Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von aromatischen Alkoholen durch selek
tive Hydrierung der entsprechenden Ketone und in besonderen von Methylphenylcarbinol
durch Reduktion von Acetophenon. Dazu ist die Verwendung eines Katalysators auf der
Grundlage eines Metalls aus der Gruppe VIII und eines anderen Metalls, das aus der Grup
pe der Zinnmetalle stammt (Germanium, Zinn, Blei), notwendig.
Acetophenon ist eine Verbindung, die nicht nur eine Ketofunktion, sondern auch einen
aromatischen Ring umfaßt. Sie besitzt die folgende Formel: CH3-CO-C6H5. Die Hydrierung
der Ketofunktion führt zu einem sekundären Alkohol, nämlich dem Methylphenylcarbinol mit
der Formel CH3-CHOH-C6H5.
Das Methylphenylcarbinol stellt ein Ausgangsprodukt für die Grundstoffchemie dar. Es ist
mittlerweile nur noch brauchbar, wenn es mit einem billigen Verfahren hergestellt wird, das
es erlaubt, es mit großer Reinheit zu gewinnen.
Die katalytische Hydrierung des Acetophenons kann nicht nur zu Methylphenylcarbinol füh
ren, sondern auch zu Produkten, die durch die Reduktion des aromatischen Ringes entste
hen (Methylcyclohexylketon und Methylcyclohexylcarbinol), zu Produkten durch Hydrolyse,
Wasserabspaltung, Decarbonylierung, Dimerisierung . . .
Die Reduktion von Acetophenon war schon Gegenstand mehrerer Veröffentlichungen.
Metallische Koordinationskomplexe (die ein Metall der Gruppe VIII, die mindestens einen
Liganden wie ein optisch aktives Phosphin oder Arsin besitzen, enthalten) werden am häu
figsten empfohlen (Patent US 3883580), um asymmetrische Reduktionen durchzuführen,
aber diese Katalysatoren sind im allgemeinen ziemlich teuer und schwierig aus dem Reak
tionsmedium abzutrennen, was ihre Verwendung für die vorgesehenen Anwendungstypen
heikel gestaltet.
Es sind ebenfalls Katalysatoren mit den allgemeinen Formeln ABn (mit A = Ca, Th, Y, Sel
tene Erden und B = Ni, Co, Cu) bekannt, die Wasserstoff reversibel binden und freisetzen
können, aber diese führen nur zu Ausbeuten an Methylphenylcarbinol in der Größenord
nung von 87%.
Die Verwendung von Metallen der Gruppe VIII war Gegenstand von nur wenigen Studien. In
dieser Gruppe ist Kupfer sicherlich das am besten untersuchte Metall. Es kann in Gegen
wart von Zinkoxid (US 3927120) oder Chromoxid (US 3927121) verwendet werden. Die
verwendeten Katalysatoren ermöglichen ziemlich hohe Ausbeuten aber die Anzahl der um
gesetzten Acetophenonmoleküle pro Metallatom bleibt gering.
