DE4324224C1 - Quadrupol-Ionenfallen mit schaltbaren Multipol-Anteilen - Google Patents
Quadrupol-Ionenfallen mit schaltbaren Multipol-AnteilenInfo
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Description
Die vielfältigen Anwendungen der Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfallen als einfache
Massenspektrometer, als Tandem-Massenspektrometer für MS/MS-Untersuchungen, als
Reaktionsgefäße und Meßinstrumente für Ionen-Molekül-Reaktionen, als Werkzeug für
die selektierende Speicherung von Ionen mit einheitlichem Massen-zu-Ladungs-
Verhältnis, und für die Fragmentierung von Ionen für Untersuchungen ihrer Struktur
sind aus dem Standardwerk "Quadrupole Storage Mass Spectrometry" von R. E. March
und R. J. Hughes, John Wiley & Sons, New York 1989, bekannt.
Die Überlagerung des Hochfrequenz-Quadrupolfeldes mit relativ schwachen, gleich
frequenten höheren Multipolfeldern hat starke Wirkungen auf die gespeicherten Ionen,
wenn diese sich nicht nur im Zentrum des Quadrupolfeldes, sondern durch die
Amplitude ihrer Sekularschwingungen auch in den nichtzentralen Gebieten der
Ionenfalle befinden. Letzteres ist der Fall, wenn (a) die Ionen von außerhalb in die
Ionenfalle eingeführt werden, wenn (b) die Ionen durch elektrische Zusatzfelder in ihrer
Sekularschwingung angeregt werden (beispielsweise bei der stoßinduzierten
Fragmentierung der Ionen) und wenn (c) die Ionen zur Analyse massenselektiv aus der
Ionenfalle ausgeworfen werden.
Die Erzeugung von Quadrupolfeldern mit überlagerten schwachen Multipolfeldern
gerader Ordnungszahlen durch besondere Formgebung der Elektroden ist aus
EP 0 321 819 B1 bekannt. Die Überlagerung mit schwachen Hexapol- und Oktopolfeldern
ist in DE 40 17 264 C2 beschrieben.
Höhere Multipolfelder mit gerader Ordnungszahl (Oktopolfelder, Dodekapolfelder)
stabilisieren die Speicherung von Ionen gegen Störfelder, deren Frequenz in Resonanz
mit der Sekularschwingung ist (J. Franzen, Int. J. Mass Spectrom. Ion Proc., 106 (1991)
63-78). Die Störfelder können durch Störfrequenzen auf der Speicher-Hochfrequenz
spannung erzeugt sein, durch Störfrequenzen auf anderen Elektroden, oder auch durch
nichtlineare Resonanzbedingungen, die von der zufälligen oder gewollten
Formabweichung der Elektroden stammen. Tritt eine Resonanz mit einer Störfrequenz
ein, so nimmt die Ionenschwingung kontinuierlich Energie auf, es vergrößert sich die
Schwingungsamplitude, und die Ionen gehen dann durch Anstoßen an die Elektroden
verloren. Die Multipolfelder bewirken eine Veränderung der sekularen
Schwingungsfrequenz der Ionen mit wachsender Schwingungsamplitude; dadurch
geraten Ionen bei Vergrößerung ihrer Oszillation durch resonante Energieaufnahme
schnell außer Takt mit der anregenden Störfrequenz, und damit außer Resonanz. Eine
weitere Energieaufnahme unterbleibt. Im Gegensatz zum reinen Quadrupolfeld besteht
bei Multipolfeld-Überlagerung somit eine deutliche Spannungsschwelle für die Ent
fernung von Ionen aus der Falle.
