterme bestimmt werden, wobei das Verfahren folgende aufeinanderfolgende Schritte umfaßt: DOLLAR A a) Ein räumlich ausgedehntes Phantom wird in den Untersuchungsbereich des Kernspinresonanzgerätes gebracht, DOLLAR A b) ein Meßgradientenpuls (GM), der eine vorgebbare Pulsbreite (t¶G¶) aufweist, wird eingeschaltet, DOLLAR A c) nach dem Abschalten des Meßgradientenpulses (GM) werden wenigstens zwei, im Abstand (t¶1¶, t¶2¶, t¶n¶) aufeinanderfolgende Bildgebungssequenz-Blöcke generiert, aus deren bildgebenden Signalen ein zumindest zweidimensionaler komplexer Datensatz erzeugt wird, wobei die Phaseninformation (phi¶i¶ (x, y)) proportional zur Magnetfeldstärke (B(x, y, t)) ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von Wir
belströmen, die durch geschaltete Magnetfeldgradienten eines
Kernspinresonanzgerätes verursacht werden und die Kreuzterme
enthalten.
Ein Verfahren zur Kompensation von durch Gradienten verur
sachte Wirbelströme bei Kernspinresonanzgeräten ist in der
DE 43 13 392 A1 beschrieben. Die Gradienten dienen dazu, ei
nen Magnetfeldgradienten zu erzeugen. Dieser Magnetfeldgra
dient ist notwendig, um eine Ortsauflösung der Kernresonanz
signale in der Kernspintomographie zu erzeugen. Hierzu wird
einem homogenen, statischen Grundfeld in der Größenordnung
von 1 Tesla dieser Magnetfeldgradient überlagert. Zur Orts
auflösung in drei Dimensionen müssen Magnetfeldgradienten in
drei, vorzugsweise senkrecht aufeinanderstehenden Richtungen
erzeugt werden. Durch Gradientenspulen für die Erzeugung ei
nes Magnetfeldgradienten Gy in Y-Richtung wird innerhalb ei
nes kugelförmigen Untersuchungsvolumens ein weitgehend kon
stanter Magnetfeldgradient Gy in Y-Richtung erzeugt. Die Gra
dientenspulen für die X-Magnetfeldgradienten sind identisch
zu den Gradientenspulen für den Y-Magnetfeldgradienten aufge
baut und lediglich um 90° in azimutaler Richtung verdreht.
Die Gradientenspulen für den Magnetfeldgradienten in Z-
Richtung sind ringförmig ausgeführt und symmetrisch zum Mit
telpunkt des Untersuchungsvolumens angeordnet, wobei die bei
den Einzelspulen in entgegengesetzter Richtung stromdurch
flossen sind und dadurch einen Magnetfeldgradienten in Z-
Richtung erzeugen.
Die erforderlichen Magnetfeldgradienten müssen steile An
stiegs- und Abfallflanken aufweisen und während der Ein
schaltdauer möglichst konstant sein. Durch die steilen An
stiegs- und Abfallflanken werden jedoch in metallischen Tei
len des Kernspinresonanzgerätes, insbesondere im Innenrohr
des den Untersuchungsraum umgebenden Kryostaten Wirbelströme
induziert, die wiederum Magnetfelder erzeugen, die dem Ma
gnetfeldgradienten entgegengerichtet sind. Dies führt zu ei
ner Abrundung der Ecken der gewünschten Rechteckimpulse und
zu einem nach Abschalten der Magnetfeldgradienten abklingen
den parasitären Magnetfeld.
Der Verlauf von den Wirbelströmen verursachten Magnetfelder
B(t) läßt sich wie folgt darstellen:
B (t) = B0(t) + Gx(t)x + Gy(t)y + Gz(t)z + 0(t, x2, y2, z2),
wobei B0(t) der ortsunabhängige Term nullter Ordnung, Gx, Gy,
Gz die Terme erster Ordnung und 0(t, x2, y2, z2) der Term zweiter
Ordnung ist.