In der vorliegenden Erfindung ist entdeckt worden, daß es möglich ist, die selektive Hydrie
rung eines aromatischen Ketons (das die Gruppe C6H5-CO- besitzt) zum entsprechenden
aromatischen Alkohol zu reduzieren und dabei, ohne weitere Nebenprodukte, nur eine klei
nere Menge an Cyclohexylketon und Cyclohexylcarbinol zu erhalten. Man arbeitet in einem
kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Reaktor in Gegenwart von Wasserstoff unter ei
nem Gesamtdruck, der zwischen einschließlich 1 und 10 MPa und vorzugsweise zwischen 2
und 8 MPa liegt und bei einer Temperatur zwischen einschließlich 0 und 100°C und vor
zugsweise zwischen 20 und 70°C, in Gegenwart eines metallischen Katalysators, der (a)
zumindest ein Metall der Gruppe VIII umfaßt, das unter Iridium, Osmium, Nickel, Palladium,
Platin, Rhodium (wobei Rhodium das bevorzugte Metall ist) ausgewählt wird und dessen
Gewichtsanteil zwischen 0,1 und 5% und vorzugsweise zwischen 0,5 und 1,5% im Falle
von Metallen auf Trägern, und zwischen 80 und 99% im Falle von Raney-Nickel liegt, (b)
mindestens ein zusätzliches Metall aus der Gruppe IVa, die von Zinn, Germanium und Blei
gebildet wird und dessen Gewichtsanteil dann, wenn ein Träger verwendet wird, zwischen
0,01 und 15% und im allgemeinen zwischen 0,01 und 5% gewählt wird und im allgemei
nen zwischen 0,5 und 15% bei Raney-Nickel. Das Molverhältnis des Elementes aus der
Gruppe VIII zum Element aus der Gruppe IV (wenn sich die Elemente auf Trägern befin
den) liegt zwischen einschließlich 0,3 und 3 und vorzugsweise zwischen 0,8 und 2,5. Der
Träger, wenn einer verwendet wird, kann unter den feuerfesten Oxiden ausgewählt werden,
besonders aus der Gruppe, die aus Siliciumoxid, Aluminiumoxid und den Alumosilicaten
besteht, ebenso wie Träger auf der Grundlage von Kohlenstoff und besonders Kohle und
Graphit.
Der Katalysator kann durch verschiedene Imprägnierungsverfahren des Trägers präpariert
werden. Das Imprägnierungsverfahren besteht z. B. darin, den Träger mit einer wäßrigen
oder organischen Lösung einer Verbindung des gewählten Metalls oder der gewählten Me
talle in Kontakt zu bringen. Das (oder die) Metall(e) der Gruppe VIII und das (oder) die Zu
satzmetall(e) können gleichzeitig oder nacheinander eingeführt werden. Nachdem der Trä
ger und die Lösung mehrere Stunden lang Kontakt miteinander gehabt haben, wird der im
prägnierte Träger abfiltriert, mit Wasser oder einem Kohlenwasserstoff gewaschen, ge
trocknet und unter Luft zwischen 110°C und 600°C und vorzugsweise zwischen 100°C
und 500°C calciniert.
Das zusätzliche Element aus der Zinngruppe kann in Form eines verwendeten Vorläufers in
wäßriger oder organischer Lösung eingeführt werden.
Der Katalysator wird vorzugsweise durch Imprägnierung des Trägers mit Hilfe einer wäßrigen
oder organischen Lösung von mindestens einer Verbindung eines Metalles der Gruppe
VIII erhalten. Der imprägnierte Träger wird anschließend abfiltriert, getrocknet, unter Um
ständen mit Wasser oder einem organischen Lösungsmittel gewaschen und unter Luft ge
wöhnlich zwischen 110°C und 600°C und vorzugsweise zwischen 110°C und 500°C
calciniert, dann unter Wasserstoff bei einer Temperatur zwischen einschließlich 200 und
etwa 600°C reduziert und vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen ungefähr 300°C
und 500°C; das erhaltene Produkt wird anschließend mit einer wäßrigen oder organischen
Lösung einer Germanium-, Zinn- oder Bleiverbindung imprägniert. Vorteilhafterweise wird
eine Lösung von mindestens einer Alkyl- der Arylverbindung von Germanium oder Alkyl-
oder Arylverbindung von Zinn oder Alkyl- der Arylverbindung von Blei mit der Technologie,
die im Patent US 4548918 der Antragstellerin beschrieben ist, verwendet.
Unter den im Rahmen der Erfindung verwendbaren organischen Lösungsmitteln können als
Beispiel die Kohlenwasserstoffe, die halogenierten Kohlenwasserstoffe, die Ketone, die
Ether und die aromatischen Derivate aufgeführt werden. Wenn die Germanium-, Zinn- oder
Bleiverbindung unter den Imprägnierungsbedingungen flüssig oder gasförmig ist, ist das
Lösungsmittel nicht notwendig.
