DE4324111A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von mineralogischen und petrographischen Verbindungen und Gemengen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von mineralogischen und petrographischen Verbindungen und GemengenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Brennen von mineralogischen und petro
graphischen Verbindungen und Gemengen, wie bei
spielsweise von karbonhaltigen Gesteinen oder Roh
tonen, bei Zufuhr eines abgesaugten Ofengases in
die Brennzone eines mit Gas- oder Ölbrennern be
heizten Schachtofens.
Durch DE 31 19 198 A1 ist ein Verfahren und ein
Schachtofen zum Brennen von stückigem Brenngut be
kannt, wobei koaxial zur Schachtwandung und von
diese distanziert ein Schachteinsatz angeordnet ist
der sich vom unteren Teil der Kühlzone bis zum
oberen Teil der Brennzone erstreckt. Der Schacht
einsatz hat Öffnungen, durch die ein Teil der nur
unvollständig verbrauchten, mit dem gebrannten Gut
aus der Brennzone sinkenden Brenngase zusammen mit
der aufsteigenden Kühlluft in den Schachteinsatz
gelangen. Von unmittelbar über der Brennzone lie
genden Injektoren wird dieses Gasgemisch aus dem
Schachteinsatz abgesaugt und der Brennzone wieder
zugeführt. Die Injektoren können mit dem Abgas
eines Gasmotors betrieben werden. Verfahrenstech
nisch wird dadurch der Luftanteil des Ofengases
herabgesetzt und der thermische Wirkungsgrad des
Ofens erhöht. Nachteilig ist die komplizierte appa
rative Gestaltung des Schachtinneren des Brennofens
und die Verknüpfung mit peripheren apparativen
Systemen, womit sich die Anlagen- und Betriebs
kosten erhöhen. Der Wärmenutzungsgrad wird durch
die unmittelbar über der Brennerzone angeordnete
Absaugung von den unverbrauchten Brenngasen nega
tiv beeinflußt, da der Wärmeaustausch durch die
Schüttsäulenhöhe eingeschränkt ist. Strömungstech
nisch kann durch die gewählte konstruktive Gestal
tung bei derartigen Öfen nur die am Austrag zuge
führte Kühlluft von dem Injektor abgesaugt werden,
da die Öffnungen im zylindrischen Schachteinsatz
unterhalb der Brennerzone und Brennerebene ange
ordnet sind. Somit ist nicht mit der Rückführung
unverbrauchter Brennergase mittels des Injektors
in die Brennzone zu rechnen. Hierbei handelt es
sich vielmehr um vorgewärmte Kühlluft, die auf
Grund des Energiegehaltes natürlich zu einem
energetischen Effekt führen muß. Unabhängig von
diesen prinzipiellen technischen und verfahrens
technischen Einschränkungen ist die Standzeit von
im Ofenschacht eingebrachten Schachteinsätzen durch
die mechanischen und thermischen Belastungen
gering, so daß ein Langzeitbetrieb des Ofens nicht
möglich ist.