Dabei dominieren die Terme Gx, Gy, Gz erster Ordnung. Nur
diese können bei den bisher bekannten Wirbelstromkompensatio
nen kompensiert werden und müssen genau gemessen werden. Die
Terme höherer Ordnung, insbesondere der dritten Ordnung, kön
nen mit den bisher bekannten Verfahren nicht kompensiert wer
den und sind nur für größere Abstände vom Zentrum bedeutend.
Der ortsunabhängige Term erster Ordnung B0(t) ist im allge
meinen klein und kann z. B. von der unsymmetrischen Anordnung
der Gradientenspule im Magneten oder von anderen Effekten,
die die Symmetrie stören, herrühren. Zur Bestimmung der Terme
nullter und erster Ordnung reicht es aus, das von den Wirbel
strömen herrührende Magnetfeld für jede Richtung x, y, z an
zwei in der jeweiligen Richtung räumlich getrennten Punkten
zu messen.
Bei dem Verfahren gemäß der DE 43 13 392 A1 wird hierzu ein
räumlich ausgedehntes Phantom, wie es bei Kernspintomographen
auch für andere Test- und Einstellzwecke verwendet wird, in
den Untersuchungsraum eingebracht und mit einem schichtselek
tiven MR-Verfahren gemessen. Mit dem Verfahren gemäß der
DE 43 13 392 A1 kann eine Wirbelstromkompensation ohne spezi
elle Einrichtungen, wie Meßsonden und Halterungen durchge
führt und überprüft werden. Die Handhabung des Verfahrens ist
einfach, da das Phantom für die Messung nicht bewegt werden
muß. Weiterhin kann auf einfache Weise festgestellt werden,
ob zusätzliche Einbauten, wie z. B. eine Oberflächenspule zu
zusätzlichen Wirbelströmen führen. Das Verfahren gemäß der
DE 43 13 392 A1 ist jedoch nicht in der Lage, die Terme höhe
rer Ordnungen zu bestimmen.
Weiterhin ist in der EP 0 228 056 A2 ein Verfahren beschrie
ben, bei dem der Magnetfeldverlauf durch die in einer Probe
induzierten Kernresonanzsignale gemessen wird. Da die Mes
sung des Magnetfeldes an mindestens zwei Stellen des Untersu
chungsraumes erforderlich ist, muß für jeden Meßzyklus die
Probe zwischen zwei Meßpositionen hin- und hergewechselt wer
den. Zur Bestimmung von Wirbelströmen höherer Ordnung müßte
die Probe an vielen Meßpositionen plaziert werden, was sehr
aufwendig wäre.
In der DE 43 25 031 C1 und in der US 4,910,460 werden die
Wirbelströme mit einem ausgedehnten Phantom mit schichtselek
tiver MR-Bildgebung gemessen. Die dort beschriebenen Verfah
ren liefern nur eine räumliche Information, jedoch keine
zeitliche Information über die Wirbelstromverteilung. Damit
erlauben diese Verfahren nur die bildliche Darstellung der
räumlichen Wirbelstromverteilung und eignen sich nicht zur
quantitativen Bestimmung der Amplituden in Zeitkonstanten der
Wirbelströme, die jedoch zur Kompensation der Wirbelströme
nötig wäre.
Ferner wird in dem Aufsatz von Ch. Boesch et al. "Temporal and Spatial Analysis of
Fields Generated by Eddy Currents in Superconducting Magnets:
Optimization of Corrections and Quantitative Characterization
of Magnet/Gradient Systems" in der Zeitschrift "Magnetic Re
sonance in Medicine", 20, Seiten 268 bis 284 (1991), ein Ver
fahren beschrieben, das sich zur quantitativen Bestimmung von
Wirbelströmen höherer Ordnung eignet. Ähnlich wie bei den
Verfahren gemäß der DE 43 25 031 C1 und der US 4,910,460
werden Wirbelströme bildlich dargestellt, indem auf einen
Gradientenpuls eine Bildgebungssequenz folgt, die ein stimu
liertes Echo erzeugt, dessen Phasenlage proportional zu den
Wirbelströmen ist. Durch Messen in verschiedenen zeitlichen
Abständen nach dem Gradientenpuls läßt sich dabei aber auch
noch die zeitliche Entwicklung der Wirbelströme messen. Der
Nachteil des Verfahrens ist die lange Dauer der Bildgebungs
sequenz von ca. fünf Sekunden pro Fourierzeile und Zeitab
stand nach dem Gradientenpuls, wodurch sich eine Meßzeit von
mindestens 10 Minuten ergibt. Da die Sequenz in mehreren
Schritten und mit allen drei Gradienten zu wiederholen ist,
ergeben sich Gesamtmeßzeiten von weit über einer Stunde. Dies
ist für ein Verfahren, das routinemäßig zur Kompensation ein
gesetzt werden soll, wesentlich zu lange.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Erfassung von Wirbelströmen derart auszugestalten,
daß in der selektierten Schicht innerhalb kurzer Zeit zumin
dest die Kreuzterme des Wirbelstromes bestimmt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach An
spruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsge
mäßen Verfahrens sind jeweils Gegenstand von weiteren Ansprü
chen.