Nachdem der mit dem oder den Metall(en) der Gruppe VIII imprägnierte Träger und die Lö
sung, die mindestens eine Verbindung eines Elementes der Gruppe IVa enthält (das unter
Germanium, Zinn oder Blei ausgewählt wurde) eine bestimmte Zeit lang, die zwischen 0,2
und 10 Stunden liegt, bei einer Temperatur, die im allgemeinen zwischen einschließlich 20
und 150°C liegt, Kontakt hatten, wird das Produkt, unter Umständen mit Hilfe des für die
Imprägnierung mit der Verbindung der Gruppe IVa verwendeten Lösungsmittels, gewa
schen, eventuell getrocknet und eventuell unter Luft bei einer Temperatur zwischen ein
schließlich 90°C und 600°C calciniert und zwischen 50 und 600°C reduziert oder unter
Umständen direkt nach der Imprägnierung mit der oder den Verbindung(en) der Gruppe IVa
verwendet.
Eine andere Methode besteht darin, feuchten Trägerstaub mit Vorläufern des Katalysators
zu kneten, ihn anschließend in Form zu bringen und zu trocknen.
Beispiele für metallische Vorläufer, die zur Katalysatorpräparation verwendet werden kön
nen, sind die folgenden: bei den Metallen der Gruppe VIII können Verbindungen wie Chlori
de, Nitrate, aminohalogenierte Verbindungen, Aminoverbindungen und die Salze organi
scher Säuren verwendet werden.
Es können auch Organometall-Verbindungen eines Metalls der Gruppe VIII, in einem orga
nischen Lösungsmittel, z. B. in einem Kohlenwasserstoff gelöst, verwendet werden. Als Bei
spiele für Kohlenwasserstoffe können die gesättigten paraffinischen Kohlenwasserstoffe
angeführt werden, deren Kette zwischen 6 und 12 Kohlenstoffatome pro Molekül umfaßt,
oder auch noch die aromatischen Kohlenwasserstoffe, die eine äquivalente Anzahl an
Kohlenstoffatomen umfassen. Als Beispiele für Organometall-Verbindungen der Gruppe VIII
können die Carbonylverbindungen, die halogenierten Carbonylverbindungen und die
Acetylacetonate angeführt werden, ohne daß diese Aufzählung ausschließlichen Charakter
hätte.
Das Element aus der von Germanium, Zinn und Blei gebildeten Gruppe wird in Form seiner
Polyketokomplexe oder seiner Kohlenwasserstoffkomplexe, wie z. B. den Alkylen, den
Arylen, den Alkylarylen, eingeführt. Das Einführen des oder der Metall(e) der Gruppe IVa
wird vorteilhafterweise mit Hilfe einer Lösung eines organometallischen Komplexes des be
sagten Metalles in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt. Als organometallische
Metallkomplexe der Gruppe IVa seien im besonderen Tetrabutylstannan, Tetramethyl
stannan, Tetraethylstannan, Tetrapropylstannan, Tetraethylgerman, Tetramethylgerman,
Tetraethylplumban, Diphenylstannan, Tributylstannan und Tributylchlorstannan genannt,
wobei diese Aufzählung nicht erschöpfend ist.
Das Lösungsmittel zur Imprägnierung wird aus der Gruppe gewählt, die von den gesättigten
paraffinischen, den naphthenischen und den aromatischen Kohlenwasserstoffen mit zwi
schen 6 und 12 Kohlenstoffatomen pro Molekül und den organischen halogenierten Verbin
dungen mit zwischen einem und 12 Kohlenstoffatomen pro Molekül gebildet wird. Es kön
nen hier n-Heptan, Methylcyclohexan, Toluol und Chloroform angeführt werden. Es können
auch wohldefinierte Gemische der oben aufgeführten oder anderer Lösungsmittel verwen
det werden.
Das aus der von Zinn, Germanium oder Blei gebildeten Gruppe gewählte Element kann
auch mittels Verbindungen wie den Zinnchloriden, -bromiden, -nitraten und -acetaten, den
Germaniumoxiden, -oxalaten und -cloriden, den Bleihalogeniden, -nitraten und Bleiacetat
in wäßriger oder organischer Lösung eingeführt werden.