In DE-AS 24 03 347 ist ein Verfahren und eine Vor
richtung zum peripheren Beheizen von Schachtöfen
zum Wärmebehandeln mineralogischer Substanzen dar
gestellt, wobei die Verbrennungsluft und der Brenn
stoff in einer Vielzahl so dicht nebeneinanderlie
gender Ströme in den Schachtofen eingespeist
werden, daß sie in der Schüttung zusammenhängende
ringförmige Medienströme bilden und gegenseitig
aufeinander eine Verdrängungswirkung ausüben. Für
die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist
kennzeichnend, daß in der Wandung des Schachtofens
mindestens je eine Ringleitung für den Brennstoff
und die Verbrennungsluft angeordnet sind, und jede
Ringleitung eine Vielzahl radial in das Innere des
Schachtofens weisende Öffnungen hat. Der Schacht
ofen hat somit keine Einbauten oder Verengungen im
Schachtquerschnitt, die die Bewegungsabläufe in der
Schüttung ungünstig beeinflussen. Die Verbrennungs
luft wird den Brennern teilweise direkt und teil
weise aus der im Schacht aufsteigenden Kühlluft
zugeführt. Voraussetzung sind so aufeinander abge
stimmte Mengen der Kühl- und Brennerluft, daß sich
Lambda-Werte von 1,1 bis 1,2 ergeben. Da die Kühl
luft jedoch durch die radial einströmenden Verbren
nungsgase dazu neigt im Ofenzentrum aufzusteigen,
wird der Kern der Schüttung geringer mit Wärme be
aufschlagt, und ein gleichmäßiges Durchbrennen des
Brenngutes ist nicht gegeben. Ebenfalls kann der
Verbrennungsluft Abgas zugesetzt werden. Die Men
genverhältnisse des zugesetzten Brennstoffes und
der Verbrennungsluft sind regelbar. Für je eine
Zufuhrebene des Brennstoffes existiert eine dieser
oberhalb angeordneten Ebenen für die Verbrennungs
luft. Nachteilig ist hier der hohe apparative und
regelungstechnische Aufwand, der aus der Trennung
von Brennstoff- und Verbrennungsluftebene resul
tiert. Durch die Zufuhr von Abgasen mit niedrigeren
Temperaturen oberhalb des oberen Schüttsäulenendes
in die Verbrennungsluftebenen sinken die Gastempe
raturen in der Brennzone des Ofens. Dies hat zur
Folge, daß qualitative Einschränkungen beim Durch
brennen des Brenngutes über den Schüttungsquer
schnitt eintreten.
Demgemäß besteht die Aufgabe der Erfindung darin,
ein Verfahren zum Brennen von mineralogischen und
petrographischen Verbindungen und Gemengen, bei
spielsweise von karbonhaltigen Gesteinen oder Roh
tonen, in einem mit Gas- oder Ölbrennern beheizten
Schachtofen bei Zuführung eines abgesaugten Ofen
gases in die Brennzone zu schaffen, das stets
gleichbleibende Gastemperaturen in der Brennzone
sichert, einen uneingeschränkten Wärmeaustausch in
der Schüttsäule und damit ein gleichmäßiges Durch
brennen des Brenngutes garantiert sowie mit einer
einfach aufgebauten, technisch und verfahrenstech
nisch sicheren Vorrichtung durchführbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, in dem
das im Brennstoffschacht in der Schüttsäule des
Brenngutes entstehende Ofengas temperaturabhängig
oberhalb der Brennzone abgesaugt und den Gas- oder
Ölbrennern direkt als Verbrennungsmittel wieder zu
geführt bzw. unter Umgehung der Brennkammer des
Gas- oder Ölbrenners im Bereich der Brennermündung
in die Brennzone des Ofens zugeführt wird. Das
Ofengas ist somit ein ausgebranntes Brennergas,
welches beim Durchströmen der Schüttung oberhalb
der Brennerebenen mit Brennstoffen reagiert. Zur
Verhinderung einer unzulässig hohen Staubbelastung
der Brennkammer des Brenners durch das abgesaugte
Ofengas ist eine Entstaubungseinrichtung vorge
sehen. Durch die Wiederzuführung des mit Tempera
turen zwischen 150° bis 300° Celsius aus der Vor
wärmzone der Schüttung abgesaugten Ofengases in die
Brennkammer des Gas- oder Ölbrenners erfolgt zum