Das Verfahren nach Anspruch 1 umfaßt folgende aufeinanderfol
gende Schritte:
- a) Ein räumlich ausgedehntes Phantom wird in den Untersu chungsbereich des Kernspinresonanzgerätes gebracht,
- b) ein Meßgradientenpuls (GM), der eine vorgebbare Pulsbreite (tG) aufweist, wird eingeschaltet,
- c) nach dem Abschalten des Meßgradientenpulses (GM) werden wenigstens zwei, im Abstand (t1, t2, tn) aufeinanderfolgen de Bildgebungssequenz-Blöcke generiert, aus deren bildge benden Signalen ein zumindest zweidimensionaler komplexer Datensatz erzeugt wird, wobei die Phaseninformation (ϕi (x, y)) proportional zur Magnetfeldstärke (B(x, y, t)) ist.
Das Verfahren gemäß Anspruch 1 liefert innerhalb einer selek
tierten Schicht neben einer zweidimensionalen Ortsinformation
auch eine zeitliche Information über die Verteilung der Wir
belströme. Damit können auf einfache und schnelle Weise zu
mindest die Kreuzterme der Wirbelströme zuverlässig bestimmt
werden.
Die einfachste Möglichkeit der Erfassung von Wirbelströmen
bietet ein Verfahren gemäß Anspruch 2, das folgende weitere
Merkmale umfaßt:
- c) Als Bildgebungssequenz-Blöcke dienen wenigstens zwei Gra
dientenecho-Blöcke, die nach dem Abschalten des Meßgra
dientenpulses (GM) erzeugt werden und im Abstand (t1, t2,
tn) aufeinander folgen, wobei in jedem Gradientenecho-
Block
- c1) unter Einwirkung eines Schichtselektions-Gradienten pulses (GS1, GS2, GSn) ein erster schichtselektiver HF- Puls (RF1, RF2, RFn) eingestrahlt wird und
- c2) das dadurch erzeugte, als bildgebendes Signal dienende Gradientenecho (S1, S2, Sn) während der Abklingzeit des durch den Meßgradientenpuls (GM) verursachten Wirbel stromes (IE) erfaßt wird, wobei
- c3) jedem Gradientenecho (S1, S2, Sn) ein Phasenkodiergra dient (GP1, GP2, GPn) vorangestellt wird,
- c4) das Gradientenecho (S1, S2, Sn) wird unter einem Ausle segradienten (GR1, GR2, GRn) in einer zum Phasenkodier gradienten (GP1, GP2, GPn) senkrechten Richtung ausgele sen,
- d) die Schritte b) und c) werden mit einem weitergeschalteten Phasenkodiergradienten (GP1, GP2, GPn) wiederholt.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 2 sind als Bildgebungsse
quenz-Blöcke also wenigstens zwei Gradientenecho-Blöcke vor
gesehen. Auch dieses Verfahren liefert innerhalb einer selek
tierten Schicht neben einer zweidimensionalen Ortsinformation
zusätzlich eine zeitliche Information über die Verteilung der
Wirbelströme, so daß auch bei dieser vorteilhaften Ausgestal
tung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einfache und
schnelle Weise zumindest die Kreuzterme der Wirbelströme zu
verlässig bestimmt werden können.