Der Träger kann unterschiedlicher Natur sein, wie weiter oben bereits erwähnt wurde. Ein
besonders geeigneter Träger besitzt spezifische Kennzeichen, wie eine spezifische Ober
fläche, die, nach der BET-Methode bestimmt, zwischen einschließlich 10 und 500m2 pro
Gramm liegt und ein Gesamtporenvolumen zwischen 0,2 und 1 ,3 cm3 pro Gramm Träger
besitzt.
Wenn die Metalle einmal auf dem Träger fixiert sind, kann der Katalysator unter Umständen
einer Aktivierung unter Wasserstoff zwischen 50 und 600°C unterzogen werden. Dieser
Schritt ist aber nicht immer notwendig.
Die folgenden Beispiele sind nicht ausschließlich und veranschaulichen die Erfindung.
Beispiel 1 (Vergleichsversuch)
Die Herstellung des Katalysators erfolgt durch Imprägnierung eines Silikates, dessen spezi
fische Oberfläche gleich 200 m2 pro Gramm ist und dessen Gesamtporenvolumen 0,8 cm3
pro Gramm entspricht, mit Rhodiumchloropentaminchlorid in ammoniakalischer Lösung, ge
folgt von einer Filtration, Waschen mit destilliertem Wasser, einer Calcinierung unter Luft
bei 450°C und einer Reduktion unter Wasserstoff bei 450°C. Der fertige Katalysator bein
haltet 1 ,13% Rhodium und wird als Katalysator A bezeichnet. Der Katalysator A wird an
schließend unter Luftausschluß unter einem Argonstrom im Reaktor vom Grignard-Typ, der
ein organisches Lösungsmittel enthält (n-Heptan), eingefüllt. Der Reaktor wird anschließend
verschlossen und das enthaltene Argon entfernt. Unter Wasserstoff wird anschließend eine
Lösung von Acetophenon, die einer Konzentration von 0,3 mol/l entspricht, eingespritzt,
und zwar in einem Verhältnis von etwa 220 mol Acetophenon pro Grammatom Rhodium.
Der Wasserstoffdruck wird anschließend bis auf 8 MPa erhöht und die Temperatur auf 66
°C. Der Verlauf der Zusammensetzung des Reaktionsmediums wird durch Chromatogra
phie in der Gasphase verfolgt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Man sieht, daß die Aktivität des Katalysators A hoch ist (die Molzahl umgesetzten Aceto
phenons ist hoch), die Selektivität für Methylphenylketon ist niedrig. Die anderen Reakti
onsprodukte, die identifiziert werden konnten, sind Methylcyclohexylketon und Methylcyclo
hexylcarbinol.
Beispiel 2 (gemäß der Erfindung)
Der Katalysator A, der in Beispiel 1 hergestellt worden ist, wird in einen Reaktor vom
Grignard-Typ, in dem ein organisches Lösungsmittel, n-Heptan, enthalten ist, unter den in
Beispiel 1 erwähnten Vorkehrungen gefüllt. Dann wird Tetrabutylstannan (0,02 g) in das
Lösungsmittel eingespritzt. Der Reaktor wird anschließend verschlossen und mit Wasser
stoff gespült. Der Wasserstoffdruck wird bis auf 4 MPa erhöht und die Temperatur auf 95°C.
Diese Bedingungen werden 0,3 Stunden unter Rühren (400 U/min) aufrecht erhalten.
Der fertige Katalysator besitzt ein Atomverhältnis Zinn zu Rhodium von 1 und wird als Kata
lysator B bezeichnet (er umfaßt 1,1 Gew.-% Rh und 1,3 Gew.-% Sn). Der Druck und die
Temperatur werden anschließend wieder auf 2 MPa und 30°C, respektive, gebracht. Dann
wird eine Lösung von Acetophenon in n-Heptan in den Reaktor in einem Verhältnis von un
gefähr 220 mol Acetophenon pro Grammatom Rhodium eingespritzt. Es wird unter den sel
ben Bedingungen wie in Beispiel 1 gearbeitet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Obwohl der Katalysator B weniger aktiv ist, als der Katalysator A, erlaubt er es, Ausbeuten
an Methylphenylcarbinol von 92% bei vergleichbaren Aktivitäten zu erhalten. Darüber hin
aus, bis zu einem Umsatz von 95%, wird Methylphenylcarbinol mit einer Selektivität von 97
% gebildet.