Eine Art der Benutzung der Ionenfallen als Massenspektrometer beruht auf dem massen
selektiven Auswurf der Ionen aus der Falle durch willkürlich angebrachte Löcher in den
Elektroden. Es gibt verschiedene Resonanzphänomene, die dafür genutzt werden
können: die Resonanz am Rande des stabilen Speicherbereiches (US 45 40 884), die
Resonanz mit einem elektrisch erzeugten Dipolfeld (US Re 34000) und die Resonanz mit
einer nichtlinearen Resonanzbedingung durch Überlagerung mit höheren Multipolfel
dern (EP 0 383 961 A1). In allen Fällen können die Ionen aufeinanderfolgender Massen
(genauer: Massen-zu-Ladungs-Verhältnisse) durch den Auswurf außerhalb der Ionenfalle
sequentiell mit einem Ionendetektor nachgewiesen und als Ionenstrom gemessen werden.
Multipolfelder mit geradzahliger Multipol-Ordnung (Oktopol, Dodekapol) können
diesen massen-selektiven Auswurf von Ionen aus den Ionenfallen günstig beeinflussen,
indem sie das Massenauflösungsvermögen erhöhen. Auch hier spielt die mutipolerzeugte
Abhängigkeit der Schwingungsfrequenz von der Amplitude eine Rolle. Mit Vergröße
rung der Amplitude bei Annäherung an die Resonanzbedingung für den Ionenauswurf
kann die Schwingungsfrequenz so verändert werden, daß die Resonanz schneller erreicht
und die Energieaufnahme zur Amplitudenvergrößerung verstärkt wird.
Ungerade höhere Multipolfelder (Hexapolfelder, Dekapolfelder), die zusätzlich zu den
geraden Multipolfeldern überlagert werden, können den massenselektiven Ionenauswurf
nochmals verbessern, indem sie die Richtung des Auswurfs so festlegen, daß die Ionen
die Falle immer durch dieselbe Endkappe verlassen. Die andere Endkappe wird von den
schwingenden Ionen gar nicht erreicht.
Für die massenselektive Einspeicherung von Ionen in die Ionenfalle sind die überlagerten
Multipolfelder jedoch ungünstig. Für diese Art der Einspeicherung werden alle uner
wünschten Ionen durch ein an die Elektroden zusätzlich angelegtes Gemisch von ver
schieden-frequenten Wechselspannungen an der Speicherung gehindert. Die Sekular
frequenzen der unerwünschten Ionen werden beständig angeregt, so daß sie die Ionen
falle in kurzer Zeit verlassen. In dem Frequenzgemisch fehlt aber die Frequenz für die
Anregung der erwünschten Ionensorte, daher kann diese Ionensorte durch Abbremsung
in einem Bremsgas in der Ionenfalle eingefangen und gespeichert werden. Auch die
gleichzeitige Speicherung mehrerer Ionensorten ist möglich, indem im Frequenzgemisch
mehrere Lücken gelassen werden. Es kann sich dabei um Ionen handeln, die außerhalb
der Ionenfalle erzeugt und in diese ionenoptisch eingebracht werden, oder aber um
Ionen, die durch einen Ionisierungsprozeß beliebiger Art innerhalb der Ionenfalle
erzeugt werden.
In US-PS 3 555 273 wird eine Vielelektrodenstruktur für ein Massenfilter angegeben, mit
dem sich Felder erzeugen lassen, die ein Zwischending zwischen einem zweidimen
sionalen Quadrupolfeld eines Quadrupol-Massenfilters, und dem dreidimensionalen
Quadrupolfeld einer Ionenfalle bilden. Dabei werden die Felder durch eine flächige 3-
Elektroden-Struktur, Fig. 1, oder durch eine Vielzahl von auf unterschiedlichen
Potentialen liegende elliptische Ringe, Fig. 4 und 6, erzeugt.