Bei einem Verfahren gemäß Anspruch 3 werden die Schritte b)
und c) des Verfahrens nach Anspruch 1 mit wenigstens einer
anderen Lage der selektierten Schicht wiederholt. Bei einem
Verfahren nach Anspruch 4 werden die Schritte b) bis d) des
Verfahrens nach Anspruch 2 mit wenigstens einer anderen Lage
der selektierten Schicht wiederholt. Dadurch erhält man bei
beiden Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu
sätzlich zur zeitlichen Information über den Verlauf der Wir
belströme auch eine dreidimensionale Ortsinformation. Auf
grund der nunmehr räumlichen und zeitlichen Information über
die Wirbelstromverteilung können zusätzlich zu den Kreuzter
men auch die Terme höherer Ordnung bestimmt werden. Da diese
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens eine we
sentlich schnellere Erfassung von Wirbelströmen zuläßt, die
durch geschaltete Magnetfeldgradienten verursacht werden und
die Kreuzterme und Terme höherer Ordnung enthalten, sind ins
besondere die Verfahren gemäß Anspruch 3 oder 4 als Routine
verfahren einsetzbar.
Ist bei einer Messung von wenigstens zwei selektierten
Schichten eine Erfassung von Wirbelströmen höherer als erster
Ordnung ohne Meßzeitverlängerung gewünscht, dann kann z. B.
ein Verfahren gemäß Anspruch 7 angewandt werden, bei dem die
Gradientenecho-Blöcke der verschiedenen Schichten ineinander
verschachtelt sind.
Vorteilhafte Verfahren zur Berechnung zweidimensionaler Bil
der aus den erfaßten Wirbelströmen sind in den Ansprüchen 8
und 9 beschrieben.
Der Anspruch 11 beschreibt ein bevorzugtes Verfahren zur Be
rechnung der nicht-linearen Wirbelstromanteile.
Wie diese nicht-linearen Wirbelstromanteile beispielsweise zu
kompensieren sind, ist in Anspruch 12 angegeben.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun
unter Hinweis auf die schematische Zeichnung nachfolgend be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schichtselektive HF-Pulse RF,
Fig. 2 den Verlauf von Schichtselektions-Gradientenpulsen
GS,
Fig. 3 den Verlauf der Auslesegradienten GR,
Fig. 4 den Verlauf der Phasencodiergradienten GP,
Fig. 5 den Verlauf des Wirbelstromes IE.
Bei dem in den Fig. 1 bis 5 beschriebenen Verfahren zur Erfas
sung von Wirbelströmen, die durch geschaltete Magnetfeldgra
dienten eines Kernspinresonanzgerätes verursacht werden und
die Kreuzterme und Terme höherer Ordnung enthalten, wird zu
nächst ein räumlich ausgedehntes Phantom, z. B. ein Kugel
phantom mit 240 mm Durchmesser, in den Untersuchungsbereich
des Kernspinresonanzgerätes gebracht. Anschließend wird ein
Meßgradientenpuls GM für eine längere Zeit, z. B. für ein bis
zwei Sekunden, eingeschaltet. Der Meßgradientenpuls GM weist
eine vorgebbare Pulsbreite tG auf. Die Pulsbreite tG des Meß
gradientenpulses GM ist dabei vorzugsweise länger als die zu
untersuchende Wirbelstromzeitkonstante.
Nach dem Abschalten des Meßgradientenpulses GM werden wenig
stens zwei, im Abstand t1, t2 bis tn aufeinanderfolgende Gra
dientenecho-Blöcke GE1, GE2 bis GEn erzeugt. Der Abstand tn
des letzten Gradientenecho-Blocks Gen ist dabei vorzugsweise
so groß, daß alle Wirbelstrome IE des Meßgradienten GM weit
gehend abgeklungen sind (z. B. ein bis fünf Sekunden).
In jedem Gradientenecho-Block GE1, GE2 bis GEn wird unter
Einwirkung eines Schichtselektions-Gradientenpulses GS1, GS2
bis GSn ein erster schichtselektiver HF-Puls RF1, RF2 bis RFn
eingestrahlt. Durch die Einwirkung des Schichtselektions-
Gradientenpulses GS1, GS2 bis GSn gemäß Fig. 2 wird die Anre
gung auf eine Schicht des Phantoms beschränkt. Anschließend
wird durch einen Rephasiergradienten GS- in negativer Rich
tung die vom Schichtselektionsgradienten GS1, GS2 bis GSn
verursachte Dephasierung des Kernspins rückgängig gemacht.