eine Druckerhöhung in der Brennkammer, welche
ursächlich zu einer Erhöhung der Strömungsgeschwin
digkeit der Brennergase am Brennermund im Bereich
der Brennzone führt. Vorteilhafterweise werden
somit höhere Eindringtiefen der Brennergase über
den Schüttungsquerschnitt erreicht und durch die
Mischung von vergleichsweise kaltem abgesaugten
Ofengas und sehr heißem Brennergas aus der Gas-
oder Ölverbrennung kommt es zur Abkühlung des Bren
nergases, das das Überbrennen des Brenngutes der
Schüttung im unmittelbaren Wandbereich des Ofen
schachtes in der Brennerebene verhindert. Im Ergeb
nis entsteht dadurch ein Brenngut mit gleich guter
Qualität. Gleichzeitig werden durch das Absaugen
von 50 bis 80 Prozent des Ofengases der absolute
Staubauswurf und die absoluten Schadstoffemissionen
an CO, CO₂, HF, HCL, SO₂, NO₂ und an organischen
Stoffen der Klasse I bis III um bis zu 80% redu
ziert. Durch die niedrigeren Brennergastemperaturen
ist eine Verringerung der Kühlluftmenge möglich,
wodurch wiederum die Leistung des Kühllüfters redu
ziert werden kann. Die gleichen vorteilhaften
Wirkungen treten bei der direkten Zufuhr des abge
saugten Ofengases im Bereich der Brennermündung
ein. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
den kennzeichnenden Merkmalen 5 bis 7 ist eine
technisch und verfahrenstechnisch sichere, quali
tativ bessere und apparativ einfachere Variante des
gleichmäßigen Brennens von mineralogischen und
petrographischen Verbindungen und Gemengen enthal
tenden Schüttungen im Bereich der Brennzone über
den gesamten Ofenquerschnitt möglich.
Die Erfindung soll an einem Beispiel näher erläu
tert werden.
Dazu zeigt Fig. 1 einen mit Ölbrennern beheizten
Schachtofen mit erfindungsgemäßer Vorrichtung im
Schnitt.
Es ist dargestellt, daß im oberen Schachtbereich 1
des Brennofens eine Begichtungseinrichtung 12, ein
Saugzug mit Abgasschlot 13 und gleichmäßig um den
Ofenschacht verteilt Absaugöffnungen 2 installiert
sind, die durch die Rohrleitung 3 mit einer zwi
schengeschalteten Einrichtung zur Trockenentstau
bung, hier speziell einem Zyklon 4, und einem
Lüfter 5 als Fördereinrichtung verbunden sind. Eben
falls kann als Fördereinrichtung ein Gasstrahlver
dichter, bei dem Sauerstoff oder Preßluft als
Treibgas zugesetzt wird, verwendet werden. Der
Lüfter 5 ist wiederum mit den Brennkammern 6; 7 der
oberen und unteren Ölbrennerebene im Bereich der
Brennzone 8 des Brennofens verbunden. Regelungs
technisch hat die Rohrleitung 3 Stellorgane inkl.
notwendiger Meßstrecke 9. Die Ölbrenner sind mit
den üblichen Zuführungsleitungen 10; 11 für die
Zufuhr des Brennstoffes und die Zufuhr des Öles
ausgerüstet. Über die Beschickungseinrichtung 12
des Brennofens wird Rohschamotte in Form gepreßter
Formlinge dem Brennofen zugegeben. Die Einsatz
menge beträgt 1,11 t/h. In der Rohschamotte sind
10% Wasser enthalten. Die Ölbrenner arbeiten mit
einer Ölmenge von 50 l/h. Zur Verbrennung des Öles
werden 1100 m³/h im Kreislauf gefördertes Ofengas
mit einer Temperatur von 250° Celsius und einer
Analyse von 7,48% CO₂, 6,97% H₂O, 76,34% N₂ und
9,21% O₂ zugesetzt. Die über den Austrag 14 ange
saugte Kühlluftmenge mit Temperaturen von 1000°
Celsius beträgt 875 m³/h. Die Zusammensetzung ent
spricht der von Luft. In der Brennerebene entstehen
Gase mit 1134° Celsius in einer Menge von
2007 Nm³/h und mit einer Analyse von 7,52% CO₂,
7% H₂O, 76,33% N₂ und 9,15% O₂. Von dieser Brenner
gasmenge gelangen 907 Nm³/h in den Bereich des
Abgasschlotes 13, wobei durch das Austreiben des
Wassergehaltes des Rohtones eine Erhöhung des
Wasserdampfanteiles auf 19,3% entsteht und sich
somit eine Abgasmenge feucht von 1045 Nm³/h ergibt.