Die Art der massenselektiven Speicherung der Ionen durch eine oder mehrere Frequenz
lücken in einem angelegten Frequenzgemisch verlangt, daß die Ionen eine sekulare
Schwingungsfrequenz besitzen, die unabhängig von ihrer Schwingungsamplitude ist. Die
Ionen können also nur dann gut massenaufgelöst eingespeichert werden, wenn ihre
Schwingungsfrequenz unabhängig von der Schwingungsamplitude ist, da sie nur dann in
der schmalen Frequenzlücke von einer Anregung durch das Frequenzgemisch
unbehelligt bleiben. Höhere Multipolfelder erzeugen eine Abhängigkeit der
Schwingungsfrequenz von der Schwingungsamplitude, nur in einem sauberen Qua
drupolfeld ist die Schwingungsfrequenz unabhängig von der Schwingungsamplitude.
Daher ist eine gut massenaufgelöste selektive Speicherung einzelner Ionensorten nur in
einem reinem Quadrupolfeld möglich.
Bisher sind nur Anordnungen für Ionenfallen beschrieben, die entweder ein relativ
sauberes Quadrupolfeld oder aber eine mehr oder weniger starke Überlagerung des
Quadrupolfeldes mit höheren Multipolfeldern erzeugen. Die Art des Feldes wird durch
eine feste Elektrodenstruktur vorgegeben, oder durch eine feste Teilung der angelegten
Hochfrequenz an Vielelektrodensystemen. Schmale Korrekturringe zwischen den
Endkappenelektroden einerseits und Ringelektroden andererseits dienen nur zur
Korrektur des Quadrupolfeldes.
Es ist eine Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfalle zu konstruieren, die einerseits aus
gewählte Ionen gut massenaufgelöst selektiv einspeichern kann, andererseits Ionen stabil
speichert und gut massenaufgelöst selektiv auswerfen kann.
Der Erfindungsgedanke besteht darin, eine Ionenfalle zu konstruieren, die einerseits mit
einem möglichst idealen Quadrupolfeld, andererseits mit definiert überlagerten höheren
Multipolfeldern betrieben werden kann. Die verschiedenen Betriebszustände sollen sich
schnell umschalten lassen, ohne daß dabei gespeicherte Ionen wesentlich gestört werden.
Da die dreidimensionalen, rotationssymmetrischen Multipolfelder im mathematischen
Sinne eine orthogonale Menge darstellen, können alle rotationssymmetrischen Felder als
Überlagerung von Multipolfeldern dargestellt werden. Die Überlagerungen bestehen
dabei aus Dipolfeld, Quadrupolfeld, Hexapolfeld, Oktopolfeld, Dekapolfeld, Dodekapol
feld und so weiter. Die Rotationsachse, die sogenannte z-Achse, ist bei der Überlagerung
allen Feldern gemeinsam.
Die Elektroden einer Ionenfalle können so geformt werden, daß sie bei Anlegen der
Hochfrequenzspannung zwischen der Ringelektrode einerseits und den Endkappen
elektroden andererseits ein relativ sauberes Quadrupolfeld, also ein Quadrupolfeld ohne
überlagerte andere Multipolfelder, im Inneren erzeugen (Paul und Steinwedel, US
2,939,952). Das Quadrupolfeld ist nur "relativ sauber", da die Erzeugung eines ideal
sauberen Quadrupolfeldes wegen der Randfelder, die durch die endliche Größe der
Elektrodenstruktur immer gegeben sind, nicht vollständig möglich ist. Für die meisten
Betriebszwecke reicht jedoch die Güte des so erzeugten Quadrupolfeldes aus.
Es ist die Grundlage der Erfindung, eine oder mehrere der Elektroden einer solchen
quadrupolfelderzeugenden, rotationssymmetrischen Elektrodenstruktur eine Ionenfalle
in rotationssymmetrische Teilelektroden zu teilen, möglichst ohne dabei die
rotationshyperbolische Form der inneren Elektrodenoberflächen zu stören, und die
Teilelektroden getrennt mit Hochfrequenz-Spannungen gleicher Frequenz und Phase,
aber umschaltbar verschiedener Spannung, zu versorgen. Durch Abstimmung der
angelegten Hochfrequenz-Spannungen läßt es sich erreichen, daß sowohl die restlichen
rotationssymmetischen Feldfehler der Ionenfalle (Rest-Multipolfelder höherer Ordnung)
in einer ersten Näherung kompensiert werden können, wie auch, daß durch Umschalten
der Spannungen gezielt ungerade und gerade Multipolfelder höherer Ordnung
überlagert werden können.
Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnungen und der Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden.
Bild 1 zeigt eine Prinzipskizze einer rotationshyperbolischen Elektrodenstruktur aus End
kappen und Ringelektroden, die von isolierenden Trägern (8) gehalten werden. Die obere
Endkappe ist in zwei Teilelektroden (1) und (2) geteilt, die untere Endkappe in die Teil
elektroden (6) und (7). Die Ringelektrode ist in die Teilelektroden (3), (4) und (5) geteilt.
Werden die Teilelektroden (1), (2), (6) und (7) elektrisch leitend verbunden, und ebenfalls
die Teilelektroden (3), (4) und (5), so kann ein relativ reines Quadrupolfeld ohne wesent
liche Anteile höherer Multipolfelder erzeugt werden, wenn zwischen den beiden
Elektrodengruppen eine Spannung angelegt wird. Der Potentialverlauf des
Quadrupolfeldes ist gestrichelt angedeutet.
Werden die Teilelektroden jedoch elektrisch isoliert und mit verschiedenen Spannungen
gleicher Frequenz und Phase beaufschlagt, so kann das rotationssymmetrische Feld im
Inneren relativ variabel verändert werden. Eine solche Veränderung entspricht im
mathematischen und physikalischen Sinne immer einer Überlagerung des
Quadrupolfeldes mit Multipolfeldern. Eine symmetrische Spannungsversorgung mit
symmetrischer Elektrodenteilung in bezug auf die Ebene z = 0 erzeugt Multipolfelder
gerader Ordnungszahlen, eine unsymmetrische Anordnung erzeugt zusätzlich
Multipolfelder ungerader Ordnung.
Bild 2 zeigt eine gemischte Prinzip- und Schaltungsskizze einer besonderen Aus
führungsform der Erfindung, in der nur die Endkappenelektroden in die Teilelektroden
(1), (2), (6) und (7) geteilt sind. Die hyperboloide Ring- oder Toruselektrode (9) ist nicht
geteilt. Diese Ausführungsform ist besonders interessant, da die in dieser Form geteilten
Endkappenelektroden relativ saubere Überlagerungen mit schwachen Hexapol- und
Oktopolfeldern erzeugen können.
Der Ionenerzeuger (10) kann sowohl eine extern angebrachte Ionenquelle sein, mit der
niederenergetische Ionen in die Ionenfalle eingeschossen werden können, als auch eine
Elektronenquelle für den Einschuß von Elektronen in die Ionenfalle zur internen Ionen
erzeugung. - Verlassen die Ionen durch besondere Maßnahmen die Ionenfalle durch eine
oder mehrere Perforationen in der Teilelektrode (1), so können sie vom Ionendetektor (11)
nachgewiesen und als Ionenstrom gemessen werden. - Die Ionenfalle befindet sich in
einem Vakuumsystem (12), mit einem Pumpsystem, das hier nicht gezeigt wird. In Fig. 2
fehlen auch die notwendigen Einlaßsysteme für Analyt- und Bremsgase, die in üblicher
Form angebracht werden können.
Die Beschaltung der Ionenfalle ist so gewählt, daß ein erster Generator (13) die
Speicherhochfrequenzspannung liefert. Die HF-Spannung wird über einen Übertrager (14)
transformiert und liegt zwischen den Teilelektroden (1) und (7) einerseits und der
Ringelektrode (9) andererseits an. Ein zweiter Generator (15) liefert über den Übertrager
(16) beliebige Einzel- oder Mischfrequenzen, die über die Teilelektroden (1) und (7) dipolar
auf die gespeicherten Ionen in z-Richtung einwirken können. Damit können die Sekular
frequenzen der in der Ionenfalle oszillierenden Ionen in z-Richtung so angeregt werden,
wie es für die verschiedenen Betriebszwecke erforderlich ist. Diese Betriebszwecke
umfassen selektives Einspeichern, Isolieren bestimmter Ionensorten, stoßinduziertes
Fragmentieren und massenselektiven Ionenauswurf.