Das durch die Einstrahlung des ersten schichtselektiven HF-
Pulses RF1, RF2 bis RFn erzeugte Gradientenecho S1, S2 bis Sn
dient als bildgebendes Signal und wird während der Abkling
zeit des durch den Meßgradientenpuls GM verursachten Wirbel
stromes IE erfaßt.
Zur phasenempfindlichen Abtastung der Gradientenechos S1, S2
bis Sn wird jedem Gradientenecho S1, S2 bis Sn ein Phasenco
diergradient GP1, GP2 bis GPn vorangestellt. Zeitgleich zum
Phasencodiergradienten GP1, GP2 bis GPn wird bei der in den
Fig. 1 bis Fig. 5 beschriebenen Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens ein Dephasiergradient GD eingeschaltet, um
die durch den Rephasiergradienten GS- verursachte Dephasie
rung der Kernspins rückgängig zu machen.
Das Gradientenecho S1, S2 bis Sn wird unter einem Auslesegra
dienten GR1, GR2 bis GRn in einer zum Phasencodiergradienten
GP1, GP2 bis GPn senkrechten Richtung ausgelesen.
Die Abfolge Meßgradientenpuls GM und n Gradientenecho-Blöcke
GE1, GE2 bis GEn wird mit einer Repetitionszeit TR wieder
holt, wobei der Phasencodiergradient GP1, GP2 bis GPn weiter
geschaltet wird.
Aus den ermittelten Gradientenechos S1, S2 bis Sn wird eine
der Anzahl n der Gradientenecho-Blöcke GE1, GE2 bis GEn ent
sprechenden Anzahl von zweidimensionalen Datensätzen i ermit
telt, die nach einer zweidimensionalen Fourier-Transformation
die entsprechende Anzahl n komplexer zweidimensionaler Bilder
des Phantoms liefern.
Alle komplexen Datensätze i werden zu den Zeitpunkten ti mit
einem Referenz-Datensatz derart phasenkorrigiert, daß daraus
Phasenbilder berechenbar sind, die den zeitlichen Abfall der
Wirbelströme IE zu den Zeitpunkten ti darstellen. Als Refe
renz-Datensatz wird vorzugsweise ein Datensatz gewählt, bei
dem die Wirbelströme weitgehend abgeklungen sind.
Für jeden Datensatz i mit den Koordinaten (x, y) ist die Pha
senlage ϕi(x, y) für jeden Pixel gegeben durch die folgende
Gleichung:
Die Phase ϕi(x, y) ist also proportional zum Integral über das
Magnetfeld B zwischen dem schichtselektiven Hochfrequenz-An
regungspuls RF1, RF2 bis RFn und dem Gradientenecho S1, S2
bis Sn zuzüglich einem konstanten Phasenfehler ϕ0(x, y), wobei
der Proportinalitätsfaktor γ die gyromagnetische Konstante
ist.
Das Magnetfeld B besteht aus der zeitlich konstanten Feldver
teilung B0, dem zeitlich veränderlichen Wirbelstromfeld BM,
das vom Meßgradienten GM erzeugt wird, und dem Wirbelstrom
feld BS, das von dem Gradientenecho-Block GE1, GE2 bis GEn
selber erzeugt wird:
B(x, y, t) = B0(x, y) + BM(x, y, t) + BS(x, y, t)
Für die Phasenlage ϕi(x, y) eines jeden Pixels des Datensatzes
i mit den Koordinaten (x, y) erhält man dann:
ϕi(x, y) = γ(B0(x, y) + BM(x, y, ti))TE + ϕ0 + ϕS(x, y)
Für die zeitlich konstante Feldverteilung B0 und das zeitlich
veränderliche Wirbelstromfeld BM wurde das Integral unter der
Annahme berechnet, daß der Wirbelstrom IE des Meßgradienten
pulses GM während der Echozeit TE konstant ist. Der Phasenan
teil ϕS, der durch die Wirbelströme des Gradientenecho-
Blockes GE1, GE2 bis GEn selbst entsteht, ist für alle Gra
dientenecho-Blöcke gleich. Verwendet man nun das n-te Gra
dientenecho GEn zur Phasenkorrektur aller anderen, so bleiben
nur noch die Wirbelstromfelder BS des Meßgradientenpulses GM:
ϕi(x, y) - ϕn(x, y) = γBM(x, y, ti)TE - γBM(x, y, tn)TE ≈ γBM(x, y, ti)TE
Wenn die Zeit tn groß ist gegenüber der Zeitkonstanten des
Wirbelstromes IE, dann ist die Phasendifferenz Δϕi proportio
nal zum Wirbelstrom IE zum Zeitpunkt ti.