Beispiel 3
Der in Beispiel 1 hergestellte Katalysator A (0,25 g) wird in einen Reaktor vom Grignard-
Typ, in dem ein organisches Lösungsmittel (n-Heptan) enthalten ist, unter den in Beispiel 1
erwähnten Vorkehrungen gefüllt. Dann wird Tetrabutylstannan (0,003 g) in das Lösungsmit
tel eingespritzt. Der Reaktor wird anschließend verschlossen und mit Wasserstoff gespült.
Der Wasserstoffdruck wird bis auf 4 MPa erhöht und die Temperatur auf 95 °C. Diese Be
dingungen werden 14 Stunden unter Rühren (400 U/min) aufrecht erhalten.
Der fertige Katalysator besitzt ein Atomverhältnis Zinn zu Rhodium von 0,3 und wird als
Katalysator C bezeichnet (er enthält 1,13 Gew.-% Rh und 0,4 Gew.-% Sn).
Der Druck und die Temperatur werden anschließend auf 2 MPa und 30°C, respektive, ge
bracht. Dann wird in den Reaktor eine Lösung von Acetophenon in n-Heptan in einem Ver
hältnis von ungefähr 220 mol Acetophenon pro Grammatom Rhodium eingespritzt. Es wird
unter den selben Bedingungen wie in Beispiel 1 gearbeitet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Der Katalysator C ist viel weniger aktiv als der Katalysator B, da der Katalysator C nur den Umsatz von 72 mol Acetophenon pro Grammatom Rhodium und pro Stunde ermöglicht,
während der Katalysator B den Umsatz von 145 mol Acetophenon pro Grammatom Rhodi
um in der gleichen Reaktionszeit ermöglicht.
Beispiel 4
10 ml einer Suspension von Raney-Nickel in n-Heptan, die 70 mg Nickel enthält, werden in
einen Reaktor vom Grignard-Typ gefüllt. Anschließend wird der Reaktor mit Wasserstoff
gespült.
Der Druck und die Temperatur werden anschließend auf 2 MPa und 30°C, respektive, ge
bracht. Dann wird eine Lösung von Acetophenon in n-Heptan in den Reaktor in einem Ver
hältnis von ungefähr 220 mol Acetophenon pro Grammatom Rhodium eingespritzt. Es wird
unter den selben Bedingungen wie in Beispiel 1 gearbeitet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt.
Der Katalysator D zeigt eine bedeutende Ausgangsaktivität, aber er wird im weiteren Ver
lauf sehr schnell vergiftet. Die beobachtete Selektivität für Methylphenylcarbinol ist gering.
Beispiel 5
10 ml einer Suspension von Raney-Nickel in n-Heptan, die 70 mg Nickel enthält, werden in
einen Reaktor vom Grignard-Typ gefüllt. Dann werden 0,05 g Tetrabutylstannan in das
Lösungsmittel eingespritzt. Anschließend wird der Reaktor mit Wasserstoff gespült. Der
Wasserstoffdruck wird anschließend bis auf 4 MPa unter Rühren (400 U/m) erhöht.
Der fertige Katalysator besitzt ein Atomverhältnis von Zinn zu Nickel von 0,08 und wird als
Katalysator E bezeichnet (er enthält 85% Nickel und 13% Zinn) (Beispiel 4).
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Die Ausgangsaktivität des Katalysators E liegt unterhalb derjenigen des Katalysators D,
dennoch ist seine Aktivität im zeitlichen Verlauf stabiler. Die beobachteten Selektivitäten für
Methylphenylcarbinol liegen in der selben Größenordnung wie diejenigen, die mit dem Kata
lysator B erhalten werden.