Die vom zweiten Generator gelieferte Hf-Spannung wird durch zwei einstellbare
Spannungsteiler (17), (18) und (19), (20) geteilt. Über die beiden Schalter (21) und (22)
können die Teilelektroden (2) und (6) entweder an die Teilspannungen der
Spannungsteiler oder aber an die Spannungen der Teilelektroden (1) beziehungsweise (7)
gelegt werden. Im letzteren Falle wird das relativ reine Quadrupolfeld erzeugt. Bei
Anlegungen von Spannungen, die sehr wenig von den Spannungen der Teilelektroden (1)
und (7) abweichen, werden schwache Multipolfelder überlagert. Sind die Spannungen
symmetrisch zum Äquator der Ringelektrode, so entstehen gerade Multipolfelder, vor
allem das Oktopolfeld. Bei unsymmetrischer Einstellung der Spannungen entstehen
zusätzlich ungerade Multipolfelder, vor allem das Hexapolfeld. Es soll hier ausdrücklich
betont werden, daß die Spannungsteiler, die hier symbolisch als Ohmsche Teiler
gezeichnet sind, auch Teiler anderer Art sein können. Insbesondere sind hier kapazitive
Spannungsteiler interessant. - Durch die Spannungsteiler werden die Teilelektroden
automatisch mit einer Hochspannung gleicher Frequenz versorgt. Sollen außerdem auch
die Phasen der Hochfrequenzspannungen gleich sein, können zusätzliche Beschaltungen
notwendig sein.
Bild 2 zeigt somit eine Anordnung, mit der sowohl ein Betrieb mit einem praktisch reinen
Quadrupolfeld möglich ist als auch, durch Umlegen der Schalter (21) und (22), ein Betrieb
mit überlagerten Multipolfeldern. Je nach Einstellung der Spannungsteiler kann sowohl
die Stärke der überlagerten Multipolfelder als auch die Mischung aus geraden und un
geraden Multipolfeldern eingestellt werden.
Bild 3 zeigt eine sehr einfache Anordnung, in der eine Einstellung der Stärke oder
Mischung der zusätzlich zu überlagernden Multipolfelder nach einmaliger Optimierung
nicht mehr möglich ist. Bei geschlossenen Schaltern (21) und (22) wird wieder das
praktisch reine Quadrupolfeld erzeugt. Werden die Schalter geöffnet, so entsteht, erzeugt
durch die elektrischen Kapazitäten der mechanischen Anordnung, automatisch je ein
kapazitiver Spannungsteiler für die Teilelektroden (2) und (6). Der Teiler für die
Teilelektrode (2) besteht aus der elektrischen Kapazität der mechanischen Anordnung
zwischen den Teilelektroden (2) und (9) und aus der Kapazität zwischen den
Teilelektroden (2) und (1). Analoges gilt für die Teilelektrode (6). Der Hexapolanteil wird
in diesem Falle durch eine verschiedenartige Teilung der beiden Endkappen in verschie
den große Teilelektroden erzeugt, eine Anordnung, die in bezug auf die Fläche z = 0 un
symmetrisch ist. Eine weitere Abstimmung kann durch zusätzlich angebrachte Konden
satoren erreicht werden. Dieses Beispiel in Fig. 3 zeigt, daß zuschaltbare Multipolfelder in
sehr einfacher Weise erzeugt werden können. Neben der Teilung der Endkappen sind
nur zwei zusätzliche Schalter notwendig. Die Schalter können sich, anders als in Fig. 3,
auch innerhalb des Vakuumsystems befinden.