Um nun Wirbelstrom-Bilder zu den Zeitpunkten ti zu erhalten,
wird jedes komplexe zweidimensionale Bild mit dem Datensatz
zum Zeitpunkt tn phasenkorrigiert. Daraus können dann Phasen
bilder berechnet werden, die den zeitlichen Abfall der Wir
belströme zu den Zeitpunkten t1 bis tn-1 darstellen.
Die nicht-linearen Anteile der auftretenden Wirbelströme IE
können nun aus einer Entwicklung der Feldverteilung nach Ku
gelfunktionen berechnet werden. Da die Phasenbilder Phasen
sprünge aufweisen können, ist im allgemeinen kein direkter
Daten-Fit an die Phasendaten möglich.
Eine Art der Auswertung besteht darin, die Phasensprünge in
bekannter Weise aus dem Datensatz herauszurechnen und dann
eine Entwicklung nach Kugelfunktionen anzufitten.
Eine alternative Methode ist in der DE 195 11 791 C1 be
schrieben. Bei diesen Verfahren werden die Phasendifferenzen
benachbarter Pixel eines Datensatzes berechnet und die räum
lichen Ableitungen der Kugelfunktionen mit einer Fit-Methode
gebildet.
Beide Verfahren liefern dann die Koeffizienten der Kugelfunk
tionen zu den Zeitpunkten ti. Durch einen Fit von zeitlich
abfallenden e-Funktionen a . e-t/ τ an die Koeffizienten erhält
man für jeden Koeffizienten eine Amplitude und eine Zeitkon
stante.
Hat man die nicht-linearen Wirbelstromanteile berechnet, dann
können diese auch kompensiert werden. Vorzugsweise geschieht
dies durch eine Filterung der in einem Gradientenkanal er
zeugten Gradientenpulse, wodurch die Amplituden und die Zeit
konstanten dieser nicht-linearen Wirbelströme kompensiert
werden. Als Ergebnis der Filterung steht ein Kompensations
puls zur Verfügung, der auf die beiden anderen Gradientenka
näle und/oder auf Shimspulen des Kernspinresonanzgerätes ge
geben wird.
Kreuzterme des Wirbelstromes lassen sich durch Kugelfunktio
nen erster Ordnung beschreiben. So erzeugt z. B. der x-
Gradient einen A10-Wirbelstrom, der einem z-Gradienten ent
spricht. Wie in der Literatur beschrieben, lassen sich solche
Terme durch einen Gegenpuls des entsprechenden Gradienten (im
Beispiel ist dies der z-Gradient) kompensieren.
Die Terme höherer Ordnung im Wirbelstrom lassen sich durch
Pulsen der Shimspulen des Kernspinresonanzgerätes kompensie
ren. In der Praxis kann man sich hierzu auf die Terme zweiter
und dritter Ordnung beschränken, da höhere Ordnungen nur noch
kleine Wirbelstromfelder verursachen.
Bei einem Kernspinresonanzgerät mit einem supraleitenden Ma
gneten dominieren die Wirbelströme in den Kälteschilden mit
Zeitkonstanten von 300 bis 500 ms. Das heißt, der Meßgradien
tenpuls GM sollte eine Länge von beispielsweise zwei Sekunden
haben und der Abstand tn des Gradientenecho-Blockes GEn vom
Meßgradientenpuls GM sollte bei drei Sekunden liegen. Damit
ergibt sich für die Repetitionszeit TR ein Wert von fünf Se
kunden. Wenn nur eine Zeitkonstante zu bestimmen ist, genügen
vier bis acht Datensätze i. Da das Phasenbild nur eine gerin
ge Variation aufweist, genügt eine Matrix von 16 × 16, wo
durch eine Meßzeit von 80 Sekunden benötigt wird.