Der Anteil der Abgasemission verringert sich gegen
über dem herkömmlichen Betrieb somit um 35,5%, was
in der gleichen Größenordnung zu Verringerungen der
Staubemission und Schadstoffemission im Abgas
führt. Der energetische Wirkungsgrad des Ofens be
trägt 69,9% bei einer Fahrweise der Ölbrenner mit
Lambda gleich 1,01 und unter Einhaltung einer über
den Ofenquerschnitt gleichmäßigen Temperatur des
Brenngutes von 1150° Celsius. Der Wirkungsgrad der
Kühlung bei diesem Verfahren beträgt 87,6%. Kombi
niert man den Einsatz von normaler Brennluft mit
Temperaturen von 15° Celsius in einer Menge von
100 m³/h mit im Kreislauf gefördertem Ofengas
Temperatur = 250° Celsius; Menge = 925 m³/h)
unter Berücksichtigung einer Kühlluftmenge von 750
m³/h und einer Temperatur von 1050° Celsius, so
entstehen in einer Brennerebene 1807 Nm³/h Brenner
gase mit 1193° Celsius. Unter Beachtung des Wasser
gehaltes im Rohton entstehen 1020 Nm³/h Abgas im
Schlot 13.
Claims (7)
1. Verfahren zum Brennen von mineralogischen und pe
trographischen Verbindungen und Gemengen, wie
beispielsweise von karbonhaltigen Gesteinen oder
Rohtonen, bei dem eine Zuführung eines abgesaugten
Ofengases in die Brennzone eines mit Gas- oder
Ölbrennern beheizten Schachtofens erfolgt, da
durch gekennzeichnet, daß das Ofengas temperatur
abhängig aus der Vorwärmzone der Schüttung abge
saugt und dann den Brennkammern der Brenner direkt
als Verbrennungsmittel mit einer Temperatur von
150° bis 300° Celsius im Kreislauf Lambda-geregelt
zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das abgesaugte Ofengas den Brennern im
Bereich der Brennermündung zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß 50 bis 80 Prozent der Ofengas
menge abgesaugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das abgesaugte Ofengas ein ausge
branntes Brennergas ist, welches beim Durchströmen
der Schüttung oberhalb der Brennerebene mit Brenn
stoffen reagiert.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
den Ansprüchen 1 bis 4 in einem Schachtofen mit
Vorwärm-, Brenn- und Kühlzone, wobei die Gas- oder
Ölbrenner um den Schacht des Ofens verteilt in
mehreren Ebenen übereinander angeordnet sind, da
durch gekennzeichnet, daß im Schachtbereich (1)
ebenfalls um den Umfang des Schachtofens mehrere
Absaugöffnungen (2) installiert sind, die durch
eine Rohrleitung (3) mit einer zwischengeschalteten
Trockenentstaubungseinrichtung (4), beispielsweise
einem Zyklon, und einer Fördereinrichtung (5), z. B.
einem Lüfter, mit den Brennkammern (6; 7) der Bren
ner direkt verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Rohrleitung (3) Stellorgane
inkl. notwendiger Meßstrecke (9) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (5) ein
Gasstrahlverdichter, bei dem Sauerstoff oder Preß
luft als Treibgas eingesetzt wird, ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4324111A DE4324111A1 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von mineralogischen und petrographischen Verbindungen und Gemengen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4324111A DE4324111A1 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von mineralogischen und petrographischen Verbindungen und Gemengen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4324111A1 true DE4324111A1 (de) | 1995-01-26 |
Family
ID=6493143
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4324111A Withdrawn DE4324111A1 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von mineralogischen und petrographischen Verbindungen und Gemengen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4324111A1 (de) |
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1993
- 1993-07-20 DE DE4324111A patent/DE4324111A1/de not_active Withdrawn
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