Neben den Ausführungsformen der Fig. 2 und 3 gibt es weitere Ausführungsformen
mit bestimmten Vorzügen.
Durch eine Teilung der Endkappenelektroden in jeweils drei rotationssymmetrische
Teilelektroden, an die entsprechend gestufte Hochfrequenzspannungen angelegt werden,
können zusätzliche Hexapol- und Oktapolfelder mit relativ geringen Anteilen an noch
höheren Multipolfeldern erzeugt werden. Entsprechendes gilt für eine feinere Teilung der
Ringelektrode.
Es können Ionenfallen gebaut werden, die durch Mehrfachumschaltung mehrere Über
lagerungszustände mit Multipolfeldern einzustellen gestatten. So können neben einer
Überlagerung mit geraden Multipolfeldern auch Überlagerungen mit Mischformen aus
geraden und ungeraden Multipolfeldern erzeugt werden. Der quadrupolare
Grundzustand und mehrere dieser Überlagerungszustände können nacheinander
eingeschaltet werden.
Die restlichen rotationssymmetrischen Feldfehler der hyperboloiden Elektrodenstruktur
(definiert als Abweichungen vom reinen Quadrupolfeld) können durch geeignet
angelegte Hochfrequenzspannungen an die Teilelektroden weitgehend kompensiert
werden.
Es ist auch ein Betrieb möglich, der nur zwischen verschiedenen überlagerungszuständen
höherer Multipolfelder umschaltet, ohne das reine Quadrupolfeld zu benutzen.
Es sei hier eine besonders günstige Betriebsart für den Betrieb als Massenspektometer
geschildert, wobei eine Ionenfalle nach Bild 2 benutzt wird. Der Betrieb soll sich
beispielsweise auf eine externe Erzeugung eines Ionengemischs in der Ionenquelle (10)
beziehen, bei der aber nur eine Ionensorte einer MS/MS-Analyse der Tochterionen
unterworfen werden soll. Ein solcher Betrieb ist, wiederum beispielsweise, interessant für
die Aminosäuren-Sequenzanalyse eines selektierten Proteins oder Peptids, die sehr
günstig aus einem Tochterionenspektrum erstellt werden kann.
Ein Gemisch von Peptiden kann durch verschiedene Verfahren ionisiert werden, etwa
durch "matrix-unterstützte Laser-Desorption/Ionisation" (häufig als "MALDI" abgekürzt),
durch "Elektro-Spray", oder durch Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) an
flüssiger Oberfläche. Aus dem Gemisch an Peptid-Ionen soll nun eine einzige Sorte
gegebener Masse gespeichert werden, wobei andere Peptide sehr geringen Massen
unterschieds anwesend sein können. Es ist also ein gutes Massenauflösungsvermögen für
das selektive Einspeichern erforderlich.
Das selektive Einspeichern des selektierten Peptids wird durch ein entsprechend berech
netes Frequenzgemisch erzeugt, das im Generator (15) hergestellt wird, und an die
beiden Endkappen angelegt wird. Dadurch wird ein im wesentlichen dipolares Feld mit
dem Gemisch der Wechselfrequenzen erzeugt. Das Frequenzgemisch enthält eine Lücke
dort, wo sich die sekulare Schwingungsfrequenz der selektierten Peptidionen in z-
Richtung befindet. Damit werden diese Peptidionen durch Abbremsen im Bremsgas der
Ionenfalle nach ihrem Einschießen gespeichert, während die Peptidionen anderer Massen
nicht gespeichert werden, weil ihre sekularen Schwingungsfrequenzen dauernd angeregt
werden, bis sie durch Anstoßen an die Elektroden vernichtet werden oder die Falle
verlassen. Um das Massenauflösungsvermögen während dieses Speichervorgangs zu
erhöhen, sind hierbei alle Überlagerungen mit höheren Multipolfeldern durch die
Schalter (21) und (22) in der oben beschriebenen Weise ausgeschaltet.