Um Wirbelströme bis zur zweiten Ordnung zu bestimmen, genügt
die Messung nur einer selektierten Schicht nicht, sondern man
muß wenigstens eine weitere selektierte Schicht messen. Die
beiden selektierten Schichten weisen z. B. eine Schichtver
schiebung von ±50 mm auf.
Um eine Meßzeitverlängerung zu vermeiden, sollten die Gra
dientenecho-Blöcke ineinander verschachtelt sein. Die Ver
schachtelung der Gradientenecho-Blöcke wird dadurch erreicht,
daß z. B. zunächst das Echo 1 von Schicht 1, dann das Echo 1
von Schicht 2, dann Echo 2 von Schicht 1, dann Echo 2 von
Schicht 2 usw. gemessen wird.
Im Rahmen der Erfindung sind weitere Varianten denkbar. So
kann z. B. eine dreidimensionale Messung (zeitliche Informa
tion und dreidimensionale Ortsinformation über den Verlauf
der Wirbelströme) mit einem zusätzlichen Phasenkodiergradien
ten in Selektionsrichtung erreicht werden.
Weiterhin ist es möglich, die Phasenkorrektur nicht mit dem
letzten Gradientenecho Sn durchzuführen, sondern mit einer
zusätzlichen Messung, bei der der Meßgradient GM eine andere
Stärke hat, wie z. B. 0 oder invertiert (negativer Meßgra
dientenpuls).
Weiterhin braucht der Meßgradientenpuls GM nicht zwingend der
Schichtselektions-Gradientenpuls GS sein. Der Meßgradienten
puls GM kann im Rahmen der Erfindung auch eine beliebige Ori
entierung haben.
Die Phasenkorrektur kann außerdem mit einem Gradientenecho
erfolgen, das vor dem Meßgradientenpuls GM liegt.
Weiterhin kann man durch Weglassen des Auslesegradienten GR
einen FID (free induction decay, freier Induktionszerfall)
erzeugen, die Frequenz oder die Phase auswerten (Zeitinforma
tion) und die (zwei- oder dreidimensionale) Ortsinformation
durch einen zusätzlichen Phasencodiergradienten in Auslese
richtung erzeugen (bei entsprechend längerer Meßzeit).
Wie aus den vorstehenden Ausführungen ersichtlich ist, läßt
sich das erfindungsgemäße Prinzip vielseitig ausgestalten.
Somit kann auf einfache Weise mit einem sehr geringen Zeit
aufwand eine Erfassung der diskutierten Wirbelströme vorge
nommen werden. Zusätzlich können mit einem nur geringfügig
größeren Zeitaufwand weitere Information über die Wirbelströ
me gewonnen werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Erfassung von Wirbelströmen, die durch ge
schaltete Magnetfeldgradienten eines Kernspinresonanzgerätes
verursacht werden und die Kreuzterme enthalten, wobei das
Verfahren folgende aufeinanderfolgende Schritte umfaßt:
- a) Ein räumlich ausgedehntes Phantom wird in den Untersu chungsbereich des Kernspinresonanzgerätes gebracht,
- b) ein Meßgradientenpuls (GM), der eine vorgebbare Pulsbreite (tG) aufweist, wird eingeschaltet,
- c) nach dem Abschalten des Meßgradientenpulses (GM) werden wenigstens zwei, im Abstand (t1, t2, tn) aufeinanderfolgen de Bildgebungssequenz-Blöcke generiert, aus deren bildge benden Signalen ein zumindest zweidimensionaler komplexer Datensatz erzeugt wird, wobei die Phaseninformation (ϕi(x, y)) proportional zur Magnetfeldstärke (B(x, y, t)) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, das folgende weitere Merkmale
umfaßt:
- c) Als Bildgebungssequenz-Blöcke dienen wenigstens zwei Gra
dientenecho-Blöcke, die nach dem Abschalten des Meßgra
dientenpulses (GM) erzeugt werden und im Abstand (t1, t2,
tn) aufeinander folgen, wobei in jedem Gradientenecho-
Block
- c1) unter Einwirkung eines Schichtselektions-Gradienten pulses (GS1, GS2, GSn) ein erster schichtselektiver HF- Puls (RF1, RF2, RFn) eingestrahlt wird und
- c2) das dadurch erzeugte, als bildgebendes Signal dienende Gradientenecho (S1, S2, Sn) während der Abklingzeit des durch den Meßgradientenpuls (GM) verursachten Wirbel stromes (IE) erfaßt wird, wobei
- c3) jedem Gradientenecho (S1, S2, Sn) ein Phasenkodiergra dient (GP1, GP2, GPn) vorangestellt wird,
- c4) das Gradientenecho (S1, S2, Sn) wird unter einem Ausle segradienten (GR1, GR2, GRn) in einer zum Phasenkodier gradienten (GP1, GP2, GPn) senkrechten Richtung ausgele sen,
- d) die Schritte b) und c) werden mit einem weitergeschalteten Phasenkodiergradienten (GP1, GP2, GPn) wiederholt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, das folgendes weiteres Merkmal
umfaßt:
- e) Die Schritte b) und c) werden zur Erfassung von Wirbel strömen, die Terme höherer Ordnung enthalten, mit wenig stens einer anderen Lage der selektierten Schicht wieder holt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, das folgendes weiteres Merkmal
umfaßt:
- e) Die Schritte b) bis d) werden zur Erfassung von Wirbel strömen, die Terme höherer Ordnung enthalten, mit wenig stens einer anderen Lage der selektierten Schicht wieder holt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, das folgendes weiteres Merkmal
umfaßt:
- f) Zusätzlich zum Schichtselektions-Gradientenpuls wird ein zusätzlicher Phasenkodiergradient geschaltet.
6. Verfahren nach Anspruch 2, das folgendes weiteres Merkmal
umfaßt:
- g) Anstatt des Schichtselektions-Gradientenpulses wird ein zusätzlicher Phasenkodiergradient geschaltet.
7. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, das folgendes weiteres
Merkmal umfaßt:
- h) Die Gradientenecho-Blöcke mehrerer selektierter Schichten sind ineinander verschachtelt.
8. Verfahren nach Anspruch 2, das folgendes weiteres Merkmal
umfaßt:
- i) Aus den ermittelten, als bildgebende Signale dienenden Gradientenechos (S1, S2, Sn) wird eine Anzahl (n) von zweidimensionalen Datensätzen (i) ermittelt, die nach ei ner zweidimensionalen Fouriertransformation die entspre chende Anzahl (n) komplexer zweidimensionaler Bilder des Phantoms liefern, wobei diese Anzahl (n) der Zahl der Gra dientenecho-Blöcke entspricht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, das folgendes weiteres Merkmal
umfaßt:
- j) Alle komplexen Datensätze (i) werden zu den Zeitpunkten (ti) mit einem Referenz-Datensatz derart phasenkorrigiert, daß daraus Phasenbilder berechenbar sind, die den zeitli chen Abfall der Wirbelströme (IE) zu den Zeitpunkten (ti) darstellen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, das folgendes weiteres Merkmal
umfaßt:
- k) Als Referenz-Datensatz wird ein Datensatz gewählt, bei dem die Wirbelströme (IE) weitgehend abgeklungen sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, das folgen
des weiteres Merkmal umfaßt:
- a) Die nicht-linearen Anteile der Wirbelströme (IE) werden aus einer Entwicklung der Feldverteilung nach Kugelfunk tionen berechnet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, das folgende
weitere Merkmale umfaßt:
- m) Kompensation der nicht-linearen Anteile der Wirbelströme (IE) durch eine Filterung der in einem Gradientenkanal er zeugten Gradientenpulse, die Wirbelströme (IE) anregen, wobei
- n) als Ergebnis der Filterung ein Kompensationspuls zur Ver fügung steht, der auf die beiden anderen Gradientenkanäle und/oder Shimspulen des Kernspinresonanzgerätes gegeben wird.
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