Nach der Ionisierungsphase wird die weitere Erzeugung oder Einführung von Ionen
unterbunden. Die gespeicherten Ionen müssen jetzt fragmentiert werden. Dazu ist ihre
sekulare Schwingung anzuregen, um ihnen genügend kinetische Energie für
fragmentierende Stöße mit dem Restgas mitzugeben. Zu diesem Zweck wird jetzt der
Erzeugung (15) für die dipolare Anregungsfrequenz so umgeschaltet, daß nur die
Frequenz zur Anregung der Sekularfrequenz der gespeicherten Ionen erzeugt wird.
In einem reinen Quadrupolfeld ist eine solche Anregung aber schwierig: die Ionen
nehmen kontinuierlich Energie auf, bis sie an die Elektroden stoßen. Sie sind dann für
den weiteren Prozeß verloren.
Durch die Zuschaltung eines geraden Multipolfeldes höherer Ordnung kann der Vorgang
der Fragmentierung aber sehr günstig gestaltet werden. Die Ionen können dann nur noch
einen bestimmten Betrag an kinetischer Energie aufnehmen. Bei der Vergrößerung ihrer
Schwingungsamplitude geraten sie dann wegen der Änderung ihrer Schwingungs
frequenz durch das überlagerte Multipolfeld außer Resonanz mit dem angelegten
Dipolfeld. Es entsteht damit eine deutliche Obergrenze für ihre Schwingungsamplitude.
Diese kann für die Fragmentierung ausgenutzt werden, indem durch die Wahl der Dipol
spannung eine maximal Schwingungsweite so erzeugt wird, daß die Ionen gerade nicht
anstoßen.
Nach der Fragmentierung ist das Gemisch der entstandenen Tochterionen massen
spektrometrisch zu analysieren. Dazu kann ein besonders günstiges und schnelles
Verfahren angewandt werden, das auf einer an sich bekannten Ausnutzung der
nichtlinearen Hexapol-Resonanz bei βz = 2/3, unterstützt durch ein elektrisch mit dem
Generator (15) erzeugtes Dipolfeld der Frequenz f = Ω/3, beruht (Ω ist die Frequenz des
Speicherfeldes). Die dazu notwendige Überlagerung mit einem Hexapolfeld kann in
diesem Fall durch unsymmetrische Einstellung der Schalter (21) und (22) erzeugt werden.
Claims (5)
1. Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfalle mit einer rotationssymmetrischen Ring
elektrode und zwei rotationssymmetrischen Endkappenelektroden zur Erzeugung eines
quadrupolaren Speicherfeldes, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Elektroden, unter Beibehaltung der dem Falleninneren zugewandten Form der
Oberfläche, in voneinander elektrisch isolierte rotationssymmetrische Teilelektroden
aufgeteilt ist, so daß sie mit unterschiedlichen Spannungen beaufschlagt werden können.
2. Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die inneren Oberflächen aller Teilelektroden der Ring- und Endkappenelektroden
auf einem zweiflächigen Rotationshyperboloid liegen.
3. Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfalle nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilelektroden zur Erzeugung oder Eliminierung höherer
Multipolfelder mit Hochfrequenz-Spannungen gleicher Frequenz, aber verschiedener
Spannung beaufschlagt werden.
4. Ionenfalle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle Hochfrequenz
spannungen zur Erzeugung des Quadrupolfeldes und der zusätzlichen höheren Multi
polfelder von einem einzigen Hochfrequenzgenerator erzeugt werden.
5. Ionenfalle nach Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
verschiedenen Spannungen für die Teilelektroden durch kapazitive Spannungsteiler
erzeugt werden, die zu wesentlichen Teilen durch die elektrische Kapazität der
mechanisch-geometrischen Anordnung gebildet werden.
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